Er besuchte einst selbst eine katholische Schule und wurde von Klosterschwestern erzogen. Nach dessen eigenen Angaben waren diese aber nicht sehr streng, sondern vielmehr “einfach wahnsinnig komisch”. Gerade diese Jugend-Erfahrungen inspirierten den 1943 in Michigan geborenen Komponisten und Autor Dan Goggin das Musical “Nunsense” zu schaffen.
Die Story ist einfach erzählt: Schwester Julia beschließt für die klösterliche Gemeinschaft zu kochen und schickt nichtsahnend mit ihrer vergifteten Bouillabaise 52 Schwestern frühzeitig ins Paradies. Da dem Kloster aber das Geld für die Bestattung der Verblichenen fehlt, wird eine Benefizvorstellung organisiert. Wer die bedauernswerten übriggebliebenen Schwestern hierbei finanziell unterstützen möchte, kann dies nun bis zum 28. Juni in den Wiener Kammerspielen tun.
Da eine jede der fünf Schwestern natürlich einen eiegnen Charakter hat, ist ein humorvoller Abend bereits vorprogrammiert. Das Stück “Non(n)sens” ist -etwa im Gegensatz zum zu oberflächlichen Schwestern-Musical “Sister Act”- einfach einfach musikalisch und texlich gut geschrieben. In den Wiener Kammerspielen aber ist das Musical nicht nur als grandioses Werk ein Riesen Spass, sondern auch aufgrund der bestens gecasteten Darsteller:
Das Wiener Original, der Publikumsliebling, “Glock’n”, Marianne Mendt (Kaisermühlen Blues), welche ich bereits 1998 im Wiener Metropol in dieser Rolle erleben durfte, ist sowohl schauspielerisch als auch gesanglich eine großartige Mutter Oberin. An ihrer Seite brilliert schauspielerisch die Nummer 2 des Klosters, Angelika Niedetzky (Echt Fett, Schlawiner) als rabbiate, aber dennoch sympathische Schwester Maria Hubert. In jeder Hinsicht sensationell (auch als Bauchsängerin) ist Ruth Brauer-Kvam als äußerst vergessliche, aber sehr temperamentvolle Schwester Maria Amnesia und gesangstechnisch, tänzerisch und individualistisch großartig ist auch die unter Musicalfreunden bestens bekannte Sona MacDonald (Les Miserables) als Schwester Robert Anna. Hanna Kastner als Schwester Maria Leo darf dann auch das Tanzbein schwingen.
Auch Regie (Werner Sobotka), Choreographie (“Der Inder” Ramesh Nair) und Musikalische Arrangements/ Leitung (Christian Frank) lassen keine Wünsche offen. Wer sich also bestens unterhalten will und noch dazu trauernde “Klosterfrauen” dabei unterstützen möchte, das nötige Geld zur Beerdingung ihrer Mitschwestern aufzubringen, für den ist dieses Musical in den Wiener Kammerspielen sehr zu empfehlen. Termine und Tickets sind online abrufbar.
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