Mit ‘Fernsehen’ getaggte Artikel

Dienstag, 8. Oktober 2013, von Elmar Leimgruber

Kreml Goes Olympia: Reporter ohne Grenzen warnt

Anlässlich des Olympischen Fackellaufs in Moskau weist Reporter ohne Grenzen (ROG) mit dem Bericht „Der Kreml auf allen Kanälen“ auf die “systematische Unterdrückung unabhängiger Stimmen in russischen Medien” hin. ROG fordert die russische Regierung auf, ihrem eigenen Anspruch ernst zu nehmen, dass die Olympischen Spiele in Sotschi zur Modernisierung des Landes beitragen sollen: “Dies darf sich nicht auf Wirtschaft oder Infrastruktur beschränken, sondern muss auch die Entwicklung einer lebendigen Zivilgesellschaft einschließen. Dazu gehört ein freier Zugang aller Bürger zu umfassenden Informationen, der momentan nicht gewährleistet ist,” so ROG.

Reporter ohne Grenzen beobachtet mit Sorge, dass sportliche Großereignisse häufig an autoritär regierte Staaten vergeben werden, die Menschenrechte missachten. „Mit der Entscheidung für Russland übernimmt das Internationale Olympische Komitee die Verantwortung dafür, dass  demokratische Grundrechte während der Winterspiele gewahrt werden“, sagte Christian Mihr. „Das IOK muss den Anspruch seiner eigenen Charta einlösen und eine umfassende, freie Berichterstattung über die Olympischen Spiele 2014 sicherstellen. Es sollte den Grundsatz der Pressefreiheit weitaus deutlicher als bisher verteidigen und sich nicht scheuen, die Einhaltung grundlegender Bürgerrechte in der Russischen Föderation anzumahnen.“
Seit dem Amtsantritt Wladimir Putins im Jahr 2000 hat der Kreml laut ROG die landesweiten Fernsehsender wieder weitgehend unter seine Kontrolle gebracht und durch gezielte Personalpolitik kritische Journalisten aus den Redaktionen gedrängt. Übrig bleiben bei den drei wichtigsten landesweiten Fernsehsendern (Perwyj Kanal, Rossija und NTV) demnach Redakteure, die sich den Machthabern nicht offen entgegenstellen oder ihre Überzeugungen nicht offen auf dem Bildschirm vertreten. Ihren Einfluss stützen diese Sender auf ein noch aus sowjetischer Zeit stammende Übertragungssystem, das fast alle Haushalte des riesigen Landes erreicht. Kremlkritische Sender, wie der vor dreieinhalb Jahren gegründete Kanal TV Doschd werden auf diesem Weg nicht übertragen. Unabhängige Zeitungen oder Onlinemedien spielen bei der politischen Willensbildung im Land nur eine geringe Rolle.

Dies “steht in krassem Widerspruch zum Image eines modernen und offenen Landes, als das sich Russland zu den Winterspielen in Sotschi präsentieren will“, sagte ROG- Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin: „Der Kreml nutzt das landesweite Fernsehen, um seine Macht zu sichern und mit der Kraft kontrollierter Bilder seine Sicht auf die Welt zu vermitteln“, so Mihr. ROG appelliert an die Programmverantwortlichen der deutschen Rundfunkanstalten, in der Sotschi-Berichterstattung Problemen wie Umweltzerstörung, Zwangsumsiedlungen und der Ausbeutung von Gastarbeitern einen angemessenen Platz einzuräumen.

Internationale Journalisten ruft Reporter ohne Grenzen zu einem transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit Fernsehbildern und journalistischem Material aus Russland auf. Angesichts der massiven Kontrolle des russischen Fernsehens durch den Staat sollten Rundfunkanstalten, die Material staatsnaher russischer Sender übernehmen, dies deutlich kennzeichnen und die Herkunft der Bilder durch Quellennachweise transparent machen. Berichterstatter sollten die Realität vor Ort im Blick behalten und sich nicht durch professionell produziertes, vermeintlich journalistisches Material täuschen lassen, das im Auftrag der russischen Führung entsteht und deren Image im Ausland verbessern soll.

Der Bericht „Der Kreml auf allen Kanälen“ fußt auf rund 30 Interviews mit Journalisten, Medienexperten und Beobachtern, die ROG-Pressereferentin Ulrike Gruska im Sommer 2013 in Moskau und Berlin geführt hat. Viele Kollegen – vor allem aus staatlichen oder staatsnahen russischen Medien – waren nur anonym dazu bereit, mit Reporter ohne Grenzen zu sprechen, um ihre weitere Tätigkeit nicht zu gefährden. Russland steht auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit Russland nur auf Platz 148 von 179 Staaten. Seinen Präsidenten Wladimir Putin zählt Reporter ohne Grenzen seit Jahren zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit.

