Archiv für Juni 2011

Donnerstag, 30. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

20. August: DJ-Power in Schwarzl am See

Schwarzl am See in Unterpremstätten bei Graz in der Steiermark in Österreich hat sich schon seit Jahren einen Namen gemacht als beliebter Veranstaltungsort. Größen aus der Pop-, Rock- und Dance-Szene sind schon bisher dort aufgetreten und im heurigen Jahr geht dort gar ein neues Festivalformat an den Start: das Lake Festival, das sich selbst als “das Mekka aller Anhänger der populären elektronischen Musik” sieht. Am Samstag, 20. August wird es auf 4 verschiedenen Bühnen Special Lichtshows und Effekte der Extraklasse geben, verspricht der Veranstalter.

Die auftretenden DJs (insgesamt 20) können sich sehen und vor allem hören lassen: Neben dem in der muskalischen Populärliteratur bekanntesten Produzenten und DJ David Guetta, der bereits im Vorjahr in der Steiermark aufgetreten war, konnten die Veranstalter in diesem Jahr auch den seit Jahren erneut gekürten besten DJ der Welt (wir berichteten), Armin van Buuren für eine eine DJ-Session gewinnen. Mit dabei sind zudem unter anderem Benny Benassi, Fedde Le Grand, Milk & Sugar, Laserkraft 3D, Tim Anderson sowie Yolanda Be Cool.

Das gesamte Partygelände umfasst 150.000 qm2 und beinhaltet auch eine Bühne am See, Party und Chillen sind angesagt, gilt das Lake Festival-Ticket doch am Tag des Konzerts und an den folgenden zwei Tagen auch als Gratiskarte für den Badesee in Schwarzl. Für V.I.P.-Gäste wird es einen V.I.P.-Club-Bereich geben, in dem es ab V.I.P. Einlass (18:00Uhr) bis 21:00 Uhr ein exklusives Buffet und Getränke geben wird. Weiters inkludiert die V.I.P.-Karte einen Stehplatz im V.I.P.-Bereich mit guter Sicht auf die Bühne. Auch ein eigener V.I.P.-Parkplatz im abgegrenzten Bereich wird reserviert. Die Preise: Stehplatz € 45 ab 01.08.2011 – Stehplatz € 49 Abendkassa € 59 V.I.P. inkl. V.I.P. Buffet (18:00 Uhr – 21:00 Uhr) und V.I.P. Parkplatz € 139 Ab 01.08.2011 – V.I.P. € 150 Abendkassa V.I.P. € 200 Camping Ticket Zeltplatz für bis zu 5 Personen á 30€.

Und hier können Sie kostenlos in Musik der Stars reinhören, die am 20. August in Schwarzl am See beim Lake Festival auftreten werden:

Mittwoch, 29. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Verführung: Unnützes kaufen

Wir lassen uns regelmäßig dazu verführen, zu kaufen, was wir nicht brauchen. Die Top-Verführer sind hierbei Mode, Unterhaltungselekronik und Kosmetik. Wie eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift “Apotheken Umschau” (durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2.084 Personen ab 14 Jahren) ergab,  werden wir am häufigsten bei Bekleidung schwach. Demnach wird jeder dritte Befragte (33,5 Prozent) oft von der neuesten Mode zum Kaufrausch verleitet, jeder Fünfte (22,1 Prozent) verfällt Schuhen oder CDs bzw. DVDs (20,1 Prozent).

Fast jeder siebte Befragte lässt sich am allerliebsten von Büchern (15,5 Prozent), Computertechnik (15,5 Prozent) Dekoartikeln (15,4 Prozent), Kosmetik (15,0 Prozent) oder Delikatessen (14,6 Prozent) verführen. Seltener lösen Werkzeuge (11,7 Prozent), Blumen (10,3 Prozent) oder Autozubehör (9,7 Prozent) kostspielige Kaufattacken aus.

Nur rund jeder zwölfte Befragte kann Schmuck (8,3 Prozent), Handtaschen (7 Prozent), Sportartikeln (6,1 Prozent), Spielzeug (4,2 Prozent) oder Uhren (4 Prozent) nicht widerstehen. Auffällig ist, dass auf der “Widerstand-zwecklos-Liste” der unter 30-jährigen Befragten überdurchschnittlich häufig Kleidung, Accessoires, CDs und Sportartikel stehen – typische Trend- und Designartikel zum “Angeben”. Teure Delikatessen, Uhren und Autozubehör verführen besonders Freiberufler.

