Mit ‘Demonstration’ getaggte Artikel

Freitag, 17. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Dreisteste Werbemasche bei Kindern: Goldener Windbeutel 2013 für Capri Sonne

Der ultrasüße Softdrink Capri-Sonne erhält den Goldenen Windbeutel 2013. Rund 120.000 Verbraucher haben in den vergangenen vier Wochen online auf www.goldener-windbeutel.de unter fünf Kandidaten abgestimmt, welcher Hersteller am schlimmsten Kinder verführt. Eindeutiger “Sieger” mit mehr als 50.000 Stimmen: Die Wild-Gruppe/SiSi-Werke mit ihrem zuckrigen Getränk Capri-Sonne. Mit aggressivem Marketing gezielt an Kinder versuchen Unternehmen, den Verkauf von Junkfood und Soft Drinks anzuheizen. Bei der von foodwatch ausgerufenen Online-Wahl zum Goldenen Windbeutel auf www.goldener-windbeutel.de haben sich vom 18. April bis zum 15. Mai 2013 insgesamt 119.835 Verbraucher beteiligt.

“Ich will keine Kinder mehr verführen” – mit diesem Demonstrationsschild protestierte eine zwei Meter große, wandelnde Capri-Sonne an der Zentrale von Hersteller Wild (Deutsche SiSi-Werke). “Lasst die Kinder mit eurem Zuckerbomben-Marketing in Ruhe”, steht auf einem Transparent vor dem Firmengelände – und auf der Straße vor der Pforte, gesprüht mit Kreide-Spray. Mit dieser Aktion in Eppelheim bei Heidelberg haben Aktivisten der Verbraucherorganisation foodwatch am 16. Mai den Goldenen Windbeutel 2013 verliehen, den Negativpreis für die dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderlebensmittel. Die Annahme des Preises wurde verweigert.

Capri-Sonne (in der Geschmacksrichtung Orange) enthält pro 200-Milliliter-Beutel umgerechnet sechseinhalb Stück Würfelzucker und damit mehr als ein gleich großes Glas Fanta Orange. Eine ganze Reihe von Marketingaktivitäten für Capri-Sonne zielen direkt auf Kinder: Capri-Sonne tritt als Sponsor und Veranstalter von Kinder-Sportevents auf, betreut Kinder in Hotelanlagen, spricht diese gezielt mit einer Internetseite an und macht sie über ihre facebook-Seite zu Markenbotschaftern. Bis Anfang Mai verbreitete der Hersteller zudem werbliches Unterrichtsmaterial an Grundschullehrer, in dem Kindern die Ernährungsempfehlung ausgesprochen wurde, “viel” Capri-Sonne zu verzehren. Nach der foodwatch-Kritik stoppte Wild die Verbreitung des Materials – ein erster, kleiner Erfolg des Goldenen Windbeutels 2013.

“Capri-Sonne & Co. sind Dickmacher ersten Ranges, das ist wissenschaftlich erwiesen. Dennoch fixt Wild Kinder auf allen Kanälen an, immer noch mehr Zuckergetränke zu konsumieren – im Internet, Fernsehen, in der Schule, bei Sportveranstaltungen und sogar als Kinderbetreuer in Ferienanlagen”, kritisiert Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelwerbung bei foodwatch. In einer ganzen Reihe von Studien ist der Zusammenhang zwischen Soft-Drink-Konsum und dem Risiko für die Bildung von Übergewicht belegt. In Deutschland gelten 15 Prozent der Kinder als übergewichtig, 6 Prozent sogar als fettleibig (adipös).

“Wild gehört zu den Lautesten, wenn es darum geht, schon kleinen Kindern in Schulen und bei Freizeitveranstaltungen seinen zuckrigen Drink aufzudrängen – bei der Kritik von mehr als 50.000 Verbrauchern stellt sich das Unternehmen aber auf taub. Wir fordern, dass Capri-Sonne alle Marketingaktivitäten einstellt, die sich direkt an Kinder richten.” foodwatch fordert daher ein grundsätzliches Verbot der Bewerbung unausgewogener Produkte direkt an Kinder.

