Mit ‘Frauenrechte’ getaggte Artikel

Donnerstag, 8. März 2012, von Elmar Leimgruber

Anregendes zum Weltfrauentag

Heute wird -wie alljährlich am 8. März- der Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden -besser bekannt als der Internationale Weltfrauentag- begangen. Ja es ist gut, richtig und notwendig der Frauen zu gedenken, und zwar nicht nur heute, sondern immer wieder. Und tatsächlich: Vor allem in Ländern weitab Europas werden Frauen nach wie vor unterdrückt, als Menschen zweiter Klasse gesehen, nicht zu den Wahlen zugelassen, ja selbst das grausame Verbrechen der Genitalverstümmelung ist offenbar nach wie vor in manchen Ländern nicht besiegbar. Alle diese unterdrückten Frauen verdienen nicht nur unser Gedenken, sondern unsere Solidarität.

Und ja: es gibt sie, die Ungleichheiten auch in unserem schönen Europa: Natürlich muss gleiche Leistung ( und Kompetenz, Bildung, Verantwortungsbewusstsein, Ausbildung, Charakter, Erfahrung, Persönlichkeit, Eignung…) auch gleich bezahlt werden. Da darf es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben. Und ja natürlich ist es erfreulich, wenn Frauen mit der entsprechenden Persönlichkeit und Eignung auch Chefs von bedeutenden Unternehmen werden. Aber es darf keine Rolle spielen, ob der Chef eine Frau oder ein Mann ist: die best geeignetestste Person ist ist damit zu besetzen.

Es gibt ja auch in Österreich höchst erfolgreiche Unternehmen, welche von Frauen geleitet werden: Wüstenrot, Interio, Siemens, Wirtschaftskammer Wien, um nur einige zu nennen. Und selbst in der so oft kritisierten katholischen Kirche sind zumindest in Wien die Leiter einiger der verantwortungsvollsten Kirchenämter, so das Pastoralamt und das Schulamt der Erdiözese Wien Frauen.

Gerade diese höchst erfolgreichen Frauen beweisen aber auch, dass so genannte Frauenquoten keinesfalls notwendig sind, sondern im Gegenteil sogar kontraproduktiv sein können: Frauen, welche seit längerer Zeit die nötige Kompetenz und Eignung für verantwortungsvolle Spitzenjobs mitbringen, haben diese Positionen längst schon. Und das ist deren Verdienst. Und das ist gut so. Aus Mitleid oder aus einem auf Minderwertigkeitsgefühlen beruhenden Genderwahn (vgl. dazu auch meinen Kommentar zur Umdichtung der Ö-Bundeshymne) heraus Spitzenpositionen aus Prinzip mit Frauen zu besetzen, ist eigentlich sogar demütigend und entwürdigend: Welche Frau könnte schon mit dem nötigen Selbstbewusstsein ein Unternehmen führen, die genau weiss, dass sie ihren Spitzen-Job nur aufgrund einer “Quote”, aber nicht aufgrund ihrer Führungskompetenz erhalten hat?

Und was an dieser Stelle auch mal gesagt werden muss: Ausgerechnet jene, die sich öffentlichkeitswirksam immer als DIE Vertreter von Gleichberechtigung und Frauenrechten darstellen, verraten oft -ob willentlich oder nicht- die Rechte jener, die sie vorgeben zu vertreten: Welch bedauerlich trauriges Minderwertigkeitsgefühl mag beispielsweise manche engstirnige Feministin dazu treiben, Mädchen durch entsprechende ideologische “Umschulungen” bereits im Kindesalter dazu zu zwingen oder zumindest zu drängen, “männlich” zu sein und vor allem bislang männliche Berufe anzustreben? Ist das nicht vollkommen der falsche Weg, um die Gleichwertigkeit von Frau und Mann zu betonen?

Oder welch ein anerzogenes frustriertes und gleichzeitig überhebliches und vollkommen intolerantes Menschenbild mag wohl dahinterstecken, wenn so genannte Frauenrechtlerinnen nicht nur im eigenen Namen Forderungen stellen, sondern -massenmedial unterstützt- auch alle anderen Frauen indirekt dazu zwingen möchten, gleich zu denken wie sie selbst?

