Mit ‘Carin Filipcic’ getaggte Artikel

Sonntag, 20. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Beautiful Musical Moments in Vienna

Er, der Deutsche, ist verliebt in die österreichische Hauptstadt Wien, hat einst auch hier studiert und lebt auch gern in Wien: Andreas Bieber. Sie ist Wienerin, könnt erst spät ihre als Musicalsängerin geplante Karriere beginnen und sie ist das Herz einer Musicalaufführung: Carin Filipcic. Er ist Deutscher und ist dort auch äußerst bekannt und erfolgreich, aber die Wiener durften ihn erst jetzt so richtig erleben: Jan Ammann. Und sie war die Überraschung selbst an diesem Musicalabend der Superlative: Katja Berg.

Nach einigen Abenden bereits im Februar gab in Deutschland kam “Musical Moments” mit den schönsten Musicalhits, interpretiert von diesen vier Interpreten nun auch für einen einzigen Abend nach Wien. Die “Band” bestand zwar nur aus drei Mitgliedern, aber dadurch dass die Arrangements der Songs vorbildlich diesen drei angepasst waren, reichten Flügel (Marina Komissartchick), Percussion und Akustikgitarre, welche exzellent gespielt wurden, dann auch als Begleitung. Und die Inszenierung hat auch voll gepasst.

Wie schön war es doch, Andreas Bieber nach so langer Zeit endlich wieder Highlights aus seinem ersten großen Erfolg “Joseph” (“Wie vom Traum verführt – Schließt jede Tür”) singen zu hören, genauso wie “Warum kannst du mich nicht lieben wie ich bin” aus “Mozart“. Weniger zu ihm passt allerdings “Electricity” aus “Billy Elliot,”.

Immer ein Genuss ist es auch,  Carin Filipcic mit “Gold” von den Sternen” aus “Mozart” und “Rebecca” aus dem gleichnamigen Musical live zu erleben. Ganz besonders aber gefielen mir von ihr “Ich hab geträumt vor langer Zeit” aus Les Miserables” und “Erinnerung” aus “Cats” sowie die beiden Duette “Ich gehör nur mir” aus “Elisabeth” (mit Katja Berg) und “Music Of The Night” aus dem “Phantom der Oper” (mit Jan Ammann): beide Songs haben übrigens auch außergewöhnlich gute Duett-Arrangements. Und “The Winner Takes It All” wäre mein Wunschsong für Carin aus “Mamma Mia!” gewesen.

Während mich -trotz Publikumsjubel- die Duette “Griechischer Wein” aus “Ich war noch niemals in New York” mit Andreas Bieber und Jan Ammann sowie “Totale Finsternis” aus dem “Tanz der Vampire” mit Jan Amman und Katja Berg und auch das Ammann-Bieber-Filipcic-Terzett “Can You Feel The Love Tonight” aus dem “Der König der Löwen” nicht wirklich überzeugt haben, hat Ammann “Bring ihn heim” aus “Les Miserables” mit einer stimmlichen Souveränität (wie wenige vor ihm) gesungen, die ihresgleichen sucht. Und auch, wenn Ammann den Grafen Krolock im “Tanz der Vampire” viel zerbrechlicher und gefühlvoller interpretiert als beispielsweise Thomas Borchert: Beide Arten der Interpretation sind für diese Rolle gleichermaßen zulässig und “Die unstillbare Gier” in jener von Ammann war ohne Zweifel eine der einfühlsamsten und schönsten, die ich bislang hörte.

Auch wenn Katja Berg vielleicht noch nicht bekannt ist wie die anderen drei an diesem Abend (sie war Special-Guest): da konnte man sehen, welches große musikalische Talent und Potential in ihr steckt: “I’m a Woman” aus “Smokey Joe’s Café” sang sie mit einer Inbrunst und Persönlichkeit, wie sie nur wenige Frauen in der Musicalbranche beherrschen. Von ihr wird man in Zukunft sicher noch mehr hören.

