Natürlich würde man sich einerseits als guter Journalist wünschen, niemals über solch tragische Ereignisse berichten zu müssen, wie jene über Amstetten in diesen Tagen. Andererseits stellt gerade ein solcher Fall für uns “Newssüchtler” eine Herausforderung dar, besonders für das eigene Gewissen:
Da kann man als Journalist beweisen, ob man alles tut, um die eigene berufsbedingte Neugier und Sensationsgeilheit und die seines Publikums zu befriedigen, oder ob man sich angesichts eines solch sensibles Themas ausnahmsweise selbst zurücknimmt, ja im echten menschlichen Sinne Rücksicht nimmt. Zweiteres wünsche ich mir von meinen Kolleginnen und Kollegen, den Betroffenen zuliebe.
Und nein: Es ist (und das sage ich im klaren Gegensatz zu einer Tageszeitung), nachdem der Kidnapper von Natascha Kampusch nicht mehr am Leben ist und daher zusätzliche Infos sein Strafmaß nicht erhöhen können, nicht von Bedeutung für die Öffentlichkeit, sondern sogar unverantwortlich, jetzt öffentlich auszubreiten, was die Polizei in diesem Fall aus guten Gründen seinerzeit nicht den Medien mitgeteilt hat.
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