Dienstag, 28. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

ORF Publiumsrat bekennt sich zu öffentlich-rechtlichem Auftrag

Der ORF-Publikumsrat bekennt sich zum öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF, zum neuen Kultur- und Informationsspartenkanal ORF III und zum ORF-Radio Symphonie Orchester. Bei der gestrigen (27.6.2010) Tagung im ORF-Zentrum verabschiedete der Publikumsrat eine einstimmige Resolution zu ORF III, in der er unter anderem die Medienbehörde auffordert, “ein weiteres Qualitätsangebot am Fernsehmarkt nicht nur uneingeschränkt zulassen, sondern sollte auch die größtmögliche Bewerbung des neuen Senders in den Programmen ORF eins und ORF 2 ermöglichen.”

Ein zusätzliches “Kultur- und Informationsprogramm” sei nicht nur notwendig, sondern habe “auch immer breite Unterstützung in der Öffentlichkeit gefunden,” so der ORF Publikumsrat, welcher die “präsentierten Vorstellungen des ORF zum Programm ORF III einhellig begrüßt und gebilligt”.

Auch ORF Generalintendant Alexander Wrabetz bekannte sich bei der Tagung des Publikumsrates zum öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF: “Der ORF hat in den vergangenen Wochen vor allem mit österreichischem Kultur, Unterhaltungs- und Filmprogramm rot-weiß-rote Akzente gesetzt”, unter anderem mit “Der Kardinal”, “Österreich wählt”, “Der Knochenmann” und die Erfolgsserie “Schnell ermittelt”, deren vierte Staffel derzeit produziert wird.Die Übertragungen des Eurovisions Song Contest und des Live Balls sowie den Fernseh-Event “Dancings Stars” bezeichnete Wrabetz als “Unterhaltung mit Haltung” und zeigte sich stolz, dass etwa “Das Sommernachtskonzert” mittlerweile von 62 Stationen übernommen wird. Mit Projekten wie dem Österreichischen Integrationspreis und dem Klimaschutzpreis sorge der ORF für gesellschaftlichen Mehrwert.

Auf der Tagesordnung des gestrigen Gesprächs am Küniglberg stand weiters der Bericht über das ORF Radio Symphonieorchester Wien (RSO): Von den Publikumsrätinnen und -räten kam laut ORF-Aussendung durchwegs Lob und Anerkennung für das RSO. Einige äußerten auch den Wunsch, das Orchester noch mehr im Gesamtprogramm des ORF zu verankern. Es sei ein zentraler öffentlich-rechtlicher Auftrag des ORF, ein so innovatives und beachtetes Orchester zu erhalten und zu fördern.

 

Mit dem Benefizkonzert für Japan habe das RSO auch die gesellschaftliche Verantwortung demonstriert, die der ORF hat. ”Für den ORF als insgesamt größte kulturvermittelnde und kulturproduzierende Institution des Landes ist das RSO ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Erfüllung des Kulturauftrages des ORF”, sagte Wrabetz, der auch die kompetente Führung durch Cornelius Meister und Christian Scheib lobte.”Dass das Unternehmen stetig Mehrwert generiert, beweisen nicht zuletzt auch die zahlreichen Auszeichnungen der vergangene Wochen an Gestalter und Journalisten wie etwa der ‘Erich Neuberg Preis’ an David Schalko, der Leopold Kunschak-Preis an Ö1-Innenpolitik-Chef Hannes Aigelsreiter oder der ‘Prof. Claus Gatterer-Preis’ an ’Thema’-Redakteur Zoran Dobric”, schloss Wrabetz.

 

Montag, 27. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

UNO: Synthetische Drogen und Medikamentenmissbrauch im Vormarsch

Sucht: Medikamenten-Missbrauch und synthetische Drogen nehmen zu

Der weltweite Drogenmarkt ist zwar stabil. Der Konsum von synthetischen Drogen und Medikamentenmissbrauch nehmen hingegen zu. Dies geht aus dem aktuellen Welt-Drogenbericht 2011 der UNO hervor, der im Vorfeld des alljährlich am 26. Juni begangenen Internationalen Tags gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr (Welttag gegen Drogen) veröffentlicht wurde. Demnach sind die globalen Märkte für Kokain, Heroin und Cannabis entweder geschrumpft oder stabil geblieben, während die Produktion und der Missbrauch von Medikamenten und synthetischen Drogen angestiegen ist.

Der illegale Anbau von Opium- und Coca-Pflanzen beschränkte sich auf einige wenige Länder. Obwohl die Produktion von Opium stark zurück ging und der Anbau von Coca leicht reduziert wurde, war die Produktion von Heroin und Kokain insgesamt gleichbleibend.

