Mit ‘Fleisch’ getaggte Artikel

Montag, 30. September 2013, von Elmar Leimgruber

AK: Konsumenten brauchen Sicherheit beim Fleischkauf

Konsumenten müssen sich auch beim Fleischkauf die Qualität verlassen können, fordert die Arbeiterkammer (AK). Bei einem Test enthielten fünf der 13 Proben in Supermärkten Campylobacter-Keime. Sechsmal waren in sieben in Fachgeschäften gezogenen Proben Salmonellen-Keime oder Campylobacter nachweisbar.

“Die Konsumenten brauchen Sicherheit, dass das Fleisch einwandfrei und nicht mit gesundheitsschädigenden Keimen behaftet ist”, sagt AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl. Das Ergebnis der Resistenzuntersuchung dieser Keime bestätigt auch das Problem der zunehmenden Unwirksamkeit einiger Antibiotika. Unter den gefunden Campylobcacter-Keimen war beinahe  die Hälfte gegen eines oder mehrere Antibiotika bereits resistent.

In Österreich gibt es rund 5.000 Erkrankungen aufgrund von Campylobacter und rund 2.000 aufgrund von Salmonellen. Salmonellen können zum Beispiel Brechdurchfall oder Krämpfe hervorrufen. Campylobacter kann vor allem bei Kindern und Jugendlichen zum Beispiel Bauchschmerzen, blutige Durchfälle oder Erbrechen
verursachen.

“Küchen-Hygiene ist nach wie vor oberstes Prinzip bei rohen Lebensmitteln wie Geflügel, Eier oder Fleisch”, betont Schöffl. Keime können sich während der Lagerung oder bei der Zubereitung auf andere Lebensmittel übertragen. “Daher Schneidebrett, Messer und Co immer sehr heiß abwaschen oder in den Geschirrspüler geben”, rät Schöffl. “Rohe Lebensmittel, besonders Geflügel, vollständig durcherhitzen, damit die Keime absterben.”

Konkret verlangt die AK:

+ Antibiotika-Einsatz reduzieren: Nötig ist eine lückenlose Erhebung des Antibiotikaeinsatzes in der Geflügelmast. Mit Antibiotika in der Tiermast ist äußerst zurückhaltend umzugehen. Und es  braucht insbesondere auch die Einführung österreichweiter Programme zur Reduktion von Campylobacter, mit  effizienten  Maßnahmen nicht nur im
Bereich der Geflügelhaltung sondern auch  wirksamen Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung der Keime auch im Bereich der Schlachtung.

+ Bessere Kontrollen: Die betrieblichen Eigenkontrollen zur Sicherstellung der lückenlosen Einhaltung der Kühlkette müssen verbessert werden.

Sonntag, 7. April 2013, von Elmar Leimgruber

7. April: Weltgesundheitstag: Salz verringern – Blutdruck senken

Eine Verringerung der Salzaufnahme ist der Schlüssel zur wirksamen Bekämpfung von Bluthochdruck und Schlaganfallrisiko. Auf diesen direkten Zusammenhang weist die Weltgesundheitsorganisation WHO anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages hin. Die meisten Menschen in der Europäischen Region der WHO konsumieren täglich etwa 8 bis 11 g Salz, was deutlich über dem empfohlenen Wert liegt. Die Verringerung der Salzzufuhr gehört zu den am leichtesten durchführbaren Wegen zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks und damit der Gefahr eines Schlaganfalls oder einer Erkrankung von Herz oder Nieren. Bei einer Senkung der Salzzufuhr auf weniger als 5 g pro Tag (entspricht etwa einem Teelöffel) verringert sich das Schlaganfallrisiko um 23% und sinken die allgemeinen Raten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17%.

Doch der Salzstreuer auf dem Esstisch ist laut WHO nicht der Hauptverantwortliche für den hohen Salzkonsum. Denn 80% der Salzaufnahme in der Europäischen Union entfallen auf verarbeitete Lebensmittel wie Käse, Brot und Fertiggerichte. Viele Menschen konsumieren weit mehr, als ihnen bewusst ist, was sich negativ auf ihren Blutdruck und auf ihr Herz-Kreislauf-System insgesamt auswirkt.

