Mit ‘Internetzugang’ getaggte Artikel

Freitag, 4. Januar 2013, von Elmar Leimgruber

Offizielle Statistik: Internetnutzung in Europa 2012

72 Prozent der Bevölkerung in der EU27 haben mittlerweile einen Breitband-Internetzugang, im Jahr 2006 waren es erst 30 Prozent. Dies geht aus den offiziellen Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor (siehe beiliegende Eurostat-Grafiken). Einen Internetzugang zu haben und das Internet zu nutzen ist demnach inzwischen in der EU-Bevölkerung weitverbreitet. In Österreich haben -wie berichtet- vier von fünf Haushalten (79%) einen Internetzugang, und vier von fünf Personen (80%) zwischen 16 und 74 Jahren nutzen das Internet auch.

In jedem EU-Mitgliedstaat hat mindestens einer von zwei Haushalten eine Breitbandverbindung. Während sich der Anteil von Haushalten mit Internetzugang zwischen 2006 und 2012 in allen Mitgliedstaaten erhöhte, gibt es jedoch weiterhin ausgeprägte Unterschiede. Im Jahr 2012 verzeichneten die Niederlande (94%), Luxemburg (93%) sowie Dänemark und Schweden (je 92%) Anteile von 90% und höher beim Internetzugang von Haushalten, während diese Anteile in Bulgarien (51%), Griechenland und Rumänien (je 54%) knapp über 50% betrugen. Schweden (87%) verzeichnete den höchsten Anteil von Haushalten mit Breitbandverbindung, gefolgt von Dänemark und Finnland (je 85%), den Niederlanden (83%), Deutschland (82%) und dem Vereinigten Königreich (80% in 2011).

Portugiesische Internetnutzer sind laut Eurostat aktiver in sozialen Medien (Social Media), finnische Nutzer beanspruchen dafür bevorzugt Internet-Banking und Online Reisedienste.  Während im Jahr 2012 die Versendung und der Empfang von E-Mails sowie die Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen die am meisten durchgeführten Internetaktivitäten in der EU27 blieben (89% bzw. 83% derjenigen, die in den letzten drei Monaten das Internet genutzt haben), sind auch andere Aktivitäten bei den Internetnutzern4 in der EU27 weit verbreitet: 61% lasen Nachrichten online, 54% nutzten Internet-Banking Dienstleistungen, 52% hinterließen Mitteilungen in sozialen Medien und 50% nutzten Online- Reisedienstleistungen. Im Jahr 2012 war das Erstellen von Webseiten oder Blogs weit weniger verbreitet, auch wenn 9% der Internetnutzer dies bereits durchgeführt haben.

Litauen (92% der Internetnutzer) und Estland (91%) hatten die höchsten Anteile derjenigen, die das Internet im Jahr 2012 für das Lesen von Online-Nachrichten und Online-Zeitungen nutzten, während Frankreich den geringsten Anteil verzeichnete (38%). Finnland war der führende Mitgliedstaat bei der Nutzung des Internet-Bankings (91% der Internetnutzer) sowie von Online-Reisediensten (69%). Portugal hatte den größten Anteil von Internetnutzern, die in sozialen Medien Mitteilungen hinterließen (75% der Internetnutzer) und die Tschechische Republik (35%), Frankreich (40%) und Deutschland (42%) den niedrigsten. Die Niederlande (17%) und Ungarn (16%) verzeichneten einen beinahe doppelt so hohen Anteil von Internetnutzern, die im Jahr 2012 Webseiten und Blogs erstellten, wie der EU27 Durchschnitt.

Montag, 17. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Offizielle Statistik: Internetnutzung in Österreich

Vier von fünf Haushalten (79%) in Österreich haben einen Internetzugang, und vier von fünf Personen (80%) zwischen 16 und 74 Jahren nutzen das Internet auch. Dies geht aus den offiziellen Zahlen der Statistik Austria (Befragung: 3500 Haushalte von April bis Juni 2012) hervor. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich demnach der Anteil der Haushalte mit Internetzugang mehr als verdoppelt und stieg von 34% im Jahr 2002 auf 79% im Jahr 2012.

