In den Südtiroler Gemeinden liegt laut dem Landesstatistikamtes ASTAT der Gesamtpreis eines vollständigen Miniwarenkorbes nach dem Kriterium des meistverkauften Produktes zwischen einem Minimum von 143,66 € in Pfalzen und einem Maximum von 169,22 € in Welschnofen, gefolgt von (Dorf) Tirol mit 168,25 €.
Die Stadt Innsbruck an dritter Stelle (167,38 €) zählt weiterhin zu den teuersten der untersuchten Gemeinden. Die Landeshauptstadt Bozen erreicht die Summe von 153,15 €, während Trient auf 150,79 €, Meran auf 149,46 €, Brixen auf 149,26 € (damit im Städtevergleich am günstigsten), Bruneck auf 152,47 € kommt. Der Miniwarenkorb enthält 40 Produkte, die in den Ausgabenkapiteln „Lebensmittel und alkoholfreie Getränke“, „Möbel, Produkte und Dienstleistungen für den Haushalt“, „Beherbergungs- und Restaurationsbetriebe“ und „Andere Güter und Dienstleistungen“ zusammengefasst sind.
Ein Vergleich einzelner Markenprodukte zwischen den Gemeinden ergibt interessante Unterschiede. So bewegen sich die Preise für 1 Liter Olivenöl derselben Marke zwischen 3,99 € (in Pfalzen) und 6,69 € (in St. Leonhard in Passeier). 1 Liter des vorgegebenen Fruchtsaftes kostet in Pfalzen durchschnittlich 1,15 €, in Tirol 1,92 €. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Haushaltsartikeln: Das gewählte Handgeschirrspülmit-
tel hat eine Verpackungseinheit von 1.250 ml und kostet in Mühlbach 1,62 €, in Welschnofen 2,60 €. Für 18 Waschgänge desselben Waschpulvers bezahlt man in Tirol 7,77 €, in Sterzing bekommt man es für 4,71 €. Ein Cappuccino kostet schließlich in Trient 1,26 €, in Abtei bezahlt man dafür im Durchschnitt 1,98 €. Ein Steh-Espresso kostet dafür mit 90 Cent in Trient am wenigsten, gefolgt mit einem Euro in Bozen und Neumarkt; mit 1,88 Euro ist Innsbruck hier mehr als doppelt so teuer als der günstigste in Trient.
Vergleicht man die Preise für einen Resturantbesuch bzw. für ein Pizzaessen, ergibt sich folgendes Bild: Für ein Essen im Restaurant bezahlt man mit etwa 10-11 Euro in Sterzing, in Mühlbach und in Pfalzen am wenigsten, in Trient mit über 15 Euro am meisten, gefolgt von Welschnofen und Schlanders. Das günstigte Pizzaessen ist laut ASTAT hingegen im Sarntal, in St. Leonhard/Passeier, Schlanders, Neumarkt und Sterzing um unter 7 Euro zu bekommen, während man in Lüsen, Trient und Abtei mit ca. 8 Euro am meisten dafür bezahlt.
Die deutlich höheren Mindestpreise in den touristischen sowie in den Nebenzentren sind auf das Fehlen von Discount-Geschäften zurückzuführen. In diesen Gemeinden überwiegen (noch) die traditionellen Läden. Sie sind einerseits für den Tourismus attraktiv
und andererseits sehen Billiganbieter nicht genügend Verkaufspotential, um in den lokalen Markt einzusteigen. Auch hier gilt, dass die extrem hohe obere Preisgrenze in der Gemeinde Innsbruck auf einige wenige und teilweise typisch mediterrane Produkte zurückzuführen ist.