Mit ‘Apotheke’ getaggte Artikel

Mittwoch, 19. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Rauchfrei ins neue Jahr

Viele Menschen leiden teils seit Jahren schon an ihrer Sucht zu rauchen: “Endlich mit dem Rauchen aufhören” lautet ein beliebter und gesunder Neujahrsvorsatz: Jeder weiß, ohne Zigaretten lebt man gesünder, meistens daher auch länger. Österreichs Apotheken, welche für viele Raucher die erste Anlaufstelle ist, um sich beraten zu lassen, laden daher zu Raucherberatungswochen von 27. Dezember bis zum 31. Jänner. Alljährlich nehmen daran etwa 30.000 Menschen teil. “2013 ist ein gutes Jahr, um ohne Zigaretten leistungsfähiger, genussfähiger und bewusster zu leben”, motiviert Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Ein Drittel der Raucherinnen und Raucher ist massivst mit dem Konsum unzufrieden. Die Auswertung der Raucherberatungswochen 2011 zeigt, dass der Wunsch, sich das Rauchen abzugewöhnen, keine Altersfrage ist. 29 Prozent der Teilnehmer waren zwischen 41 und 50 Jahre alt, 2 Prozent jünger als 20 und immerhin 2,6 Prozent älter als 70 Jahre. Die Hälfte der Aktionsteilnehmer raucht zwischen 11 und 20 Zigaretten pro Tag.
Wenn es ganz leicht wäre, würden sogar noch mehr Ihren Konsum einstellen oder zumindest stark reduzieren. Die Motive dafür sind unterschiedlich: Im Vordergrund steht die Sorge um die Gesundheit. Aber auch die finanzielle Belastung wird immer mehr zum Argument. “Raucher geben bis zu 300 Euro monatlich für Zigaretten aus. Im Einzelfall sogar mehr”, weiß Univ.-Prof. Michael Kunze, Leiter des Nikotin Instituts Wien und Kooperationspartner der Raucherberatungs-Wochen. Eine weitere Motivation kann die Belastung der Familie oder die Sorge um die Kinder darstellen. Kaum ein Raucher wünscht, dass seine Kinder auch zu rauchen beginnen. Manche stört auch die Abhängigkeit von der Zigarette oder auch die zum Teil als Diskriminierung erlebte Einschränkung der Rauchmöglichkeiten.
Eine Nikotinersatztherapie bietet die Möglichkeit, sofort mit dem Rauchen aufzuhören. Die Chance, von der gewohnten Zigarette wegzukommen, wird durch Motivation und Beratung des Apothekers und zusätzlich durch rezeptfreie Nikotinersatzpräparate aus der Apotheke deutlich erhöht. Dabei kommen unterschiedliche Produkte infrage, wie der Kaugummi, der Inhalator, das Depotpflaster oder Sublingualtabletten. Eine kontinuierliche Hilfe für den ganzen Tag bietet das 16-Stunden Nikotinpflaster, welches vor allem für regelmäßige Raucher geeignet ist. Der Nikotin-Kaugummi für den unregelmäßigen Raucher wird einmal angebissen und dann in die Wangentasche gelegt, damit das Nikotin langsam über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann. Der Inhalator wird vor allem dann eingesetzt, wenn bei der Entwöhnung das Ritual des Rauchens vermisst wird. Die verschiedenen Methoden können auch kombiniert eingesetzt werden.

“Wir Apotheker beraten und motivieren unsere Kunden, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Entscheidung muss aber vom Raucher selbst kommen, denn das Aufhören beginnt im Kopf. Die medikamentöse Hilfe mittels Nikotinersatz stellt aber eine wichtige Unterstützung dar”, erklärt Wellan. Die Erfahrung zeigt, dass der “harte” rauchfreie Anfang bereits nach kurzer Zeit durch Steigerung körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit sowie durch eine höhere Lebensqualität entschädigt
wird.