Freitag, 2. August 2013, von Elmar Leimgruber

Dr. Karl Renner Publizistikpreis 2013 ausgeschrieben

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) schreibt den “Dr. Karl Renner-Publizistikpreis 2013″ in den Kategorien Print, Radio, Fernsehen und Online aus. Ende der Einreichfrist ist der 30. September 2013, 24.00 Uhr.

Vorschläge für Preisträger im Sinne der dieser Aussendung beiliegenden Statuten können alle Mitglieder des Österreichischen Journalisten Clubs als auch die Redaktionen aller Print-, Online- und Funkmedien in Österreich, sowie alle österreichischen Journalistinnen und Journalisten einreichen.

Ende der Einreichfrist ist der 30. September 2013, 24.00 Uhr.

Die Anträge sind zu richten an:

Österreichischer Journalisten Club
Kennwort “Renner-Preis 2013″
A-1010 Wien, Blutgasse 3

Die Jury entscheidet im Oktober 2013.

Die Verleihung des Dr. Karl Renner-Publizistikpreises 2013 findet im Dezember 2013 in Wien statt.

DR. KARL RENNER-PUBLIZISTIKPREIS-JURY 2013 (angefragt):

Vorsitzender: Fred Turnheim
Weitere Mitglieder: Irene Brickner, Mag. Hans Bürger, Mag. Johannes Kaup, Helmut Kletzander, Kurt Kuch, Kurt Langbein, Mag. Christiane Laszlo, Dr. Helene Maimann, Edith Meinhart und Julia Ortner.

RENNERPREIS-KURATORIUM:
ARBEITERSAMARITERBUND ÖSTERREICH, CASINOS AUSTRIA AG; FLUGHAFEN WIEN AG; GEWERKSCHAFT KUNST, MEDIEN, SPORT, FREIE BERUFE – GEWERKSCHAFT DER GEMEINDEBEDIENSTETEN; KAPSCH AG; OBERBANK AG; RED BULL; SIEMENS AG ÖSTERREICH; WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG VIENNA INSURANCE GROUP; UNIQA;

ÖJC-VORSTAND:
Präsident: Fred Turnheim
Vizepräsidentin: Mag. Christiane Laszlo
Weitere Vorstandsmitglieder: Oswald M. Klotz, Harald Vaca, Norbert Welzl;
kooptiert: Frank Bock, Zoran Dobric und Tamara Taufer;

DR. KARL RENNER-PUBLIZISTIKPREIS 2013

STATUTEN

1. Der Österreichische Journalisten Club verleiht für hervorragende, journalistische Leistungen den Dr. Karl Renner Preis für Publizistik in den Kategorien Print, Radio, Fernsehen und Online.

2. Der Preis wird jährlich an österreichische Journalisten (österreichische Staatbürger) oder an in Österreich tätige Redaktionen in den Kategorien Print, Radio, Fernsehen und Online vergeben. Die Vergabe erfolgt für hervorragende Leistungen im Bereich der Publizistik in der jeweils abgelaufenen Periode oder für langjährige, hervorragende Tätigkeit.

3. Es wird je ein Preis in den Kategorien Print, Radio, Fernsehen und Online vergeben. Dabei werden jeweils maximal drei Kandidaten nominiert. Sollte die Jury der Meinung sein, keinen geeigneten Kandidaten vorschlagen zu können, kann die Vergabe auch ausgesetzt werden.

4. Die Preisträgerermittlung erfolgt durch eine unabhängige Jury, die alle Kategorien des Preises bewertet.

5. Diese Jury wird aufgrund eines Vorschlages des Österreichischen Journalisten Clubs eingesetzt. Vorsitzender der Jury ist der ÖJC-Präsident. Wenn weniger als fünf Jurymitglieder bei der Sitzung anwesend sind, wird die Jury vom Präsidenten des ÖJC für den 7. Werktag neuerlich einberufen. Diese Sitzung ist dann auf jeden Fall beschlussfähig.

6. Die Sitzungen der Jury sind vertraulich. Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt durch den Präsidenten des ÖJC im Rahmen der Preisverleihung. Die Durchführung der Veranstaltung zur Übergabe des Dr. Karl Renner-Publizistikpreises obliegt dem ÖJC.

7. Die Jury entscheidet als Gremium von Einzelpersonen, die Mitglieder der Jury können sich vertreten lassen.

8. Der Präsident und Vizepräsident des ÖJC nehmen zusätzlich an den Sitzungen der Jury mit Stimmrecht teil. Sie werden dafür von Ihrem Vorstand weisungsfrei gestellt.

