Während so mancher andere Dirigent mit zunehmendem Alter müde, abgespannt und iddenloswirk: bei Harnoncourt ist es umgekehrt. Während er zwar aus seiner Sicht immer unkonventionell dirigierte, jedenfalls nie meinen Geschmack traf: Harnoncourt entwickelt sich musikalisch äußerst beeindruckend: So zu erleben am Sonntag abend (30.3.2002) im goldenen Wiener Musikvereinssaal. Haydns Schöpfung klang neu und lebendig, ja in gewisser Weise vollbrachte Harnoncourt Schöpfung, er vollzog musikalisch nach, was der Schöpfer an den sieben Tagen vollbrachte.: Die Seele erhebt sich und preist Gott aus Dankbarkeit für seine Wohltaten.
Ganz unter Kontrolle des Meister ausch sein Orchester, das Concentus Musicus, so auch wunderschön klingend wie gewohnt der Arnold Schönberg Chor. Ganz großes Lob an Tenor Michael Schade: ein selten guter Interpret geistlicher Musik. Passend auch der Bass Gerhard Gerhaher, mir etwas zu “vibrierend” hingegen die Sopranistin Dorothea Röschmann.
Alles in allem aber ein herrlich wohltuender spiritueller Abend.
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