Cannabis aber bleibt mit Abstand die Droge, die weltweit am meisten produziert und konsumiert wird, obwohl die Datenbasis hierzu laut UNO eher dünn ist. 2009 haben zwischen 2,8 und 4,5 Prozent der weltweiten Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren – das sind 125 bis 203 Millionen Menschen – Cannabis mindestens einmal konsumiert. Während die Cannabis-Gras (Marihuana)-Produktion weit verbreitet ist, besonders auf dem amerikanischen Kontinent und in Afrika, wird Cannabisharz weiterhin fast ausschließlich in zwei Ländern produziert: Marokko, das Westeuropa und Nordafrika beliefert, und Afghanistan, das die Märkte in Südwestasien bedient. 2010 war Cannabis profitabler für afghanische Bauern als Opium. 2010 war in Afghanistan Cannabisharz eine weitaus profitablere Pflanze als Opium.

“Drogen verursachen jährlich 200.000 Tote. Da Menschen mit einem schwerwiegenden Drogenproblem den Großteil der Drogenkonsumenten ausmachen, ist die Behandlung dieses Problems einer der besten Wege, den Markt zusammenzuschrumpfen,“ warnte Yury Fedotov, Exekutivdirektor des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). 2009 haben die UNO-Mitgliedsstaaten die Gültigkeit des internationalen Drogekontrollregimes  während des High-Level Segments der Suchtstoffkommission bestätigt. Exekutivdirektor Fedotov betonte das Prinzip der „gemeinsamen Verantwortung“ und die Notwendigkeit, nationale, regionale und internationale Bemühungen in eine umfassende Strategie für Anbau, Produktion und Handel von Drogen einzubauen.

Weltweit haben rund 210 Millionen Menschen, oder 4,8 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15-64 Jahren, mindestens einmal illegale Substanzen im letzten Jahr konsumiert. Der allgemeine Drogenkonsum, inklusive des problematischen Teils, (0,6 Prozent der Bevölkerung von 15 bis 64 Jahren) ist stabil geblieben. Die Nachfrage nach Substanzen, die nicht international kontrolliert werden, ist dagegen enorm gestiegen. Die Wirkung von Cannabis wird zudem durch synthetische Cannabinoide nachgeahmt, bekannt auch unter dem Namen „Spice“.

Der weltweite Schlafmohn-Anbau hat 2010 195.700 Hektar erreicht, eine leichte Steigerung im Vergleich zu 2009. Die Opium-Produktion sank dagegen um 38 Prozent auf 4.860 Tonnen, da Schädlinge einen großen Teil der Ernte zerstört hatten. Trotzdem hat Afghanistan den größten Anteil an der Opium-Produktion weltweit (3.600 Tonnen oder 74 Prozent). Während der Anbau in Afghanistan stabil blieb, wurde der globale Trend von Steigerungen in Myanmar bestimmt, wo der Anbau im Vergleich zu 2009 um 20 Prozent gestiegen ist. Als Resultat ist auch die Opium-Produktion in Myanmar von 5 Prozent der weltweiten Produktion im Jahr 2007 auf 12 Prozent im Jahr 2010 angestiegen. Die weltweite Opium-Produktion sank zwischen 2007 und 2010 um 45 Prozent, vor allem infolge der schlechten Erträge 2010, doch dieser Trend wird sich laut UNO vermutlich nicht fortsetzen.

Die weltweite Anbaufläche für Coca sank 2010 auf 149.100 Hektar, ein Rückgang von 18 Prozent seit 2007. Der US-Kokain-Markt ist den letzten Jahren massiv eingebrochen. Trotzdem ist er noch immer der größte weltweit mit einem Verbrauch von 157 Tonnen im Jahr 2009, was 36 Prozent des Gesamtverbrauchs entspricht. Der zweitgrößte Kokain-Markt ist Europa, speziell West- und Mitteleuropa, wo der Verbrauch auf 123 Tonnen geschätzt wird. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Kokainverbrauch indes in Europa verdoppelt (obwohl er in den letzten Jahren relativ stabil geblieben ist). Geschätzte 21 Tonnen Kokain sind 2009 über Westafrika nach Europa gekommen.