Die Verbraucherschutz-Organisation foodwatch fordert nun die Konsumenten auf ihrer Webseite zum Protest: “Schreiben Sie daher jetzt persönlich an Dr. Hans-Peter Wild, den Chef von Capri-Sonne: Fordern Sie den Windbeutel-Gewinner auf, das Verbrauchervotum ernst zu nehmen und sämtliche Marketing-Maßnahmen einzustellen, die sich gezielt an Kinder richten! Lass die Kinder in Ruhe, Herr Capri-Sonne!”

Das Wahl-Ergebnis im Detail:

1. Capri-Sonne von Wild/SiSi-Werke: 51.054 Stimmen / 42,6 %
2. Paula von Dr. Oetker: 26.231 Stimmen / 21,9 %
3. Kosmostars von Nestlé: 24.710 Stimmen / 20,6 %
4. Monsterbacke Knister von Ehrmann: 11.580 Stimmen / 9,7 %
5. Pom-Bär von funny-frisch (Intersnack): 6.260 Stimmen / 5,2 %

Anders als in den Vorjahren hatte foodwatch beim Goldenen Windbeutel 2013 nicht die Werbelüge des Jahres, sondern die dreisteste Werbemasche bei einem Kinderprodukt gesucht. Nachdem in den Jahren 2009 bis 2012 das Thema Etikettenschwindel im Blickpunkt stand, möchte foodwatch nun das Problem der Fehlernährung bei Kindern und die Verantwortung der Lebensmittelindustrie in den Fokus rücken.

Bei einem Marktcheck mit mehr als 1.500 Produkten hat foodwatch 2012 belegt, dass drei Viertel der direkt an Kinder vermarkteten Lebensmittel zur Kategorie der süßen oder fettigen Snacks gehören. Das Angebot folgt einer ökonomischen Logik: Während die Gewinnmargen bei Obst und Gemüse unter 5 Prozent liegen, betragen sie bei Junkfood, Soft-Drinks und Süßwaren bis zu 18 Prozent. Lebensmittelhersteller haben daher ein finanzielles Interesse daran, möglichst viele unausgewogene Kinderprodukte zu verkaufen.

Sonntag, 9. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

10. Dezember: Wiener Fackelzug gegen Christenverfolgung

Weil die Christenverfolgungen ständig zunehmen und die staatlichen Verantwortlichen in den jeweiligen Ländern nichts bis wenig dagegen unternehmen, findet am Montag, 10. Dezember in Wien ein Fackelzug gegen Christenverfolgung. In 50 Ländern – darunter Ägypten, Pakistan, Nigeria und Syrien – würden Christen diskriminiert oder verfolgt, heißt es in dem Folder mit dem Logo einer Hand und den Worten “Stopp Christenverfolgung”.

Verwiesen wird aber auch auf Diskriminierungen in Europa durch rechtliche Einschränkungen der Gewissensfreiheit und der Elternrechte, wie sie das auf Europa spezialisierte Dokumentationsarchiv – einer der Demo-Mitveranstalter – auflistet (www.IntoleranceAgainstChristians.eu).

Eine ökumenische Plattform aus 20 Menschenrechtsorganisationen unter Koordination von “Christian Solidarity International (CSI) -Österreich” ruft zur Teilnahme an der Demonstration am Montag auf. Der Fackelzug startet am 10. Dezember – dem UN-”Tag der Menschenrechte” – , 17.15 Uhr, bei der Staatsoper und führt durch
die Kärntner Straße zum Stephansdom. Dort findet dann ein ökumenischer Wortgottesdienst mit dem Wiener Weihbischof Franz Scharl statt.

Zum Selbstverständnis der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) gehört auch Widerstand und Protest gegen Staaten und politische Systeme, in denen Menschenrechte und Religionsfreiheit massiv verletzt werden. Deshalb wird sich die AKV – sie ist der freiwillige Zusammenschluss von 20 der bedeutendsten
katholischen Laienorganisationen Österreichs zu einem Dachverband – am 10.12.2012 ebenfalls am Fackelzug gegen Christenverfolgung im Rahmen der “Plattform gegen Christenverfolgung” beteiligen, erklärt der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) ex-Staatssekretär Helmut Kukacka.