Montag, 14. November 2011, von Elmar Leimgruber

foodwatch fordert: Becel pro activ in die Apotheke

Becel pro aktiv
Foto: foodwatch

Nach ihrem Kampf unter anderem gegen Danone und Ferrero sagt die deutsche Verbraucherorganisation foodwatch nun Unilever den Kampf an: Ihr “Becel pro aktiv” verführe als cholesterinsenkende Margarine zu einer unkontrollierten Selbstmedikation mit unklaren Risiken und Nebenwirkungen. Die Verbraucherorganisation foodwatch fordert daher den Verkaufsstopp von Becel pro.activ im Supermarkt und hat hierfür online eine E-Mail-Aktion an Unilever gestartet, bei der Verbraucher den Konzern auffordern können, das Produkt aus dem Supermarktregal zu nehmen.

foodwatch fordert auch Hersteller anderer cholesterinsenkender Produkte auf, diese als Medikament zu behandeln und nicht länger frei als Lebensmittel zu verkaufen. Dazu gehören Deli Reform Active  von den Walter Rau Lebensmittelwerken, Benecol von Emmi sowie Danacol von Danone.

Zu Becel pro aktiv: „Der gesundheitliche Nutzen ist nicht belegt, es gibt Hinweise auf beträchtliche Risiken und nicht zuletzt empfehlen das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA allen gesunden Menschen ohne erhöhten Cholesterinspiegel ausdrücklich, solche Produkte zu meiden“, erklärte Oliver Huizinga von foodwatch: „Becel pro.activ sollte nur auf ärztliche Empfehlung in der Apotheke abgegeben werden. Unilever sollte den freien Verkauf an Jedermann im Supermarkt stoppen und ein Zulassungsverfahren als Medikament anstrengen, damit die nach dem Arzneimittelrecht zuständigen Behörden den gesundheitlichen Nutzen sowie die Risiken und Nebenwirkungen beurteilen können.“

Becel pro.activ sind hochkonzentriert pflanzliche Phytosterine zugesetzt, bestimmte chemische Verbindungen, die praktisch baugleich sind mit Cholesterin. Unilever hat nachgewiesen, dass sie das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut senken können. Doch Wirkung ist nicht gleich Nutzen, sagt foodwatch: Ob eine durch Pflanzensterine bewirkte Senkung des Cholesterinspiegels auch das Risiko für Herzinfarkte senkt, ist nicht belegt, anders als bei cholesterinsenkenden Arzneimitteln. In der Beeinflussung von Blut-Laborwerten allein jedoch liegt noch kein gesundheitlicher Nutzen. Im Gegenteil gibt es in Studien Hinweise auf erhebliche Nebenwirkungen von Pflanzensterinen. Diese könnten das Risiko für Herzerkrankungen sogar erhöhen, anstatt es zu senken, indem sie verursachen, was sie eigentlich verhindern sollen: Ablagerungen in Gefäßen. Im Herbst 2010 stellten Wissenschaftler in den Niederlanden außerdem erstmals vergrößerte Venenim menschlichen Auge durch Pflanzensterine fest – auch dies könnte für erhöhtes Infarktrisiko sprechen, was dringend eingehend erforscht werden sollte, fordern die Konsumentenschützer.

In Übereinstimmung mit der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), „dass der Verzehr von Lebensmitteln mit Phytosterinen von gesunden Menschen, die keinen erhöhten Cholesterinspiegel haben, ausdrücklich vermieden werden sollte“. Dazu Oliver Huizinga: „Wenn das staatliche Bundesinstitut für Risikobewertung und sogar die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde so eindeutig vor dem Verzehr warnen, sollte sich Verbraucherministerin Ilse Aigner dafür einsetzen, dass medikamentenähnliche Lebensmittel wie Becel pro.activ nicht mehr frei im Supermarkt verkauft werden dürfen. Das Beispiel zeigt, dass man den Gesundheitsschutz nicht der Lebensmittelindustrie überlassen darf.“

Bisher ist gesetzlich zwar ein Hinweis auf der Verpackung vorgeschrieben, dass Lebensmittel mit Pflanzensterinzusatz für Personen gedacht sind, die ihren Cholesterinspiegel senken möchten. So steht auch auf der Becel-pro.activ-Verpackung im Kleingedruckten: „Exklusiv bestimmt für Personen mit überhöhtem Cholesterinspiegel.“ In seiner Werbung jedoch suggeriert der Konzern, mit der Margarine könnte praktisch Jedermann, der nur „ein wenig besorgt“ über seinen Cholesterinspiegel ist, vorsorglich – eben „pro activ“ – etwas Gutes für seine Gesundheit tun. Oliver Huizinga: „Wer sich Sorgen über seinen Cholesterinspiegel macht, sollte zum Arzt gehen und nicht in den Supermarkt – und zu Risiken und Nebenwirkungen fragt man auch besser nicht Unilever, dort redet man über diesen Aspekt von Becel pro.activ nämlich nicht so gerne.“

