Mit ‘Filmmusik’ getaggte Artikel

Donnerstag, 22. April 2010, von Georg Jajus

Von Korngold bis Badelt, oder: Aus Wien nach Los Angeles

„Best of Hollywood“ lautete das Motto des Abends, zu dem das Tonkünstler Orchester Niederösterreich unter seinem Dirigenten Wolfgang Hattinger in den goldenen Saal des Wiener Musikvereins luden. Für Film-Enthusiasten also ein Muss, denn konzertante Veranstaltungen dieser Art sind rar in der Bundeshauptstadt, und allzu oft wird von Verfechtern der „reinen“ klassischen Musik (darunter sicher viele Abonnenten des Musikvereins) die Nase gerümpft, kommt das Thema Filmmusik zur Sprache. Der Abend sollte sie eines besseren belehren.

Eingeleitet wurde das Programm mit der „20th Century Fox“ Fanfare von Alfred Newman, der neben dem MGM-Löwen wohl markantesten Signation aller Filmstudios, die seit mittlerweile über siebzig Jahren zahlreiche legendäre Filme eingeleitet hat – zuletzt etwa „Avatar“. Hattinger gefiel sich am Dirigentenpult auch in der Rolle des Moderators des Abends, eine Aufgabe, die er amüsant und kurzweilig bewältigte. Der (thematische) Bogen wurde schliesslich mit Erich Wolfgang Korngolds Musik zu „The Sea Hawk“ gespannt: Ein für seine Zeit Masstäbe setzender Piratenfilm aus dem Jahre 1940, inszeniert vom österreichisch-ungarischen Emigranten Michael Curtiz. Auch Korngold war Emigrant, ehe er mit seinen Scores für zahlreiche Warner Bros. Filme Erfolge feierte war er vor allem als Opernkomponist bekannt („Die tote Stadt“). Das Genre des Abenteuerfilms ist heute nach wie vor populär, und so sollte man es an diesem Abend noch einmal mit Piraten zu tun bekommen.

Nicht fehlen durfte natürlich das „James Bond“ Thema von Monty Norman sowie „You only live twice“ und „Dimands are Forever“ von John Barry, aus den mittlerweile 22 Bond Filmen sicherlich jene mit dem grössten Wiedererkennungswert. Gesanglich unterstützt wurde das Orchester von der Sopranistin Andrea Malek. Die Interpreten waren dabei stets mit Engagement und Spielfreude bei der Sache, und vermochten die Faszination Filmmusik dem Publikum mit jeder Note und jedem Takt zu vermitteln. Die goldene Ära Hollywoods war auch eine Zeit des Western-Films, die mit zwei Werken gewürdigt wurden. Zunächst Elmar Bernsteins Suite zu „The Magnificant Seven“, die quasi amerikanisierte Adaption Akira Kurosawas „Shichinin no samurai“, der John Sturges als Vorbild diente. Ein Score, der das musikalische Bild des Westerns für immer prägen sollte. Aus Ennio Morricones Werken ein repräsentatives auszuwählen wäre ein Ding der Unmöglichkeit, zu vielfältig ist das Schaffen jenes Mannes, der zu weit über 300 Filmen die musikalische Begleitung beigesteuert hat. Und so entschied man sich für ein Stück bei dem eigentlich nichts schief gehen kann, ist es doch jedem bekannt: Stichwort Spaghetti-Western. „The Harmonica Man“ also aus „Once upon a time in the west“, jene markante Melodie mit der Mundharmonika, die hier vom Dirigenten höchstpersönlich bedient wurde.