Es ist eine Frage der Verantwortung und dem Betreben nach Gleichberechtigung entsprechend, jedem Mädchen (genauso wie jedem Jungen) eine umfassende schulische und berufliche Ausbildung garantiert zu ermöglichen, um auch ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Und derselbse Respekt vor der Entscheidung einer jeden einzelnen Frau ist auch nach ihrer Ausbildung entgegenzubringen, womit so manche Feministin offenbar ein schwerwiegendes Toleranz-Problem hat: Während Frauen, die dann eine berufliche Karriere anstreben, öffentlichkeitswirksam als “Power-Frauen” und als vorbildlich hingestellt werden, werden andere Frauen, welche genauso selbstbestimmt einem Leben in der Familie der Vorzug geben, als “Nur”-Hausfrauen diskriminiert und als minderwertig hingestellt. Hausfrau und Mutter zu sein ist jedoch (selbst wenn nie ein anderer Beruf zusätzlich ausgübt wird) mindestens genauso wertvoll wie jeder andere Beruf.

Die Diskrminierung von Frauen durch Missachtung ihres freien Willens findet also leider gar zu oft durch jene Frauen statt, die vorgeben, für die Frauen zu sprechen: Es kann doch nicht sein, dass eine selbstbestimmte frau sich schämen muss, bei der Frage nach ihrem Beruf Hausfrau und Mutter zu sein. Seien wir doch froh, dass es Frauen gibt, denen es wichtig ist, sich selbst um ihre Kinder zu kümmern und sie nicht nur anderen zu überlassen.

Hierzu sei noch ergänzt, dass es keinesfalls gerecht ist, dass jene Zeiten (und auch hier sollte jede Frau selbst entscheiden können, für wie lange), die eine Frau bewusst zu Hause bei ihren Kindern verbingt, nicht als reguläre Arbeit (genauso wie jene von Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen) anerkannt wird: Zeiten zuhause bei den Kindern müssen zumindest für die Pension (Hausfrauenrente) anerkannt werden. Aber das ist den selbsternannten Frauenrechterinnen offenbar vollkommen egal, weil sie ja jede Frau von der Familie weg raus auf den Arbeitsmarkt zwingen wollen.

Wer die Gleichberechtigung von Mann und Frau tatsächlich ernst nimmt, muss lernen, sein eigenes totalitäres Denken aufzugeben: dass nämlich genau so, wie jeder Mann anders ist und und zu akzeptieren ist, auch jede Frau anders ist und genau so zu akzeptieren ist. Und dies schließt selbstverständlich mit ein, dass jede Frau selbstbestimmt über ihr Leben entscheiden kann (ob Karriere, ob Familie, ob beides gemeinsam), und zwar unabhängig davon, ob das den Männern oder auch den anderen Frauen passt oder nicht.

Erst, wenn auch jene -offenbar von ständigen (auch immer wieder anerzogenen und eingetrichterten) Minderwertigkeitsgefühlen gepeinigten- Frauen sich bewusst sind, dass sie von Natur aus (und nicht, weil sie gegen ihn was erkämpfen müssten) dem Mann gleichwertig sind, können sie letztlich glücklich sein und auch anderen Frauen, die vielleicht ganz anders denken wie sie selbst, ihr eigenes Leben lassen, mit dem sie glücklich sind.

Und euch Männern rufe ich heute zu: Macht eure Frau (Freundin) heute (aber nicht nur heute) ganz besonders glücklich.

In diesem Sinne wünsche ich allen Frauen einen besinnlichen und glücklichen Internationalen Frauentag.

Montag, 30. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

Politikerin Hildegard Burjan in Wien seliggesprochen

Die neue Selige Hildegard Burjan mit Ehemann Alexander
Foto: © CS

Erstmals gab es gestern im Wiener Stephansdom eine Seligsprechung. Und: Die österreichische Sozialpionierin und Gründerin der Caritas Socialis (CS) Hildegard Burjan wurde als erste demokratisch gewählte Politikerin der Welt am Sonntag, den 29. 01. 2012, seliggesprochen. In Vertretung Papst Benedikts XVI. nahm Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen, diese erste Seligsprechung im Wiener Stephansdom vor. “Wir Frauen wollen nicht unsere besten Kräfte verbitternden, fruchtlosen Parteikämpfen opfern, sondern praktische, die Gesamtheit fördernde Arbeit leisten,” war das Motto Hildegard Burjans.

