Bruno, der Bär, ist tot: erschossen von Jägern. Und das hat jede Menge Nachspiele: war der Abschuss nun legal oder nicht? Und die einen wollen ihn im Museum vermarkten, die anderen auf T-Shirts, wieder andere wollen klagen, andere wollen verurteilen…
Tatsache ist: der wochenlang durch die Wälder ziehende Bär (siehe meinsenf dazu vom 23.6.2006) hat Menschen geängstigt und jede Menge Haustiere auf seinem Raubzug geschlachtet.
Jetzt aber dürfen sich nicht nur die Bauern darüber freuen, dass es Bruno, den Wilderer, nicht mehr gibt, und Tierschützer darüber ärgern. Nun gibts nämlich Bruno zusätzlich auch als exklusives neues Gummibärli: Ich wünsche einen Bärenhunger:-)
Archiv für Juli 2006
Bruno-Bärli als Schleckerle
Essen, Berlinerplatz, Freitag 30.6.2006
Sowas habe ich echt noch nie gesehn:
Weisse, Südländer, Schwarze, sie alle einig hupend, jubelnd und feiernd mit Deutschlandfahnen unterwegs :
geschehen am Freitag am Berliner Platz in Essen:
Es war nach dem Fußballspiel, das Deutschland ins Halbfinale führen wird.
Es ist schon beeindruckend: das, was der Politik nicht gelingen will, nämlich Völkerverständigung innerhalb der eigenen europäischen Länder, das schafft Fußball: da scheint es gleichgültig zu sein, woher die Menschen ursprünglich gekommen sind, die jetzt in Deutschland wohnen:
Ob sie einst aus der Türkei, aus dem Balkan oder aus Afrika kamen: jetzt jubeln sie alle über “ihr” Land Deutschland, das jetzt vielleicht doch Fußball-Weltmeister werden kann: das berührt selbst mich als sportlich absolut Desinteressierten.
Uwe Kröger, DAS Phantom der Oper (gesehn am 30.6.2006)
Ok, zugegeben bei der Friedhofszene spielte Krögers Stimme nicht immer mit und auch sonst an manchen Stellen im “Phantom der Oper” verließ den Musical-Weltstar kurzzeitig die Stimme: Natürlich tut das weh, aber nicht sosehr wie peinlich und extrem schwach die deutsche Film-CD “Phantom der Oper”mit Uwe Kröger als Phantom ist. Aber das ändert nichts daran, dass Uwe Kröger für mich DAS “Phantom der Oper” ist: Er hat diese Sentimentalität, diese tiefe Trauer und gleichzeitig Stärke in seiner Stimme, die unvergleichlich ist. Wer Musical- oder Phantom-Fan ist, muss Kröger als Phantom der Oper sehen; daher war ich auch am 30. Juni in Essen, um ihn live zu erleben.
Und diese Aufführung der Stage Entertainment lohnt sich nicht nur wegen Kröger, sondern insgesamt: Anne Görner ist die beste deutschsprachige Christine, die ich jemals live erlebt habe; auch von Renee Weibel als Meg dürfte in Zukunft noch viel zu hören sein. Und auch Nikolaj Alexander Brucker als Raoul sowie Annette Kuhn als Madame Giry singen vorbildlich.
Was mich hingegen absolut positiv überrascht hat, waren Orchester und Dirigent: Ich bin von den Wiener Musical-Aufführungen gewohnt, dass das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien jeweils Power hat und dass vor allem von Caspar Richter sehr energiegeladen und stimmungsvoll dirigiert wird. Das vermisste ich bisher bei Musicals in Deutschland. In Essen ist es anders: das Orchester hat Power und Bob Edwards ist ein sensationell guter Dirigent mit viel Feingefühl in allen Stücken.
Das “Phantom der Oper” in Essen ist insgesamt unbedingt zu empfehlen.