Mit ‘Journalistenclub’ getaggte Artikel

Sonntag, 12. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

ÖJC: ACTA ist autoren- und internetfeindlich

EU-Kommissar Johannes Hahn im Gespräch mit ÖJC-Präsident Fred Turnheim

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) lehnt das geplante Anti-Piraterie-Abkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) als “internet- und autorenfeinlich” ab. Der ÖJC kritisiert zudem “zu schwammige Formulierungen und rein unternehmensorientiertes Denken”, das den Entwürfen zugrundeliege und fordert daher die österreichischen Abgeordneten auf, gegen das Anti-Piraterie-Abkommen zu stimmen.

Kritik an der “Heimlichtuerei” rund um die amerkanischen Gesetzesvorschläge für Europa kommt auch vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV): “Journalistinnen und Journalisten leben von ihrer kreativen Arbeit. Das muss auch in Zukunft möglich sein. Ohne einen wirksamen Schutz des geistigen Eigentums würde vor allem freien Journalistinnen und Journalisten die berufliche Perspektive entzogen,” mahnt DJV-Präsident Michael Konken: Mit der Heimlichtuerei habe man aber Proteste gegen ACTA provoziert und den berechtigten Urheberinteressen einen Bärendienst erwiesen. Die deutsche Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche ihre Unterschrift unter ACTA verweigert.

“ACTA ist einseitig, schwammig  und  unsachlich und gegen die Rechte der Autoren formuliert”, erklärt ÖJC-Präsident Fred Turnheim , der bereits in den vergangenen Jahren mehrfach EU-Parlamentarier vor dem starken Einfluss der Unternehmenslobbyisten auf die Urheberrechtsgesetzgebung in Brüssel gewarnt hat. “Dieses Abkommen hilft aber nur den Unternehmen und ist ein Copyright-Abkommen im schlechtesten amerikanischen Sinn”: Das Abkommen wurde nur mit den Unternehmen verhandelt, Contentproduzenten waren nicht eingeladen. Weder die Interessen der User, noch die der Autoren werden geschützt, sondern rein die Verkaufsinteressen der Unternehmen, so der ÖJC.

Der ÖJC spricht sich hingegen für klare Urheberechtsregelungen im Rahmen der Europäischen Union (EU) aus: in erster Linie zum Schutz des geistigen Eigentums der Journalistinnen und Journalisten, der Pressefotografen und Kameraleute.  Der ÖJC  spricht sich aber deutlich gegen die Einführung des amerikanischen Copyrights auf dem europäischen Kontinent aus. Dieser ACTA- “Handelspakt” geht auf eine Initiative der USA und Japans zurück und verfolgt in erste Linie die Interessen der Industrie dieser Staaten. Der ÖJC verlangt eine Fortsetzung der für die Contentproduzenten besseren Regeln im Urheberrecht. “Eine Einschränkung des Internets liegt nicht im Interesse der Journalisten”, sagt ÖJC-Präsident Turnheim.

Der ÖJC ersucht daher die österreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament, diesem Abkommen nicht zuzustimmen. Die Ratifizierung des ACTA-Abkommen in Österreich muss sofort gestoppt werden. Der ÖJC ruft zudem alle Organisationen auf, künftig gemeinsam ihre Interessen in Brüssel zu vertreten, um stärker für die Interessen dieser Berufsgruppen eintreten zu können.

Mittwoch, 1. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Journalistenclub startet umfassende Lehrredaktion

Mit einer Lehrredaktion für alle Medienbereiche startet der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) erstmals in Österreich “eine ganzheitliche außeruniversitäre Journalistenausbildung. Im Rahmen seiner Journalismus & Medien Akademie unter dem Titel “Journalismus 2020″ werden angehende Journalistinnen und Journalisten ab dem Wintersemester 2012/13 in einem zweisemestrigen Kurs von renommierten Journalisten in allen journalistischen Bereichen (Print, Hörfunk, Fernsehen und Multimedia) praxisnah unterrichtet werden.