9. Zur Einreichung von Vorschlägen sind alle Mitglieder des ÖJC, die Redaktionen aller Printmedien, sowie Film, Funk- und elektronischer Medien sowie von Onlinemedien in Österreich berechtigt. Eigenbewerbungen sind möglich. Die Nominierung muss innerhalb der Einreichfrist erfolgen und ist den Jurymitgliedern bekannt zu machen.

10. Sämtliche Einreichungen sind von der Jury in einer gemeinsamen Sitzung einzeln zu bewerten. Die Jury bewertet die Einreichungen nach den Kategorien. Für jede Kategorie ist eine Sitzung durchzuführen.

11. Die Jury trifft ihre Wahl ohne Rücksicht auf Zugehörigkeit zu einer politischen Partei, einem Verein oder Interessensgruppen der Kandidaten und mit besonderem Bedacht auf die kritische und erzieherische Funktion der Medien im Dienste der Demokratie.

12. Die Abstimmung der Jury erfolgt geheim. Die drei Letztnominierten werden zur Preisverleihung eingeladen. Zur Vergabe des Dr. Karl Renner Publizistikpreises ist die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Bei Feststellung der Stimmenanzahl werden ungültige und Stimmenthaltungen mitgezählt.
Im 1. Wahlgang sind die Bestgereihten nach dem Prinzip der relativ meisten Stimmen festzustellen. Sofern kein Bewerber im 1. Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, ist der Preisträger durch weitere Wahlgänge aus den Bestgereihten des ersten Wahlganges zu ermitteln.
Haben mehr als drei Bewerber die relativ meisten Stimmen erhalten, ist solange eine Ausscheidungswahl durchzuführen, bis die drei in Endabstimmung kommenden Bewerber feststehen. Der Preisträger wird im Rahmen der Preisverleihung bekannt gegeben.
Je Kategorie kann nur ein Preis vergeben werden.

13. Die Aufbringung der für den Preis erforderlichen Mittel erfolgt durch die Beiträge des Dr. Karl Renner-Publizistikpreis-Kuratoriums, des Österreichischen Journalisten Clubs und durch Sponsoren.

Technische Hinweise:
Film- und Fernsehproduktionen bitte nur auf DVD einsenden. Hörfunksendungen nur auf Audio-CD. Online-Medien bitte nur auf CD-ROM/DVD. Kein Schriftwechsel. Die Nominierten werden telefonisch verständigt. Die eingereichten Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgesandt und gehen in das Eigentum des ÖJC über.

Dienstag, 23. April 2013, von Elmar Leimgruber

Studie fordert: Parteien raus aus dem Rundfunk!

Der Einfluss von Parteien und vor allem des Staates auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkgremien (Radio und Fernsehen) muss zurückgedrängt werden. Und die Arbeit der Rundfunkräte sollte auch im Interesse der Sender selbst deutlich professionalisiert werden. Rundfunkgremien sollten zudem wesentlich transparenter als bisher arbeiten. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Studie “Im öffentlichen Auftrag” der deutschen Otto Brenner Stiftung (OBS),welche einerseits Rundfunkgremien analysiert und andererseits dringenden Reformbedarf skizziert. Autor der Studie ist der österreichische Medienjournalist Fritz Wolf. In Österreich fordert unter anderem der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) seit Jahren ein Ausscheiden der Parteienvertreter aus dem ORF-Stiftungsrat.

Die deutsche Studie untersucht vor allem die praktischen Aspekte der Gremienarbeit: Wie sich die Rundfunkräte zusammensetzen, wer die Mitglieder entsendet, wie Entscheidungen gefällt werden, wofür die Kontrolleure zuständig sind, was sie erreichen und was sie nicht verhindern können. Ein zentraler Aspekt dabei ist, wie sich die Gremienmitglieder selbst in ihrer Funktion als Kontrolleure begreifen. Sie üben ihr Ehrenamt im öffentlichen Auftrag und nicht im Auftrag dieser oder jener Organisation aus.

Dabei geht die Studie davon aus, dass die Kontrollaufgabe von Rundfunkräten nicht nur aus historischer Perspektive eine demokratische Errungenschaft ist, sondern auch aus aktueller Sicht und besonders unter den Bedingungen einer sich rasant verändernden Medienlandschaft. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind unter stärkeren Legitimationsdruck geraten. Sie müssen besser als je zuvor begründen, was ihr öffentlicher Auftrag ist und wie sie ihn umsetzen. “Die demokratische Kontrolle durch funktionierende Gremien kann dabei für die Sender sogar so etwas wie eine Lebensversicherung sein”, meint Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung, die die “Gremien-Studie” auf den Weg gebracht hat. Dazu sei allerdings ein Mentalitätswandel nötig, in vielen Gremien selbst, bei den Sendern und in der Politik, ergänzt die Stiftungsleitung, die diese notwendige Veränderung mit der Studie anstoßen möchte.