Montag, 5. September 2011, von Elmar Leimgruber

Kaffee und seine Wirkung auf die Gesundheit

Ist Kaffee gesundheitsschädlich oder nützlich. Ist er eine Droge oder wirkt er überhaupt nicht? Über Kaffee gibt es die verschiedensten Untersuchungen. An dieser Stelle gibts einen kurzen Einblick in einige Forschungsergebnisse zu diesem Thema, die von der “Apotheken Umschau” veröffentlicht werden, welche in den deutschen Apotheken und bei vielen Ärzten im deutschsprachigen Raum kostenlos aufliegt:

So haben jetzt Wissenschaftler der US-Universität Harvard heraus, als sie Daten von 50000 Männern analysierten, die 22 Jahre lang regelmäßig zu ihrem Kaffeekonsum befragt wurden, dass wer mindestens sechs Tassen am Tag zu sich nahm, im Schnitt gegenüber Abstinenzlern ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko für Prostatakrebs hatte. Am Koffein liegt dies aber nicht, da koffeinfreier Kaffee den gleichen Effekt erzielte. Demnach scheinen Männer, die regelmäßig Kaffee trinken, einen gewissen Schutz gegen Prostatakrebs aufzubauen. Je mehr Kaffee sie trinken, umso deutlicher sinkt ihr Risiko, berichtet die aktuelle “Apotheken Umschau”.

Auch ob hoher Kaffeekonsum das Darmkrebsrisiko erhöht, war bisher unklar. Mediziner der Harvard School of Public Health (USA) sahen Studien mit insgesamt 731000 Teilnehmern durch. Ergebnis: Für Kaffee geben die Ärzte Entwarnung. Selbst bei knapp 1,5 Litern Konsum täglich fanden sie keinen Zusammenhang mit erhöhtem Darmkrebsrisiko. „Die Meinung, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, beruht auf falsch interpretierten Daten früherer Studien“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin und Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Antje Gahl im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Bislang waren sich die Fachleute einig, dass zu jeder Tasse Kaffee mindestens die gleiche Menge Wasser getrunken werden sollte, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, der angeblich durch Kaffee bewirkt werde.

Gesunde Menschen erhöhen laut der “Apotheken Umschau” auch durch Kaffeetrinken nicht ihr Risiko für Herzrhythmusstörungen. Das Blatt berichtet über US-Studien mit mehr als 130000 Personen, die zu diesem Ergebnis kamen. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, hat demnach sogar ein niedrigeres Risiko, wegen einer Herz-Rhythmusstörung in ein Krankenhaus zu müssen, als jene, die auf das koffeinhaltige Getränk verzichten. Die Forscher betonen jedoch, dass sich aus diesen Beobachtungen auch nicht schließen lasse, dass Kaffee das Herz schützt.

Wer aber ein Antibiotikum einnehmen muss, sollte in dieser Zeit koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola meiden, und keinesfalls das Medikament damit herunter spülen, rät die Zeitschrift: Manche Antibiotika verstärken nämlich die Koffeinwirkung so sehr, dass es zu Herzflattern, Kopfschmerzen und Schwindel kommen kann.

Und “Entzugserscheinungen” gibts es bei gewohnheitsmäßigen Kaffeetrinkern tatsächlich auch: Wie die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf US-Forscher schreibt, falle bei plötzlichem Entzug des Koffeins dessen gefäßverengende Wirkung weg, und das Gehirn werde stärker durchblutet. Auch die Hirnstromkurven im EEG veränderten sich. Diese nachweisbaren physiologischen Reaktionen könnten zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und verminderter Aufmerksamkeit führen.

Freitag, 20. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Österreicher konsumieren Arzneimittel verantwortungsvoll

Foto: © Elmar Leimgruber, redakteur.cc

Herr und Frau Österreicher konsumieren wenige Medikamente und gehen zudem verantwortungsbewusst damit um. Eine aktuelle Arzneimittel-Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) belegt laut Apothekerkammer, dass der Arzneimittelverbrauch je Einwohner in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern niedrig ist: Die Österreicherinnen und Österreicher nehmen demnach 1.010 Einzeldosen (Standard Units) an Arzneimitteln pro Jahr zu sich. (Einzeldosen sind zum Beispiel eine Tablette, ein Messbecher oder 10 Tropfen). Damit liegt Österreich an viertletzter Stelle der vergleichbaren EU-15-Länder.

