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Donnerstag, 11. April 2013, von Elmar Leimgruber

Dalai Lama erhält Minderheitenpreis 2013

Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, hat am Mittwoch (10. April) aus den Händen von Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder den Minderheitenpreis 2013 erhalten. “Ein gewonnener Kampf an der Minderheitenfront ist einer, der nur Gewinner kennt und keine Verlierer:” Dieses Credo stellte Durnwalder an das Ende seiner Laudatio für den Dalai Lama.

Alle zwei Jahre vergibt die Südtiroler Landesregierung den Minderheitenpreis an Persönlichkeiten oder Organisationen, die sich besonders um den Schutz und die Förderung von Minderheiten verdient gemacht haben. In diesem Jahr ging der Preis an Tenzin Gyatso, den 14. Dalai Lama, das geistliche und bis vor zwei Jahren auch weltliche Oberhaupt der Tibeter. In einer feierlichen Verleihung im Innenhof des Palais Widmann in Südtirols Landeshauptstadt Bozen wurde der mit 20.000 Euro dotierte Preis dem Dalai Lama persönlich überreicht.

 

Der Dalai Lama nannte die Zuerkennung des Preises heute eine große Ehre, auch weil er von einem kleinen Volk komme, mit dem die Tibeter eine enge Freundschaft entwickelt hätten. Er unterstrich, dass der Kampf der Tibeter einer echten Autonomie gelte, in der sie ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität ausspielen könnten.  Ausführlich ging der Dalai Lama auf die drei Leitlinien ein, denen er sein Leben gewidmet habe. Die erste davon sei die Erkenntnis, dass alle Menschen gleich seien. “Schließlich streben alle Menschen gleichermaßen nach einem glücklichen Leben”, so der Dalai Lama, der zudem dafür plädierte, alles daran zu setzen, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen.

Als zweite Leitlinie nannte der Dalai Lama die Harmonie zwischen den Religionen. “Diese Harmonie ist nicht etwa eine Utopie, sondern in vielen Teilen der Welt bereits Realität”, so der Dalai Lama. Möglich sei dies nicht zuletzt deshalb, weil auch alle Religionen letztendlich die gleichen Ziele verfolgten: die Förderung der Liebe, des Mitleids, der Toleranz und des Respekts. Leitlinie Nummer drei sei schließlich der Kampf um die Erhaltung der tibetischen Kultur, die wiederum im Buddhismus gründe und damit auf den Prinzipien der Gewaltlosigkeit und des Friedens basiere.

Südtirols Landeshauptmann Durnwalder hob in seiner Laudatio hervor, dass es zwar große Unterschiede zwischen Tibet und Südtirol gebe, dass beiden aber der Kampf um die eigenen Rechte und den Erhalt der eigenen Identität gemeinsam sei. “Wir hatten dabei das Glück, auf demokratische Kräfte zählen zu können, die uns den Weg zur Autonomie ermöglicht haben”, so der Landeshauptmann. Andernorts würde Minderheiten keine auch nur annähernd ähnliche Aufmerksamkeit zuteil. “Das Anders-Sein wird dort als Provokation aufgefasst, auf die mit Unterdrückung reagiert wird”, so Durnwalder. Damit auf diese Unterdrückung nicht mit Gewalt von Seiten der Minderheit geantwortet werde, brauche es Führungspersönlichkeiten, die Gewaltlosigkeit und Toleranz vorlebten. Der Dalai Lama sei eine solche Persönlichkeit, die stets auf Diplomatie, Sanftheit, Großmut und Herzlichkeit gesetzt habe. “Sie, Eure Heiligkeit, sind der beste Botschafter der Gewaltlosigkeit”, so der Landeshauptmann.

Durnwalder unterstrich zudem, dass Minderheiten einander unterstützen müssten, und zwar auch dadurch, dass man Vorbilder biete. “Unser Autonomie-Modell ist ein solches Vorbild, weil es das Beispiel eines gewonnenen Kampfes um die Rechte der Minderheiten ist”, so der Landeshauptmann. Südtirol sei zudem ein Beispiel – “nicht das Beispiel”, wie Durnwalder betonte – für das friedliche Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen und damit so etwas wie ein Freiluftlabor für die Lösung von Minderheitenfragen.

