Archiv für Juni 2008

Montag, 30. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

SPÖ startet Wahlkampf

Und schon wieder muss ich über die SPÖ schreiben. Ok, es wäre auch eine Taktik, sie zu verschweigen, aber dafür ist sie einfach zu wichtig; immerhin stellt sie den Kanzler, wie peinlich das auch ist.

Gäbe es bisher keine Peinlichkeiten der SPÖ-Granden, wäre man tatsächlich versucht zu glauben, dass die SPÖ nun für die direkte Demokratie eintritt und daher für auch für Volksabstimmungen in bezug auf Änderungen der Europäischen Verfassung. Aber dadurch dass diese Parteispitze mittlerweile nur mehr lächerlich ist -der alte (Gusenbauer) wie der neue Chef (Faymann) – kann man so eine Ansage nicht mehr ernst nehmen sondern dies nur einerseits als Provokation für den Regierungspartner ÖVP, andererseits als allerletztes Strampeln in der Hoffnung, dass wenigstens ein Teil der Bevölkerung daran glaubt, dass nun die SPÖ einen EU-kritischen Kurs fährt:

So gesehen ist diese billige Marktingaktion in Form eines Leserbriefes an die Kronenzeitung nichts anderes als der Beginn des Nationalrat-Wahlkampfes der SPÖ. Denn die Europa-Partei ÖVP wird sich niemals wenden; das Ende der rot-schwarzen Koalition und Neuwahlen also nur noch eine Frage kurzer Zeit.

Und ist es dann soweit, hoffe ich doch, dass die Wähler nicht erneut der Partei mit den meisten gebrochenen Wahlversprechen glauben, sondern aus Fehlern lernen.

Freitag, 27. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Bischof als Sanitäter

Weihbischof Turnovszky (ganz links im Bild) im Einsatz als Sanitäter (Foto: stephanscom.at)

Er war seit 1986 ehrenamtliches Mitglied der Malteser. Und jetzt als neuer Weihbischof von Wien betreut er die Menschen weiter nicht nur seelsorglich, sondern kümmert sich auch medizinisch um sie.
Bischof Stephan Turnovszky, der übrigens gelernter Chemiker ist, arbeitet während der Fußball-EM in der Fanzone am Rathausplatz als ehrenamtlicher Sanitäter. Das nenne ich vorbildlich.

Donnerstag, 26. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

“News” greift unter die Gürtellinie

Okok, ich gebs zu: Als Illustrierte muss man Schlagzeilen haben und sie eventuell auch auf die Titelseite setzen, um den Absatz zu erhöhen. Aber nicht um jeden Preis.
Das bunte österreichische Massenklatschblatt “News”, das seriösen Journalismus schon lange hinter sich gelassen hat, brachte letzthin einen Fussballer der österreichischen Nationalmannschaft auf der Titelseite mit Foto und zitierte dazu eine angebliche ex-Geliebte, dass dieser nicht gerade eine Sexbombe sei.
Erstens: Wen geht es was an, wer wie im Bett ist?
Zweitens: Was muss das für ein charakterloser Mensch sein, der intimes Wissen der Klatschpresse erzählt?
Und drittens und vor allem: Wie charakterlos muss man als Journalist sein, wenn man solch ein Verhalten auch noch durch Abdruck honoriert? Und was sagt die Veröffentlichung eines solchen Beitrags mit Bild auf der Titelseite über die Verantwortlichen eines Mediums aus?

Mittwoch, 25. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Endlich: Flugpreise werden pauschal

Auch aus persönlicher Betroffenheit habe ich vor einigen Wochen hier (siehe meinsenf.net -Beitrag vom 4.Juni 2008) darüber berichtet, wie die derzeitige Geschäftspraxis der Ryanair einen Ticketpreisvergleich mit seriöseren Anbietern verfälscht, natürlich zu Lasten der Konsumenten.
Nun hat das EU-Parlament beschlossen, dass Flugticket-Anbieter künftighin von vorne herein den Pauschalpreis angeben müssen, also inklusive Steuern, Gebühren, Treibstoff- und Sicherheits- und Gepäckzuschlägen.
Das nenne ich endlich mal gute Nachrichten aus Brüssel, wenn auch ein kleiner Wermutstropfen dabei ist: die Vorschrift tritt leider frühestens 2009 bzw. 2010 in Kraft.

Dienstag, 24. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Landeshauptmann Günther Platter

Schon 2002 wollte Günther Platter (ÖVP) Nachfolger von Wendelin Weingartner als Landeshauptmann von Tirol werden. Doch er unterlag in einer Kampfabstimmung Herwig Van Staa.
In den letzten Jahren versuchte er immer wieder als Minister von Wien aus (zuerst als Verteidigungsminister, dann als Innenminister), am Chefsessel von Van Staa zu sägen, was ihm jedoch misslang, auch weil er selbst immer wieder im Mittelpunkt der Kritik stand.
Erst jetzt nach der verlorenen Landtagswahl für Van Staa, die Platter genauso verloren hätte, brachte sich Platter wieder ins Gespräch als Landeshauptmann. Und Van Staa bot ihm, Platter, seinem langjährigen politischen Widersacher, diesen Posten auch an: das zeigt tatsächlich Reife und Größe.
Man mag nun zu Platter als Minister stehen, wie man möchte. Mir war er als Verteidigungsminister eindeutig am liebsten, war er doch als Innenminister einer der schärfsten Befürworter eines Überwachungsstaates.
Die Tiroler sollten sich also lieber nicht zu früh über den Wechsel an der Landesspitze freuen: es wäre nämlich durchaus möglich, dass Platter, von Beruf Gendarm bzw. Polizist, auch als Landeshauptmann dieses “Hobby” in größerem Stil ausübt. Alles Gute jedenfalls weiterhin, o heilig Land Tirol.