Bei insgesamt zwölf Nahrungsmitteln mit besonders hohem Salzgehalt ist laut Weltgesundheitsorganisation Vorsicht geboten: Brot, Fleischprodukte, Käse, Fertiggerichte, Suppe, Frühstücksflocken, Fischprodukte, Chips und salzige Knabbersachen, Kantinengerichte, Restaurantgerichte, Saucen, Gewürzmischungen und Kartoffelprodukte.

Das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls lässt sich verringern, indem der Blutdruck gesenkt wird. Hierzu tragen bei:

  • eine gesündere Ernährung
  • eine Verringerung der Salzzufuhr (auf weniger als 5 g täglich)
  • regelmäßige Bewegung
  • Rauchverzicht
  • eine Reduzierung des Alkoholkonsums
  • Stresskontrolle

„Die Reduzierung des Salzkonsums ist eine der kosteneffektivsten Möglichkeiten zur Verringerung der enormen wirtschaftlichen Belastung infolge von Bluthochdruck“, erklärt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Auch wenn eine Verringerung des Salzkonsums zu begrüßen ist, so ist doch in vielen Ländern das Salz auf dem Tisch das geringste Problem. Gestört wird das Gleichgewicht vor allem durch das Salz in Lebensmitteln wie Brot und in Fleischprodukten. Wenn die Kennzeichnung nicht verbessert wird und die Verbraucher nicht nachsehen, wird dieses Salz leicht übersehen.“

Freitag, 8. Juli 2011, von Elmar Leimgruber

EU beschließt sehr bescheidene Lebensmittelkennzeichnung

Das EU-Parlament hat eine solche Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln verhindert
Foto: foodwatch.de

EU-Parlament:

Das Europaparlament will nach eigenen Angaben, dass die Verbraucher -nun besser informiert- gezieltere Entscheidungen beim Kauf von Lebensmitteln treffen können. Daher wurde die neue Lebensmittelkennzeichnungverordnung beschlossen, welche von Verbraucherschützern als viel zu wenig weitreichend scharf kritisiert wird.

Unter anderem müssen künftig zwar der Energiegehalt sowie die Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz in Zukunft deutlich sichtbar auf Lebensmittelverpackungen angegeben werden, aber die von vielen Verbraucherschützern geforderte Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln kommt nicht. Informationen über Allergene müssen jedoch künftig auch für unverpackte Lebensmittel gegeben werden, so zum Beispiel für Lebensmittel in Restaurants oder in Kantinen. 

Die Angabe des Herkunftslands ist derzeit nur für Rindfleisch, Honig, Olivenöl und frisches Obst und Gemüse verpflichtend und für den Fall, wenn eine Nichtangabe irreführend wäre. Wie vom Parlament gefordert, wird die Verpflichtung nun auch für  frisches Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch und Geflügel gelten.  Zudem müssen Lebensmittelimitate, wie beispielsweise “Analogkäse” als solche gekennzeichnet werden. Wurde eine Zutat, die normalerweise zu erwarten wäre, ersetzt, muss dies künftig deutlich auf der Vorderseite der Packung in einer prominenten Schriftgröße und neben der Marke angegeben werden. Auch “aus Fleischstücken zusammengefügtes” Fleisch und  ”aus Fischstücken zusammengefügter Fisch” müssen künftig als solche gekennzeichnet werden. Die neuen Richtlinien, die von der Lebensmittelindustrie großzügig erst in fünf Jahren umgesetzt werden müssen, wurden im EU-Parlament mit 606 Ja-Stimmen gegen 46 Nein-Stimmen bei 26 Enthaltungen angenommen.

So ampelgekennzeichnet müsste ein Produkt im Supermarkt laut Konsumentenschützern sein
Foto: foodwatch.de

Konsumentenschützer:

Der Kaloriengehalt und sechs Nährstoffe müssen zwar zukünftig ausgewiesen werden – aber nur auf der Rückseite der Produkte, kritisiert die deutsche Stiftung Warentest. Auch bei der Kennzeichnung von alkoholischen Getränken (Zutaten müssen weiterhin nicht angegeben werden) und Transfettsäuren (die ebenfalls nicht deklariert werden müssen) hätten die Regelungen verbraucherfreundlicher ausfallen können. Dass für weitere Fleischarten wie Wild oder Kaninchen, Milch und Milchprodukte sowie für Fleisch, Obst und Gemüse als Zutat, zum Beispiel in Wurst und Fertiggerichten keine Angabe des Herkunftslandes angegeben werrden muss, ist für die Stiftung Warentest ebenfalls unbefriedigend.