Mehr denn je werden Christen in vielen Staaten an der Ausübung ihres Glaubens mit schweren Repressalien oder unter Androhung von Gewalt, Folter oder gar Tod gehindert. Weltweit sind 80 Prozent aller wegen ihres Glaubens verfolgter Menschen Christen. Mehr als 100 Millionen Christen in Ägypten, China, Indonesien,
Irak, Iran, Indien, Nigeria, Nordkorea, Türkei, Pakistan, Sudan, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern leiden unter Unterdrückung und Verfolgung. “Insbesondere läuft der arabische Frühling in manchen Ländern Gefahr, sich für die Christen zu einem kalten Wintersturm zu entwickeln. Diesen Tendenzen müssen wir uns öffentlich entgegenstellen. Wir sehen es deshalb als unseren Auftrag an, ein Zeugnis unserer Solidarität mit verfolgten Christen abzulegen, die Öffentlichkeit zu mobilisieren und die internationale Politik aufzufordern, die Christen vor Repressalien zu schützen”, so Kukacka.

Die AKV fordert nachhaltige Maßnahmen der Europäischen Union, um die betreffenden Staaten zur Einhaltung der Menschenrechte und der Gewährung der vollen Religionsfreiheit anzuhalten. “Dort wo sich eine blutige Spur der Unterdrückung und Gewalt zieht, sind die politischen Verantwortungsträger in Europa aufgerufen, wirtschaftliche und politische Sanktionen bis hin zur Streichung der Entwicklungshilfe-Gelder für solche Staaten durchzusetzen”, fordert Kukacka.

 

Freitag, 22. Juni 2012, von Elmar Leimgruber

Rund um die Regenbogenparade 2012

Eigentlich hätte dies -wie in den Vorjahren- nur eine Bildreportage mit wenig Text über die Regenbogenparade als Fest gelebter Toleranz werden sollen. Aber anstattdessen muss dieser Beitrag nun neben den Fotos zu einem Plädojer für Meinungsfreiheit werden. Leider.

Eigentlich wollte ich hier nur jede Menge viele bunte Fotos als Eindrücke in Bildern von der diesjährigen Regenbogenparade in Wien zeigen und eben mal kurz aus auch zur kleinen Kundgebung von Paradengegnerm schauen, um im Zeichen der Ausgeglichenheit in der Berichterstattung (mit einem Fotos belegt) auch diese zu erwähnen. Eigentlich.

So ging ich zunächst dem Ring entlang und fotografierte jede Menge fröhlicher und bunter Gestalten und schaute dann noch zum Stock im Eisen Platz (hinterm Stephansplatz). Die “Prozession”, so kann man die Kleingruppe, ausgerüstet nur mit einem Auto samt Lautsprechern, Kreuzen, einigen (schwulenfeindlichen) Plaketen und rosenkranzbetend, nennen, zog dann bis zum Platz an der Seite der Staatsoper, wo sie innehielten und erneut Rosenkranz beteten. Kurzum also handelte es sich um eine vollkommen harmlose kleine Gruppe von etwa 30 bis 40 Teilnehmern.

Wäre ja schön, wenn es so gelaufen wäre, dass die Zehntausenden Paradenteilnehmer ihren Weg um den Ring ziehen und die wenigen Teilnehmer der Gegenkundgebung ihre bescheidene Veranstaltung -im Sinne der Meinungsfreiheit- genauso hätten abhalten können. Dem war aber nicht so. Leider:

Während die Teilnehmer an der Parade -zu Recht- ungestört und ungehindert ihre Veranstaltung rund um den Ring abhalten konnten, wurde die kleine Gruppe der Gegenkundgebung von allen Seiten durch rasch organisierte Störenfriede behindert, die pfiffen, buhten, trommelten und schrieen und die Teilnehmer und ihren Glauben beschimpften und sie beleidigten und immer wieder ihre Prozession aufzuhalten versuchten. Und selbst mehrere Straßensperren vermochten die Unruhestifter und Radau-Demonstranten nicht von den Kundgebungsteilnnehmern wirklich zu trennen. Sie stürmten erneut wieder von allen Seiten her.

