Archiv für September 2002

Sonntag, 22. September 2002, von Elmar Leimgruber

Wiener Garde musizierte in Algund (Südtirol)

An die 1000 Besucher kamen zum Konzert der Gardemusik Wien unter Hans Schadenbauer nach Algund. Zu hören gab es nicht nur Musik aus der Feder von Gottfried Veit, von Sepp Tanzer, von Leonard Bernstein und von Thomas Doss, sondern vor allem aus Wien: Strauss, Lehar und Zierer. Mit dieser und mit Marschmusik punkteten die Gardisten brillant, im ersten Teil des Konzerts hingegen fehlte das gewisse “Feeling”, das man von einem professionellen Blasorchester wohl zu recht erwartete. Insgesamt gesehen durchaus ein schöner, vor allem aber ein überdurchschnittlich langer Blasmusikabend.

Mittwoch, 18. September 2002, von Elmar Leimgruber

Nigel Kennedy verzauberte Meran

Der Stargeiger Nigel Kennedy und Elmar Leimgruber
Stargeiger Nigel Kennedy und Elmar Leimgruber in Meran
Foto © Elmar Leimgruber

Englands Stargeiger Nigel Kennedy begeisterte das Publikum des ausverkauften Kursaals Meran. Seine Begleitung bei Vivaldis “Vier Jahreszeiten” waren keine geringeren als Mitglieder der Berliner Philharmoniker. Zwischen Vivaldi mischte der Meister der Violine Stücke von Bartok und Jimmy Hendrix. Zutiefst beeindruckt (technisch präzise und gefühlvoll und abwechslungsreich) dieser Mann, der auch als Showman auf der Bühne eine ausgezeichnete Figur bei seinem derzeitig einzigen Europakonzert (laut dem Intendanten der Meraner Musikwochen, Andreas Cappello) macht.

Donnerstag, 5. September 2002, von Elmar Leimgruber

Meraner Musikwochen erreichen weitere Höhepunkte

Das MOZARTEUM ORCHESTER SALZBURG, KRZYSZTOF PENDERECKI, TON KOPMANN und andere international bekannte Orchester und Dirigenten sind heuer bei den Meraner Festwochen in Südtirol schon aufgetreten. Weitere folgen: BOBBY MCFERRIN, der erst kürzlich in Wien die Wiener Philharmoniker dirgierte und der in der Unterhaltungsbranche vor allem aufgrund seines Songs “Don’t worry – be happy” bekannt ist, tritt heuer am 20. September bereits zum zweiten Mal bei den Meraner Festwochen auf. CHRISTOPH DONAHNY mit dem Philharmonia Orchestra London ist am 17. September live in Meran zu erleben. Highlight dieses Sommers dürfte allerdings der weltweit bekannte Stargeiger NIGEL KENNEDY sein, der zusammen mit dem Kollegium Berliner Philharmoniker am 14. September Vivaldis “Vier Jahreszeiten” interpretieren wird. Verantwortlich für die seit Jahren äußerst erfolgreichen Festwochen in Meran ist deren Intendant Andreas Cappello. Programm und Tickets unter: http://www.meranofestival.com

Mittwoch, 4. September 2002, von Elmar Leimgruber

“Unappetittlicher” Radio Energy

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Dem einen gefällt die Musikmischung von Radio Energy in Wien (mir zum Beispiel), dem anderen nicht. Gestern allerdings wurden die Hörer vom Moderator freundlich eingeladen, sich wo hinzubewegen und sich von möglichst viel Gelsen stechen zu lassen. Das bisswillige Jugendradio zahlt an die Person mit den meisten Gelsendippel nämlich 10 Euro pro Stich. Mehr dazu unter: http://energy.at/Content.Node2/news/1574.php
Ich finde eine solche Aktion äußerst unappetittlich;-)

Dienstag, 3. September 2002, von Elmar Leimgruber

“Die Freiheit des Adlers” bewegt zutiefst

Unabhängig davon, inwiefern das im Kinofilm Gezeigte wirklich streng historisch ist (bin kein Historiker und kann dies daher schwer überprüfen): Dieser neue Streifen “Die Freiheit des Adlers” von Xaver Schwarzenberger ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk und er sollte daher für den amerikanischen Raum synchronisiert werden, finde ich. Das Drehbuch von Felix Mitterer ist unglaublich einfühlsam, Tobias Moretti interpretiert den Tiroler Volkshelden mit tragischem Charisma, ebenso Julia Stemberger dessen Frau Anna. Franz Xaver Kroetz spielt den streitbaren Aufhetzer Pater Joachim Haspinger. Diese Rolle scheint ihm auf den Leib geschrieben zu sein, so authentisch spielt er ihn.
Wirklich gut und irgendwie menschlich kommen in diesem Film aber nur Hofer selbst, seine Frau und ein bayerischer Oberst weg. Alle anderen wirken mehr oder weniger entweder steinhart oder herzlos oder aber opportunistisch, seien das nun die auf Seiten Napoleons stehenden Bayern, als auch noch mehr das österreichische Kaiserhaus, das sich -ähnlich dem Innsbrucker Bürgermeister- ständig nach dem Wind dreht.
Ein auch psychologisch unglaublich spannender und interessanter Film.