Eine gelungene und überaus witzige Einlage Vergangenes Jahr, wenige Monate vor seinem Tod, war er noch mit dem Goldenen Bären für sein Lebenswerk gekürt worden: Maurice Jarre, Vater des Elektronik-Musikers Jean Michel Jarre, neun Mal für den Oscar nominiert, wurde mit einer ausdrucksstarken Interpretation seiner „Lawrence of Arabia“ Overtüre gewürdigt, für die er seinerzeit auch den Oscar gewann. Eindrucksvoll, wie der Score auch ohne Film seine Wirkung tat. Film bedeutet ja in erster Linie: eine Geschichte erzählen. Einer der innovativsten und originellsten Geschichtenerzähler Hollywoods ist ohne Zweifel Steven Spielberg. Aber was wäre ein Spielberg Film ohne die passende Musik von John Williams? Die jahrzehntelange Freundschaft der beiden brachte Werke wie „A.I.“, „Jaws“, „Schindlers List“ und „Jurassic Park“ hervor, und so schien es selbstverständlich, dass auch ein Querschnitt des William’schen Schaffens zu diesem Abend musikalisch beitrug.Von Spielberg inszeniert, von Williams komponiert. Eine simple Formel, aber immer wieder gut und nie langweilig.

Auch Michel Legrand kann auf ein die Vertonung bedeutender Filme verweisen, für diesen Abend hatte man die Musik aus dem Barbara Streisand-Film „Yentl“ gewählt. Vergegenwärtigt man sich Geschichte und Thema dieses Films, war es ein klug gesetzter Übergang von Williams/Spielberg, der die Zusammenstellung der unterschiedlichen Kompositionen harmonisch und fliessend erschienen liess. Ein Umstand, den übrigens auch die anderen Kompositionen des Abends betraf: alles wirkte aus einem Guss, fein austariert. Den offiziellen Abschluss dieses in jeder Hinsicht gelungenen Konzertabends bildete schliesslich wieder ein Abenteuer-, achtung: Piraten-Film, nämlich Klaus Badelt mit „Pirates of the caribbean“. Schon im Film ein Genuss, entwickelte der Score live gespielt ein geradezu bombastisches Klangerlebnis: So klingt Kino auf der Konzertbühne, das Leitmotiv funktioniert auch ohne Bilder, lässt den Film scheinbar plastisch im Konzertsaal schweben. Zugleich schloss sich der Kreis zur Einleitung von Korngolds „The Sea Hawk“, zahlreiche Harmonien Korngolds finden sich in Badelts Komposition wieder.

Mit „Diamonds Are A Girls Best Friends“ und „From Russia With Love“ als Zugaben hatte man abermals zwei eingängige Klassiker ausgewählt, die mit entsprechend frenetischem Applaus bedacht wurden. Das Tonkünstler Orchester Niederösterreich und Wolfgang Hattinger hatten an diesem Abend den Beweis erbracht, wie phantastisch und klangvoll Filmmusik sein kann, wie geeignet sie ist auch ohne Filmbilder zu funktionieren und das die sehr wohl, in jeder Weise, in gleicher Reihe mit der „klassischen“ Musik stehen kann. Und man darf schon gespannt sein, wann dieses Ensemble das nächste Mal zu einem „Best of Hollywood“ Konzertabend bittet.

Dienstag, 9. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

“Mad World” by musicmanvienna (Neuarrangement des musikalischen “Psychotherapie-Klassikers”)

Im fernen Jahr 1982 veröffentlichten Tears For Fears ihre erste Single “Mad World“, die es gleich auf Platz 3 der britischen Charts (das folgende Album “The Hurting” sogar auf Platz 1) schaffte. Das aus Roland Orzabal und Curt Smith bestehende Electro-Duo entnahm seinen Namen einem Buch des amerikanischen Psychotherapeuten und Begründers der Primärtherapie Arthur Janov. Janov beschäftigt sich (wenn auch sein Zugang bei Kollegen in der psychotherapeutischen Welt umstritten ist) mit dem Phänomen negativer frühkindlicher Erfahrungen und Erlebnisse, das er als Urschmerz bezeichnet und das er im psychotherapeutischen Umfeld von Neurosen und Psychosen zu analysieren versucht. Janovs Themen fliessen auch häufig in die Liedtexte von Tears For Fears ein.