Freilich haben die “Gremlins”,  wie Günther Jauch sie einmal genannt hat, keinen besonders guten Ruf und gelegentlich werden Zweifel laut, ob sie ihre Aufgaben überhaupt wahrnehmen. Überhaupt weiß die Öffentlichkeit deren Rolle und Funktion kaum einzuordnen. Medienpolitik ist bisher wesentlich eine Sache von Experten und Juristen, schreibt Autor Wolf. Das zeige auch die bevorstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in der sogenannten Normenkontrollklage. Hier soll “Karlsruhe” – als Folge der “Affäre
Brender” – klären, ob die Zusammensetzung der ZDF-Gremien überhaupt den verfassungsrechtlichen Vorgaben entspricht. Mit einer Entscheidung ist in Kürze zu rechnen. Vermutet wird, dass die Entscheidung auch Auswirkungen auf die Gremienzusammensetzung der ARD-Anstalten hat.

Medienpolitik, so Autor und Stiftung, sollte aber nicht nur eine Angelegenheit weniger Spezialisten sein. Deshalb wendet sich diese Studie mit ihren Reformvorschlägen nicht nur an die Gremienmitglieder, sondern vor allem auch an die entsendenden Organisationen mit dem Vorschlag, dieser demokratischen Institution mehr Aufmerksamkeit zu widmen und sie mit politischem Leben zu füllen. Die Stiftung versteht die Untersuchung auch als Angebot an die Öffentlichkeit und die Medienkritik, sich intensiv, kontinuierlich und fair mit den Gremien zu beschäftigen.

Die Studie “Im öffentlichen Auftrag. Selbstverständnis der Rundfunkgremien, politische Praxis und Reformvorschläge” ist als Arbeitsheft 73 der Otto Brenner Stiftung erschienen und ab sofort hier im kostenlosen Download erhältlich.

Sonntag, 3. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

Goldene Kamera 2013 für Didi, Joe Cocker und Al Pacino


Goldene Kamera von Hörzu    Foto: Goldene KameraCharly Hübner, Claudia Michelsen, Claus Kleber, Max von der Groeben, Unheilig, Lang Lang, Clive Owen und Sigourney Weaver wurden am 2. Februar 2013 im Berliner Axel-Springer-Haus mit der 48. Goldenen Kamera von Hörzu ausgezeichnet. Zudem erhielten Joe Cocker, Al Pacino und Didi (Dieter Hallervorden) die begehrte Trophäe für ihr Lebenswerk. Hape Kerkeling moderierte die live im ZDF übertragene Gala-Veranstaltung:

Alle Preisträger 2013 in der Übersicht:

Bester deutscher Fernsehfilm: “Das Ende einer Nacht” (ZDF) Laudatio: Hape Kerkeling

Beste deutsche Schauspielerin: Claudia Michelsen Laudatio: Anna Loos und Jan Josef Liefers

Bester deutscher Schauspieler: Charly Hübner Laudatio: Anna Loos und Jan Josef Liefers

Beste Information: Claus Kleber Laudatio: Sabine Christiansen

HÖRZU Leserwahl “Beste Unterhaltungsshow”: “Wetten, dass..?” (ZDF) Laudatio: Christian Hellmann

HÖRZU Nachwuchspreis: Max von der Groeben Laudatio: Hape Kerkeling


Beste Musik National: Unheilig (Auftritt mit dem Song “Stark”) Laudatio: Helene Fischer


Beste Musik International: Lang Lang (Auftritt mit der Etude Op. 25, Nr. 1 von Chopin und dem chinesischen Neujahrslied “Gong Xi, Gong Xi”) Laudatio: Markus Lanz

Beste Schauspielerin International: Sigourney Weaver Laudatio: Heino Ferch

Bester Schauspieler International: Clive Owen Laudatio: Axel Milberg

Lebenswerk International: Al Pacino Laudatio: Thomas Kretschmann

Lebenswerk Musik: Joe Cocker (Auftritt mit dem Song “I Come In Peace” und im Duett mit Jennifer Warnes “Up Where We Belong”) Laudatio: David Garrett

Lebenswerk: Dieter Hallervorden Laudatio: Hans-Dietrich Genscher

Sonntag, 30. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Ab 2013: Radio- und TV-Gebühren von allen in Deutschland

Bisher musste man in Deutschland wie in Österreich an die Pflicht der Radio- und TV-User appallieren, ihre Geräte anzumelden und hierfür zu bezahlen. Und wer Schwarz-Hörer bzw. -Seher war, musste unerbetenen Besuch befürchten, in Österreich durch die GIS, in Deutschland durch die GEZ. In Österreich werden die GIS-Gebühren wieder mal erhöht und in Deutschland ist nun Schluss mit der bischerigen Praxis: Ab 2013 geht die GEZ-Gebühr. Dafür kommt der Rund­funk­beitrag “einfach. für alle”:

Einfach und praktikabel, mit weniger Ermitt­lern und weniger Verwaltungs­aufwand, so soll sie sein, die neue Rund­funk­finanzierung, schreibt die deutsche Stiftung Warentest: Ab dem 1. Januar 2013 wird die GEZ-Gebühr durch den Rund­funk­beitrag ersetzt. Ab dann muss für jede Wohnung ein Beitrag in Höhe von 17,98 Euro pro Monat gezahlt werden, auch wenn in der Wohnung kein Fernseher oder sons­tiges Empfangs­gerät steht. Dies entspricht der bisherigen Grund- und Fernseh­gebühr. test.de nennt die wichtigsten Fakten zum neuen Rund­funk­beitrag.

Bislang hat das die Gebühren­einzugs­zentrale (GEZ) in Köln erledigt. Ab 2013 trägt die GEZ den Namen ARD ZDF Deutsch­land­radio Beitrags­service. Dorthin wendet sich künftig, wer zum Beispiel eine Wohnung an- oder abmelden möchte oder einen Antrag auf Befreiung oder Ermäßigung vom Rund­funk­beitrag beantragen möchte. Die Adresse in Köln bleibt gleich:

ARD ZDF Deutsch­land­radio
Beitrags­service
50656 Köln

Wer bislang nicht angemeldet war und eine Wohnung bewohnt, muss ab Januar 2013 aktiv werden und seine Wohnung beim Beitrags­service anmelden. Die Formulare dafür sind auf der Internetseite www.rundfunkbeitrag.de abruf­bar. Nichts zu tun, ist nicht ratsam. Durch den Abgleich mit den Daten der Einwohnermeldeämter erfährt der Beitrags­service ab 2013, wer unter einer Wohn­adresse gemeldet ist. Ertappte müssen auch rück­wirkend zahlen, maximal für die zurück­liegenden drei Jahre. Beispiel: Stellt der Beitrags­service im Dezember 2016 fest, dass jemand seit 2013 an einer Adresse beim Einwohnermeldeamt gemeldet war, ohne die Wohnung auch beim Beitrags­service anzu­melden, muss er 650 Euro nach­zahlen. Zusätzlich kann eine Geldbuße und ein Säum­niszuschlag erhoben werden. Theoretisch kann der Beitrags­service auch für Zeiträume vor 2013 Geld nach­fordern. Dafür müsste er aber Nichtangemeldeten nach­weisen, dass diese ein Empfangs­gerät in der Wohnung haben. Gerade das war in der Vergangenheit mitunter schwierig. Es ist nicht anzu­nehmen, dass der Beitrags­service und die GEZ-Ermittler nach dem Inkraft­treten der GEZ-Reform ihre gesamte Kraft dafür aufwenden, Altfällen nach­zuspüren.

Neu ist jedenfalls: Der Rund­funk­beitrag ist geräteun­abhängig, also auch von Wohnungs­inhabern zu bezahlen, die keinerlei Mediengerät in der Wohnung stehen haben. Für die Nutzer von Fernsehen, Radio und Internet gilt: Der Rund­funk­beitrag je Wohnung deckt alle erdenk­lichen Gerätearten zum Empfang von Radio oder Fernsehen ab, auch mobile Geräte wie ein Laptop oder ein Tablet-Computer. Mit der Zahlung von 17,98 Euro ist auch der Empfang im privat genutzten Auto bezahlt. Ob die Geräte zum Rund­funk­empfang tatsäch­lich genutzt werden, spielt keine Rolle. Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind, müssen hingegen selbst dann nicht zahlen, wenn sie in einer eigenen Wohnung leben. Sobald sie aber erwachsen sind, müssen sie eine eigene Wohnung anmelden.

Ob das neue Beitrags­recht recht­lich in Ordnung ist, wird sicherlich Gerichte beschäftigen. Einige Juristen haben bereits Kritik geäußert. Kern der Bedenken sind etwa die umfang­reichen Rechte des Beitrags­service, Daten von etwa Meldebehörden oder Vermietern zu erheben. Die Rund­funk­anstalten verteidigen den Daten­abgleich mit „der Herstellung größerer Beitrags­gerechtig­keit“ und den Schwierig­keiten in der Vergangenheit, Nicht­zahler zu ermitteln. Die Nach­forschungen an Wohnungs­tür durch Gebühren­beauftragte seien ein stärkerer Eingriff in die Privatsphäre als die Daten­über­mitt­lung durch die Meldebehörden.

Weitere wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Umstellung von GEZ auf Rundfunktgebühren für alle ab 2013 werden hier auf der Webseite der Stiftung Warentest online beantwortet.

