Zypern und Luxemburg zeichnen sich laut Bericht durch eine hervorragende Wasserqualität an allen Badeorten aus. In acht weiteren Ländern liegt die Anzahl der Standorte mit hervorragenden Qualitätswerten über dem EU-Durchschnitt, nämlich in Malta (97 %), Kroatien (95 %), Griechenland (93 %), Deutschland (88 %), Portugal (87 %), Italien (85 %), Finnland (83 %) und Spanien (83 %). Dies ist eine Verbesserung gegenüber den Ergebnissen des Vorjahres und eine Fortsetzung der positiven Entwicklung seit Beginn der Überwachung der Badegewässer nach der Badegewässerrichtlinie im Jahr 1990.
Jedes Jahr stellt die Europäische Umweltagentur (EUA) die Badegewässerdatenen der örtlichen Behörden von mehr als 22 000 Standorten in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Kroatien und der Schweiz sowie die Werte der bakteriellen Belastung durch Abwässer und Tierhaltung zusammen. Mehr als zwei Drittel der Standorte sind Küstenstrände, der Rest setzt sich aus Flüssen und Seen zusammen.
Jeder Jahresbericht stützt sich auf Daten aus der vorangegangenen Badesaison; der diesjährige Bericht ist also eine Zusammenstellung der Daten, die im Sommer 2012 erhoben wurden. Trotz der allgemeinen Verbesserung geht aus dem diesjährigen Bericht auch hervor, dass beinahe 2 % der Badeorte an Stränden, Seen und Flüssen eine schlechte Badegewässerqualität aufweisen. Der höchste Anteil vorschriftswidriger Standorte befand sich in Belgien (12 %), den Niederlanden (7 %) und dem Vereinigten Königreich (6 %). Einige dieser Strände mussten während der Saison 2012 geschlossen werden. Generell schneiden Küstenorte aber gut ab: Mehr als 95 % dieser Badeorte in der EU erfüllen die Mindestanforderungen und 81 % werden als ausgezeichnet eingestuft. Zum Vergleich: 91 % der Badegewässer in Seen und Flüssen liegen über dem Mindestniveau, wovon 72 % eine hervorragende Qualität aufweisen.
Überlaufendes Regenwasser durch die Überlastung der Kanalisation bei Starkregen ist in einigen Gebieten weiterhin ein Problem, wobei sich die Wasserqualität jedoch durch verbesserte Abwasserbehandlung und die Abnahme der Freisetzung ungeklärter Abwässer in die Umwelt verbessert hat. Anfang der 1990er Jahre war die Wasserqualität nur an etwa 60 % der Standorte hervorragend, wobei 70 % die Mindestanforderungen erfüllten.
Hintergrund: Badegewässer in Europa müssen die Standards erfüllen, die in der Badegewässerrichtlinien von 2006 festgesetzt sind, mit der die vorherigen Vorschriften überarbeitet und vereinfacht wurden. Sie muss von den EU-Mitgliedstaaten bis Dezember 2014 umgesetzt sein. Die EU veröffentlicht alljährlich einen zusammenfassenden Bericht über die Qualität der Badegewässer, der sich auf die Berichte der Mitgliedstaaten stützt, die bis Ende des vorangegangenen Jahres zu übermitteln sind. Im diesjährigen Bericht haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien und die Schweiz die Badegewässerqualität überwacht und gemeldet; die meisten Länder wendeten dabei die neuen Bestimmungen an.
Zur Überwachung der Badegewässerqualität untersuchen die Labors bestimmte Arten von Bakterien, einschließlich der Darmbakterien Enterococcus und Escherichia coli. Diese können Hinweise auf das Vorliegen einer Gewässerbelastung insbesondere durch Abwässer und Abfälle aus der Tierhaltung geben. Die Standorte werden danach eingestuft, ob sie die zwingenden Werte bzw. die strengeren Leitwerte erfüllen oder den Vorschriften nicht entsprechen.
Die Bürger können sich auf der Internetseite der Europäischen Umweltagentur zu den Badegewässern über die Wasserqualität an ihrem bevorzugten Badeort informieren. Außerdem haben die Benutzer die Möglichkeit, von der Website Daten herunterzuladen und interaktive Karten einzusehen. Ferner können über die Eye on Earth-Website Berichte über den Zustand der Gewässer vor Ort übermittelt werden.
Tags: Badegewässer, Badegewässer-Richtlinie, Badeorte, EU, EUA, Europäische Umweltagentur, Jahresbericht, Luxemburg, Mindestanforderungen, Wasserqualität, Zypern