Sprunghaft ansteigende Produktion, Handel und Verbrauch von Amphetaminen begleitet von einer Rückkehr des Opium-Anbaus und des Heroinhandels geben in Südostasien Anlass zur Sorge. Viele nicht regulierte Substanzen werden als „legal highs“ und Ersatz für illegale Aufputschmittel, wie etwa Kokain oder Ecstasy, vermarktet. Methaphetamin, eine im hohen Maße süchtig machende Substanz, breitet sich derzeit über Ostasien aus und  verzeichnet auch in Nordamerika seit 2009 wieder einen Anstieg, nachdem es einige Jahre rückläufig war. In der Tat war 2009 ein Rekordjahr hinsichtlich der Beschlagnahmung synthetischer Drogen, größtenteils vorangetrieben durch das Abfangen von Methaphetamin – das 2009 (15,8 Tonnen) im Vergleich zu 2008 (11,6 Tonnen) um mehr als ein Drittel anstieg – vor allem in Myanmar. Obwohl Myanmar eine der Hauptquellen für Methaphetamin-Pillen in Südostasien ist, entwickelt sich auch Afrika zu einer Quelle für Methaphetamin, das für Ostasien bestimmt ist.

Der UNO-Weltdrogenbericht wurde am Hauptsitz der Vereinten Nationen vom erst kürzlich wiedergewählten UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon sowie von Yury Fedotov, Joseph Deiss, Präsident der Generalversammlung, Gil Kerlikowske, Direktor der Drogenkontrollbehörde des Weißen Hauses und Viktor Ivanov, Direktor der russischen Drogenkontrollbehörde vorgestellt.

Sonntag, 26. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Regenbogenparade 2011 Wien – Eindrücke in Bildern

Vor wenigen Tagen fand in Wien die alljährlich zelebrierte Regenbogenparade statt.

Hier sind Eindrücke in Bildern der bunten für Toleranz werbenden Schau, welche in diesem Jahr, dem 16., unter dem Motto “Show Your Face” stand:

Freitag, 24. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Sicherheitsrisiko Donauinselfest?

Doppelte Absperrungen zum Donauinselfest-Gelände

Natürlich und zu Recht gibt es sie, die Sicherheitsvorschriften bei Konzerten und anderen Großveranstaltungen, vor allem, wenn sie in Räumlichkeiten wie Konzertsälen oder Stadien stattfinden. Und natürlich braucht es Absperrungen bei solchen Veranstaltungen (vor allem wenn sie im Innenbereich mit begrenzten Fluchtmöglichkeiten stattfinden): zum einen, um die Tickets zu kontrollieren und zum anderen um zu verhindern, dass mit Gegenständen die Veranstaltung besucht wird, die die Allgemeinheit dort gefährden könnten (wie Waffen und Ähnliches).

Wie sollten diese doppelten Absperrungen hunderttausende Menschen verkraften?

Die Donauinsel aber ist ein schier grenzenlos großes Open-Air-Gelände und das Donauinselfest findet dort auch schon seit Jahren erfolgreich statt ohne dass die Besucher beim Zu- und Abgang schikaniert wurden. Jetzt aber aber sind die Zu- und Abgänge auf die Donauinsel bis auf kleinste Flächen zur Gänze abgeriegelt. Natürlich kann man dies hier mit denselben Argumenten begründen wollen wie bei anderen (Bezahl-)Festivals, aber das trifft hier eben genau nicht zu: die gesamte Donauinsel ist Festivalgelände und es mehr als genug Platz für jeden. Und hier bei diesem Gratis-Open-Air, bei dem traditionell bis zu 3 Mio. Besucher kommen, solche Zugangs- und Abgangs-Engstellen einzurichten, kann sehr böse enden.

Hauptbühne Donauinselfest 2011

Was Engstellen im Notfall bedeuten (sie können nämlich Massen-Panik hervorrufen), zeigt die Tragödie der Loveparade im vergangenen Jahr. Aber anstatt daraus zu lernen, geht die Wiener SPÖ als Veranstalter offenbar den umgekehrten Weg und erschwert die freien Zu- und Abgang aufs Festivalgelände. Hält man dies wirklich für notwendig oder plant man künftig ein nicht mehr kostenfreies Donauinselfestund möchte dies heuer  im Bereich Personenkontrollen schon mal austesten. Tatsache ist: Diese künstlichen Engstellen “aus Sicherheitsgründen” sind ein Sicherheitsrisiko für die Besucher: diese können nicht Hunderttausende an Menschen verkraften.

Hauptbühne Donauinselfest 2010

Ich halte diese Zu- und Abgangs-Beschränkungen daher für äußerst problematisch, wenn nicht gar für fahrlässig und verantwortungslos. Aber natürlich kann man da auch unterschiedlicher Meinung sein. Aber im Nachhinein möge niemand kommen und sagen, dass niemand darauf aufmerksam gemacht hat.

P.S.: Ich habe unlängst darüber berichtet, dass das Donauinselfest 2011 bescheidener kommt: Das sieht man auch hier: die Festbühne 2011 wirkt um Einiges kleiner als die von 2010. Die Konzert-Highlights beim Donauinselfest 2011 sind übrigens hier abrufbar.