“Gewinner ist die Lebensmittelindustrie. Sie hat sich mit ihren Forderungen durchsetzen können. Verbraucher hingegen können auch weiterhin ganz legal betrogen werden,” reagieren hingegen die Verbraucherschützer von foodwatch: “Hersteller können weiterhin deutlich sichtbar mit “Fitness” und “leichten Zwischenmahlzeiten” werben – und die Nährwerte auf der Rückseite im Kleingedruckten verstecken.” Die Lebensmittelindustrie habe sich die Verhinderung der Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln “rund 1 Mrd. Euro kosten lassen”.

Nur bei Frischfleisch soll zudem die Angabe der Herkunft Pflicht werden. Verbraucher erfahren also weiterhin nicht, wo die Kühe auf der Weide standen, deren Milch sie kaufen, oder woher das Fleisch stammt, aus dem die Wurst hergestellt wurde. Langfristig aber wird an verständlichen und gut sichtbaren Informationen auf Lebensmittel-Verpackungen kein Weg vorbei führen. “Dafür setzen wir uns weiterhin entschieden ein,” verspricht foodwatch.

Lebensmittelindustrie:

Die deutsche Lebensmittelwirtschaft hingegen begrüßt die endgültige Einigung auf eine einheitliche Lebensmittelkennzeichnung in Europa. Der Präsident des Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL), Werner Wolf, zeigte sich erfreut über die neuen Richtlinien und vor allem darüber, dass die so genannte Lebensmittel-Ampel nicht kommt: “Es ist ein Signal der Vernunft, dass Lebensmittel auch in Zukunft nicht in ‘gut’ oder ‘schlecht’ eingeteilt werden. Schließlich hat in einer ausgewogenen Ernährung jedes Lebensmittel seinen Platz.” Die Lebensmittelwirtschaft werde sich dafür einsetzen, das Verständnis der Verbraucher bei der Nährwertkennzeichnung weiter zu stärken, so Wolf.

“Absolut überzogen ist die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Frischfleisch,” kritisiert Paulus Stuller, Bundesinnungsmeister der Lebensmittelgewerbe in Österreich: “Das neue EU-Kennzeichnungsrecht ist eine Gratwanderung zwischen Wünschenswertem und Machbarem” und “die Kennzeichnungspflicht bedeutet eine überschießende bürokratische Belastung für die gesamte Wertschöpfungskette,” so Stuller.

 

Freitag, 11. März 2011, von Elmar Leimgruber

DIe Süßigkeit der Fastenzeit

Die Süßigkeit der Fastenzeit

Bewusst verzichtende Deutsche lassen in der Fastenzeit vor allem von Süßen und Knabbereien die Finger. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins “Apotheken Umschau”, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2000 Bundesbürgern ab 14 Jahren hervor. Ganz oben auf der Enthaltsamkeits-Liste der fastenden Deutschen stehen dabei die Süßigkeiten. Fast die Hälfte der Männer und Frauen (49 %), die sich während der Fastenzeit kasteien wollen, gaben an, von Schokolade und Gummibärchen ganz und gar die Finger zu lassen. Begründungen für das Fasten fehlen aber in dieser Untersuchung.

40 Tage dauert die Fastenzeit – harte Wochen für alle, die sich vorgenommen haben, zwischen Aschermittwoch und Ostern auf das eine oder andere “Laster” zu verzichten. 40 Prozent möchten ihren Süßigkeiten-Konsum reduzieren. Auf dem zweiten Fasten-Platz folgen Chips und Knabbereien (ganz darauf verzichten: 48 %; Konsum reduzieren: 37 %). Ebenfalls gestrichen werden sollen bei vielen Fastenden Alkohol (ganz darauf verzichten: 41 %; Konsum reduzieren: 32 %) und Zigaretten (ganz darauf verzichten: 34 %; Konsum reduzieren: 13 %). Jeder Neunte (11 %) will während der Fastenzeit keinen Bissen Fleisch essen, mehr als die Hälfte der befragten Fastenwilligen (56 %) versucht zudem, deutlich weniger davon zu verspeisen, so die “Apotheken Umschau”.