Dienstag, 6. November 2012, von Elmar Leimgruber

Südtirol bekommt ORF III und zusätzliche HD-TV-Programme

Ab dem 15. November bietet die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) drei weitere hochauflösende HD-Programme aus dem deutschprachigen Programm in sein Angebot für alle TV-Konsumenten Südtirols auf: ARD HD, S1 HD und SF2 HD. Zudem wird der neue ORF-Kulturkanal ORF III künftig ebenfalls zu sehen sein. für die den Spartensender ORF III in ihr Programmangebot auf.

Die RAS sorgt schon bislang mit den nötigen Umsetzern in Südtirol unter anderem dafür, dass alle Südtiroler neben Rundfunkprogrammen aus dem deutschsprachigen Raum die TV-Programme von ORF 1, ORF, ZDF, ARD, SF 1, SF 2, Arte und 3Sat frei über DVB-T empfangen können. Zum aktuellen HD-Angebot der RAS gehören ORF1 HD, ORF2 HD und ZDF HD. Die RAS rüstet ihr Sendeangebot mit Mitte November sowohl inhaltlich wie auch technisch auf: Der inhaltliche Ausbau betrifft die Ausstrahlung des ORF-Spartensenders ORF III. Der Sender befasst sich vor allem mit Kultur, Zeitgeschichte, Wissenschaft, Information und europäischer Integration.

Auf empfangstechnischer Ebene können sich die Südtiroler Fernsehzuschauer hingegen auf drei weitere Programme in hochauflösender Qualität freuen, und zwar ARD HD, SF1 HD und SF2 HD. Die Ausstrahlung dieser drei HD-Programme dient der RAS auch als Test für die Ausstrahlung mehrerer Sender über einen Sendeblock. Mit der Erweiterung des Programmangebots können die Südtiroler Fernsehzuschauer künftig sechs HD-Programme empfangen. Zum aktuellen HD-Angebot der RAS gehören ORF1 HD, ORF2 HD und ZDF HD.

Um die neuen Kanäle ORFIII, ARD HD, SF1 HD, SF2 HD sowie die bereits bisher zu empfangenden Programme 3Sat, Arte und LA1 einzustellen, ist ein Sendesuchlauf notwendig. 3Sat, Arte und LA1 erhalten im Zuge der Umstellung nämlich einen neuen Sendeplatz. Mit der Umstellung wird auch die automatische Kanalnummerierung (LCN) aktualisiert.

Alle, die keine Veränderung der Sendelisten ihres Fernsehgerätes wünschen, müssen vor dem notwendigen Sendesuchlauf die automatische Kanalnummerierung deaktivieren. Anderenfalls müssen die neuen Sender manuell über das Menü auf den gewünschten Speicherplatz verschoben werden.

Mittwoch, 3. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Deutscher Fernsehpreis 2012 gedenkt Dirk Bach (+51)

Der deutsche Comedian Dirk Bach verstarb am 1. Oktober 2012 überraschend
Foto: CC Manfred Werner

Am Dienstag, 2. Oktober 2012 wurde im Coloneum Köln der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Die Entscheidungssitzung der Jury wurde überschattet von der Nachricht vom überraschenden Tod des Schauspielers und Entertainers Dirk Bach. Die Juryvorsitzende Christiane Ruff: “Mit großer Betroffenheit hat die Jury die Nachricht vom Tode Dirk Bachs aufgenommen. Mit ihm verliert das deutsche Fernsehen eine seiner großen und prägenden Persönlichkeiten. Er wird uns allen sehr fehlen. Unsere Anteilnahme gilt seinem Lebensgefährten, seiner Familie und seinen Freunden.”

Frank Elstner erhält in diesem Jahr den Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises. „Frank Elstner steht mit seinem Lebenswerk für die große deutsche Fernseh-Unterhaltung. Bei den gestrigen Juryentscheidungen erhielt das ZDF, das die Gala am Donnerstag ausstrahlt, vier Preise. Die ARD und SAT.1 erhalten jeweils drei Preise, RTL, VOX und ProSieben je einen Preis. Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 von ARD, RTL, SAT.1 und ZDF zur Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen verliehen. Die Stifter sind in diesem Jahr: Anke Schäferkordt (Geschäftsführerin Mediengruppe RTL Deutschland), Vorsitz, Monika Piel (Intendantin WDR/für die ARD), Nicolas Paalzow (Geschäftsführer SAT.1) und Thomas Bellut (Intendant ZDF).