Bei der Staatsoper angekommen mussten die Kundgebungsteilnehmer zu ihrem Schutz vor den Aggressoren schließlich von der Polizei eingekreist werden. Und sobald die Kundgebungsteilnehmer zu beten begannen, ging der Lärm der anderen wieder los. Da jedoch immer mehr Störenfriede Richtung Oper mobilisiert wurden und die Kundgebung durch die Störungen und den Lärmpegel immer mehr verunmöglicht wurde, forderte die Polizei schließlich die Sondereinheit Wega und die Hundestaffel zur Verstärkung an.

Es wurden auch mehrere Videos gedreht, darunter eines vom katholischen gloria.tv, das zugunsten der Kundgebungsteilnehmer berichtete, eines von einem offensichtlichen Sympathisanten der Störenfriede.

Ich vertrete keineswegs uneingeschränkt den Standpunkt der Kundgebungsteilnehmer. Im Gegenteil: Ihre Sorge und ihr Idealismus (sich für ihre Überzeugung so ausgrenzen und beschimpfen zu lassen) mögen berechtigt sein und jeder kann dankbar sein, wenn für ihn gebetet wird (weil Gott glücklicherweise Gebete manchmal ganz anders erhört, als vom Betenden gewünscht): Dennoch sind deren Anligen bei dieser Kundgebung äußerst bedenklich, zumal Homosexualität und Familie Parallelbereiche sind und Homosexualität oder die Eingetragene Partnerschaft demnach gar keine Gefahr der gewiss schützenswerten Institution Familie darstellen können. Ihr Weg und ihre Forderungen diesbezüglich sind daher jedenfalls der falsche Weg. So wünsche ich mir von den Kundgebungsteilnehmern mehr Toleranz, Gelassenheit, Glauben und Vertrauen an das Gute im Menschen.

Genauso intolerant sind aber auch die Gegendemonstranten. Ich bin nicht nur ein überzeugter Demokrat, sondern auch ein unbedingter Verfechter und Verteidiger der Meinungsfreiheit. Toleranz ist wichtig, ja notwendig und zwar auf allem Seiten. Problematisch wirds allerdings dann, wenn die eine Seite zwar für sich Toleranz beansprucht, aber nicht bereit ist, dem anderen auch eine entgegengesetzte Meinung zuzugestehen. Mal abgesehen davon, dass die vielen rasch organisierten Radau-Demonstranten der Kundgebung -wohl unfreiwillig- zu einer Bedeutung verhalfen (sie aufwerteten), auf die sie vielleicht gerne verzichtet hätten:

Wenn es in einem demokratischen Land wie Österreich offensichtlich nicht mehr möglich ist, betend durch die Straßen zu ziehen und zu seiner (der Öffentlichen Meinung gänzlich entgegengesetzten) Meinung auch öffentlich zu stehen dann mache ich mir Sorgen um unser Land. Und gerade, wer einer Minderheit angehört, müsste doch eigentlich so sensibel sein, auch anderen Minderheiten die freie öffentliche Meinungsäußerung zuzugestehen, auch wenn man sie keinesfalls nachvollziehen oder gar gutheißen kann.

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass ausnahmslos jeder in Österreich das Recht haben muss, ungehindert und ungestört seine Meinung (sofern sie nicht gegen geltende Gesetze verstößt) auch öffentlich kundzutun, ohne dass ihm irgendwer den Mund verbieten will, der anders denkt. Es muss möglich sein, dass zwei vollkommen konträre Meinungen nebeneinander stehen, ohne dass man sich gegenseitig niederbrüllt oder den Mund verbietet. Es muss eine Kultur wachsen, die Andersdenkende tatsächlich toleriert und nicht nur Toleranz für sich selbst beansprucht. Dann erst sind wir eine wirklich reife Demokratie und Gesellschaft.