Hildegard Burjan wurde 1883 in Görlitz geboren. Sie engagierte sich als erste christlich-soziale Abgeordnete im Parlament für Randgruppen der Gesellschaft und vor allem für die Rechte der Frauen (“Gleicher Lohn für gleiche Arbeit”). Im Oktober 1919 gründete sie die religiöse Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, deren Vorsteherin sie als verheiratete Frau und Mutter bis zu ihrem Tod, am 11. Juni 1933 war.

Hildegard Burjan 1919 als Abgeordnte im Wiener Parlament
Foto: © CS

“Hildegard Burjan ist ein Vorbild für uns alle in ihrer Verbindung von Kontemplation und Aktion, von Mystik und gesellschaftlichem Handeln,” betont Wiens Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. “Heiligkeit ist das Zeichen geglückter Nachfolge Christi. Bei Hildegard Burjan sieht man, was Jüngerschaft bedeutet: Mitten im Leben stehen, den eigenen Glauben und die Lebensführung deckungsgleich halten und sich am Beispiel Jesu Christi ausrichten.”

Bereits Kardinal König hatte 1963 den Seligsprechungsprozess eröffnet. Das dazu notwendige Wunder betrifft die Heilung einer Frau: Infolge mehrerer Operationen konnte sie kein Kind zur Welt bringen. Dass sie später dennoch drei gesunden Kindern das Leben schenkte, ist nach Auffassung der den Fall beurteilenden Ärzte medizinisch nicht erklärbar.

Dienstag, 8. März 2011, von Elmar Leimgruber

Heute ist der 100. Weltfrauentag

Viele Führungskräfte in Apotheken sind weiblich

Am heutigen 100. Weltfrauentag entbietet redakteur.cc herzliche Grüße an alle Frauen und Dank für ihren wertvollen Dienst an ihren Familien und an der Gesellschaft.

Während die meisten Medien an diesem Tag die immer selben Meldungen zum Thema bringen, berichte ich auch hier Spezielles:

A) Eine gute Nachricht zuerst: Die Hälfte der Leiter der mehr als 21.000 Apotheken in Deutschland ist weiblich. Darauf weist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände anlässlich des Internationalen Frauentags hin. Der Frauenanteil unter allen berufstätigen Apothekern in Deutschland liegt bei 67,5 Prozent (Stand: Ende 2009). Während Industrie, Verwaltung und Wissenschaft auf 58,1 Prozent und Krankenhausapotheken auf 60,3 Prozent kommen, liegt der Anteil der Apothekerinnen in öffentlichen Apotheken sogar bei 69,3 Prozent. Betrachtet man davon nur die Apothekenleiter, so kommen Frauen auf einen Anteil von 46,7 Prozent – trotz Karriereunterbrechungen und erhöhter Belastungen, die sie z.B. in vielen Familien tragen, so die deutsche Apothekervereinigung.

B) Die Sonderbeauftragte des österreichischen Außenministeriums für Frauenfragen, Ursula Plassnik, fordert für 2012 die globale Kampagne “Frauenrechte sind Menschenrechte”. Was in Österreich und Europa heute eine Selbstverständlichkeit ist – Wahlrecht und weitgehend gleichberechtigte politische Teilhabe – ist für Millionen Frauen in dieser Welt, unter anderem im arabischen Raum, nach wie vor ein unerreichter Traum. “Ab sofort muss jeder Demokratie-Fahrplan in der Region auch die gleichberechtigte und wirksame Beteiligung der Frauen enthalten,” fordert Plassnik.

C) “Menschenhandel und Zwangsprostitution entmenschlichen”, betonte Sr. Silke-Andrea Mallmann, die als Pädagogin und Psychologin die Beratungs- und Betreuungsstelle “Talitha” der Kärntner Caritas leitet, bei einer
gemeinsamen Veranstaltung der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, der Salvatorianerinnen und der österreichischen bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (“Iustitia et Pax”) in Wien. Die katholischen Organisationen wollen sich gemeinsam gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution stark machen und die jungen Frauen, vor allem aus osteuropäischen Ländern, aus ihrer Zwangssituation befreien. Die Veranstaltung wurde bewusst im Vorfeld des “Internationalen Frauentags” angesetzt. Menschenhandel sei, so die Angaben der Experten, die drittgrößte Einnahmequelle des organisierten Verbrechens nach Waffen- und Drogenhandel. Der Jahresumsatz werde auf 32 Milliarden Dollar geschätzt.