Der Landeshauptmann betonte zudem, dass sich der diesjährige Minderheiten-Preisträger von den bisherigen (Gottscheer-Vertreter August Gril sowie Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen FUEV) unterscheide. Hätte er in den ersten beiden Fällen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Minderheiten und deren Anliegen gelenkt, sei diese im Falle Tibets schon gegeben. “Es geht vielmehr darum, Ihnen, Eure Heiligkeit, zu zeigen, dass auch andere Minderheiten Ihren Kampf aufmerksam verfolgen und Ihren Weg der konsequenten, der bedingungslosen Gewaltlosigkeit unterstützen”, so Durnwalder. Und es gehe darum, anhand des Südtiroler Beispiels zu zeigen, dass sich Einsatz, Beharrlichkeit, Prinzipientreue und das feste Vertrauen in den gewaltlosen Weg lohne, weil es ein Beispiel eines gewonnenen Kampfes sei. “Wir möchten mit diesem Preis allen Beteiligten, Minderheiten wie Mehrheiten, vor Augen führen, dass ein gewonnener Kampf an der Minderheitenfront einer ist, der nur Gewinner kennt und keine Verlierer”, schloss der Landeshauptmann.

Montag, 24. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Frohe und friedliche Weihnachten allen Menschen

Kärntens Diözesanbischof Alois Schwarz ist von Freitag, dem 21. Dezember, bis Dienstag, dem 25. Dezember, mit 170 Kärntnerinnen und Kärntnern in Bethlehem, um gemeinsam mit ihnen das Weihnachtsfest am Geburtsort Jesu zu feiern. Er freue sich darauf, so der Kärntner Bischof, “an dem heiligen Ort, wo das Kind, das Gott selber ist, das Licht der Welt erblickt hat, das Geburtsfest Jesu zu feiern”. “Die Christen in Bethlehem hüten dieses Heiligtum, in dem uns das Licht der Welt geschenkt wurde, und sie brauchen unsere Unterstützung und Hilfe”, appelliert der Kärntner Bischof für ein solidarisches Miteinander mit den Christen in Bethlehem. Diese Reise ist ein “gelebtes Zeichen der Solidarität mit den Christen in Bethlehem”, so Bischof Schwarz.

Der Kärntner Bischof wird im Heiligen Land mehrere hl. Messen mit den Kärntner Pilgerinnen und Pilgern zelebrieren. Die Höhepunkte der Reise bilden die Feier der Christmette am Heiligen Abend auf den Hirtenfeldern von Bethlehem sowie das Weihnachtshochamt mit Bischof Schwarz am Christtag in Jerusalem in der Kirche Ecole Biblique, dem Ort der Steinigung des hl. Stephanus.

 

Ausgerechnet jenes Land, in dem Jesus Christus einst geboren ist, um das Licht der Welt (das auch alljährlich aus Bethlehem in die ganze Welt getragen wird) und Frieden in die Welt zu bringen, scheint seit Jahrzehnten im Zentrum internationaler Konflikte zu stehen. Umso wichtiger erscheint mir -gerade zu Weihnachten- unabhängig von der jeweiligen Religion sich des inneren Friedens zu erinnern, der zärtlich in jedes Menschen Herz geschrieben steht.

Sicherlich: Das Leben ist manchmal hart und kann zuweilen unerträglich hart erscheinen, vor allem, wenn es um widerfahrene Ungerechtigkeit und Boshaftigkeit geht. Aber muss die Antwort darauf wirklich Hass und Rache lauten? Ich befürchte, Friede wird niemals sein, wenn man Aug um Aug und Zahn um Zahn fühlt bzw. denkt: das mag zwar verständlich sein.

Göttlich aber sind die Vergebung und die Bereitschaft, sich immer wieder neu auf den anderen Menschen einzulassen: Möge der Weihnachtsfriede uns alle zutiefst erfüllen und zu neuen Menschen machen: Das wünsche ich nicht nur allen Menschen im Heiligen Land, sondern der gesamten Menschenfamilie, uns allen von tiefstem Herzen.

Elmar Leimgruber

P.S.: Exklusiv für alle Leserinnen und Leser von redakteur.cc, kulturia.com und meinsenf.net gibts (nur heute, Heiligabend) “O du fröhliche” (Radio Edit) von elmadon aus meinem Musiklabel elmadonmusic hier im Gratis-Download.
Wer übrigens noch weitere passende neue, auch speziellere Musik für die Weihnachtstage sucht, wird hier vielleicht fündig.
Viel Freude damit:-)

Freitag, 19. August 2011, von Elmar Leimgruber

Heute ist Welttag der humanitären Hilfe 2011

Tarek Leitner, Cornelia Vospernik und Roland Adrowitzer für Nachbar in Not
Foto: ORF/Thomas Ramstorfer, Ali Schafler, Günther Pichlkostner

Wo immer auf der Welt Not am Mann ist: Helfer riskieren zunehmend gar ihr Leben, wenn sie Menschen in Not helfen. Ihnen gebührt Dank für ihren Einsatz, erklärt UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon anlässlich des heutigen Weltttags der humanitären Hilfe und verspricht ihre Sicherheit zu verbessern. Aktuell besonders schwerwiegend ist die Not laut der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) in Somalia in Afrika:

Am 20. Juli 2011 riefen die Vereinten Nationen für zwei Regionen des ostafrikanischen Staates offiziell eine Hungersnot aus, mittlerweile korrigierte die Einheit für Ernährungssicherheit und Ernährungsanalyse der Vereinten Nationen (Food Security and Nutrition Analysis Unit, FSNAU) diese Angaben auf fünf Regionen. Sie alle liegen im Süden des Landes, einschließlich des Gebiets um die Hauptstadt Mogadischu.