Als 10 Jahre später ein Kinofilm namens “Donnie Darko” auf dem Markt kommt, erscheint auf dem dazugehörigen Soundtrack u.a. nicht nur ein weiterer erfolgreicher Song der Tears for Fears (“Head Over Heals”), sondern auch ein Cover von “Mad World”. Interpreten dieser neuen nicht mehr electromässigen, sondern balladenhaften Version sind Michael Andrews Feat. Gary Jules.

Und nun 2010 hat elmadonmusic.com im Auftrag von musicmanvienna ein komplettes (vorerst nichtkommerzielles) Neuarrangement von “Mad World” erstellt.

Und soeben ist auch das offizielle Video mit musicmanvienna als Interpret auf der youtube-Seite von musicmanvienna erschienen:

Und hier können Sie in die Musik der Tears for Fears und von Gary Jules reinhören:

Dienstag, 2. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Alle Oscar-Nominierungen 2010

http://oscar.go.com

Jetzt sind sie da, die Oscar-Nomierungen 2010: Die beiden Österreicher Michael Haneke (mit “Das weisse Band”) und Michael Haneke (Bester Nebendarsteller) sind -wie erwartet- nominiert; zudem überraschend noch ein weiterer Österreicher: Hanekes Kameramann Christian Berger.

Die meisten Nominierungen (neun) erhielten die Filme “Avatar” von James Cameron und “The Hurt Locker” von Kathryn Bigelow, beide u.a. auch in der Kategorie “Bester Film”, gefolgt von Quentin TarantinosInglourious Basterds” (acht).

Und was mich besonders freut: mein Lieblings-Komponist Hans Zimmer ist auch wieder nominiert. Und zwar für den Original Score von “Sherlock Holmes“. Robert Downey Jr., der Hauptdarsteller dieses Films, hingegen ist -entgegen den Erwartungen- nicht unter den Nominierten.

Die Oscars werden am 7. März vergeben.

Hier sind alle Oscar-Nominierungen 2010:

BEST PICTURE:

*
Avatar

*
The Blind Side

*
District 9

*
An Education

*
The Hurt Locker

*
Inglourious Basterds

*
Precious: Based on the Novel ‘Push’ by Sapphire

*
Up

*
Up in the Air

ACTOR I A LEADING ROLE:

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Jeff Bridges

*
George Clooney

*
Colin Firth

*
Morgan Freeman

*
Jeremy Renner

ACTOR IN A SUPPORTING ROLE:

*
Matt Damon

*
Woody Harrelson

*
Christopher Plummer

*
Stanley Tucci
*
Christoph Waltz

ACTRESS IN A LEADING ROLE:

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Helen Mirren

*
Carey Mulligan

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Gabourey Sidibe

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Meryl Streep

ACTRESS IN A SUPPORTING ROLE:

*
Penélope Cruz

*
Vera Farmiga

*
Maggie Gyllenhaal

*
Anna Kendrick

*
Mo’Nique

ANIMATED FEATURE FILM:

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Coraline

*
The Princess and the Frog

*
The Secret of Kells

*
Up

ART DIRECTION:

*
Avatar

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Nine

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Sherlock Holmes

*
The Young Victoria

CINEMATOGRAPHY:

*
Avatar

*
Harry Potter and the Half-Blood Prince

*
The Hurt Locker

*
Inglourious Basterds

*
The White Ribbon

COSTUME DESIGN:

*
Bright Star

*
Coco Before Chanel

*
The Imaginarium of Doctor Parnassus

*
Nine

DIRECTING:

*
Avatar

*
Inglourious Basterds

*
Precious: Based on the Novel ‘Push’ by Sapphire

*
Up in the Air

DOCUMENTARY FEATURE:

*
Burma VJ

*
The Cove

*
Food, Inc.