Und worauf verzichten Sie? Und warum? Fasten Sie überhaupt?

Dienstag, 14. September 2010, von Elmar Leimgruber

Alles über die Ernährungsgewohnheiten der Südtiroler

So frühstücken die Südtiroler
Grafik: ASTAT

Über 72% der Südtiroler und Südtirolerinnen beginnen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Dies geht aus der Mehrzweckerhebung der Haushalte 2010 hervor, welche vom Südtiroler Landesinstitut für Statistik, Astat für das das italienische Statistikamt Istat durchgeführt wird. Das Mittagessen ist demnach für drei Viertel der Bevölkerung die Hauptmahlzeit und wird sowohl in den Städten als auch in den Dörfern vorwiegend zu Hause eingenommen. Die Ernährung der Südtiroler Bevölkerung besteht hauptsächlich aus kohlenhydratreichen Speisen wie Brot, Nudeln und Reis. 75,3% der Bevölkerung essen davon mindestens einmal am Tag.

Die Ergebnisse im Detail:

Der Grossteil der frühstückenden Südtirolerinnen und Südtiroler (siehe Grafik) trinkt vor allem Tee, Kaffee oder Milch und isst auch etwas. 14,1% trinken etwas, aber essen nichts, während 6,1% frühstücken, indem sie Jogurt, Getreide oder Fruchtsäfte zu sich nehmen oder nur Kekse, Zwieback, Brot und Ähnliches essen, aber ohne etwas zu trinken.

74,8% der Bevölkerung in Südtirol im Alter von 3 Jahren und mehr (2003 waren es noch 84,0%) messen dem Mittagessen eine hohe Bedeutung bei, während 16,8% (2003: 9,9%) das Abendessen als Hauptmahlzeit des Tages betrachten. Letzteres trifft vor allem auf Studierende (25,5%) und erwerbstätige Personen (20,8%) zu. Für 79,4% der deutschsprachigen (2003 waren es noch 90,3%), aber lediglich 66,2% der italienischsprachigen Bevölkerung (2003: 70,3%) stellt das Mittagessen die Hauptmahlzeit dar, während das Abendessen bei 12,7% der deutschsprachigen (2003: 5,3%) und bei 24,4% der italienischsprachigen Südtiroler (2003: 19,9%) als Hauptmahlzeit gilt.

Das essen die Südtiroler am liebsten
Grafik: ASTAT

Die Ernährung der Südtiroler Bevölkerung besteht vorwiegend aus kohlenhydratreichen Speisen wie Brot, Nudeln und Reis (siehe Grafik). 75,3% essen davon mindestens einmal am Tag. Weißes Fleisch wird von 53,0% und rotes von 44,7% mindestens ein paar Mal in der Woche gegessen. Hoch ist auch die Anzahl derer, die Wurstwaren konsumieren: 14,3% mindestens einmal am Tag und 49,5% ein paar Mal in der Woche. Käse und Milchprodukte werden von 86,9% der Bevölkerung mindestens ein paar Mal in der Woche konsumiert. Eier werden von 51,2% mindestens ein paar Mal und von 42,8% weniger als einmal in der Woche gegessen.

Auf Schweinefleisch verzichten 20,4% der Südtiroler gänzlich, 48,6% essen es weniger als einmal pro Woche. 15,0% der Südtiroler schließen außerdem Milch und 12,8% Fisch von ihrem Speiseplan aus. Salzgebäck wie Kartoffelchips, Popcorn, Gesalzenes und Oliven werden nur von 15,2% der Südtiroler zumindest ein paar Mal in der Woche gegessen. Ungefähr 85% essen nie davon bzw. weniger als einmal wöchentlich; mit steigendem Alter nimmt der Konsum ab. Auch Hülsenfrüchte (getrocknet oder in Dosen) werden relativ selten gegessen: 21,3% essen sie mindestens ein paar Mal in der Woche.