Aufnahmebedingung ist das Bestehen des ÖJC-Assessment-Centers. Die Lehrveranstaltungen umfassen während der zweisemestrigen Dauer insgesamt 238 Unterrichtseinheiten, wobei eine abendliche Lehrveranstaltung mit vier Unterrichtseinheiten pro Woche plus jeweils ein Wochenende pro Monat als zweitägige Blockveranstaltung angeboten werden. Der Zeitplan orientiert sich an der Semestereinteilung der österreichischen Universitäten. Die Kosten betragen 890 Euro pro Semester. Die Studierenden an der Journalismus & Medien Akademie des ÖJC erhalten nach Abschluss der Ausbildung und nach Bestehen einer kommissionellen Prüfung ein Zertifikat.

In der Ausbildung geht es laut ÖJC nicht nur um den Erwerb von Grundkenntnissen der Abläufe in der Massenkommunikation und der Struktur und Organisation unterschiedlichster Medien, sondern sie erwerben vor allem berufsspezifische Fachkompetenz. Unterrichtsfächer sind u.a. Mediengeschichte, Verlagswesen, sowie Medien- und Urheberrecht, vor allem aber eine Schreibwerkstatt, in der von Print, Radio und TV über Pressefotografie bis zu Unternehmenskommunikation sämtliche journalistischen Darstellungsformen geübt werden. Dabei entstehen “echte” Medien, die später als Vorzeigeprodukte der Kursteilnehmer dienen.

Dieses Bildungsangebot ist laut ÖJC für alle interessant, die an einer fundierten und vielseitigen journalistischen Grundausbildung interessiert sind. Überdies stellt die Lehrredaktion des ÖJC eine Chance für jene Studienanfänger dar, welche die Eingangsphase in einem mediennahen Studienzweig nicht geschafft haben und folglich für dieses Fach an der jeweiligen Universität für ihr weiteres Leben gesperrt sind. Der Lehrgang kann aber auch berufsbegleitend besucht werden. Das kommt unter Umständen dann in Frage, wenn jemand einen Umstieg etwa von Print zu TV erwägt und sich rechtzeitig ein fundiertes Fachwissen aneignen möchte. Weitere Informationen: Journalismus & Medien Akademie des ÖJC, Blutgasse 3, 1010 Wien, Mail: office@oejc.at

Dienstag, 10. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

Journalistenclub mit neuer Webpräsenz

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) hat gestern, Montag, seine völlig umgestaltete Website (siehe Screenshot) gelauncht. Das Besondere des neuen ÖJC-Auftritts im Internet ist die Zusammenführung von mehreren Webadressen des ÖJC auf einer zentralen Plattform: Neben tagesaktuellen Meldungen verfügt die neue Website über eine Übersicht der wichtigsten Gesetze für Journalisten.

Erstmals gibt es auch für die Journalismus & Medien Akademie und das Vienna International Press Center eigene Kapitel auf der zentralen Website des ÖJC. Auch der Österreichische Medienrat ist über die Website erreichbar: Beschwerden an den Medienrat können per Mail oder telefonisch eingebracht werden.  Aktuelle Meldungen zu den Bereichen Medien und Journalismus liefert die APA-OTS. Gehostet wird der Internetauftritt des ÖJC, der seit 1995 im WWW vertreten ist, bei der APA-IT in Wien.

ÖJC-Präsident Fred Turnheim, welcher unlängst für Aufsehen sorgte, weil er sich anstelle des SPÖ-Kandidaten Niko Pelinka als Büroleiter bei ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bewarb, zum erfolgreichen Relaunch der ÖJC-Website: “Ich freue mich sehr, dass wir hier eine topmoderne Website den Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig bitte ich um Anregungen und Verbesserungsvorschläge, damit wir unsere Website immer stärker an die Bedürfnisse der User angleichen können”.

Mittwoch, 20. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Journalistenclub fordert Transparenz bei politisch beauftragten Inseraten

Die Forderung des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) für mehr Transparenz bei Inseraten der Bundesregierung ist begrüßenswert, aber nur ein inkonsequenter, erster Schritt in die richtige Richtung. “Der Österreichische Journalisten Club fordert bereits seit längerem die Offenlegung aller politisch motivierten Inserate und deren Kosten. Dabei ist unerheblich, ob diese Inserate von der Bundesregierung, von Landtagen, Gemeinderäten, politischen Parteien oder den Sozialpartnern direkt in Auftrag gegeben wurden”, so ÖJC-Präsident Fred Turnheim. Steuergelder werden in allen Fällen verwendet und
daher hat der Steuerzahler auch das Recht zu wissen, welches Medium wie viel Geld von der öffentlichen Hand bekommt.