Die aktuell meines Erachtens nur gehypten Musicals “Ghost” “Nimm einen erfolgreichen Hollywood-Film und mach ein Musical draus” ist mir zu wenig) und vor allem “Hinterm Horizont” (ganz nach dem Motto: org mit einem Musical über einen Altstar dafür, dass er nicht in der Vergessnheit gerät) sind überhaupt nicht meine, aber das ist wohl Geschmacksache. Dafür aber ist der Frank Wildhorn-”Misserfolg” “The Civil War” zumindest musikalisch außergewöhnlich, wie man an “For The Glory”, interpretiert von allen vier (Jan Ammann, Katja Berg, Andreas Bieber und Carin Filipcic), ebenfalls in “Musical Moments” feststellen konnte.

Wer also einen Querschnitt aus den letzten 20 Jahren Musicalgeschichte live erleben möchte noch dazu mit sehr guten Interpreten, der wird mit “Musical Moments” bestens bedient.

Sound Of Music, das nun schon geraumer Zeit auserlesene Musicalabende wie diesen organisiert, bringt außer nach Deutschland in letzter Zeit zunehmend auch einige Konzerte nach Wien, so “Alle Jahre Bieber” mit Andreas Bieber sowie “If I sing” und “Borchert Besinnlich” mit Thomas Borchert (siehe dazu meine Beiträge auf kulturia.com). In Deutschland sind zudem in nächster Zeit unter anderem Solo-Abende mit Borchert, sowie mit Kevin Tarte und mit Pia Douwes geplant sowie Highlights aus den Musicals von Sylvester Levay und Michael Kunze unter dem Motto: “Ich gehör nur mir”. Alle Termine sind online abrufbar.

Donnerstag, 26. April 2012, von Elmar Leimgruber

Wien: Musical “Elisabeth” mit Van Dam, Seibert und Abbasi

Annemieke Van Dam ist ab Herbst Wiens neue Kaiserin Elisabeth im gleichnamigen Musical von Sylvester Levay und Michael Kunze. Ihr Gegner und Freund zugleich ist Mark Seibert als Tod und Kurosch Abbasi wird ihr Mörder Luccheni sein. Der neue Intendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) Christian Struppeck gab am Mittwoch, 25. April 2012 das Leading Team und die acht Hauptdarsteller der Produktion zum 20-jährigen Jubiläum bekannt, deren Premiere am 5. September 2012 im Wiener Raimund Theater stattfinden wird. Die drei Hauptrollen sind demnach dieselben wie auf der vor Kurzem veröffentlichten Gesamtaufnahme des Musicals auf Doppel-CD.

“Auf die internationale Top-Besetzung können die Vereinigten Bühnen Wien stolz sein”, sagt Struppeck: “Von über 1.200 Bewerbern wurden die besten 39 auserwählt. Ich freue mich in der Besetzung sowohl einzigartige neue Talente als auch arrivierte Publikumslieblinge willkommen zu heißen. Für viele erfüllt sich hiermit der Traum, Teil der Besetzung dieses Welterfolges am Uraufführungsort Wien zu sein.”

Hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) von der Pressekonferenz:

Hauptrollen:
Annemieke van Dam: Kaiserin Elisabeth
Mark Seibert: Der Tod
Kurosch Abbasi: Luigi Lucheni
Daniela Ziegler: Erzherzogin Sophie
Franziskus Hartenstein: Kaiser Franz Joseph
Anton Zetterholm: Erzherzog Rudolf
Carin Filipcic: Herzogin Ludovika
Christian Peter Hauser: Herzog Max in Bayern

Leading Team:
Michael Kunze: Buch
Sylvester Levay: Musik
Harry Kupfer: Regie
Koen Schoots: Musikalische Leitung
Dennis Callahan: Choreographie
Hans Schavernoch: Bühnenbild
Yan Tax: Kostümdesign
Hans Toelstede: Lichtdesign
Thomas Strebel: Sounddesign
Thomas Reimer: Videodesign
Doris Marlis: Associate Choreographer