*
Which Way Home

DOCUMENTARY SHORT:

*
China’s Unnatural Disaster: The Tears of Sichuan Province

*
The Last Campaign of Governor Booth Gardner

*
Music by Prudence

*
Rabbit à la Berlin

FILM EDITING:

*
Avatar

*
District 9

*
The Hurt Locker

*
Inglourious Basterds

*
Precious: Based on the Novel ‘Push’ by Sapphire

FOREIGN LANGUAGE FILM:

*
Ajami

*
The Milk of Sorrow

*
Un Prophète

*
The White Ribbon

MAKEUP:

*
Il Divo

*
Star Trek

*
The Young Victoria

MUSIC (ORIGINAL SCORE):

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Avatar

*
Fantastic Mr. Fox

*
The Hurt Locker

*
Sherlock Holmes

MUSIC (ORIGINAL SONG):

*
The Princess and the Frog

*
The Princess and the Frog

*
Paris 36

*
Nine

*
Crazy Herat

SHORT FILM (ANIMATED):
*
French Roast
*
Granny O’Grimm’s Sleeping Beauty

*
The Lady and the Reaper (La Dama y la Muerte)

*
A Matter of Loaf and Death

*

Logorama

SHORT FILM (LIVE ACTION):

*
The Door

*
Instead of Abracadabra

*
Kavi

*
Miracle Fish

SOUND EDITING:

*
Avatar

*
The Hurt Locker

*
Inglourious Basterds

*
Star Trek

*
Up

SOUND MIXING:

*
Avatar

*
The Hurt Locker

*
Star Trek

*
Transformers: Revenge of the Fallen

VISUAL EFFECTS:

*
Avatar

*
Star Trek

WRINING (ADAPTED SCREENPLAY):

*
District 9
*
An Education

*
In the Loop

*
Up in the Air

WRITING (ORIGINAL SCREENPLAY):

*
The Hurt Locker

*
Inglourious Basterds

*
The Messenger

*
A Serious Man

Montag, 18. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Golden Globes für Österreicher Waltz und Haneke; “Avatar” bester Film

Christoph Waltz mit dem Golden Globe 2010 Videobild: goldenglobes.org

Heute Nacht wurden in Los Angeles die Golden Globes vergeben. Als bester Regisseuer wurde James Cameron für “Avatar“, als bester Darsteller – Drama Jeff Bridges in „Crazy Heart“, als bester Darsteller – Musical/Komödie Robert Downey Jr. in “Sherlock Holmes”, als beste Hauptdarstellerin-Drama Sandra Bullock (“The Blind Side”), Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin – Komödie “Julia & Julia”, als beste Komödie/Musical “The Hangover”, als bester Animationsfilm wurde “Up” von Disney, ausgezeichnet; dieser erhielt den Golden Globe auch für die beste Filmmusik (Michael Giacchino).

Die beiden Österreicher Christoph Waltz (ich hatte im Dezember hier über ihn berichtet) und Michael Haneke erhielten ebenfalls die begehrten Trophäen. Waltz erhielt den Preis als bester Nebendarsteller (in Quentin Tarantinos “Inglourious Basterds”), Haneckes Film “Das weisse Band” erhielt den Preis als bester nicht englischsprachiger Film. Martin Scorzese erhielt den Cecil B. Demille-Award für sein Lebenswerk.

Im Bereich TV wurden Golden Globes u.a. an Michael C. Hall (Dexter), Toni Colette (United States of Tara), Alec Baldwin (30 Rock), John Lithgow (Dexter), Kevin Bacon (Taking Chance), Drew Barrymoore (Gray Gardens) sowie an die Serien “Mad Men”, “Glee” und “Gray Gardens” vergeben.

Der Verein der Auslandspresse in Hollywood verleiht alljährlich die Golden Globes an Kino- und Tv-Stars. Alle Golden Globes-Nominierungen und -Auszeichnungen gibts hier.

Dienstag, 3. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Wiener Polizei bläst Filmmusik

Das Blasorchester der Wiener Polizei lädt zur “Nacht der Filmmusik” und untermalt Filmausschnitte auf zwei Videowänden live musikalisch.
Was werden die Zuschauer da zu sehen bekommen? Die Trailer zum Film “Die unvermeidlichen Skandale der Wiener Polizei”?
Der Eintritt heute abend um 20.00 Uhr in den Arkadenhof des Wiener Rathauses ist jedenfalls frei.

