Der Schweizer Komponist und Kompositionslehrer Klaus Huber wurde gestern (25. April 2013) Abend mit dem deutschen Musikautorenprteis 2013 für sein Lebenswerk geehrt, der in seinen Werken vom Glauben an die Möglichkeit einer anderen, besseren Welt angetrieben war und ist. Die Auszeichnung bildete einen der Höhepunkte der festlichen Preisverleihung am 25. April in Berlin.
Unter dem Motto “Autoren ehren Autoren” wurden vor rund 300 Gästen aus Kultur, Wirtschaft und Politik u.a. Die Toten Hosen, Deichkind, Jörg Widmann, Annette Focks und Rainer Rubbert ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr übernahm Staatsminister Bernd Neumann MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Schirmherrschaft.
Der Deutsche Musikautorenpreis ehrt Komponisten und Textdichter für die Qualität ihrer Werke – unabhängig von Chart-Platzierungen und musikalischem Genre. Auch in diesem Jahr wird der Preis in zehn Kategorien vergeben. Der von der GEMA initiierte Deutsche Musikautorenpreis ist Teil des Kulturauftrags der Verwertungsgesellschaft. Mit dem Preis, der seit 2009 jährlich verliehen wird, werden Komponisten und Textdichter für die herausragende Qualität ihrer Werke ausgezeichnet.
Das zutiefst humanistische Komponieren von Klaus Huber bezieht europäische Traditionen ebenso ein wie Elemente außereuropäischer Musik, z.B. arabische Skalenbildungen, und kommt zu einer eigenständigen gestischen und kommunikativen Musiksprache, die ihre widerständige Dimension aus konstruktiver Durcharbeitung und erschütternder Ausdrucksstärke gewinnt. Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung dieses verantwortungsvolle Komponieren von großer Komplexität und Offenheit, das auf der Bedeutung der Kunst und besonders der Gegenwartsmusik in der Gesellschaft beharrt und sich mutig und ergreifend Gewalt und Krieg widersetzt.
Am heutigen (26. April) Welttag des geistigen Eigentums tagt die Akademie Deutscher Musikautoren. Mitglieder der Akademie sind alle bisherigen Preisträger des Deutschen Musikautorenpreises, die Autorenvertreter im GEMA-Aufsichtsrat, der Vorsitzende der Berufsgruppe Musikverleger im GEMA-Aufsichtsrat und ein weiterer Vertreter der Musikverleger sowie der Vorstandsvorsitzende der GEMA. Die Akademie wählt die Jury des Deutschen Musikautorenpreises 2014. Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 65.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.
Die Preisträger des Deutschen Musikautorenpreis 2013 im Detail:
Kompositon Rock/Pop:
Die Toten Hosen
(Michael Breitkopf, Andreas Frege, Andreas von Holst, Andreas Meurer, Stephen George Ritchie)
Text Pop:
Stefan Stoppok
Komposition Sinfonik:
Jörg Widmann
Komposition Dance/Elektro:
Yann Peifer & Manuel Reuter
Komposition Kunstlied:
Rainer Rubbert
Komposition Filmmusik:
Annette Focks
Text Hip-Hop:
Deichkind (Henning Besser, Sebastian Dürre, Philipp Grütering, Sascha Reimann)
Nachwuchsförderung:
Torsten Goods & Jan Miserre
Erfolgreichstes Werk:
„Tage wie diese“ Die Toten Hosen (Andreas Frege, Andreas von Holst, Birgit Minichmayr)
Lebenswerk:
Klaus Huber
Der GEMA-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Enjott (Norbert) Schneider fasste den Abend zusammen: “Musikautoren stehen traditionell als no names im Schatten der Sänger, Interpreten, Bands oder Dirigenten: sie heute zu feiern ist Ehrensache, denn sie sind die Schöpfer und Ideengeber!” Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, betonte: “Autoren ehren Autoren – das ist es, was den Deutschen Musikautorenpreis so besonders macht. Hier zählt nicht nur der kommerzielle Erfolg, hier wird der künstlerische Wert des kompositorischen Schaffens und der textlichen Qualität in seiner Bandbreite gewürdigt.”
Kulturstaatsminister Bernd Neumann MdB unterstrich: “Damit Komponisten, Textdichter – aber auch alle ausführenden Künstler – für ihre geistige Arbeit angemessen vergütet werden, brauchen wir starke Verwertungsgesellschaften. Die für den Musikautorenpreis der GEMA nominierten Künstler stehen für die gesamte Bandbreite des musikalischen Schaffens in Deutschland. Zu den wichtigen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit, für die wir sorgen müssen, gehört mehr denn je ein wirksames Urheberrecht!”