Die Hälfte der Haushalte ohne Internetzugang sind Einpersonenhaushalte (50%), wobei es sich zum Großteil um alleinlebende Frauen im höheren Erwachsenenalter handelt: Beinahe drei Viertel (73%) sind 55 Jahre und älter, bei fast zwei Drittel der Einpersonenhaushalte ohne Internet handelt es sich um alleinlebende Frauen. Nahezu die Hälfte der Haushalte ohne Internetzugang haben ein Haushaltseinkommen, das im unteren Einkommensviertel liegt (46%).

Mehr als drei Viertel der Haushalte ohne Internetzugang (77%) wollten einen solchen laut eigenen Aussagen auch nicht. Als weitere Gründe für fehlenden Internetzugang wurden genannt (Mehrfachangaben möglich): fehlende Kenntnisse (29% der Haushalte ohne Internet), das Internet wird anderswo genutzt (17%), zu hohe Anschaffungs- bzw. laufende Kosten (jeweils 16%) bzw. Datenschutz- oder Sicherheitsbedenken (14%).

80% der Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren nutzten das Internet in den letzten drei Monaten vor dem Befragungszeitpunkt. Die Nutzung ist dabei stark von Alter und Geschlecht abhängig: 96% der unter 45-Jährigen nutzten das Internet, bei den 65- bis 74-Jährigen waren es lediglich 38%. Gleichzeitig hat sich aber gerade in dieser Altersgruppe der Anteil an Internetnutzerinnen und Internetnutzern seit 2002 mehr als verzehnfacht.

Während bei jüngeren Personen keine nennenswerten geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Internetnutzung bestehen, ist die Situation bei Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren differenzierter. Hier betrug die Nutzungsrate bei Männern 61%, bei gleichaltrigen Frauen dagegen nur 42%. Insgesamt besteht zwischen Frauen und Männern seit Jahren ein sich nur geringfügig ändernder geschlechtsspezifischer Unterschied hinsichtlich ihrer Internetnutzung (2012: 76% der Frauen bzw. 84% der Männer).

Einkaufen ist inzwischen eine häufige Aktivität im Internet: 49% der 16- bis 74-Jährigen haben in den letzten zwölf Monaten im Internet Waren oder Dienstleistungen eingekauft; 2003 waren es noch lediglich 11% gewesen. Den höchsten Anteil an Online-Shoppern findet man bei den 25- bis 34-Jährigen (71%), gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen (64%). Auch hier ist ein über die Zeit stabiler geschlechtsspezifischer Unterschied auszumachen: 45% der Frauen und 52% der Männer tätigen Einkäufe via Internet.

Online werden am liebsten “Kleidung, Sportartikel” (57% der Online-Shopper), “Urlaubsunterkünfte oder andere Reisearrangements” (55%), “Bücher, E-Books, Zeitschriften, Zeitungen, E-Learning-Materialien” (48%) und “Tickets für Veranstaltungen” (40%) gekauft. Bei “Kleidung, Sportartikel” bzw. bei Büchern & Co. kaufen eher Frauen online, bei Produkten in den Bereichen “Elektronische Geräte”, “Computer-Hardware” bzw. “Computer-Software” dominieren hingegen die Männer (siehe Tabelle).

Im Vergleich der einzelnen EU-Mitgliedsländer zeigt sich beim Internetzugang der Haushalte ein deutliches Nord-Süd- bzw. Ost-West-Gefälle (Daten aus 2011, siehe Grafik). Der EU-27-Schnitt betrug 2011 73%. Österreich, Slowenien, Frankreich, Belgien, Malta und Irland lagen geringfügig, das Vereinigte Königreich, Deutschland, Finnland, Dänemark, Luxemburg, Schweden und die Niederlande deutlich (mehr als 10 Prozentpunkte) über dem Durchschnitt. Die niedrigsten Anteile findet man in Rumänien, Bulgarien, Griechenland, aber auch in Zypern oder Portugal.  Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Anteil der Personen mit Internetnutzung.

 

Donnerstag, 15. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

24 Prozent der Europäer sind internetfern

Knapp ein Viertel aller Menschen in der EU27 im  Alter von 16-74 Jahren war noch nie im Internet. Nach Angaben von Eurostat, dem Statistikamtes der Europäischen Union (EU) hatten in der EU27 (plus Island, Norwegen, Kroatien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und der Türkei) zudem im ersten Quartal 2011 nahezu drei Viertel der Haushalte Zugang zum Internet, verglichen mit fast der Hälfte der Haushalte im ersten Quartal 2006. Der Anteil der Haushalte mit einer Breitbandverbindung hat sich zwischen den Jahren 2006 und 2011 mehr als verdoppelt und erreichte im Jahr 2011 einen Anteil von 68%, gegenüber 30% im Jahr 2006.