Sonntag, 22. April 2012, von Elmar Leimgruber

If Thomas Borchert Sings… – Kritik –

Ja, wenn er singt, der große Thomas Borchert, dann füllen sich die Theater und die Säle und alle wollen ihm lauschen. So geschehen auch am Freitag in Wien: Er hat eine einmalige und großartige Stimme, keine Frage. Und an diesem Abend war er auch richtig gut drauf und selbst die schwierigsten Songs “Dies ist die Stunde”, “Der Mann, der ich einst war” und selbst “Bring ihn heim” gelangen ihm problemlos: Er ist einfach einer der Besten in seinem Fach.  Kein Wunder also, wenn es ihm gar gleich zu Beginn der Show gelingt, auch das Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Nur die “Musik der Nacht” -ja vermutlich überhaupt diese gebrochene und verletzte bzw. verletzliche Figur des “Phantoms der Oper“-  passt einfach irgendwie nicht zu ihm, dem Perfekten, Schönen und Begehrten.

Und das ist auch irgendwie das Problem: Borchert ist neben seinen hervorragenden Gesangeskünsten auch ein perfekter Entertainer, aber im Grunde sieht er irgendwie nur sich selbst und suhlt sich in dieser herausragenden Rolle. So betrat die wunderbare Carin Filipcic (sein Gast) bei ihrem ersten Auftritt die Bühne und verließ sie genauso auch wieder ohne jegliche Vorstellung durch Borchert: das ist schon -zumindest- peinlich. Sein überdurchschnittliches “Ich” mag bie vielen ankommen, aber jedermanns Geschmack trifft er mit seiner Persönlichkeit, die an einem solchen Soloabend viel deutlicher hervorkommt wie wenn er einfach eine klare Musicalrolle einnimmt, sicherlich nicht.

Thomas Borchert ist ein großartiger Schauspieler, Entertainer (ja er hat auch eine wunderbare Sprechstimme), Musiker (er spielte an diesem Abend nicht nur den Flügel, sondern rockte auch mit der E-Gitarre) und Sänger, den ich seit Jahren künstlerisch und musikalisch sehr bewundere. Und wenn er ein bisschen weniger ER und dafür ein bisschen mehr WIR leben würde, dann würde er noch um einiges sympathischer wirken. Allein für die Referenzinterpretation einiger seiner Glanzrollen, vor allem Krolock im “Tanz der Vampire” (ab 12. Mai ist er wieder der Vampirgraf) aber lohnt es sich schon, auch in sein Solo-Konzert zu kommen.

Es gibt wenige Frauen, die so eine menschliche Größe und Liebe ausstrahlen wie Carin Filipcic: ihr zuzuhören und zuzuschauen, wärmt die Seele, auch wenn sie an diesem Abend mal nicht “Gabrielles Sang” oder “Gold von den Sternen” sang, dafür aber -wofür ihr ein großes Kompliment gebührt- unter anderem erstmals “Ich gehör nur mir”: Ich liebe ihre Stimme und ihre Persönlichkeit. Ebenfalls auch an diesem Abend großartig: Marina Komissartchick am Flügel.

Bevor Thomas Borchert im Dezember erneut Wien mit einem Solokonzert beehren wird, sind noch weitere Solokonzerte mit ihm in Deutschland geplant, darunter am 4. Mai erstmals in seiner Heimatstadt Essen. Tickets sind unter anderem beim Veranstalter erhältlich. Wer Musicals liebt, wird dort auch, was weitere Konzerte betrifft, fündig: am 14. Mai gibts beispielsweise eine Premiere in Wien: “Musical Moments”, die größten Musicalerfolge mit Andreas Bieber, Carin Filipcic und Jan Ammann, während am 17 Juli Andreas Bieber, Pia Douwes, Carin Filipcic und Matthias Stockinger in der Gala ICH GEHÖR NUR MIR in Regensburg ein Musical-Konzert im Rahmen der Thurn & Taxis Schlossfestspiele geben werden.