Donnerstag, 23. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Test: Wirksame Sonnenschutz-Cremes schon ab 2 Euro

Gute Sonnen-Cremes müssen nicht teuer sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest, die 26 Sonnenschutzmittel der „mittleren“ Schutzklasse – also meist mit Lichtschutzfaktor 20 – getestet hat. Dass „guter“ Schutz nicht viel kosten muss, beweist die Sun Ozon Sonnenmilch von Rossmann für 1,50 Euro pro 100 Milliliter.

Gemeinsam mit der teureren Nivea Sun Light Feeling transparentes Spray war sie die beste im Test. Fast gleichauf lag die günstigste Milch im Test, Sun Dance von dm: Hier kostet die Flasche nur zwei Euro. Das teuerste Produkt, das Lancaster Sun Sport Fast Dry Sonnenschutzgel für 36 Euro pro 100 Milliliter, schnitt lediglich „befriedigend“ ab.

Zuverlässiger Schutz vor Sonnenbrand ist die wesentliche Aufgabe eines Sonnenschutzmittels. Ein unterschrittener Lichtschutzfaktor kann deshalb für Sonnenanbeter schnell zu roter Haut führen. Im Badeurlaub zählt neben dem Lichtschutzfaktor vor allem die Wasserfestigkeit. Die lobten alle Produkte im Test aus. Doch obwohl die Anforderungen an die Eigenschaft „wasserfest“ eher gering sind, schafften acht Mittel nicht einmal diese Mindestanforderungen.

Viele lockten auch mit unsinnigen, zum Teil sogar gefährlichen Werbeversprechen. Den Hinweis „once a day“, wie bei der Ultrasun Sports clear gel formula, sollte man der eigenen Haut zuliebe keinesfalls befolgen. Denn für vollen Sonnenschutz sollte reichlich geschmiert werden – und das am besten alle zwei bis drei Stunden. Mit insgesamt erfreulicher Bilanz, aber auch einigen Ausreißern nach unten. Vier Produkte mussten mit „mangelhaft“ bewertet werden: Drei Sonnen-Gels unterschritten den angegebenen Sonnenschutzfaktor um mehr als 20 Prozent. Und die Clarins Sun Care Soothing Cream schützt nicht ausreichend vor UVA-Strahlung. Der ausführliche Test ist in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und online (kostenpflichtig) veröffentlicht.

 

Mittwoch, 22. Juni 2011, von Georg Jajus

Jean Michel Jarre: Essentials, Rarities, Monaco und Wien

Die Musikindustrie ist im Umbruch begriffen, durch Digitalisierung immer schnellebiger: die Charts von heute werden zu einem nicht unerheblichen Teil durch digitale Downloads bestimmt. Nicht eingerechnet sind hier illegale Downloads, durch die der Künstler vielleicht in seiner Bekanntheit bei neuen Zielgruppen profitiert, nicht jedoch finanziell.Viel wird produziert, das meiste davon morgen schon vergessen.

Auf der anderen Seite: Immer mehr Künstler schieben ein Album auf, und performen ihre Greatest Hits lieber in Konzerthallen und Stadien. Mit einer ausgedehnten Tournee lässt sich mitunter mehr Geld verdienen als mit klassischen Tonträger-Verkäufen.

Auch Synthesizer-Pionier Jean Michel Jarre geht mit seiner globalen „Tour 2010“ schon ins zweite Jahr. Und er setzt dabei auf Altbewährtes: Egal ob Klassiker wie „Oxygene 4“, „Magnetic Fields 2“ oder „Souvernir of China“, keines seiner bahnbrechenden und legendären Alben – und Soundcollagen daraus – dürfen dabei fehlen. Und er lässt dabei das Gros der aktuellen Elektroniker ganz schön alt aussehen:

Jarre ist immer noch eine Klasse für sich, und kann mit gutem Gewissen behaupten, auch besser zu sein als seine diversen Nachahmer. Bekannt wurde der 1948 in Lyon geborene Jarre – Sohn von Hollywood-Komponist Maurice Jarre („Lawrence Of Arabia“) dem – sonst der elektronischen Musik eher unkundigem – Massenpublikum vor allem durch seine an Gigantomanie grenzenden Open Air-Shows, mit welchen er neben musikalischer Oppulenz und bahnbrechenden visuellen Effekten gleich dreimal den Eintrag ins Guinnes Buch der Rekorde schaffte: 1979 eine Million Zuseher in Paris auf der Place de la Concorde, 1990 zwei Millionen in La Defense und 1997 dreieinhalb Millionen in Moskau. Vor Ort, versteht sich, andere schaffen das nicht mal vor den Bildschirmen: Das lässt einen dann auch milde und versöhnlich lächeln über all die frechen Nachahmer, die sich gegenwärtig von Trance bis Pop mit Lasershows ein wenig pimpen und damit meinen, originell oder gar innovativ zu sein – und das Publikum frisst es auch noch.