Im selben Zeitraum verringerte sich der Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in der EU27, die noch nie das Internet genutzt haben, von 42% auf 24%.  Neben Internetnutzung und Breitbandanschlüssen werden in der Erhebung auch andere Indikatoren wie Einkaufen im Internet (e-commerce), IT-Fähigkeiten (e-skills) und Kommunikation mit Behörden (e-government) abgedeckt. In Österreich waren übrigens 18 % (Deutschland: 16 Prozent) der Bevölkerung noch nie online, während 75% (Deutschland: 83 %) der Haushalte einen Internetzugang haben.Die höchsten Anteile derjenigen, die noch nie das Internet genutzt haben, wurden im Jahr 2011 in Rumänien (54% der Personen von 16-74 Jahren), Bulgarien (46%), Griechenland  (45%), Zypern und Portugal (je 41%) beobachtet und die niedrigsten Anteile in Schweden (5%), Dänemark und  den Niederlanden (je 7%), Luxemburg (8%) und Finnland (9%). Das in der Digitalen Agenda für Europa festgelegte Ziel für das Jahr 2015 ist es, den Anteil von Personen im Alter von 16-74 Jahren in der EU27, die noch nie das Internet genutzt haben, auf 15% zu reduzieren. Dieser Anteil  betrug im Jahr 2011 24% in der EU27.

 

Im Jahr 2011 verzeichneten die Niederlande (94%), Luxemburg und Schweden (je 91%) und Dänemark (90%) Anteile von 90% und höher für Haushalte mit Internetzugang, während die Anteile in Bulgarien (45%), Rumänien (47%) und Griechenland (50%) bei etwa 50% und niedriger lagen.  Schweden (86%) verzeichnete 2011 den höchsten Anteil von Breitbandverbindungen, gefolgt von Dänemark (84%), den Niederlanden und Großbritannien (je 83%) sowie Finnland (81%), während Rumänien (31%), Bulgarien (40%) und Griechenland (45%) die niedrigsten Anteile aufwiesen.

Nahezu die Hälfte der Internetnutzer im Alter von 16-74 Jahren in der EU27 nutzte das Internet in den letzten 12 Monaten um Informationen von Behörden-Webseiten abzufragen und 28% um ausgefüllte Formulare auf elektronischem Weg an Behörden zu schicken, beispielsweise Steuererklärungen (E-Government). Im Jahr 2011 wurden die höchsten Anteile von Internetusern, die Informationen von Behörden-Webseiten abfragten, in Dänemark (86% der Internetnutzer), Schweden (74%), Finnland (65%), Estland und den Niederlanden (je 62%) verzeichnet. Die höchsten Anteile derjenigen, die das Internet nutzen, um ausgefüllte Formulare an Behörden zu schicken, fanden sich in Dänemark (70% der Internetnutzer), den Niederlanden (52%), Portugal (48%) und Estland (46%).

Im Jahr 2011 haben in der EU27 58% der Internetnutzer in den letzten 12 Monaten Güter oder Dienstleistungen über das Internet bestellt (E-Commerce). Die höchsten Anteile wurden im Großbritannien (82%), in Dänemark und Deutschland (je 77%) und in Schweden (75%) beobachtet.

Im Januar 2011 hatten übrigens 95% der Unternehmen in der EU27 Zugang zum Internet. An erster Stelle liegen hier Finnland und die Niederlande mit je 100%, gefolgt von Österreich mit 98 Prozent. Die letzten Plätze hingegen belegen Rumänien (79%), Bulgarien (87%) und Ungarn (89 %). Der Anteil der Unternehmen, die mittels einer fest eingerichteten Breitbandverbindung auf das Internet zugriffen, erhöhte sich leicht von 84% in 2010 auf 87% in 2011. Demgegenüber stieg die Nutzung mobiler Breitbandverbindungen von Unternehmen in der EU27 im selben Zeitraum deutlich an, von 27% auf 47%.