Verschiedene Hilfsorganisationen haben nun Spendenaktionen gestartet, darunter auch der ORF mit seiner Aktion “Nachbar in Not”: Der ORF macht den Donnerstag, den 25. August 2011, zum großen „NACHBAR IN NOT“-Aktionstag, der von allen ORF-Medien – Fernsehen, Radio, Internet und Teletext – sowie von allen ORF-Landesstudios unterstützt wird. Im Hauptabend von ORF 2 präsentiert Tarek Leitner um 20.15 Uhr die große Sondersendung „NACHBAR IN NOT – Hilfe für Ostafrika“ live aus dem Newsroom. Cornelia Vospernik diskutiert mit Experten live im Studio über die vielen Gesichter der Not in Afrika und über die unterschiedlichen Ursachen der Krise – wie Klimawandel, Rohstoffmanagement, politische Konflikte –, aber auch über die Chancen des Kontinents. Als Außenreporter wird sich Roland Adrowitzer immer wieder mit Live-Einstiegen und Berichten vom Spendengeschehen in der Sondersendung melden und über den aktuellen Stand berichten. Unter der kostenfreien Spendentelefonnummer 0800 222 444 werden den ganzen Tag lang Spenden für die „NACHBAR IN NOT“-Hilfe entgegen genommen.

UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon
Foto: UN Photo/Evan Schneider

Die Botschaft von UNO-Generalsekretät Ban-Ki-Moon anlässlich des heutigen Welttags der humanitäten Hilfe dokumentieren wir hier vollinhaltlich:

Nicht ein Jahr vergeht ohne humanitäre Krise. Doch wo immer Menschen Not leiden, da gibt es Menschen, die ihnen helfen – Männer und Frauen, die zusammenkommen, um Leid zu mindern und Hoffnung zu bringen. Von Japan bis Sudan, von Pakistan bis zum Horn von Afrika, stehen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen denjenigen bei, die ihre Häuser, ihre Angehörigen und ihre Einkommensquellen verloren haben.

Fernab von ihrer Heimat stellen sich diese humanitären Helfer oft großen Gefahren. Sie arbeiten viele Stunden unter schwierigsten Bedingungen. Ihre Anstrengungen retten Leben in von Konflikten oder Naturkatastrophen verwüsteten Gebieten. Auch bringen sie die Welt näher zusammen, indem sie uns daran erinnern, dass wir eine Familie sind. Eine Familie, die denselben Traum eines friedlichen Planeten teilt, auf dem alle Menschen in Sicherheit und Würde zusammenleben können.

Am Welttag der humanitären Hilfe ehren wir diese Helferinnen und Helfer und danken ihnen für ihren Einsatz. Wir zollen denjenigen Tribut, die das allerhöchste Opfer erbracht haben – in Afghanistan, Haiti und anderswo. Zu viele haben im Laufe ihrer Pflicht ihr Leben verloren oder mussten eigene Verluste beklagen. Wir versprechen, alles zu tun, um die Sicherheit aller humanitären Helfer weltweit zu gewährleisten, damit sie weiterhin ihre unentbehrliche Arbeit leisten können.

Dieser Tag dient ebenfalls dazu, unsere eigene Lebenssituation zu reflektieren und uns zu fragen, was wir zusätzlich tun können, um die Menschen zu erreichen, die unter Konflikten, Naturkatastrophen und Not leiden. Lasst uns diejenigen, die wir heute ehren, als Inspirationsquelle betrachten, um mit unseren eigenen Unternehmungen zu beginnen. Lasst uns die Welt zu einem besseren Ort machen und unsere menschliche Familie näher zusammenbringen.

Sonntag, 19. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

Südtiroler Delegation bei Papst Benedikt XVI.