Weitere Höhepunkte seiner Open Airs waren etwa Konzerte 1986 beim NASA-Stützpunkt in Huston und in Lyon anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II, 1992 in Zermatt anlässlich der 100millionsten Swatch, 2005 in Gdansk anlässlich des 25 Jubiläums der Solidarnosc. So schaffte es Jarre auch, Histrorisches und Zeitgeschichtliches in seinen Auftritten zu koordinieren. In Wien gastierte Jarre zuletzt 1997 mit „Oxygene 8“ vor dem Wiener Rathaus, als Musikgast der Fernsehshow „Wetten, dass?“

In etwas kleinerem, nichtsdestotrotz nicht minder energiegeladenem Rahmen füllt Jarre nun wieder die Konzerthallen. Eingerahmt vor einer gigantischen LED-Leinwand, hinter der sich ein atemberaubend gut klingendes Audio-System befindet – und die Bühne so frei macht von sichtbaren Lautsprechern – werkt der Meister mit seiner Crew live in seiner klangalchemistischen Hexenküche, an einem Maschinenpark, der Synthesizer-Sammlern buchstäblich das Wasser im Mund zusammenrinnen lässt. Mit dabei auch das Theremin, eines der ersten elektronischen Musikinstrumente überhaupt, natürlich darf auch die Laser-Harp nicht fehlen. Neben Klassikern spielt Jarre auch einige unveröffentlichte Kompositionen, im im Laufe der Tour immer mehr Feinschliff finden und schliesslich einmal Eingang in ein zukünftiges Album finden werden.

Anlässlich der Hochzeit von Fürst Albert II. und Charlene Wittstock gibt Jarre am 1. Juli in Monaco eine Open Air-Version seiner Show bei freiem Eintritt. Das Konzert wird via Live-Stream im Internet sowie über die Nachrichtensender Euronews übertragen, mit welchen Jarre kürzlich einen weitreichenden Kooperationsvetrag abgeschlossen hat, der weitere Konzertübertragungen inkludiert. Am 17. November 2011 macht Jarre Halt in Wien, am 18. in Graz. Und gerade eben erschien das Doppel-Album „Essentials & Rarities“ mit einer Auswahl seiner frühesten und späteren Werke.

Galerie: Jean Michel Jarre in Budapest 2010, Copyright Georg Jajus

Dienstag, 21. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Griechenland und die Zukunft der EU (Info + Kommentar)

Zunächst sei hier mal die aktuelle Sachelage bezüglich Griechenland und der EU erläutert und anschließend folgt mein Kommentar dazu:

12,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und insgesamt 300 Milliarden Euro an Schulden hat Griechenland angehäuft. Um der drohenden Staatspleite zu entkommen, fließen nicht nur 112 Milliarden Euro an Hilfsgeldern aus anderen Ländern der EU Richtung Griechenland, sondern steht das Land auch unter Druck, schmerzhafte, aber notwendige Sparpakete zur Sanierung des Staatsaushalts einzuleiten:

Juni 2011 in Griechenland: Essen und Trinken in einer Konditorei/Cafe: Mehrwertsteuersatz für alles liegt bei 9%

Diese sehen vor, bis 2013 im Staatshaushalt 30 Milliarden Euro einzusparen und ab 2014 die Stabilitätskriterien des Maastrichter Vertrages wieder zu erfüllen. Die Privatisierung von Staatseigentum und die Verkleinerung der öffentlichen Verwaltung und Einsparungen im Bereich der Investitionen sollen erste Milliarden einbringen. Und geplant ist auch, die Gehälter im Staatssektor um weitere (bereits zuvor um sieben Prozent reduziert) acht Prozent zu kürzen: Dabei entfallen bei Bruttolöhnen ab 3000 Euro das 13. und 14. Monatsgehalt, während Kleinverdiener pauschal 500 Euro zu Weihnachten, 250 Euro zu Ostern und 250 für ihren Urlaub erhalten. Auch Kürzungen bei Pensionen und Renten sind vorgesehen: Wer mehr als 2500 Euro an Bezügen erhält, verliert die 13. und 14. Monatsbezüge. Personen mit niedrigen Pensionen sollen hingegen künftig jährliche Zusatzzahlungen von insgesamt 600 Euro jährlich erhalten.