Der niedrige Arzneimittelverbrauch wird als positiv erachtet und lässt laut Apothekermammer den Rückschluss zu, dass die Österreicher sorgfältig mit Arzneimitteln umgehen. Die kontrollierte Abgabe der Arzneimittel durch die Apotheken garantiert hier die größtmögliche Arzneimittelsicherheit. Nur in den Niederlanden, in Italien und in Portugal werden laut Studie weniger Einzeldosen eingenommen. Spitzenreiter beim Arzneimittelverbrauch sind Frankreich mit 1.452 Einzeldosen und Großbritannien mit 1.275 Einzeldosen.

Auch beim Arzneimittelverkaufspreis pro Packung liegt Österreich laut Studie mit 16,6  Euro im unteren Mittelfeld. Von diesem Betrag macht die Apothekenspanne 4,1 Euro aus. Im Vergleich dazu: Dänemark liegt mit 38,2 Euro pro Packung an der Spitze (davon 6 Euro Apothekenspanne) und Großbritannien bildet mit 8,7 Euro (davon 1,3 Euro Apothekenspanne) das Schlusslicht der EU-15-Staaten. Eine Arzneimittel-Packung beinhaltet in Österreich durchschnittlich 40,34 Einzeldosen. Die Österreicher geben übrigens im Durchschnitt 416,1 Euro in einem Jahr pro Kopf für Medikamente aus (rund 70 Prozent davon werden von den Krankenkassen bezahlt). Die Deutschen geben im Vergleich dazu durchschnittlich 100 Euro mehr aus. Mit 589,4 Euro sind die Pro-Kopf-Ausgaben in Dänemark am höchsten, während sie mit 227,7 Euro in Großbritannien am niedrigsten sind.

“Gemessen an den gesamten Gesundheitsausgaben betragen die Ausgaben für Arzneimittel nur 13 Prozent, was im europäischen Vergleich niedrig ist,” erklärt IPF-Geschäftsführerin Evelyn Walter. An erster Stelle der verkauften Preparate mit 30,9 Prozent stehen hier übrigens Herz-Kreislaufmedikamente, gefolgt von Antikrebs-Mitteln und von immunsystemstärkenden Pharmaka.

Beim Apothekerkongress vom 26. bis 28. Mai in Graz werden die aktuellen Zahlen zum Arzneimittelverbrauch und zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken einem breiten Fachpublikum präsentiert. Das Forum “Apothekertag” findet alle fünf Jahre statt und beleuchtet gesundheitspolitische Trends. Unter dem diesjährigen Motto “Beratung wirkt! Apotheke: Sicherheit und Qualität” bringen Referenten aus der Gesundheitsbranche – aber auch aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen – Beiträge über die Anforderungen der Apotheken in der Zukunft.

Zu den Top-Referenten zählen unter anderen der Philosoph Konrad Paul Liessmann, die Zukunftsforscherin Jeanette Huber, der High-Performance Coach Manfred Winterheller und der Mathematiker Rudolf Taschner. Bei einer Diskussionsrunde zum Thema
“Was erwartet der mündige Patient?” werden sich Gesundheitsminister Alois Stöger, Hauptverbandschef Hans Jörg Schelling, Pharmig-Präsident Robin Rumler und Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer einen verbalen Schlagabtausch liefern.

Dienstag, 8. März 2011, von Elmar Leimgruber

Heute ist der 100. Weltfrauentag

Viele Führungskräfte in Apotheken sind weiblich

Am heutigen 100. Weltfrauentag entbietet redakteur.cc herzliche Grüße an alle Frauen und Dank für ihren wertvollen Dienst an ihren Familien und an der Gesellschaft.

Während die meisten Medien an diesem Tag die immer selben Meldungen zum Thema bringen, berichte ich auch hier Spezielles:

A) Eine gute Nachricht zuerst: Die Hälfte der Leiter der mehr als 21.000 Apotheken in Deutschland ist weiblich. Darauf weist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände anlässlich des Internationalen Frauentags hin. Der Frauenanteil unter allen berufstätigen Apothekern in Deutschland liegt bei 67,5 Prozent (Stand: Ende 2009). Während Industrie, Verwaltung und Wissenschaft auf 58,1 Prozent und Krankenhausapotheken auf 60,3 Prozent kommen, liegt der Anteil der Apothekerinnen in öffentlichen Apotheken sogar bei 69,3 Prozent. Betrachtet man davon nur die Apothekenleiter, so kommen Frauen auf einen Anteil von 46,7 Prozent – trotz Karriereunterbrechungen und erhöhter Belastungen, die sie z.B. in vielen Familien tragen, so die deutsche Apothekervereinigung.