Die 30 Meter hohe Fichte aus dem Südtiroler Eisacktal am Petersplatz in Rom

Eine 30 Meter hohe Fichte aus Lüsen/Brixen (Südtirol) wurde am Freitag offiziell an Papst Benedikt XVI. übergeben. Der Regierungschef des Vatikanstaats, Kardinal Giovanni Lajolo, übernahm die Beleuchtung des Christbaums in Anwesenheit einer Delegation aus Südtirol mit Bischof Karl Golser, Landeshauptmann Luis Durnwalder, Domdekan Ivo Muser, dem Brixner Bürgermeister Albert Prügstaller sowie den Landesräten Richard Theiner, Sabina Kasslatter Mur, Roberto Bizzo und Michl Laimer an der Spitze.

Papst Benedikt, der in seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation und zuletzt 2008 (bereits als Papst) regelmässig in Brixen seinen Sommerurlaub verbracht hatte, bedankte sich bei den Südtirolern im Rahmen einer Privataudienz. “Ich erinnere mich sehr gern an meine Aufenthalte in Brixen zurück”, so das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Papst Benedikt XVI., der damalige Kardinal Ratzinger bei einem seiner zahlreichen Aufenthalte in Brixen/Südtirol“Dort habe ich Kunst und Kultur, gepaart mit der Güte der Menschen erlebt und das Gefühl vermittelt bekommen, in Südtirol zuhause zu sein.” Papst Benedikt XVI. drückte auch seinen Dank für den Christbaum am Petersplatz und für die vom Landeshauptmann aus dem Südtiroler Grödner Tal mitgebrachte Krippe aus. Bereits 2007 hatte ein Christbaum aus Südtirol den Petersplatz in Rom geschmückt.

Südtirol stehe vor allem für das friedliche Zusammenleben dreier Sprachgruppen und den Schutz von deren Identität, erklärte Südtirols Landeshauptmann Durnwalder in seiner Grußbotschaft im Rahmen der Privataudienz bei Papst Benedikt XVI.: “Unsere Autonomie kommt nicht nur einer einzigen Sprachgruppe, sondern allen in Südtirol lebenden Bürgern zugute. Sie ist gekennzeichnet von gegenseitigem Respekt”, sagte Durnwalder.

“Weihnachten hat in Tirol einen besonderen Wert, es ist Teil der Identität unseres Landes”. Der grüne Christbaum aus Lüsen sei ein Symbol für den tief verwurzelten Volksglauben in Südtirol. “Wir hoffen, dass durch diesen Christbaum das Licht der Menschlichkeit und des Friedens klarer zum Scheinen gebracht wird, als dies momentan oft der Fall ist”.  Und “es wäre eine besondere Ehre, den Heiligen Vater wieder bei uns in Südtirol empfangen zu dürfen”, so der Landeshauptmann abschliessend.

Donnerstag, 9. September 2010, von Elmar Leimgruber

Minderheitenfestival mit Ladinern, Katalanen und Bretonen

Allianz für die Minderheiten: Aureli Argemi, Lauret Viérin, LR Florian Mussner und Pierre Le Berre
FOTO: LPA/Deorsola

Volks-Minderheiten sehen “im globalen Föderalismus -beruhend auf einem Initialpakt unter Ähnlichen- das beste Instrument für die Schaffung von echten föderalistischen Staaten, die Garanten für die Freiheit ihrer Mitglieder darstellen”. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer am “Festival Des Peuples Minoritaires” im Aostatal hervor, an dem die Bretonen, die Katalanen und die Ladiner im Mittelpunkt standen. Zudem sind alle Minderheiten dazu eingeladen, “ihre Sprache und Kultur ausdrücken zu wollen” und sich mit ihren Brüdern europaweit und weltweit zu vereinen. Zudem ergeht der Appell an die Staaten, allen Minderheiten die gleichen Möglichkeiten und Instrumente für den Erhalt ihrer Besonderheiten zuzusichern.

“Wir wollen eine Allianz der Minderheiten erreichen, um Synergien zu nutzen sowie die Kontakte und die Zusammenarbeit auszubauen”, betont der Südtiroler Ladinerlandesrat Florian Mussner, der die Dolomitenladiner beim Festival vertrat. Mussner hat gemeinsam mit dem Kulturassessor von Aosta Laurent Viérin sowie mit Aureli Argemi, dem Präsidenten des Minderheitenzentrums CIEMEM in Katalonien und Pierre Le Berre, dem Vizepräsidenten der Organisation “Quimper Comunita” aus der Bretagne eine Deklaration für eine Allianz der Minderheiten unterzeichnet.

“Europa wird unsere Zukunft sein, deshalb gilt es sich innerhalb dieses Rahmens zu positionieren und zwischen den vielen Minderheiten ein Netzwerk zu schaffen, um die verschiedenen Identitäten, Sprachen und Kulturen zu schützen und gleichzeitig ein Klima der Toleranz und des Respekts zu schaffen”, unterstrich Landesrat Mussner. “Minderheitenkultur muss gelebt und den neuen Gegebenheiten angepasst werden und nicht im Museum eingeschlossen werden”, sagte Assessor Viérin.