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC), mit rund 6.500 Journalistinnen und Journalisten die nach eigenen Angaben größte Journalistenorganisation in Österreich, fordert die Bundesregierung und alle im Nationalrat vertretenen Parteien zudem dringend auf, ein neues Medienrecht zu schaffen. Dies soll ein umfassendes Gesetz werden, dass im Verfassungsrang steht. “Damit wollen wir einen eindeutigen Schutz der Journalisten und ihrer Informanten erreichen”, sagt ÖJC-Präsident Fred Turnheim am Samstag zur aktuellen Diskussion über die Pressefreiheit in Österreich.

Montag, 26. April 2010, von Elmar Leimgruber

Wiener Journalisten sind übergewichtig

Zumindest jene Journalisten, die Wert auf ihre Gesundheit legen und diese auch feststellen lassen, sind übergewichtig. Dies ergab eine Reihenuntersuchung von Journalistinnen und Journalisten, die der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) in Zusammenarbeit mit der UNIQA Versicherungen AG durchgeführt hat. Demnach ist der Körperfettanteil bei Journalisten höher als die des Wiener Durchschnitts. Dies spricht laut ÖJC für einen erhöhten Anteil an stressbedingtem Übergewicht.

In der Flexibilität (hier fallen z.B. Muskelverkürzungen etc. auf) der Rumpfkraft und der Wirbelsäulenmessung entsprechen die Ergebnisse der Journalisten dem Durchschnitt der Wiener Bevölkerung. Die Ergebnisse zur Balance (wichtig zum Beispiel für die Sturzprävention) waren deutlich schlechter als die des Wiener Durchschnitts. Dafür waren die Ergebnisse zur Ausdauer besser als die des Durchschnitts der Wiener Bevölkerung. Untersucht wurden rund 50 Journalisten von Print-, Elektronischen- und Onlinemedien.

Derzeit wird laut ÖJC an einem Programm gearbeitet, dass auch ÖJC-Mitgliedern in den Bundesländern erlaubt, kostenlos die Leistungen des UNIQA-VitalTrucks, das Teil der Initiative “Betriebliches Gesundheitsmanagement von UNIQA” ist, in Anspruch zu nehmen. Dessen Team, das pro Tag bis zu 100 Personen testet, besteht aus 18 Personen (Ärzte, VitalCoaches und deren Assistenten).

Dienstag, 23. März 2010, von Elmar Leimgruber

Claus Gatterer Journalistenpreis 2010 ausgeschrieben

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) schreibt den PROF. CLAUS GATTERER-PREIS 2010 aus. Der Prof. Claus Gatterer- Preis in Höhe von 5.000 Euro wird als höchste Auszeichnung für journalistische Leistungen vergeben, die im Sinne des Lebenswerkes von Prof. Claus Gatterer einen überdurchschnittlichen Beitrag für den österreichischen und Südtiroler Journalismus darstellen:

Schutz der gesellschaftlichen Minderheiten, Verteidigung sozialer Randgruppen, Eintreten für zu Unrecht benachteiligte und missachtete Gruppen oder Personen, kritisches Bewusstsein gegen Ignoranz und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. Im Hinblick auf die nivellierenden Gesamttendenzen der modernen Medienlandschaft ist die kritische und eigenständige Haltung der Kandidaten an ihrem bisherigen gesamten Verhalten zu messen, wenn auch eine besondere, hervorragende journalistische Leistung die Maßgabe der Nominierung sein sollte.

Einreichungsfrist ist der 5. Mai 2010, 24.00 Uhr (Poststempel). Vorschläge für Preisträger können alle Mitglieder des Österreichischen Journalisten Clubs sowie Redaktionen aller Print-und Funkmedien in Österreich und Südtirol in deutscher und ladinischer Sprache (mit deutscher Übersetzung) einreichen. Die Anträge sind zu richten an den Österreichischen Journalisten Club, Kennwort “Prof. Claus Gatterer-Preis 2009″, A-1010 Wien, Blutgasse 3.