B) Die Sonderbeauftragte des österreichischen Außenministeriums für Frauenfragen, Ursula Plassnik, fordert für 2012 die globale Kampagne “Frauenrechte sind Menschenrechte”. Was in Österreich und Europa heute eine Selbstverständlichkeit ist – Wahlrecht und weitgehend gleichberechtigte politische Teilhabe – ist für Millionen Frauen in dieser Welt, unter anderem im arabischen Raum, nach wie vor ein unerreichter Traum. “Ab sofort muss jeder Demokratie-Fahrplan in der Region auch die gleichberechtigte und wirksame Beteiligung der Frauen enthalten,” fordert Plassnik.

C) “Menschenhandel und Zwangsprostitution entmenschlichen”, betonte Sr. Silke-Andrea Mallmann, die als Pädagogin und Psychologin die Beratungs- und Betreuungsstelle “Talitha” der Kärntner Caritas leitet, bei einer
gemeinsamen Veranstaltung der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, der Salvatorianerinnen und der österreichischen bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (“Iustitia et Pax”) in Wien. Die katholischen Organisationen wollen sich gemeinsam gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution stark machen und die jungen Frauen, vor allem aus osteuropäischen Ländern, aus ihrer Zwangssituation befreien. Die Veranstaltung wurde bewusst im Vorfeld des “Internationalen Frauentags” angesetzt. Menschenhandel sei, so die Angaben der Experten, die drittgrößte Einnahmequelle des organisierten Verbrechens nach Waffen- und Drogenhandel. Der Jahresumsatz werde auf 32 Milliarden Dollar geschätzt.

 

Samstag, 30. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Apotheker warnen vor “Barbie-Droge” Melanotan

Die derzeit im Internet als Bräunungsmittel beworbene “Barbie-Droge” Melanotan kann schwerwiegend die Gesundheit gefährden. Darauf weist die deutsche Bundesapothekenkammer hin. Die Anwendung von Melanotan I und II kann demnach das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System schädigen und wird mit Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang gebracht. Bereits bestehende Muttermale können sich verdunkeln, das erschwert die ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen, so die Apothekenkammer.

Einige Präparate müssen zudem unter die Haut gespritzt werden, was ohne entsprechende Schulung und Hygienemaßnahmen ein hohes Risiko für Infektionen birgt. Die Mittel werden zusätzlich zur Gewichtsreduktion, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen angepriesen.

“Braun, schlank und sexy dank eines selbsternannten Wundermittels – das ist ein gefährlicher Trugschluss. Ich warne dringend davor, unzureichend geprüfte und nicht zugelassene Arzneimittel einzunehmen”, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Die beiden Wirkstoffe Melanotan I und II sind Abwandlungsprodukte eines körpereigenen Hormons. Sie sind weltweit nicht als Arzneimittel zugelassen. Ihr Vertrieb ist illegal und steht nach den Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes unter Strafe.

“Immer wieder nutzen skrupellose Geschäftemacher die Hoffnungen von Verbrauchern aus. Ich warne nachdrücklich davor, Arzneimittel bei dubiosen Internetversendern zu bestellen, denn dort ist das Risiko für Arzneimittelfälschungen groß”, so Fink. “Wer sichere Arzneimittel mit guter Beratung will, ist bei einer deutschen Apotheke gut aufgehoben.”

Mittwoch, 20. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Ätherische Öle vergiften Kinder

Ätherische und Duftöle
Foto: © Leimgruber

Manche Erkältungsmedikamente, vor allem jene mit ätherischen Ölen können für Kinder riskant sein, auch wenn sie frei erhältlich sind. Darauf weisst die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hin. Eukalyptusöl und seine Zubereitungen sollten demnach nicht im Gesicht von Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden. Pfefferminzöl darf bei ihnen nicht direkt im Mund- und Nasenbereich oder auf dem Brustkorb aufgetragen werden. Es besteht das Risiko eines Krampfs der Atemwege, im Extremfall kann es zu Atemnot kommen. Auch vermeintlich harmlose Erkältungsbäder sind für die Kleinsten nicht immer empfehlenswert.