Donnerstag, 2. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Jetzt auch in Wien: Musical Moments live in Concert

Am 14. Mai wird Wien zur Musical-Moments-Bühne: Mit Jan Ammann (Die Schöne und das Biest, Tanz der Vampire, Love Never Dies, Lampenfieber…), Andreas Bieber (Joseph, Ich war noch niemals in New York, Elisabeth, Alle Jahre Bieber …) und Carin Filipcic (Mozart, Wenn Rosenblätter fallen, Rebecca, Romeo & Julia, Musical Christmas…) kommen drei bedeutende internationale Stars mit Band nach Wien.

Eine Show mit den schönsten Musicalhits:  Diesen Wunsch äußerten laut den Veranstaltern Andreas Luketa und Markus Tüpker (Sound Of Music Concerts) in den vergangenen Jahren zahlreiche Besucher der umjubelten Konzertreihe MUSICALSTARS IN CONCERT: Nun geht Ihr Wunsch in Erfüllung: MUSICAL MOMENTS – DIE SCHÖNSTEN MUSICALHITS: LIVE IN CONCERT  sind im Wiener Theater Akzent am Montag, 14. Mai 2012 um 19.30 Uhr zu erleben. Hier ist der Videotrailer dazu. Tickets sind um 49 45, 39, und 35 Euro erhältlich. Der Vorverkauf für dieses in Wien einmalige Konzert hat bereits begonnen: im Theater Akzent, Argentinierstrasse 37 in 1040 Wien (Mo.-Fr. 13.00 -18.00 Uhr) sowie telefonisch unter 0043 1 501 65 33 06.

Die beliebten Musicalstars JAN AMMANN, ANDREAS BIEBER & CARIN FILIPCIC (sowie Special Guest KATJA BERG) präsentieren einen Abend lang die schönsten und beliebtesten Musicalhits der vergangenen Jahre in einem mitreißenden Konzert der großen Stimmen und Emotionen. Live an diesem Abend zu hören sind Hits unter anderem aus BILLY ELLIOT, CATS, ELISABETH, HINTERM HORIZONT, ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK, JEKYLL & HYDE, JOSEPH, DER KÖNIG DER LÖWEN, LOVE NEVER DIES, LES MISERABLES, MAMMA MIA!, MISS SAIGON, MOZART!, DAS PHANTOM DER OPER, REBECCA, TABALUGA & LILLI und TANZ DER VAMPIRE. Erstmalig in Österreich präsentiert MUSICAL MOMENTS zudem Songs aus dem neuen West-End Hit GHOST – THE MUSICAL.

Ebenfalls schon traditionellerweise finden auch heuer zwei Solo-Konzerte von Thomas Borchert (Tanz der Vampire, Dracula, Jekyll & Hyde, Mozart…) im Wiener Akzent statt: Am 20. April ist er mit seinem Programm “If I Sing” zu Gast und am 4. Dezember mit “Borchert besinnlich”. Ebenfalls ein Highlight 2012 ist das einmalige Konzert “Ein Abend im Dezember” mit Original “Elisabeth” (Wien, Deutschland und Holland) Pia Douwes in Filderstadt am 10.12.2012 Und die großen Musicalhits in “Musical Moments” werden jetzt Anfang Februar auch bereits in verschiedensten Städten in Deutschland, darunter in Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart aufgeführt. Nähere Informationen und Tickets zu allen Sound Of Music-Konzerten sind online abrufbar.

Dienstag, 13. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

Alle Jahre Bieber – Eine Kritik

Nein, nicht der Mädchen-Teenie-Schwarm Justin Bieber, der ja immerhin kürzlich eine Weihnachts-CD veröffentlicht hat, war gestern zu Gast in Wien. Sondern einer der bekanntesten Musical-Stars des deutschsprachigen Raums, Andreas Bieber, hatte Wien-Premiere mit seinem Weihnachtsprogramm “Alle Jahre Bieber”. Und obwohl ich Andi schon seit “Joseph” (woraus er übrigens leider nichts gesungen hat) sehr schätze: Gestern hat er eindrucksvoll bewiesen, dass er -im Gegensatz zu manchen anderen- ein absoluter Vollprofi ist, selbst wenn er den gesamten Abend beinahe allein gestelten muss:

Nach eigenen Angaben gesundheitlich angeschlagen lieferte er einen -nicht rein weihnachtlichen- Konzertabend, wie ich ihn mir von anderen auch wünschen würde. Er schlüpft problemlos in jede seiner zahlreichen Rollen und Stimmlagen an einem Abend und interpretiert nicht nur Musical-Songs, sondern auch Chansons und dies so, wie es besser wohl kaum geschehen könnte. Und auch die Arrangements und die Band (wenn auch unsicher) waren hervorragend.

Als Gäste kamen Drew Sarich, Caroline Vasicek (in Vertretung der erkrankten Ann Mandrella) und die Grand Dame des Musicals, Carin Filipcic (Foto). Und sie alle interpretierten nicht nur eigene Songs, sondern durften auch auf Andis Couch und es gab lockere Gespräche und auch das eine oder andere Duett. Ganz besonders heiter fand ich das “Weaner Lied”, welches Drew Sarich gemeinsam mit Andi Bieber interpretierte. Ganz besonders berührend war -wie gewohnt- der Sologesang von Carin Filipcic.

Und ganz besonders mutig war es von den Vier, ausgerechnet das abgedroschene “Stille Nacht, heilige Nacht” zu singen: Das “funktioniert” fast nie, weil es oft entweder zu kitschig oder zu gefühlsfern und meistens eigentlich auch nicht von wahren Profis gesungen wird, was diesem beliebten Weihnachtlied den innigen Charme raubt. Die vier gestern in Wien hingegen Bieber, Filipcic, Sarich und Vasicek lieferten auch hier ein Bravurstück, das keinesfalls peinlich oder kitschig war, sondern einfach nur weihnachtlich, innig und schön.

Die nächsten Sound Of Music-Konzerte in Wien finden übrigens am 20.4. und im Dezember 2012 mit Thomas Borchert (vgl. meine Beiträge dazu) statt. Weitere Konzerte mit großen Musical-Stars im deutschen Sprachraum sind neben Soloabenden unter anderem mit Andreas Bieber, Carin Filipcic und Jan Ammann unter dem “Musical Moments” sowie mit den bekanntesten Melodien aus Musicals von  Andrew Lloyd Webber und von Sylvester Levay geplant. Nähere Informationen zu geplanten Veranstaltungen sind online abrufbar.

Sonntag, 5. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

A Musical Christmas mit den Vereinigten Bühnen Wien

Die Musical Christmas Solisten 2010 mit Ensemble

Entgegen sonstigen Gepflogenheiten: Hier kommt das Beste zuerst: Carin Filipcic ist und bleibt DER weibliche Star am Musical-Himmel: sie rührt zu Freudentränen mit ihrer wunderschönen Stimme und ihren herzlichen Interpretationen. Vor allem “Gabriella’s Song” aus dem Film “Wie im Himmel”, gesungen von Filipcic, entführt das Publikum in traumhaft schöne Himmels-Welten, aus denen man eigentlich nicht wieder so schnell in die Wirklichkeit zurückkehren möchte. Ähnliches passiert auch bei “Cantique De Noel (O Holy Night)” und “When Christmas comes to Town” gesungen im Duett von Filipcic und Wietske van Tongeren: die beiden Frauen sind ein musikalisches Traumpaar.

Das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien unter Koen Schoots mit Solisten und Ensemble

Der männliche Top-Star des Abend war jedoch nicht erwartungsgemäss Uwe Kröger, sondern Dennis Kozeluh: er hat eine wohltuend angenehme Stimme und es gelingt ihm jederzeit, diese auch optimal sowohl technisch, als auch emotionell einzusehen: für mich war er die grosse Überraschung des Abends: ein musikalischer Hochgenuss. Kröger hingegen enttäuschte vor allem stimmlich und stimmungsmässig bei den amerikanischen Christmas-Classics, wenn er auch “Meine Herzwunschliste” („My Grown Up Christmas List“) durchaus ok, aber dennoch nicht wirklich authentisch zu singen vermochte: Bereitet es ihm vielleicht nicht wirklich Freude, Weihnachtslieder zu singen?.

