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Dienstag, 27. November 2012, von Elmar Leimgruber

Schoko-Adventskalender für Kinder mit Krebs im Gepäck

Die Stiftung Warentest hat Schoko-Adventskalender getestet: Der von Heilemann wies eine hohe Konzentration sowohl von aromatischen als auch nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen auf.
Foto: Stiftung Warentest

Krebserregendes Mineralöl ist Bestandteil in Schoko-Aventskalendern für Kinder. Zu diesem beunruhigenden Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest: Das Ergebnis ist Grund zur Sorge statt süßer Vorfreude: Die Stiftung Warentest hat in der Schokolade von 24 Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen Substanzen nachgewiesen, während bei vielen Discountern besonders wenige Rückstände gefunden wurden. Dafür war hier die Qualität der Schokolade nicht hochwertig.

Die Schokostückchen von 9 Produkten enthielten demnach sogar besonders kritische Stoffe, die aromatischen Mineralöle. Ein Teil davon steht im Verdacht, Krebs zu erregen und die Öle stammen wahrscheinlich aus dem Karton. Er wird häufig aus Recycling-Papier hergestellt, das mit mineralölhaltigen Farben bedruckt ist. Der Test „Adventskalender für Kinder“ ist hier veröffentlicht.Substanzen, die unter Krebsverdacht stehen, haben nach Einschätzung der Stiftung Warentest nichts in Lebensmitteln zu suchen. Daher rät sie aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge: Verbraucher, besonders Kinder, sollten die Schokolade, die mit diesen aromatischen Mineralölen belastet ist, nicht essen. Die Tester haben sie in Schokoladenkalendern mit Kindermotiven nachgewiesen, und zwar der Marken Rausch, Confiserie Heilemann, Arko, Riegelein „The Simpsons“, Feodora Vollmilch-Hochfein Chocolade, Smarties, Hachez Adventskalender „Schöne Weihnachtszeit“ sowie Friedel Adventskalender und Lindt „Adventskalender für Kinder“. Die im Test untersuchten Kalender können Verbraucher anhand der Motivfotos hier identifizieren.

Darüber hinaus fanden die Tester noch andere Mineralöl-Typen in der Schokolade, die zu den nicht-aromatischen Kohlenwasserstoffen zählen. Deren Wirkung auf den Menschen ist noch nicht geklärt. Allerdings zeigen Tierversuche einen Zusammenhang mit Entzündungserscheinungen in der Leber.

 

Sonntag, 28. November 2010, von Elmar Leimgruber

Über gesunde und moralische Nikolos

Der Sieger-Nikolo von EZA
Foto: © Greenpeace/Georg Mayer

Nur zwei von 23 Nikolaus-Hohlfiguren sind bei Ökologie, Tierschutz und sozialen Aspekten uneingeschränkt empfehlenswert. Die anderen schneiden bei einem oder mehreren Kriterien mit “Kritisch” oder “Ungenügend” ab.  Zu diesem Ergebnis kommt der Greenpeace-Online-Ratgeber marktcheck.at. Greenpeace stellt demnach Schoko-Nikolaus-Herstellern die Rute ins Fenster.

Alle konventionellen Nikolos aus Milchschokolade enthalten Milchpulver von Kühen, die Gentech-Futter gefressen haben, behauptet Greenpeace. Zudem stammten die Kühe, von denen das Milchpulver kommt, häufig aus Massentierhaltung und der in den Nikolos enthalte Kakao werde unter unfairen Bedingungen hergestellt, weshalb solche Schoko-Nikolos bei Tierschutz und bei sozialen Aspekten nur ein “Ungenügend” erzielen, so Greenpeace.

“Bei der Recherche der Produkte versuchen wir von den Schokoladeproduzenten immer Informationen zur Herstellung und über die Zutaten zu erhalten. Viele Firmen reagieren entweder gar nicht oder wissen nicht einmal, wo ihre Zutaten herkommen und wie diese hergestellt werden”, kritisiert Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.

“Die meisten der für die verschiedenen Marken verantwortlichen Firmen kennen das Problem schon lange. Kein einziges Unternehmen hat bisher die Schokoladeprodukte auf gentechnikfreies Milchpulver umgestellt. Sie ignorieren also bereits seit Jahren die Bedürfnisse der österreichischen Konsumenten und Konsumentinnen”, ärgert sich Claudia Sprinz. Dabei lehnten neunzig Prozent der Österreicher und Österreicherinnen Gentechnik in Lebensmitteln jedoch strikt ab, weshalb fast die gesamte österreichische Trinkmilch mittlerweile gentechnikfrei sei.

“Für das Nikolaus-Sackerl empfehlen wir daher aus all diesen Gründen nur den EZA Bio Nikolo und den EZA Bio Weihnachtsmann. Beide schneiden bei Ökologie und Tierschutz ‘Gut’ und bei sozialen Aspekten mit ‘Hervorragend’ ab”, empfiehlt Sprinz den Konsumenten und Konsumentinnen abschließend.

Im Friedel Weihnachtsmann, im Hauswirth Nikolo, im Hosta Choco Nippon Weihnachtsmann und im Riegelein Schoko-Nikolo ist der problematische Emulgator E 476 also Polyglycerin-Polyricinoleat enthalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Substanz bei Tierversuchen in höheren Dosen zu Nieren- und Lebervergrößerungen geführt hat. Die erlaubte tägliche Höchstmenge kann beim Genuss von Schokolade leicht erreicht – und bei Kindern gar überschritten werden. “In der Nikolaus-Schokolade anderer Hersteller ist dieser
Zusatzstoff nicht enthalten. Man sieht also, dass er leicht durch harmlose Zutaten ersetzt werden kann. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum manche Firmen diese problematischen Zutaten immer noch verarbeiten”, sagt Sprinz.

Bei einigen Nikolos besteht zudem der Verdacht, dass es sich beim eingesetzten pflanzlichen Fett um Palmöl handelt. Es stammt zumeist aus Indonesien, wo großflächig Urwälder gerodet werden, nur um Palmöl-Plantagen anzulegen. Durch den Verlust der Urwälder geht auch der Lebensraum der bedrohten Orang-Utans verloren.

Untersucht wurden Schoko-Nikolos der Marken After Eight, Confiserie de Fries, EZA, Favorina, Ferrero, Friedel, Hauswirth, Heindl, Hosta, Lindt, Manner, Milka, Moser Roth, Nestlé, Riegelein, Rosengarten, Suchard und Vantastic Foods.