Hustenden Kleinkindern helfen zum Beispiel Arzneimittel mit Extrakten aus den Heilpflanzen Thymian oder Efeu. Aber Kinder unter drei Jahren reagieren besonders empfindlich auf Kampfer, Eukalyptus-, Thymian und Pfefferminzöl. Unerwünschte Wirkungen sind außerdem Haut- oder Schleimhautreizungen sowie Erbrechen. Zeigt ein Kind akute Vergiftungssymptome, wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstseinsveränderungen, sollten Eltern unverzüglich einen Notarzt oder eine Giftnotrufzentrale kontaktieren. Als Erstmaßnahmen empfehlen Apotheker beim versehentlichen Verschlucken eines ätherischen Öls zur Verdünnung das Trinken von Tee, Wasser oder Saft.

Einige ätherische Öle können bei Kindern zu Vergiftungen führen. Verschiedene rezeptfreie Erkältungsmedikamente mit ätherischen Ölen sind deshalb für Kleinkinder nicht geeignet. Dies gilt auch für einige freiverkäufliche Arzneimittel wie Erkältungsbäder. “Immer wieder treten bei Kindern Vergiftungen auf. Eltern sollten sich deshalb vor jeder Selbstmedikation beim Apotheker informieren”, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

Eltern sollten prinzipiell nur Präparate anwenden, die speziell für die Anwendung bei Kindern gedacht sind. Auch verschiedene Duftöle, die über Duftlampen an die Raumluft abgegeben werden, können bei Kindern Nebenwirkungen auslösen. Oft werden Inhalte zudem versehentlich in den Mund getropft, weil sie mit Präparaten zum Einnehmen verwechselt werden. “Was Erwachsenen gut tut, kann Kindern gefährlich werden. Eltern sollten deshalb immer den Beipackzettel lesen oder vor der Anwendung eines Medikaments beim Apotheker nachfragen”, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA.

Auch der schmerzstillende Wirkstoff Paracetamol kann für Kinder gefährlich sein. Bei einer Überdosierung drohen Leberschäden. Paracetamol wird Kindern als Monopräparat gegen Schmerzen oder Fieber gegeben und ist in einigen so genannten “Grippemitteln” enthalten. Durch die Kombination verschiedener Arzneimittel oder Darreichungsformen, wie Tabletten, Zäpfchen oder Säften, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu unbeabsichtigten Überdosierungen. Bekommt das Kind mehrere Arzneimittel, sollten Eltern darauf achten, dass das Kind nicht versehentlich zu viel Paracetamol einnimmt. Die Gesamtdosis sollte auf das Alter und das Gewicht abgestimmt werden. In der Regel werden 10 bis 15 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht des Kindes als Einzelgabe, pro Tag höchstens 60 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gegeben. Ist die mehrfache Gabe eines Schmerzmittels nötig, sollten zwischen den Einnahmen mindestens sechs Stunden liegen, so die deutsche Bundesapothekenkammer, die über ihre Apotheken gern berät.

Dienstag, 1. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Singen macht schlau und mutig

Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass Singen das Gehirn anregt und Sprache, Stimme und sogar das Immunsystem davon profitieren. Den meisten Kindern aber fehlt diese Erfahrung heute leider. Das berichtet das deutsche Apothekenmagazin “Baby und Familie”, das in den Apotheken kostenlos aufliegt, in seiner aktuellen Ausgabe. Egal, ob richtig oder schief, laut oder leise – Kinder, die singen, ziehen demnach vielfältigen Nutzen daraus.

Eine Studie der Universität Braunschweig zeigte, dass bereits Dreijährige große Hemmungen haben, allein vor anderen ein Lied vorzutragen. “Das ist bedauerlich, weil Singen eigentlich sehr lustvoll ist”, sagt der Leiter der Studie, Professor Werner Deutsch, im Apothekenmagazin. Auch Eltern, die sich selbst nicht für begnadete Sänger halten, sollten mit ihren Kindern singen, die anderen sowieso. Hauptsache, sie amüsieren sich gemeinsam.