Mittwoch, 7. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Tarzan besucht Hamburg

Die Fernsehzuschauer haben entschieden: Anton Zetterholm und Elisabeth Hübert werden die Hauptrollen im neuen Disney-Musical Tarzan spielen. Unter den Juroren war Phil Collins, der die Songs zum Film (Score: Mark Mancina) und zum gleichnamigen Musical schrieb.
Ab Oktober ist das Stück, das bereits am Broadway lief, live im Theater Neue Flora in Hamburg zu sehen. Tickets hier

Montag, 6. März 2006, von Elmar Leimgruber

And the Oscar goes toooooooooo…

Bester Film: L. A. Crash
Beste Regie: Ang Lee (“Brokeback Mountain”)
Bester Hauptdarsteller: Philip Seymour Hoffman (“Capote”)
Beste Hauptdarstellerin: Reese Witherspoon (“Walk The Line”)
Nebendarsteller: George Clooney (“Syriana”)
Nebendarstellerin: Rachel Weisz (“Der ewige Gärtner”)
Bester nicht-englischsprachiger Film: “Tsotsi”
Bester Kurzfilm: “Six Shooter”
Bester Animationsfilm: Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Bester kurzer Trickfilm: “The Moon and the Son: An Imagined Conversation”
Beste Dokumentation: Die Reise der Pinguine
Beste Kurz-Dokumentation: “A Note of Triumph: The Golden Age of Norman Corwin”
Bestes Original-Drehbuch: “L.A. Crash”
Adaptiertes Drehbuch: “Brokeback Mountain”
Beste Kamera: Die Geisha
Beste Filmmusik: Brokeback Mountain
Original-Song: “It’s Hard Out Here For A Pimp” aus “Hustle & Flow” (Jordan Houston/Cedric Coleman/Paul Beauregard)
Spezial-Effekte: King Kong
Bester Schnitt: “L.A. Crash”
Bester Ton: “King Kong”
Bester Ton-Schnitt: “King Kong”
Beste Kostüme: “Die Geisha”
Beste Ausstattung: “Die Geisha”
Beste Maske: Der König von Narnia
Ehrenoscar: Robert Altman

Montag, 3. Oktober 2005, von Elmar Leimgruber

Endlich: Attenboroughs SHADOWLANDS auf DVD

Freunde des anspruchsvollen Films können sich freuen: Endlich erscheint dieser einzigartige auf einer wahren Begebenheit beruhende Film auch in deutscher Sprache auf DVD: Shadowlands
Sir Anthony Hopkins spielt hier den britischen Philosophen C.S. (Clive Staples) Lewis, der zu Beginn des 20. Jhs. lebte und u.a. durch seine Kinderbücher Weltruf errang. Eines dieser Bücher kommt in Kürze in die Kinos: Der König von Narnia.
In diesem Film geht es aber vor allem um den Philosophen Lewis, der sich wie kaum ein zweiter mit der Ursache für menschliches Leid beschäftigt und darüber auch an der Universität Oxford unterrichtet.
Seine sichere Einsicht gerät jedoch ins Wanken, als er eine amerikanische Schriftstellerin (gespielt von Debra Winger) kennenlernt und Leid und Schmerz sein eigenes Leben ergreifen…
Von den Darstellern meisterhaft interpretiert und von Lord Richard Attenborough einfühlsam inszeniert. Ein Muß für jeden, der sich mit anspruchsvollen, ernsthaften und berührenden Themen auseinandersetzen möchte.
Die Original-Filmmusik, die ich ebenfalls besonders hervorheben möchte, stammt übrigens von George Fenton (Deep Blue, Blue Planet, Sweet Home Alabama…).

Sonntag, 21. März 2004, von Elmar Leimgruber

Gibsons “Passion Christi” bewegt zutiefst


Mel Gibson hat sich mit “Passion Christi” an ein sehr sensibles Thema herangewagt: an die letzten 12 Stunden im Leben Jesu Christi. Schon Jahre vor seiner “Hamlet“-Verfilmung mit Gibson in der Hauptrolle hatte Franco Zeffirelli bereits 1977  Jesus von Nazareth (jetzt NEU auf 4 DVDs) auf die Leinwand gebracht.