Rasmus Borkowski und Caroline Vasicek (sie glänzt vor allem beim von ihr niederländisch vorgetragenen Song “Koppången” und er als mit ihr als dem Christkind streitender Weihnachtsmann) und das Gesangs- und Tanzensemble bringen ebenfalls gute Leistungen, genauso wie das an diesem Abend grosse Orchester der Vereinigten Bühnen Wien (auf der Bühne) unter der Leitung von Koen Schoots grossteils vorbildlich musiziert. Und mich persönlich hat besonders die Interpretation des alpenländischen “Es wird scho glei dumpa” sehr gefreut, zumal die meisten Songs des Abend ja aus den USA stammten.

Zusammengefasst: Ja, “A Musical Christmas 2010″ lohnt sich sehr: Es ist ist eine gute Produktion, um sich auf Weihnachten einzustellen: sie ist musikalisch hochwertig, bietet Songs für jeden Geschmack und dazu gibts noch lustige Szenen. Und vor allem auf Carin Filipcic und Dennis Kozeluh darf man sich ganz besonders freuen: Dann kann Weihnachten kommen.

“Musical Christmas 2010″ kann noch am 5.12. um 18.00 Uhr, sowie am 18.12. um 15.00 Uhr und um 19.30 Uhr im Wiener Ronacher live erlebt werden, zudem in einer Tourneefassung jeweils um 20.00 Uhr am 8. Dezember in der Listhalle Graz, am 09. Dezember in der Messearena Klagenfurt, am 10. Dezember in der Big Box in Kempten, am 12. Dezember im Congress Saal Tirol in Innsbruck, am 13. Dezember  im Deutschen Theater in München und am 15. Dezember in der Sporthalle Amstetten.

Und hier können Sie in die aktuelle Produktion 2010 von “Musical Christmas” vor- und nachhören:

Sonntag, 12. Februar 2006, von Elmar Leimgruber

Wiener Mozart-Musical konzertant und leider cut

Mozart, Musical in Concert, nannten die Vereinigten Bühnen Wien Ihre leider nur wenigen Februar-Aufführungen des Musicals Mozart von Sylvester Levay und Michael Kunze (denen wir auch den Musical-Welterfolg Elisabeth verdanken), das 1999 in Wien seine Welturaufführung erlebt hatte. Es stört keinesfalls die konzertante Aufführung ohne Kulisse, dafür in der Musical-Garderobe. Auch das Orchester auf der Bühne ist eine angenehme Überraschung. Es verwundert jedoch, dass es nur eineinhalb Stunden Mozart-Musical zu erleben gibt.

Dafür hört man nun neue Songs, die bei der Wiener Welturaufführung noch nicht dabeiwaren. Dennoch rechtfertigt der hohe Preis keine so kurze Aufführung.

DAS musikalische Highlight in Mozart ist Carin Filipcic als Baronin von Waldstätten: einfühlsam, direkt und brillant und ein Genuss für alle Sinne. Ebenfalls eine Traumbesetzung: Rasmus Borkowski in der Titelrolle als Mozart und besonders bewegend auch Jana Stelley als Constanze Weber: von ihr wird das musikbegeisterte Publikum sicher noch viel Beeindruckendes hören in Zukunft. Voller Power wie eh und je auch Uwe Kröger als Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo.

An Viktor Gernot erinnerte mich Andre Bauer in der Rolle Mozarts Vater Leopold: gut gesungen, jedoch für diese Rolle zu jung. Caroline Vasicek als Mozarts Schwester Nannerl wirkt in der Samstag-Nachmittag-Aufführung schwach und stimmlos.
Alles in allem eine von der Besetzung erwähnter Rollen abhängige wunderbare Aufführung, die jedoch letztlich zu cut ist.