Wenn es schief klingt, kann man darüber lachen; nie sollte man ein Kind deswegen tadeln oder sogar verlangen, dass es still sein soll. Eine Studie an der Universität Münster hat gezeigt, dass Kinder, die häufig singen, sich besser ausdrücken und sich auch stärker in andere Kinder einfühlen können. Zudem gaben und erhielten sie in ihrer Gruppe Unterstützung. Und wem das als Erfolg noch nicht reicht: Gesünder waren die kleinen Sänger auch, sodas Apothekenmagazin.

Und wer immer schon gern gesungen hat oder erst kürzlich seine Liebe zum Singen (wieder-)entdeckt hat, sollte überlegen, in eine sinnvolle Gesangsausbildung zu investieren: Dieses Buch “Powervoice” von Andres Balhorn ist sehr hilfreich und zudem gibts auch persönliche Ausbildungen in ganz Deutschland.

Montag, 15. März 2010, von Elmar Leimgruber

Selberkochen ist angesagt

Gesund essen und am besten frisch kochen ist angesagt
Foto: apotheken-umschau.de

In unserer schnellebigen Zeit tendieren wir dazu, uns kaum Zeit zum Essen zu nehmen und wir wählen daher Schnellkost. Jedoch scheint zumindest in Deutschland inzwischen eine Trendwende diesbezüglich stattzufinden: Dies berichtet die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK). Jeder dritte Befragte gab demnach an, häufiger selbst zu kochen.

Dafür aßen die Deutschen im vergangenen Jahr weniger Fertiggerichte. Vor allem in Familien mit geringem Einkommen kamen seltener Tiefkühlpizza oder Fischstäbchen auf den Tisch.

Essen selbst zuzubereiten ist meist ja auch oft preiswerter und zudem gesünder. In Fertigkost hingegen stecken oft viel Fett, Salz und Zusatzstoffe.

Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” 3/2010 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird kostenlos zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben. Rezepte zum Nachkochen sowie Wissenswertes zu gesunder Ernährung ist online abrufbar.

Na dann: Los gehts mit dem Selberkochen, am besten gesund:-)

Samstag, 13. März 2010, von Elmar Leimgruber

Regelmässig den Medizinschrank entmisten

Foto: Pixelio.de: Regina Kaute

Einmal im Jahr sollten Verbraucher ihre Hausapotheke überprüfen und dabei unbrauchbare oder nicht mehr benötigte Arzneimittelreste entsorgen. Ist das Haltbarkeitsdatum eines Medikaments überschritten, sollte es nicht mehr angewendet werden. Das gilt auch, wenn es äußerlich einwandfrei erscheint. Arzneistoffe verändern sich auch bei sachgemäßer Lagerung im Laufe der Zeit. Zu lange gelagerte Medikamente können unwirksam werden oder im schlimmsten Fall sogar schädliche Nebenwirkungen hervorrufen, schreibt die deutsche Apothekenkammer (ABDA):

Diese Veränderungen sind nur selten äußerlich erkennbar. Auf Säften oder Tropfen, die nach Anbruch meist nur wenige Wochen haltbar sind, sollten Verbraucher das Öffnungsdatum notieren. Nach Ablauf der Aufbrauchfrist dürfen diese Medikamente nicht mehr angewendet werden. Auch Verbandstoffe sollten nach Ablauf der Haltbarkeit ersetzt werden. Zum Beispiel könnten sterile Verbandsmittel unsteril werden und an offenen Wunden Infektionen verursachen.

In die Hausapotheke gehören neben individuell benötigten Medikamenten vor allem Präparate gegen akute Erkrankungen, zum Beispiel gegen Schmerzen oder Durchfall. In den Medizinschrank gehören auch Verbandstoffe wie Mullbinden oder Kompressen sowie ein Fieberthermometer und eine Pinzette. Auch die wichtigsten Adressen und Telefonnummern oder eine Erste-Hilfe-Anleitung sollten nicht fehlen.

Was in eine Hausapotheke gehört, hängt auch von den Lebensumständen und den individuellen Bedürfnissen ab. Eine Familie mit kleinen Kindern braucht eine andere Hausapotheke als ein sportlicher Single. Die Apotheker helfen gerne bei der Zusammenstellung. Eine Checkliste für den Inhalt des Medizinschranks ist hier downloadbar.

Medikamente werden idealerweise im Originalkarton mit Beipackzettel aufbewahrt. Fehlt der Beipackzettel, können sich Verbraucher beim Apotheker über die richtige Anwendung informieren.