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Montag, 16. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

15. Mai: Standpunkte zum Internationalen Tag der Familie

Foto: Monika Torloxten/pixelio.de

Der Internationale Tag der Familie, der alljährlich am 15. Mai begangen wird, wurde 1993 von den Vereinten Nationen eingeführt. Mit diesem Tag will die UNO gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bedeutung und die Wichtigkeit der Familie für ein gesundes und glückliches Aufwachsen von Kindern herausstellen. Viel zu viele Familiern leiden chronisch, weil sie nicht die notwendigen Mittel zum Überleben haben, betonte UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon in seiner Botschaft zum Familientag. Besonders Großfamilien, Alleinerziehende und Familien, wo der Hauptverdienende seinen Arbeitsplatz verliert, seien oft sozial ausgegrenzt und von Not betroffen.

“Eine Reihe von Regierungen haben familienfreundliche Gesetze, einschließlich Bargeld-Transfer-Programme, Kindergeld, steuerliche Anreize und spezifische geschlechtsspezifische und kindgerechte soziale Schutzmaßnahmen erlassen,” erklärte der UNO-Generalsekretär: “Eine Ausweitung dieser Maßnahmen, die die Ernährung und Bildungsstand der Kinder verbessern können, helfen den Teufelskreis der Armut, der über Generationen hinweg anhalten kann, zu verbessern”. Generationsübergreifende Familien sollten daher unterstützt werden, so Ban-Ki Moon.

„Die Familie ist und bleibt Keimzelle der Gesellschaft und jener Ort, an dem Menschen die Tragfähigkeit sozialer Netzwerke erleben. Über 90 Prozent der Bevölkerung sehnen sich nach dem Funktionieren dieser Gemeinschaften“, betonte Clemens Steindl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ), zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai. Für die politischen Entscheidungsträger müsse Familienpolitik daher ein zentrales Politikfeld sein: „An ihrer Qualität misst sich die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft“, so der Präsident der größten familienpolitischen Organisation Österreichs: „Unser Ziel ist das steuerfreie Existenzminimum für Familien und ich hoffe und erwarte, dass sich diesbezüglich die familienfreundlichen Kräfte in der Bundesregierung durchsetzen“, sagt der KFÖ-Präsident.

Dem KFÖ gehe es neben der materiellen Besserstellung von Familien auch um deren ideelle Förderung und darum, die Grundwerte des familiären Zusammenlebens in ihrer bunten Vielfalt an Lebensformen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang  verwies Steindl auf das Symposium „starke.familien.werte“, das der KFÖ anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 18. Mai in Wien veranstaltet.

Die österreichische Familienbundpräsidentin Andrea Gottweis  fordert von der Bundesregierung ein Verbesserungspaket für die Familien: Es sei für das staatliche Gefüge dringend notwendig, Eltern in ihrer Arbeit zu unterstützen und endlich davon abzurücken, Familienarbeit gegen Erwerbstätigkeit aufzurechnen. Wir müssen jetzt und in Zukunft dafür Sorge tragen, dass Österreich “Kinder willkommen!” heißt und “Ja!” zu Familien sagt. Mit dem Familienpaket des Österreichischen Familienbundes würde ein Schritt in die richtige Richtung getan.”"Wir müssen nachhaltig dafür sorgen, dass Familien mit entsprechendem Respekt und Wertschätzung behandelt werden. Wir müssen jungen Menschen Mut machen, das Abenteuer “Familie, Kinder haben” einzugehen”, so Gottweis, “denn unsere Familien sind das Rückgrat unserer Gesellschaft.”

“Als Keimzelle der Gesellschaft kommt der Familie auch gesamtgesellschaftlich eine große Bedeutung zu. In ihr werden Kinder geprägt ,” schreibt die Kinder-Kommission des Deutschen Bundestags: “Hier sollen sie Nähe und Geborgenheit finden, lernen und soziale Kompetenzen erwerben und sich in eine Gemeinschaft einbringen. Familien müssen gestärkt werden, um ihnen zu ermöglichen, ihren Aufgaben gerecht zu werden”. Insgesamt engagieren sich in den 620 Bündnissen für Familie in Deutschland über 13.000 Akteure aktiv und bringen sich so in einen gesellschaftsgestaltenden Prozess ein, um die Lebensbedingungen für Familien und vor allem für Kinder zu verbessern. “Die Kinderkommission unterstützt einen Paradigmenwechsel in Gesellschaft und Politik hin zu mehr Familienfreundlichkeit.”