Gibson hält sich bei seiner Produktion großteils streng an die biblische Überlieferung, genehmigt sich jedoch einige künstlerische Freiheiten, die jedoch die Handlung nicht verzerren. So begleitet Jesus auf seinem Leidensweg der verführerische Satan, dargestellt von Rosalinda Celentano.

Nachvollziehbar wird der Sinn der Passion Christi im Film vor allem durch Rückblenden auf das Leben und Wirken Jesu vor seinem Leiden. Auch theologisch betrachtet sehe ich den Film als sehr korrekt und stimmig. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, was Jesus für die gesamte Menschheit getan hat und weswegen, der erhält in 127 Filmminuten eine kurze Darstellung dessen, was sich damals wohl ziemlich genauso ereignet haben dürfte.

Mich stören auch die vielfach kritisierte rohe Gewalt und die sogenannten Blutszenen nicht wirklich: Wie anders sollte man man sich Geiselungen und Kreuzigung auch vorstellen, außer blutig und gewalttätig? Künstlerisch betrachtet ist der Film dank Gibsons einfühlsamer Regie, der sensiblen Kameraführung von Caleb Deschanel und den weit überdurchschnittlichen Schauspielern, vor allem Jim Caviezel (Jesus Christus), ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.

Weitere Hauptrollen:
Monica Bellucci: Maria Magdalena
Maia Morgenstern: Maria, die Mutter Jesu
Mattia Sbragia: Hoherpriester Kaiphas
Hristo Naumov Shopov: Pontius Pilatus
Claudia Gerini: Claudia Procles, Frau von Pontius Pilatus)
Luca Lionello: Judas Iscariot

Musik: John Debney: Einer der besten und dramatischsten Soundtracks der letzten Jahre, wenn Debney sich für seinen Score auch stilistisch sehr an Hans Zimmer (vor allem Gladiator) orientiert.
HIER sind Hintergrundinfos und Bilder zum Film abrufbar.

Und hier können Sie in den Original Score (die Original Filmmusik) von John Debney reinhören:

Samstag, 20. Dezember 2003, von Elmar Leimgruber

Film-Highlight des Jahres: Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

Über drei Stunden lang dauert der dritte und letzte Teil des Herrn der Ringe: Die Menschheit rüstet sich zum finalen Kampf gegen den Bösen. Doch wird die schwache Menschheit wiederum der Verführung des Machtmißbrauchs erliegen? Und hat die Liebe zwischen der schönen Elben-Prinzessin Arwen (Liv Tyler) und Aragorn (Viggo Mortensen) Zukunft? Und bringt das denn alles was, wenn Frodo es nicht schafft, den Ring ein für allemal zu vernichten? Wird der weiße Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auch durch die Macht des Ringes geblendet werden? Und wie ist es mit der Freundschaft zwischen Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) bestellt? Und wie ist der wahre Charakter von Gollum/Smeagol (Andy Serkis): treu und untergeben oder hinterhältig und falsch?
Spannend und actiongeladen und aufwendig hat Regisseur Peter Jackson das große Finale bös gegen gut und gut gegen bös inszeniert, über das ich inhaltlich aber doch nicht mehr verraten möchte. Eine kleine Kritik aber dennoch: das Ende des Films ist meines Erachtens unnötig in die Länge gezogen: die letzte halbe Stunde bringt nicht wirklich Neues;-)
Für mich ist dieser Film dennoch wieder eindeutig Movie of the Year wie die beiden vohergehenden Teile auch.
Musik: Howard Shore: Unglaublich passend zum Film und für mich wiederum die Filmmusik des Jahres! HIER können Sie in die Filmmusik reinhören.
Und HIER können Sie nachsehehn, was es alles an Fanartikeln zu dieser Film-Trilogie zu kaufen gibt (CDs, DVDs, Videos, Figuren, Bücher…).