Die gemeinsame Deklaration der Minderheitenvertreter bildete den Abschluss des dreitägigen Minderheitenfestivals mit Einblicken in die Kulturen sowie in Probleme der teilnehmenden Minderheiten. Zu den wichtigsten Passagen des Dokuments gehören die Anerkennung sprachlicher und kultureller Unterschiede als universelles Erbe und die Pflicht aller Staaten, Minderheiten zu akzeptieren. Die Vertreter der Valdostaner, Ladiner, Bretonen, Katalanen, Walser, Provenzalen und Okzitanen hoben auch die wichtige Rolle der Schule als Ort der Verbreitung von Minderheitensprachen und Ort der Erziehung zur Toleranz hervor. “Bildung wird die Säule des Friedens in Europa sein, deshalb lohnt es sich, in Bildung zu investieren”, unterstrich Landesrat Mussner. Zugleich seien Schule und Bildung auch für Minderheiten wichtig, um die eigene Kultur und Sprache zu erhalten und zu leben, so Mussner.

Die Deklaration ist hier (im italienischen original) abrufbar.

Mittwoch, 8. September 2010, von Elmar Leimgruber

Christliche Kirchen gratulieren zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schanah

“Möge Gott Ihnen und ganz Israel inneren und äußeren Frieden schenken”. Mit diesen Worten gratulierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schanah am Mittwoch den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. In seiner Grußbotschaft stellte er das gemeinsame biblische Erbe von Juden und Christen heraus:

“Umkehr bestimmt auch das Verhältnis der Kirche zur jüdischen Gemeinschaft in den vergangenen Jahrzehnten. Nach vielen Jahrhunderten der Missverständnisse und der Vorurteile, der versteckten und oft auch offenen Feindschaft gegenüber den Juden hat die katholische Kirche … einen unwiderruflichen Weg des Dialogs, der Brüderlichkeit und der Freundschaft eingeschlagen”, erklärte Zollitsch. “Ein aufrichtiger Dialog setzt den Respekt vor dem anderen voraus. Deshalb werden wir auch künftig gegen jede Form von Antijudaismus und Antisemitismus eintreten und der Leugnung der Schoah entschieden widersprechen“, versprach der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Es sei sein herzlicher Wunsch, dass die “jüdischen Menschen in unserer Stadt und unserem Land” im Neuen Jahr 5771 “Segen, Wohlergehen und Eintracht erfahren und im Schutz des Höchsten und in Seinem Frieden gedeihen”, betonte der Wiener Erzbischof und Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn in seinem Glückwunschschreiben an den Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg. Wörtlich stellte der Wiener Erzbischof fest: “Rosh ha-Schana als Tag der Erinnerung an die Schöpfung und Jom Kippur als Versöhnungstag enthalten Botschaften, die mit dem Volk des Bundes alle Menschen angehen. In einer Zeit, in der manche Schatten der Vergangenheit wieder deutlicher sichtbar werden und die Zukunft viele Fragen aufwirft, betrachte ich Ihre Treue zum Gesetz Gottes als besonders wichtig” so Kardinal Schönborn.

“Möge der am Tag der Erinnerung erklingende Schofar nicht nur die jüdische Gemeinde, sondern uns alle daran erinnern, dass wir gemeinsam zusammenstehen im Ringen um ein friedliches Miteinander und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, ” wünschte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider der Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch: “Der Abend ist von alters her eine Zeit des Ausatmens, des zur Ruhe Kommens und der Befriedung. Es wird wohl auch in dem neuen Jahr nicht nur in Deutschland eine große Sehnsucht nach Frieden im Nahen Osten geben. So wollen wir Gott bitten, dass Psalm 147, 14 zum Zuge kommt: ,Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.’ ” Außerdem gab der Ratsvorsitzende seiner Hoffnung Ausdruck, dass es “sehr bald” zu einer Begegnung zwischen dem Rat der EKD und dem Zentralrat der Juden kommen möge.

שנה טובה

Sonntag, 1. August 2010, von Elmar Leimgruber

Welt Friedens Chor Fest Festival in Wien

Vom 3. bis 6. August in Wien findet in Wien erstmalig das Welt Friedens Chor Festival über die Bühne. Im Rahmen des Festivals werden Kinder- und Jugendchöre aus China, Kanada, Österreich und Tschechien gemeinsam musizieren. Das Galakonzert am 6. August um 16:00 im Wiener Konzerthaus,
bildet den Höhepunkt des Festivals. Alle teilnehmenden Chöre werden hier gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben das Publikum verzaubern.