Dafür werden die Steuern für Immobilien, Luxusgüter, Glücksspiele, Tabak, Alkoholika und Treibstoff erhöht und hohe Einkommen (mehr als 100.000 Euro Jahreseinkommen) sowie illegal errichtete Häuser sogar mit einer Sondersteuer belegt. Zudem werden die bis vor Kurzem äußerst niedrigen Mehrwertsteuersätze Griechenlands angehoben: die niedrigsten Sätze von 4,5 auf 5 %, die mittleren von 9 auf 10 Prozent und die höchsten von 19 auf 21 Prozent.

Rechnung bei einem österreichischen Discounter: Mehrwertsteuersatz für Getränk beträgt 20 Prozent

Frühpensionierungen vor dem 60. Geburtstag sollen abgeschafft und die 37 Arbeitsjahre, die aktuell zur vollen Rente berechtigen, sollen bis 2015 schrittweise von 37 auf 40 Jahre angehoben werden. Die Renten werden zudem -wie in vielen anderen europäischen Ländern auch- dahingehend gekürzt, dass deren Höhe das gesamte Arbeitsleben und nicht nur das Einkommen der letzten Berufsjahre widerspiegelt.

Vorausgeschickt sei: Natürlich musste es soweit kommen, wenn man ein Sozial-und Steuersystem betreibt, in dem Frühpensionen die Regel sind und in dem es selbstverständlich ist, dass in beinahe allen Branchen an der Steuer vorbei gearbeitet wurde: insofern muss man natürlich den früheren Regierungen Griechenlands vorwerfen, viel zu locker und zu wenig verantwortungsbewusst mit Gesetzen und Regelungen umgegangen zu sein und zudem Steuergelder unnütz verschleudert zu haben. Staaten, die so agieren, können früher oder später nur in einer Pleite enden. Außer sie setzen einen rechtzeitigen Schlusstrich unter falsche Entwicklungen und gehen notwendige Reformen an.

Setzt die griechische Regierung hier die richtigen Reformschritte? Ich finde ja: zum einen werden griechische Sozialgesetze wie jene des Pensionsalters endlich europäischen Standards angepasst. Auch wenn es schmerzhaft ist: Viel Geld füllt leider nicht die Löcher von Staatskassen eine weitere Besteuerung der wirklich Wohlhabenden (obwohl dies auch dazu gehört), sondern viele kleine Einnahmen, die aber aufgrund ihrer .enge hoffentlich dem ersehnten Ziel näher kommen. Daher ist auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer, besonders in einem Hochschuldenstaat wie Griechenland einfach unumgänglich. Und zudem wird Staatseigentum privatisiert, was -mit Ausnahme des Trinkwassers und notwendiger Infrastruktur- äußerst sinnvoll ist und hohe Einnahmen bringt.

Treibstoffrechnung in Österreich: Mehrwertsteueranteil beträgt 20 Prozent; Gesamtsteueraufschlag beträgt ca. 90 Prozent

Andererseits werden von der griechischen Regierung lobenswerterweise nicht nur die höheren Gehälter beschnitten, sondern auch ärmere Bevölkerungsschichten entschädigt, sowohl beim Gehalt als auch in der Pension: das ist sozial ausgewogen. Das Bild der bösen Regierung, welche die Reichen belohnt und die Armen bestraft, was gewisse Medien bei uns über Griechenland zu vermitteln versuchen, trifft so also nicht zu: die Regierung ist um Ausgleich bemüht. Die vielen Demonstrationen in Griechenland sind aufgrund der objektiven Sachlage für mich daher kaum nachvollziehbar. Wenn man aufgrund von Schulden zahlungsunfähig ist, kann man nicht mehr so weiterleben wie bisher: das trifft auf den Staat genau so zu wie auf Unternehmen und auf Privatpersonen.

Offensichtlich wird dies und die Tatsache, dass man mit notwendigen Reformen leider viel zu lange gewartet hat, den Menschen in Griechenland nicht oder nicht ausreichend kommuniziert. Oder aber die Gewerkschaften dort sind nicht nur viel zu mächtig, sondern auch verantwortungslos genug, es zuzulassen, dass ihr Land, weil es riskiert, internationale Hilfsgelder nicht zu erhalten, endgültig in den finanziellen Abgrund stürzt.

Wie in allen wichtigen Fragen des Lebens und der Politik heisst es auch hier, einen klaren Kopf zu bewahren und alles daran zu setzen, dass sich Griechenland baldmöglichst wieder erholt. Und hier müssen alle konstruktiven Kräfte des Landes zusammenarbeiten: Regierung, Gewerkschaft und Bevölkerung. Nur gemeinsam kann Griechenland gerettet werden.