Mittwoch, 20. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Ö1 kontra Privatradios: Alles “Lu Lu” ausser Ö1. Und: Aktive Politiker zurück in den ORF

Ö1-Chef Alfred Treiber
Foto: Elmar Leimgruber

Für mich als bekennenden (fast nur) Ö1-Hörer überraschend spannend fiel die gestrige Podiumsdiskussion “Privatradio contra öffentlich/rechtliches Radio: Hat Qualitätsradio im Internetzeitalter noch eine Zukunft?” des Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) aus: Die Fronten zwischen Ö1-Chef Alfred Treiber und dem Vorsitzenden des Verbandes Österreichischer Privatsender Christian Stögmüller blieben bis zum Schluss -ausser im Bereich Internet, das beide vor allem als Ergänzung zum UKW-Programm als Mittel der Kundenbindung für äusserst nützlich halten- verhärtet:

Dem ORF gehe es überhaupt nicht darum, “Kohle zu machen”, während die Privatsender nur aus Profitgründen bestünden, was er gänzlich ablehne, provozierte Treiber: “Das alles interessiert mich einfach nicht, das ist alles Lu Lu” und Ö3 sichere halt als kommerziell erfolgreichster Sender die Finanzierung von Ö1. Und der ORF verschwende schon lange kein Geld mehr, sondern im Gegenteil: Er finde es sogar “unsittlich”, wenn manche junge ORF-Mitarbeiter nur 700-800 Euro pro Monat verdienten, erklärte der Ö1-Chef.

Christian Stögmüller, Vorsitzender der Privatradios
Foto: Elmar Leimgruber

Niemand von den Eigentümern der Privatsender verdiene grosses Geld und deren Gründung hatte auch in erster Linie demokratiepolitische Gründe, entgegnete Stögmüller. Und laut Rechnungshof betrage das Durchschnittsgehalt eines ORF-Mitarbeiters 100.000 Euro.

Und die Redakteure im Privatradiobereich verdienten auch ein gutes Gehalt, weil “die schlechten nimmt niemand und die guten würden sonst abgeworben”, sagte Stögmüller. Er befürworte zudem die Vollfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Radios durch Gebühren. Aber beispielsweise das Programm von Ö3 entspreche abgesehen von den Nachrichtenjournalen keineswegs dem öffentlich-rechtlichen Auftrag und daher müsste dieses Programm denselben finanziellen Voraussetzungen unterliegen wie private Programme, erklärte der Vertreter der Privatradios.

Kommerzielle Radios hätten nirgendwo Überlebensprobleme, Kulturradios hingegen schon und auch Ö1 müsse derzeit schon Kosten einsparen, was er bedauere, weil ein hochwertiges Programm nur mit einem gewissen Budget machbar sei, betonte Treiber. “Aber das duale System ist ein Blödsinn. Denn gute Information ist auch Unterhaltung.” Natürlich sei es aber notwendig, die Strukturen zu überdenken und publikumswirksamer zu agieren, erklärte der Ö1-Chef. “Trimedial ist sinnvoll”, entgegnete Stögmüller. In jedem Fall seien Unterhaltung und Information notwendig: “Wir leben von Lokalinformation,die wir bieten”.

Alfred Treiber kritisierte bei der gestrigen Podiumsdiskussion auch die sogenannte “Entpolitisierung” des ORF als reine Kosmetik: Die aktiven Politiker hätten den ORF zwar offiziell verlassen, doch an deren Stelle sässen nun Marionetten, die bei allen Entscheidungen bei den aktiven Politikern nachfragen müssten: dies mache schnelle Entscheidungen unmöglich. Er wünsche sich daher die Rückkehr der aktiven Politiker in den Stiftungsrat des ORF, erklärte der Ö1-Chef.

Die über zwei Stunden andauernde Podiumsdiskussion unter der Leitung von ÖJC-Präsident Fred Turnheim ist übrigens auch als Videopodcast online.