Sonntag, 6. November 2011, von Elmar Leimgruber

Arbeiterkammer fordert Jugendschutz bei Handytarifen

Jugendschutz ist für die Handybetreiber meist ein Fremdwort, ortet die Arbeiterkammer in einer neuen Erhebung. Demnach gibt es bei Vertragshandys für Kids kaum Sicherheit, weder bei den Kostenlimits noch bei Internetsperre. Die Folge davon: Hohe Handyrechnungen sind für viele Jugendliche bereits die Einbahn in die Verschuldung.

Die AK hat diesbezüglich bei vier Anbietern nachgefragt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Auf Nummer sicher gehen Kids mit Wertkartenhandys. Bei Vertrags-Handys fehlen oft individuelle Kostenlimits, Anbieter-Internetsperren und einheitliche Kontrollen für bestimmte Inhalte. Manche Anbieter haben einen Minischutz – die wenigen Extras sind uneinheitlich und kosten teilweise etwas, kritisiert die AK.

Für besten Schutz sorgen Wertkarten, raten die meisten Handyanbieter. Aber das entspricht aber laut AK nur selten der Realität. Bei Wertkarten gibt es Extras für die Kleinen – zum Beispiel kostenlose Kinder-TV-Kanäle sollen die Kleinen bei Drei bei Laune halten. Ist das Guthaben alle, können Kids bei Orange ein “Call me”-SMS zur Wiederauflade-Erinnerung an die Eltern senden, zeigt der AK Test.

Dienste zur Kostenbegrenzung für Kinder mit Vertragshandys gibt es so gut wie keine. Bloß Altkunden von Orange können (im nicht mehr aktiv angebotenen Tarif Hallo Europa 5) gegen einen Euro pro Monat individuell ein monatliches Nutzungslimit (zwischen 15 und 150 Euro) wählen. Bei Datendiensten warnen die Anbieter per SMS vor dem baldigen Verbrauch der Datenpauschale oder bei bestimmten Überschreitungssummen. “Schutzengel Manfred” (Orange) warnt Neukunden automatisch nicht nur bei 90-prozentigem Datenverbrauch, sondern auch, wenn weniger als 60 Freiminuten und 20 SMS übrig sind. Wer schon vor Mitte Mai Kunde wurde, zahlt nach dreimonatiger Testphase dafür monatlich 1,50 Euro.

Der Internetzugang am Handy ist bei allen Anbietern standardmäßig aktiviert. Bei A1 und Drei kann das Internet nur am Handy deaktiviert werden – keine Hürde für findige Kids, die die Handyeinstellun jederzeit wieder ändern können. Bei Orange und T-Mobile/tele.ring ist auf Elternwunsch auch eine Internetsperre vom Anbieter her möglich, was bei Letzterem aber 20 Euro kostet. Bei T-Mobile/tele.ring und
Drei greifen Safety-Packages automatisch, wenn bei Vertragsabschluss bekanntgegeben wird, dass der Handynutzer minderjährig ist: bei Drei
sind Mehrwertdienste, Erotikdienste auf 3Planet und Roaming gesperrt; bei T-Mobile/tele.ring überdies auch der Zugang zu Auslandsrufen und
kostenpflichtigen Portal-Downloads. Bei Orange greift eine “Jugendschutz-Sperre” für Mehrwertdienste – 16+-Portalinhalte und
Bezahlen per Handy geht nur auf Elternwunsch. Da bei Vertragshandys für Jugendliche also meist der Schutz sehr zu wünschen übrig lässt, fordert die AK nun konkret:

+ Kostengrenzen festlegen: Monatliche Kostenlimits für Anrufe, SMS und Datentransfers bei Vertragshandys sollen kostenlos vereinbart
werden.
+ Mehrwertdienste & Co sperren: Alle Anbieter sollen Mehrwertdienste, nicht altersgerechte Angebote und Roaming bei der Vertragsanmeldung
Minderjähriger automatisch sperren. Nur auf Wunsch der Eltern sollen solche Dienste freigeschalten werden.
+ Mehr Elternautonomie: Eltern sollen den Zugang zu Diensten bedarfsgerecht steuern können, etwa Ankreuzen im Anmeldeformular, ob Internet, mobile Zahlung gebraucht wird.
+ Warnung, wenn Datenverbindungen was kosten: Kinder brauchen markante Hinweise, wenn sie Gratis-Portale verlassen und kostenpflichtige Datenverbindungen aufbauen. Hier fehlen auch meist Hinweise, wie groß die Dateien sind.