Musik ist jener Schatz den sich Menschen unterschiedlichster Kulturen teilen- der es vermag Menschen zu verbinden. Die jungen Musikerinnen und Musiker aus unterschiedlichen Kulturen kommen in Wien zusammen und können die Vielfältigkeit unserer Welt über Musik kennen lernen. Viele Kinderstimmen werden gemeinsam für Frieden in der Welt erklingen. Gesungen wird neben dem Konzerthaus an der Universität Wien, in der UNO, und auf der Wiener Rathausbühne.

Während dem Festival wird das artistische Komitee unter der Leitung von Gerald Wirth, dem musikalischen Leiter der Wiener Sängerknaben aus allen am Festival teilnehmenden Chören, besonders begnadete SängerInnen für den Welt Friedens Chor empfehlen. Der Welt Friedens Chor wird beim Auftritt im Wiener Konzerthaus seine Premiere feiern. Von Wien aus wird der Welt Friedens Chor in den kommenden Jahren durch die Welt reisen. Die erste Konzertreise bringt die jungen SängerInnen voraussichtlich zur Abschlussveranstaltung der EXPO 2010, nach China.

Und hier können Sie der Gesangeskunst der Wiener Sängerknaben lauschen:

Dienstag, 27. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Barenboim: Frieden heisst, den ersten Schritt auf den anderen zugehen


“Wie kann man verkünden, dass man Frieden will, ohne allen Menschen die gleichen Grundrechte einzuräumen,” fragte gestern der der jüdische Stardirigent Daniel Barenboim bei seiner Eröffungsrede der Salzburger Festpiele. Friede sei mehr als ein Zustand der Nicht-Aggression: “Friede verlangt Perfektion, nämlich die Perfektion von Gerechtigkeit, Strategie und Mitgefühl.”

Friede könne demnach nur erreicht werden, “wenn eine für alle Beteiligten günstige Lösung gefunden werden kann, eine Lösung, die für alle gerecht, in strategischer Hinsicht für alle von Vorteil und in Bezug auf alle moralisch vertretbar ist. Zu warten stellt in keinem Fall eine Option dar, denn wenn man wartet, gestattet man es bloß ungeduldigen, militanten Elementen, die Oberhand zu gewinnen,” erläuterte der bereits seit Kindestagen auch erfolgreiche Pianist seinen Standpunkt.

“Die wirklich brennende Frage ist nicht die, ob die Lösung in der Erschaffung eines Zweivölkerstaats oder in der eines legitimen und souveränen palästinensischen Staats besteht. Die wirklich aktuelle Frage ist die, ob beide Parteien willens sind, aufeinander zuzugehen”, bezog der Dirigent erneut zum Konflikt im Nahen Osten Stellung: “Zu warten, bis der andere zu einem kommt, ist eine kurzsichtige Taktik, eine, die seit mehr als sechzig Jahren erfolglos geblieben ist. Man hat oft gesagt, dass Gerechtigkeit Opfer verlangt, aber was für ein Opfer stellt die Aufhebung der Besetzung palästinensischen Gebiets und der Abriss jüdischer Siedlungen dar?”

Jetzt sei es an der Zeit, die einerseits bewunderten und andererseits verachteten Eigenschaften des jüdischen Volkes, “die hohe Moral, das Gerechtigkeitsempfinden und die Intelligenz wieder zu entdecken, sich um eine universelle Moral zu bemühen, eine Moral, die wir nicht nur auf uns selbst anwenden, sondern auf alle Völker, einschließlich des palästinensischen,” forderte Barenboim: “Es gibt keine andere Lösung, wenn der Staat Israel eine Zukunft haben will und wenn die Palästinenser irgendwann in den Besitz ihrer Grundrechte gelangen sollen”.

Und jetzt sei auch der richtige Zeitpunkt, “sich des Einflusses bewusst zu werden, den ein internationales Festival von dieser Bedeutung, von solch hohem künstlerischem Niveau und mit solch einer illustren Geschichte haben könnte. Und vor allem ist es der richtige Zeitpunkt, einmal zu überlegen, welche Verantwortung sich aus einem solchen Einfluss ableitet. Diese Verantwortung besteht nämlich darin, eine Quelle der Stärke und der moralischen Autorität darzustellen, mit deren Hilfe man extremistische, fundamentalistische Ideologien de-radikalisieren oder ihnen entgegenwirken kann. Und sie besteht auch darin, ein Forum für Gespräche über die notwendigen Voraussetzungen für Frieden abzugeben”, erklärte der Dirigent.