Und diese Produktionen wurden mit dem Deutschen Fernsehpreis 2012 ausgezeichnet:

Bester Fernsehfilm: “Das Ende einer Nacht”
Bester Mehrteiler: “Der Mann mit dem Fagott”
Beste Serie: “Der letzte Bulle”
Beste Schauspielerin: Barbara Auer und Ina Weisse
Bester Schauspieler: Wotan Wilke Möhring
Beste Unterhaltung: “The Voice of Germany”
Bestes Dokutainment: “Cover my Song”
Beste Comedy: “Knallerfrauen”
Beste Dokumentation: “Nine Eleven – der Tag, der die Welt veränderte”
Beste Reportage: “ZDFzoom: Mr. Karstadt”
Beste Informationssendung: Steffen Hallaschka mit “stern TV”
Beste Sportsendung: Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl mit ihren Spielanalysen
Besondere Leistung Information und Fiktion:  Stephan Lamby
Besondere Leistung Unterhaltung: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf
“Förderpreis” an das junge Produzentenduo von “Roche & Böhmermann”
Publikumspreis: Frühstücksfernsehen “Moma”

Dienstag, 10. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Wiener Filmmusik Preis 2012 ausgeschrieben

(Nachwuchs-)Filmkomponisten in Österreich können sich ab sofort für den Wiener Filmmusik Preis 2012 bewerben. Der bundesweite Kompositionswettbewerb ist mit 7.000 Euro dotiert. Komponistinnen und Komponisten aus ganz Österreich sind dazu aufgerufen, ausgewählte Filmszenen neu zu vertonen und beim Wiener Filmmusik Preis 2012 einreichen. Der Wiener Filmmusik Preis wird vom Österreichischen Komponistenbund ausgeschrieben und vom Filmfonds Wien gestiftet.

Beim Wiener Filmmusik Preis 2012 stehen vier kurze Szenen aus österreichischen Kino-, Fernseh- und Kurzfilmproduktionen für die Neuvertonung zur Auswahl. Die Filmclips stehen hier als Download bereit: Für die Teilnahme am Wiener Filmmusik Preis muss mindestens eine Szene ausgewählt, vollständig neu vertont, produziert und bis 31. August 2012 eingereicht werden.

Der Wiener Filmmusik Preis wird 2012 bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. Ziel des Preises ist es, vielversprechende Talente aufzuspüren. So sollen das Potential und die Qualität von Filmmusik aus Österreich aufgezeigt und neue, kreative Impulse in der Szene gesetzt werden. Die Verleihung des Wiener Filmmusik Preises findet am 18. Oktober 2012 im Rahmen der “Film Composers’ Lounge #4″ im Wiener Porgy & Bess statt. An diesem Abend wird das prämierte Werk uraufgeführt. Der Gewinnerin beziehungsweise dem Gewinner winken 7.000 Euro Preisgeld. Nähere Informationen sind online abrufbar.

Sonntag, 29. April 2012, von Elmar Leimgruber

Deutschland sucht die Super-Klasse

KiKA und Das Erste laden zum Wettbwerb: Deutschland sucht in diesem Jahr bereits zum fünften Mal die “Die beste Klasse Deutschlands 2012″. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland fiebern ihrem großen Auftritt entgegen. Rund 1.100 sechste und siebte Klassen hatten sich für ihre Bewerbungen mächtig ins Zeug gelegt, um einen der 32 Startplätze zu ergattern. Wer in diesem Jahr gewinnt, entscheidet sich im großen Superfinale.

KiKA zeigt ab 30. April den vierwöchigen Wettstreit um den Titel “Die beste Klasse Deutschlands”. Vier Wochen mit 20 Shows und einem Superfinale, voller kniffliger Quizfragen und spannender Experimente. Das Team, das nach 20 Shows und dem Superfinale die Nase vorne hat, erwartet ein Erlebnis der Extraklasse: Die beste Klasse Deutschlands geht auf eine Reise nach Paris. Die Sieger können sich auf fünf Tage in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes freuen. Nähere Infos dazu sind online abrufbar.

32 Schulklassen in der Endrunde – vier Jahressieger bisher “Die beste Klasse Deutschlands” ist ein Wettbewerb für sechste und siebte Klassen aller Schulformen. Auch in diesem Jahr nehmen wieder 32 Schulklassen an der Endrunde teil. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit vier Klassen, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg mit je drei Klassen hatten bei der Qualifikation die Nase vorn.

Moderiert werden die Wissens-Quiz-Shows von Malte Arkona. Prominente Fragensteller sind in der Jubiläumsstaffel unter anderem: Anke Engelke (“Ladykracher”, Die Sendung mit dem Elefanten u.a.), Shary Reeves und Ralph Caspers (Wissen macht Ah! u.a.), Can Mansuroglu (Checker Can) und viele sportliche, tierische und andere Überraschungsgäste.