Siehe auch meinen Kommentar zum Wahlergebnis in Tirol hier auf meinsenf.net vom 10.6.2008.

Montag, 23. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Neuwahlen in Österreich?

Wie gerne würde ich hier auch mal was Positives über die SPÖ schreiben, aber sie verhindert dies täglich aufs Neue durch ihr unverständliches und verantwortungsloses Verhalten:
An sich war der Wechsel an der SPÖ-Spitze ja kein so unkluger Schachzug. Doch Faymann, der Neue, wirkt nicht nur sympathischer als Gusenbauer, sondern er macht leider populistisch auch alles rückgängig und zunichte, was in langen Koalitionsgesprächen mit der ÖVP als gemeinsames Programm vereinbart wurde.
Dass die ÖVP, da die SPÖ nun offenbar nicht mehr in der Koalition zusammenarbeiten will, von Blockadepolitik spricht und mit Neuwahlen droht, ist nicht nur mehr als verständlich, sondern die einzig mögliche Antwort.
Sollte es aber zu Neuwahlen kommen, so hoffe ich ernsthaft, dass die Wähler sich weder durch das neue sympathische Gesicht Faymanns noch durch weitere leere populistische SPÖ-Wahlversprechen blenden lassen.

Samstag, 21. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Alle Gute zum Geburtstag meinsenf.net


Am 21. Juni vor zwei Jahren startete meinsenf.net. Die Lästerseite feiert heute demnach (wieder pünktlich zum Sommerbeginn) ihren zweiten Geburtstag: Ein Grund zum Feiern für alle Lästermäuler.
klick da rein!–><--klick da rein!

Freitag, 20. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Berlusconis Selbsterkenntnis

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi wünscht sich die sogenannten alten Zeiten zurück, in denen es Staatschefs wie Tony Blair (GB), Jaques Chirac (F) oder Gerhard Schröder (D) gab.
In der heutigen Riege der europäischen Staats- und Regierungschefs vermisst der umstrittene Mitte-Rechts-Mann hingegen echte charismatische Persönlichkeiten.
Ist dies ein erster Schritt in Richtung Selbsterkenntnis?

Freitag, 20. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Kennen Sie meinsenf.net?

Das ist Kultur im weitesten Sinne, aber doch irgendwie: auf meinsef.net gebe ich seit einigen Monaten täglich (ausser Sa-So) meinen natürlich gänzlich subjektiven und streitbaren Senf in Form eines humorvollen oder ersten Kurzbeitrages über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Medien…ab. Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen.

Donnerstag, 19. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Bei 1,5 Promille: Führerschein und Auto weg

In Italien gehen derzeit die Wogen hoch wegen einem neuen Gesetz, das es der Polizei ermöglicht, bei über 1,5 Promille Alkohol im Blut nicht nur dem betreffenden Fahrer den Führerschein abzunehmen, sondern auch dessen Auto zu konfiszieren, um es verkaufen zu können.
Der Ärger der Autofahrer, die sich schon durch erhöhte Spritpreise und auch durch die ansonsten schon unmenschlich hohen Strafen im Strassenverkehr als Melkkühe der Republik empfinden, ist verständlich erweise hoch.
Während ich jedoch die Strassenverkehrsstrafen in Italien auch für viel zu hoch halte, gehe ich in punkto Alkohol am Steuer durchaus mit den neuen Regelungen konform: An sich sollte man überhaupt nichts Alkoholisches konsumieren, wenn man mit dem Auto unterwegs ist; die 0,5 Promille sind sozusagen ein gewisses Zugeständnis, manche Staaten erlauben 0,8 als Grenze. Demnach ist alles, was höher ist ist als die 0,8 Promille schon mal unverantwortlich, wenn man als Fahrer unterwegs ist.
Ich frage mich, was ist so schlimm daran, wenn man den dreifach erhöhten Promillegehalt im Blut hat, sich dennoch als Steuer setzt und dabei erwischt wird, wenn man dann daran erinnert wird, dass man als Autofahrer Verantwortung für sich und andere trägt und dass es daher nur selbstverständlich ist, dass sowem untersagt werden muss, ein Fahrzeug zu lenken, zum Schutz vor sich selbst und vor allem, um andere zu schützen.
Also nochmal: Führerschein und Auto weg im Falle von 1,5 Promille im Blut finde ich im Grunde gerechtfertigt, allerdings würde ich das Fahrzeug erst bei einem weiteren Alkohol-am-Steuer-Delikt konfiszieren, da viele Menschen ihr Auto schon allein beruflich notwendig brauchen.