Und hier sind Eindrücke in Bilder (Fotos) sowohl von der bunten Regenbogenparade als auch von der Gegen-Kundgebung:

Donnerstag, 4. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Die Grünen und die Waffen

Vorausgeschickt: Ich habe hohe Achtung und Respekt vor Menschen, die aus persönlicher Überzeugung anstelle des Präsenzdienstes im Bundesheer eine soziale Tätigkeit, beispielsweise die geduldige Pflege von alten und kranken Menschen im Zivildienst praktizieren.

An sich war der Zivildienst ja auch mal wirklich für jene gedacht, die sich “aus Gewissensgründen” der Gewalt und der Waffen verweigerten. So hatte es und so macht es ja auch Sinn. Und das ist ja der eigentliche Grund, warum man zwischen beiden Formen, Militärdienst oder Zivildienst, wählen kann.

Nun fordern aber neben der Jungen ÖVP (was hat die denn plötzlich auf eine solche Schnapsidee gebracht?)und der jungen SPÖ (wundert mich genauso) auch die Grünen in Österreich, dass auch jene, die sich dem Dienstes mit der Waffe und der Verteidigung des eigenen Landes durch den Präsenzdienst verweigerten, Waffen tragen dürfen sollen.

Mal abgesehen davon, dass es meines Erachtens ein Widerspruch in sich ist, sich dem Präsenzdienst im Bundesheer zu verweigern und dennoch Waffen tragen zu wollen:

Menschen, die in einer Demokratie nicht bereit sind, für ihr Vaterland Militärdienst zu leisten, sind des Tragens einer Waffe, was ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Loyalität dem eigenen Land gegenüber voraussetzt, nicht würdig. Und sollten sie später ihre Meinung und Einstellung tatsächlich ändern, können sie ja den Militärdienst nachholen: Vor allem jemanden, der dann als Polizist für die Sicherheit zu sorgen hat, schadet sicher auch ein späterer Präsenzdienst nicht.

Ich dachte auch immer, dass die Grünen DIE pazifistische Partei überhaupt sind, die jegliche Gewalt ablehnt schon aus Prinzip, und aus Friedensliebe erst recht jede Waffengewalt. Ausgerechnet die Grünen fordern aber jetzt, dass auch Zivildienern das Waffentragen ermöglicht werden sollte. Die Zustimmung der Grünen zu ihrem Vorschlag müsste der Jungen ÖVP sehr zu denken geben.

Angesichts der Ereignisse der letzten Tage (keineswegs friedliche Randalierer verletzen bei einer ungenehmigten Demonstration gegen Andersdenkende -deren Gesinnung ich übrigens nicht teile- in Wien 15 Polizisten: und die Grünen solidarisieren sich mit den Aggressoren und haben die Polizei in dieser Causa angezeigt) erscheinen die aktuellen Forderungen der Grünen nach leichterem Waffenzugang in einem sehr bedenklichen Licht…

Samstag, 5. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Berlusconi, San Nicolo

Vorausgeschickt: Ich stehe Kommunisten und anderen schnell demonstrationswilligen oder anarchischen Gruppen keineswegs nahe: Im Gegenteil: sie sind mir im Grunde sehr suspekt.

Aber dass sich heute tatsächlich 500.000 Menschen in Rom versammelt haben zum Anti Berlusconi Day: Irgendwie ist mir sowas trotzdem sehr sehr sympathisch.

Vielleicht liegts ja daran, dass ich ein Verständnis-Problem damit habe, wenn ein Staatschef sich selbst als “Superman” bezeichnet und die Worte “Viva l’Italia” und “Viva Berlusconi” in einem Satz bringt. Oder stört mich vielleicht, dass in Italiens Grossstädten schon seit Monaten nicht nur die Polizei patrouliert, sondern auch das Bundesheer und dass Berlusconi immer dann, wenn er vor dem Richter landen könnte, Gesetzesänderungen zu seinen Gunsten erzwingt und dass niemand in der sonst ach so gestrengen EU es für notwendig hält, dagegen aufzutreten.

Aber ich bin mri sicher: für manche andere ist und bleibt Berlusconi trotz allem ein missverstandener Heiliger, der edel seine Landsleute mit vielen Gaben beschenkt (die natürlich nicht seine sind, sondern Steuergelder) wie einst der heilige Nikolaus…