Mittwoch, 25. April 2012, von Elmar Leimgruber

Studie: Generation Facebook ist zwar zufrieden, aber gestresst

Die virtuelle Welt der Sozialen Netzwerke wird für ihre Nutzer nicht nur immer wichtiger, sondern auch übersichtlicher. Zwei von drei Usern steuern die Startseite ihres bevorzugten Sozialen Netzwerks mittlerweile häufiger an als die Google-Homepage, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht. Dabei handelt es sich bei dem bevorzugten Sozialen Netzwerk in den weitaus meisten Fällen um Facebook oder – für professionelle Kontakte – Xing, während Youtube den Bereich der Videoplattformen dominiert. Für die Studie befragte PwC 1.000 regelmäßige Nutzer Sozialer Netzwerke bzw. Medienplattformen in Deutschland.

Dass gerade Facebook auch grundsätzlich Auswirkungen auf das Leben und den Umgang miteinander hat, geht aus einer aktuellen österreichischen Studie hervor. Die “Generation Facebook” (500 Befragte im Alter zwischen 14 und 24 Jahren) ist demnach zwar zufrieden, aber auch gestresst. Täglich zwei Stunden verbringen die jungen
Österreicherinnen und Österreicher im virtuellen sozialen Netzwerk, wie eine gemeinsame Studie von Allianz Versicherung und AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit jetzt ermittelte. Sport und Bewegung wird hingegen oftmals ebenso zurückgestellt wie ein ausreichender Schlaf. Das Thema Ernährung stößt bei der Jugend auf mäßiges Interesse, Informationen darüber holt man sich eher über Google als von Eltern oder Freunden.

Geborgenheit in dieser turbulenten Welt findet man primär in der Online-Community. Bereits 87 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 14 und 24 Jahren sind laut Studie Mitglied bei Facebook und haben dort im Schnitt 271 Freunde. Der virtuelle Dialog mit diesen erfolgt lebensbegleitend durch den Tag hindurch. 27 Prozent nutzen Facebook während des Fernsehens, 16 Prozent während Arbeit oder Unterricht. sieben Prozent können sich sogar auf der Toilette nicht von Facebook trennen, sechs Prozent während des Essens. Den geposteten Inhalten auf Facebook stehen viele User freilich durchaus kritisch-distanziert gegenüber. Generell hat Online dem Fernsehen bei der Jugend inzwischen deutlich den Rang abgelaufen, auch Spiele verlieren mittlerweile klar an Reiz.

Immerhin 73 Prozent der jungen Menschen sind mit ihrem Leben grundsätzlich zufrieden, treffen im Schnitt 15 Freunde auch in der realen Welt und haben fünf enge Vertraute. Rund zwei Drittel achten ganz bewusst auf ihr optisches Styling und betreiben hin und wieder Sport. Facebook ist die wichtigste Konstante im Leben der 14- bis 24-Jährigen.  “Der tägliche Lebensstil der 14- bis 24-Jährigen ist von erhöhtem Tempo geprägt und wird häufig als stressig empfunden”, berichtet Allianz Vorstand Johann Oswald über eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Umfrage. “Nur die Hälfte aller jungen Menschen frühstückt täglich, jeder Zehnte verlässt morgens immer das Haus, ohne etwas gegessen zu haben, berichtet Univ. Doz. Ingrid Kiefer, Leiterin der Unternehmenskommunikation und Scientific Coordinator der Abteilung Zentrum für Ernährung & Prävention im Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung der AGES.

Rauchen, Alkohol oder Energy Drinks stehen bei der Mehrzahl der Befragten selten bis gar nicht auf dem Programm, auch Fast Food wird nicht öfter als ein bis zwei Mal pro Woche konsumiert. 48 Prozent nehmen täglich Milchprodukte zu sich, 31 Prozent Obst, 21 Prozent Gemüse. Schwarzbrot ist deutlich beliebter als Weißbrot, und Fruchtsäfte/Limonaden liegen weit vor Kaffee oder alkoholischen Getränken. Dementsprechend meint ein Großteil der Befragten, sich durchaus gesund zu ernähren. Die Bio-Qualität von Lebensmitteln ist Jugendlichen allerdings nicht besonders wichtig, das Interesse daran steigt erst mit zunehmendem Alter an.

Insgesamt zeichnet die aktuelle Studie das Bild einer Generation, deren Erlebnisspektrum sich auf den virtuellen Raum ausgeweitet hat und die in jeder Beziehung extrem flott unterwegs ist. Der Gesundheit ist dies nicht immer zuträglich, immerhin 39 Prozent der 14- bis 24-Jährigen geben an, eine oder mehrere Erkrankungen zu haben, wobei Allergien, Hauterkrankungen und Asthma an vorderster Stelle liegen. 6 Prozent leiden auch im jugendlichen Alter bereits an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. In die Zukunft blicken die meisten jungen Menschen mit einer Mischung aus Erwartungsfreude, Zuversicht und Ungewissheit. So macht es 44 Prozent der Befragten “glücklich”, an die Zukunft zu denken, 43 Prozent fühlen sich “ängstlich” und 40 Prozent können es “kaum erwarten”.