Und ja: ich halte es für richtig, dass die Europäische Union Griechenland hilfreich zur Seite steht, auch wenn dies für jedes einzelne Land finanziell schmerzhaft ist. Das nämlich macht eine Gemeinschaft aus: dass man zusammensteht, auch wenn es schwierig ist.

Ein anderes Thema ist freilich ein grundsätzlicheres: Griechenland ist -wie berichtet- nicht das einzige EU-Land, das Hilfe braucht: Was ist, wenn viele weitere Länder Unterstützung brauchen? Es können nicht ein paar wenige, gesund agierende EU-Länder die anderen auf Dauer finanzieren, sonst landen letztlich alle Länder im finanziellen Desasater.

Es müssen daher auch jetzt schon ernsthaft längerfristige Alternativen zu gemeinschaftlichen Hilfen angedacht werden. Es muss möglich sein, zu überlegen, ob es nicht wirklich verschiedene Grade der EU-Mitgliedschaft geben könnte, welche gewährleisten, dass bei finanziellen Problemen eines Staates nicht die gesamte Eurozone hineingezogen wird. Da gibt es noch viel zu tun und die EU-Staaten sollten hier uneingeschränkt und tabulos, aber ohne Zeitdruck über alles diskutieren. Wenn sie sich dazu durchringen können, hat die Europäische Union Zukunft: Wünschenwert wäre es. Wenn nicht, bezweifle ich, dass die EU, wie wir sie heute kennen, noch lange Bestand haben wird.

Montag, 20. Juni 2011, von Elmar Leimgruber

Highlights beim Donauinselfest 2011

Das -nach eigenen Angaben- größte Open-Air-Festival Europas, das Wiener Donauinselfest vom 24. bis 26. Juni, kommt heuer zwar -wie berichtet- bescheidener. Dennoch aber sind einige Stars der nationalen und internationalen Musikszene bei freiem Eintritt live zu erleben. Die heuer erstmals mit der Ö3-Bühne zusammengelegte Festbühne bringt am Samstag Highlights von Radio Wien, während Freitag und Sonntag eher Star von Ö3 gewidmet sind. Hier sind am Samstag unter anderem der italienische Superstar Umberto Tozzi, Austro-Poper Peter Cornelius und die schwedischen Rocker Europe live zu erleben. Am Freitag bzw. Sonntag hingegen treten auf der Festbühne Sido, Nadine Beiler, Trackshittaz oder die „Söhne Mannheims“ mit Xavier Naidoo, Milow, sowei „Ich + Ich“ mit Adel Tawil auf.

Auf weiteren Bühnen sind unter anderem LADI6, Delinquent Habits, Roots Manuva, Attwenger, Kreisky, Shout out Louds, Die Happy, Russkaja, Danko Jones, Vanilla Sky und 3 Feet Smaller live zu erleben. Die unzähligen Anhänger von Dance-Musik dürfen sich auf der Spark7/Radio Energy Bühne auf die internationalen Top DJs Joachim Garraud, Alex Gaudino, Sebastien B. Benett und Sonique freuen. Heiße Beats und hämmernde Bässe verschaffen der tanzwütigen Partycrowd aber auch heimische Acts wie Tom Snow, DJ Observer oder Barnes & Heatcliff. Für die Freunde von Schlagern und volkstümlicher Musik präsentiert Elisabeth Engstler unter anderem Andy Borg, Die Edlseer, Die Paldauer, Andreas Gabalier, Francine Jordi, Die Alpenrebellen, Simone und Udo Wenders.

 

Starauftritt von Europe beim Donauinselfest 2011Foto: © Fredrik Etoall

Kabarett vom Feinsten, Komik, Weltmusik und einen Erstauftritt in Österreich erwartet die Besucher im Ö1/Kultur – Zelt. Lukas Resetarits, Andreas Vitásek oder Cornelius Obonya trainieren die Lachmuskeln und regen zum Nachdenken an. Beste Weltmusik bringen Hindi Zahra (erster Auftritt in Österreich) oder Amparo Sánchez mit. Weiteres Highlight im OE1 Kultur – Zelt: Clara Luzia. Ebenfalls auf der Insel live mit dabei sind zudem u.a. Oliver Wimmer, Flip (Texta), Kayo & DJ Dan (Texta), Heidrun von Laxenburg, Miles Bonny & Suff Daddy, Massimo Schena, Nino aus Wien,  sowie Julian Heidrich. Das gesamte Programm des diesjährigen 28. Wiener Donausinselfestes ist online abrufbar und der neue Inselplan ist hier downloadbar.