Mit ‘Mittlerer Osten’ getaggte Artikel

Mittwoch, 17. November 2010, von Elmar Leimgruber

Bischofskonferenz mahnt: Kein Sparstift bei Mehrkindfamilien

Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien
Foto: © Elmar Leimgruber

Die Österreichische Bischofskonferenz, die n dieser Woche im Stift Heiligenkreuz bei Wien tagte, erwartet sich von der Bundesregierung nicht nur keine Schlechterstellung, sondern vielmehr eine Besserstellung von Familien mit mehreren  Kindern. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn anlässlich der Vollversammlung der Bischofskonferenz und verwies auf die Leistungen, die kinderreiche Familien für die Gesellschaft erbringen. “Hier den Sparstift anzusetzen, wäre ein schwerer Irrtum”, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz gegenüber Medienvertretern.

Neben den großen Themen der Gesellschaft, “die auch die Kirche  bewegen”, wie sexueller Missbrauch im kirchlichen Bereich, Integration und die laufende Budgetdebatte beschäftigte sich die Bischofskonferenz unter andem auch mit der Hilfe für verfolgte Christen im Nahen und Mittleren Osten: Vor dem  Hintergrund der dramatischen Situation und der zahlreichen Anschläge auf Christen bekräftigte Kardinal Schönborn seinen Wunsch an die Bundesregierung nach konkreter Hilfe:

Österreich sollte so wie etwa Frankreich rasch helfen und betroffene Opfer aufnehmen, betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Gleichzeitig richtete der Kardinal auch eine dringende Bitte an die religiösen Verantwortlichen im Islam. “Ich erwarte mir von islamischer Seite klare Worte der Distanzierung und Worte, dass Gewalt und Attentate nicht mit dem Koran und der Religion vereinbar sind”, sagte der Wiener Erzbischof.

Samstag, 10. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

UNO-Flüchtlingspreis für Fotojournalistin Alixandra Fazzina

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis
Foto: unhcr.de

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den mit 100.000 US-Dollar dotierten diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis für ihren unermüdlichen Einsatz, das Leid des Krieges und dessen Folgen sowie die Notlage von Flüchtlingen und Vertriebenen im Bild festzuhalten. UN-Flüchtlingskommissär António Guterres, sagte zur Preisverkündung, Alixandra Fazzina sei unerschrocken und vom humanitären Gedanken geprägt. Sie habe durch die lebhafte Darstellung individueller Schicksale bemerkenswertes erreicht. Ihr besonderes Talent, ihr Einsatz und Mitgefühl machten sie zu einer beispielhaften Chronisten der Schutzlosen dieser Welt.

Alixandra Fazzinas Arbeit führte sie in den vergangenen zehn Jahren durch Osteuropa, Afrika, den Mittleren Osten und Asien, um von dort über menschlichen Tragödien zu berichten, die von vielen Medien vernachlässigt wurden. Fazzina verbrachte unter anderem zwei Jahre in Somalia und dokumentierte den Exodus von Migranten und Flüchtlingen aus Somalia auf die Arabische Halbinsel und das Schmuggelgeschäft im Golf von Aden. Ihr Buch, “A Million Shillings, Escape from Somalia”, wird im September 2010 veröffentlicht. Entlang der afrikanischen Küste riskierte sie ihr Leben, um aus erster Hand über das Leid und die Verzweiflung derer zu erfahren, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben versuchen, den Golf von Aden zu überqueren.

Über die Auszeichnung und Anerkennung durch UNHCR äußerte sich Alixandra Fazzina überwältigt und hocherfreut. Mit ihrer Arbeit möchte sie nach eigenen Angaben das Bewusstsein für Flucht, Vertreibung, Gewalt und Elend schärfen. Ihrer Meinung nach gehören der Verlust der Heimat und der Aufbau eines neuen Lebens zu den größten Herausforderungen, denen ein Mensch begegnen kann. Jedes Jahr haben Millionen von Menschen jedoch keine andere Wahl, als ihre Heimat zu verlassen.

Der Nansen-Preis wurde 1954 zu Ehren von Fridtjof Nansen, dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler und ersten Flüchtlingskommissar des Völkerbundes ins Leben gerufen. In Form einer Medaille wird der Preis jährlich an eine Person oder Organisation verliehen, die sich für Flüchtlinge engagiert hat. Der Nansen-Preis ist mit der Überreichung einer Medaille und 100.000 US-Dollar Preisgeld dotiert, das von der schweizerischen und norwegischen Regierung gestiftet wird. Der jeweilige Preisträger bestimmt, wofür die Summe eingesetzt werden soll. Die diesjährige Preisverleihung findet am 5. Oktober 2010 in Genf statt.