Musik biete zwar sowohl die Möglichkeit, die Hässlichkeit der Welt zu vergessen, und verleihe die Fähigkeit verleiht, die Welt und ihre Gräuel zu verstehen und zu transzendieren, aber es erfülle ihn dennoch mit Schmerz: “Ich fühle mich persönlich zerrissen von jenem Bruch, der zwischen Israelis und Palästinensern besteht, demselben Bruch, der auch Israel daran hindert, eine praktikable Lösung für die Zukunft zu finden. Nichts, was ich sage, kann diesen Bruch heilen, keine Sonate, Symphonie oder Oper kann die tiefe Kluft zwischen zwei Völkern, die nicht willens sind, die notwendigen Schritte zur gegenseitigen Annäherung zu machen, schließen,” so Barenboim.

Hier ist die Rede Daniel Barenboims in voller Länge abrufbar.

Weitere Beiträge über Daniel Barenboim:

- Das Brahms-Requiem interpretiert von Barenboim (CD-Besprechung)

- Barenboim oder wie das Leben so spielt (Konzert-Kritik)

- Barenboim und der Gottesdienst (Konzert-Kritik)

- Barenboim und das spirituelle Opfer (Konzert-Kritik)

- Barenboim und der Frühling (Konzert-Kritik)

- Barenboim, der Renaissance-Musiker (Konzert-Kritik)

Und hier können Sie der Musik von Daniel Barenboim als Dirigent und Pianist lauschen:

Dienstag, 27. April 2010, von Elmar Leimgruber

Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl erhält Roland Berger Preis für Menschenwürde

Diese Medaille wird dem Preisträger übergeben: “Die Weltformel ist totale Demut. Die Weltformel, bestehend aus Quadrat, Kreis, Dreieck und dem Unendlichkeitszeichen bildet die Grundlage jeglicher Existenz. Die Weltformel will nichts anderes, als den totalen Frieden.” (Jonathan Meese)

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl wurde gestern mit dem diesjährigen “Roland Berger Preis für Menschenwürde” geehrt. Kohl wurde mit dem “Roland Berger Preis für Menschenwürde” für sein politisches Lebenswerk ausgezeichnet. Der jährlich vergebene Roland Berger Preis ist mit einer Million Euro dotiert und wird von Bundespräsident Horst Köhler übergeben. Davon wird mit 700.000 Euro an der Universität Heidelberg eine “Helmut Kohl Gastprofessur für Europäische Kultur und Politische Philosophie” errichtet, und 300.000 Euro werden für den Neubau eines Kinderkrankenhauses in Sri Lanka eingesetzt, das Helmut Kohl seit der Tsunami Katastrophe Ende 2004 unterstützt.

Mit der Wahl Helmut Kohls als Preisträger 2010 würdigt die Roland Berger Stiftung dessen unermüdlichen Einsatz für die Einheit Deutschlands: “Für Helmut Kohl war die deutsche Einheit nie Utopie”, sagte der Gründer und Vorsitzende des Kuratorium der Roland Berger Stiftung Prof. Roland Berger in seinem Grußwort zur Preisverleihung. “Sie war ihm immer eine Lebensaufgabe. Er hat sein gesamtes politisches Leben lang am Ziel der deutschen Einheit und an der Präambel unseres damaligen Grundgesetzes festgehalten, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden. Dass in einem Teil Deutschlands Menschen unterdrückt und ihrer bürgerlichen Freiheitsrechte beraubt wurden, widersprach Helmut Kohls Werten von Freiheit und Selbstbestimmung zutiefst.”

Hessens Ministerpräsident Roland Koch nahm den Preis stellvertretend für Helmut Kohl entgegen und überbrachte dabei auch die Grüße des Preisträgers, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend war. Auch der offizielle Festakt zu seinem 80. Geburtstag findet deshalb am 5. Mai in Ludwigshafen statt.In seiner Dankesrede überbrachte Roland Koch die Grüße des Preisträgers. Helmut Kohl habe ihn gebeten, seinen Dank unter das Leitmotiv des Beginns der deutschen Nationalhymne zu stellen: “Einigkeit und Recht und Freiheit – diese Trias war für Helmut Kohl nie nur ein Lippenbekenntnis. Sie wurde zu seinem politischen Programm bei allen Herausforderungen seines politischen Wirkens”, erklärte Koch.