Gemüse wird von mehr als der Hälfte mindestens einmal am Tag konsumiert, wobei rohes oder gekochtes Blattgemüse bevorzugt wird. Zwei von drei Südtirolern (65,1%) essen täglich Obst, einer von vieren (23,5%) sogar öfter als einmal am Tag. Kartoffeln werden von über drei Vierteln der Befragten mindestens ein paar Mal in der Woche verzehrt. Nur 22,9% essen sie nie oder weniger als einmal in der Woche.
Süßspeisen wie Torten, Brioches, Eis usw. hingegen gönnt sich etwa die Hälfte der Südtiroler mindestens ein paar Mal in der Woche. Auch hier nimmt der Verzehr mit zunehmendem Alter ab. Die größten Konsumenten sind Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren.

64,0% der Südtiroler achten auf eine salzarme Ernährung: 40,8% haben schon immer darauf geachtet, 23,2% haben mit der Zeit die Menge reduziert. Es sind mehr Frauen, welche beim Verzehr von gesalzenen Speisen vorsichtig sind und auch mit steigendem Alter scheinen die Südtiroler und Südtirolerinnen gesundheitsbewusster zu leben.

An der ASTAT-Erhebung 2010 haben 584 Haushalte teilgenommen, das entspricht 1.426 Haushaltsmitgliedern mit Wohnort in insgesamt 23 Südtiroler Gemeinden.

Montag, 30. August 2010, von Elmar Leimgruber

Faschiertes: 7 von 16 Proben mit Keimen belastet

Vakuumverpacktes Fleisch
© Leimgruber

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 16 Proben Faschiertes einem Frischetest unterzogen. Dabei wurden auch zwölf unter Schutzatmosphäre verpackte Produkte getestet, die eine längere Haltbarkeit versprechen. Das Ergebnis ist durchwachsen: Wie die September-Ausgabe des Testmagazins “Konsument” (erschienen am 26.8.) zeigt, schneiden neun Produkte sehr gut bzw. gut ab – davon acht unter Schutzatmosphäre verpackte Proben.

Fünf Produkte waren hingegen teils hoch mit Keimen belastet, was auf mangelhaftes Ausgangsmaterial bzw. unzureichende Personalhygiene schließen lässt. In einem Fall war zudem das Verbrauchsdatum mit sieben Tagen zu lange angegeben. Entwarnung gibt es dagegen bei krankmachenden Bakterien wie Salmonellen oder Listerien. Diese wurden in keinem Produkt gefunden.

Die Untersuchung des Faschierten wurde am letzten Tag der Haltbarkeitsfrist durchgeführt. Sämtliche Proben waren bei der Geruchs- und Geschmacksprobe unauffällig. Bei der Untersuchung im Labor wurden die Unterschiede aber deutlich. Das Schlusslicht der Untersuchung bildet das ohne Schutzatmosphäre verpackte Faschierte von Merkur, gefolgt vom Bio-Faschierten von Sonnberg, gekauft bei Maran. Bei letzterem war die angegebene Haltbarkeitsfrist mit sieben Tagen auch für ein unter Schutzatmosphäre verpacktes Produkt eindeutig zu lange. “Derartige Testergebnisse sind zwar sehr unerfreulich. Da Faschiertes vor dem Verzehr durcherhitzt wird, wäre es beim Verspeisen aber zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung gekommen”, relativiert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. Eindeutig positiv dagegen: In keiner Probe wurden krankmachende Bakterien wie Salmonellen oder Listerien gefunden.

Unter Schutzgas verpacktes Faschiertes kommt mittlerweile immer häufiger in den Handel. Man erkennt es an der Kennzeichnung “unter Schutzatmosphäre verpackt” sowie an einer deutlich längeren Haltbarkeit. Dabei wird der Verpackung Luft entzogen und Schutzgas wie Stickstoff oder Kohlendioxid eingeblasen, um das Wachstum unerwünschter Keime zu verlangsamen. Auch im Test konnte der Großteil der getesteten Proben hinsichtlich Frische und Haltbarkeit punkten. Als unnötig erachtet Beck dagegen die Zugabe von Sauerstoff, der dafür sorgt, dass der Muskelfarbstoff des Fleisches schön rot bleibt.

“Allgemein wünschen wir uns bei unter Schutzatmosphäre verpackten Produkten eine deutliche Deklaration der längeren Haltbarkeit. Trotz dieser längeren Haltbarkeit sollten bei der Verarbeitung aber dieselben Hygieneregeln angewendet werden, wie sonst auch”, so Beck abschließend.

Alle Informationen zum Test gibt es unter www.konsument.at sowie seit dem 26.8. im September-Konsument.