Mit dem langjährigen Bundeskanzler verbänden die Deutschen vor allem die deutsche Einheit als dessen größte politische Leistung. Die deutsche Frage sei für Kohl jedoch nie ohne Europa zu beantworten gewesen, sagte der Hessische Ministerpräsident weiter. Der vor Gott rechenschaftspflichtige Mensch sei für Helmut Kohl der Grund für die Unabdingbarkeit der Freiheit. Roland Koch: “Ein Leben ohne Menschenwürde, ohne Menschenrechte ist mit diesem Bild vom Menschen unvereinbar.” Wenn Helmut Kohl heute, mit 80 Jahren und 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, zurückblicke, dann tue er dies, so Roland Koch wörtlich, “sicherlich in Demut, in Dankbarkeit und – das fällt mir leichter zu sagen als es ihm gefallen wäre – auch mit Stolz.

Helmut Kohl erhält die Auszeichnung “für sein historisches politisches Lebenswerk, das seinen Höhepunkt gefunden hat in der Vertiefung der europäischen Integration und der Wiedervereinigung Deutschlands sowie in dessen Eingliederung in das vereinigte Europa und das westliche Bündnissystem. Helmut Kohl vollendete die deutsche Einheit, als sich die historische Chance dazu bot. Damit wurde für die fast 17 Millionen Bürger des ehemaligen Unrechtsstaates DDR ein Leben in Freiheit und Menschenwürde gemäß Artikel 1 des Grundgesetzes Wirklichkeit”, begründet das Preisvergabekomitee der Roland Berger Stiftung seine Wahl.

Die bisherigen Preisträger des seit 2008 vergebenen Preises sind die Kambodschanerin Somaly Mam (2008), die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen und die iranische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (2009). Weitere Informationen zum Roland Berger Preis für Menschenwürde und zu den Preisträgern sind online verfügbar: www.rolandbergerstiftung.org.

Donnerstag, 14. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler: Willkommen?

Seit die italienische Regierung gegen Ende letzten Jahres die längst fällige Aufhebung faschistischer Gesetze in Bezug auf die Südtirolfrage im letzten Moment verweigert hat und das offizielle Österreich die Sorgen der Südtiroler Bevölkerung ignoriert, gehen die politischen Wogen südlich des Brenners hoch:

Die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) fordert einmal mehr eine Verankerung der Schutzmachtfunktion für Südtirol in der österreichischen Verfassung und hat hierbei auch die Rückendeckung durch die deutschsprachige Opposition und selbst durch einige politische Vertreter Österreichs. Italien lehnt dies allerdings strikt ab.

Andererseits -und so sehe ich das- solange es das offizielle Österreich -aus diplomatischer Freundschaft zu Italien- nicht einmal in der Ortsnamenfrage (mir geht es hier nicht darum, die im 20. Jh. im Faschismus in Südtirol eingeführten italienischen Ortsnamen abzuschaffen, sondern den seit über 1200 Jahren bestehenden deutschen Ortsnamen nicht die rechtliche Grundlage zu entziehen; siehe dazu auch die Stellungnahme von Massimo Spinetti, des italienischen Botschafters in Wien) wagt, sich für die Anliegen der Südtiroler einzusetzen würde auch eine Verankerung der Schutzmachtfunktion in der österreichischen Verfassung Südtirol nicht wirklich viel bringen.

Und dieselbe SVP will nun auch eine Volksabstimmung in Südtirol darüber abhalten lassen, ob -wie von ihr vorgeschlagen- die Doppelstaatsbürgerschaft (italienische und österreichische) kommen soll. Dieser Idee können selbst die Grünen -die politisch sowohl die deutsche als auch die italienische Sprachgruppe in Südtirol vertreten und für deren friedliches Zusammenleben stehen- was Positives abgewinnen: “Die doppelte Staatsbürgerschaft in Grenzregionen ist ein guter Ansatz und eine durchaus europäische Lösung, um Grenzen durchlässiger zu machen und mit erweiterten Staatsbürgerrechten auch plurale Identitäten zu fördern”.

Und auch wenn sich das offizielle Österreich diesbezüglich derzeit kaum und wenn doch, eher skeptisch dazu äussert: Wie auch immer diese Abstimmung in Südtirol ausfällt: sie könnte der “Schutzmacht Österreich” eine wertvolle “Orientierungshilfe” in der Südtirol-Frage sein. Auch von daher ist eine solche Volksabstimmung sehr zu begrüssen.

Es geht ja auch nicht darum, dass jeder Südtiroler nach einer Volksabstimmung zugunsten der Doppelstaatsbürgerschaft auch automatisch auch österreichischer Staatsbürger werden müsste, aber die Wahlmöglichkeit, die Freiheit dazu sollte gegeben sein. Und eigentlich würde in einem vereinten Europa die Vergabe der Doppelstaatsbürgerschaft an Südtiroler weder Österreich noch Italien schaden: es spricht also im Grunde nichts dagegen.

Der Nachrichtendienst “Südtirolnews” hat heute übrigens eine Onlineabstimmung zu diesem Thema gestartet.