Mit ‘Notarzt’ getaggte Artikel

Mittwoch, 20. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Ätherische Öle vergiften Kinder

Ätherische und Duftöle
Foto: © Leimgruber

Manche Erkältungsmedikamente, vor allem jene mit ätherischen Ölen können für Kinder riskant sein, auch wenn sie frei erhältlich sind. Darauf weisst die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hin. Eukalyptusöl und seine Zubereitungen sollten demnach nicht im Gesicht von Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden. Pfefferminzöl darf bei ihnen nicht direkt im Mund- und Nasenbereich oder auf dem Brustkorb aufgetragen werden. Es besteht das Risiko eines Krampfs der Atemwege, im Extremfall kann es zu Atemnot kommen. Auch vermeintlich harmlose Erkältungsbäder sind für die Kleinsten nicht immer empfehlenswert.

Hustenden Kleinkindern helfen zum Beispiel Arzneimittel mit Extrakten aus den Heilpflanzen Thymian oder Efeu. Aber Kinder unter drei Jahren reagieren besonders empfindlich auf Kampfer, Eukalyptus-, Thymian und Pfefferminzöl. Unerwünschte Wirkungen sind außerdem Haut- oder Schleimhautreizungen sowie Erbrechen. Zeigt ein Kind akute Vergiftungssymptome, wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstseinsveränderungen, sollten Eltern unverzüglich einen Notarzt oder eine Giftnotrufzentrale kontaktieren. Als Erstmaßnahmen empfehlen Apotheker beim versehentlichen Verschlucken eines ätherischen Öls zur Verdünnung das Trinken von Tee, Wasser oder Saft.

Einige ätherische Öle können bei Kindern zu Vergiftungen führen. Verschiedene rezeptfreie Erkältungsmedikamente mit ätherischen Ölen sind deshalb für Kleinkinder nicht geeignet. Dies gilt auch für einige freiverkäufliche Arzneimittel wie Erkältungsbäder. “Immer wieder treten bei Kindern Vergiftungen auf. Eltern sollten sich deshalb vor jeder Selbstmedikation beim Apotheker informieren”, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

Eltern sollten prinzipiell nur Präparate anwenden, die speziell für die Anwendung bei Kindern gedacht sind. Auch verschiedene Duftöle, die über Duftlampen an die Raumluft abgegeben werden, können bei Kindern Nebenwirkungen auslösen. Oft werden Inhalte zudem versehentlich in den Mund getropft, weil sie mit Präparaten zum Einnehmen verwechselt werden. “Was Erwachsenen gut tut, kann Kindern gefährlich werden. Eltern sollten deshalb immer den Beipackzettel lesen oder vor der Anwendung eines Medikaments beim Apotheker nachfragen”, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA.

Auch der schmerzstillende Wirkstoff Paracetamol kann für Kinder gefährlich sein. Bei einer Überdosierung drohen Leberschäden. Paracetamol wird Kindern als Monopräparat gegen Schmerzen oder Fieber gegeben und ist in einigen so genannten “Grippemitteln” enthalten. Durch die Kombination verschiedener Arzneimittel oder Darreichungsformen, wie Tabletten, Zäpfchen oder Säften, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu unbeabsichtigten Überdosierungen. Bekommt das Kind mehrere Arzneimittel, sollten Eltern darauf achten, dass das Kind nicht versehentlich zu viel Paracetamol einnimmt. Die Gesamtdosis sollte auf das Alter und das Gewicht abgestimmt werden. In der Regel werden 10 bis 15 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht des Kindes als Einzelgabe, pro Tag höchstens 60 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gegeben. Ist die mehrfache Gabe eines Schmerzmittels nötig, sollten zwischen den Einnahmen mindestens sechs Stunden liegen, so die deutsche Bundesapothekenkammer, die über ihre Apotheken gern berät.

Samstag, 9. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Aufwärmen mit Alkohol ist gefährlich

Die deutschen Apotheker wünschen alles Gute und viel Gesundheit
Foto: abda.de

Alkohol erweitert zwar die Blutgefäße in der Haut, gleichzeitig zieht der Körper aber das Blut von den inneren Organen ab. Im Extremfall werden diese nicht mehr ausreichend versorgt, eine Unterkühlung droht. Wer friert, sollte daher auf Alkohol verzichten, denn Glühwein oder Schnaps wärmen nur kurzfristig, warnt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Wintersportler sollten sich demnach besser mit alkoholfreien Getränken aufwärmen: Ingwertee etwa fördert die Durchblutung und wärmt durch seine Schärfe. “Bei Unterkühlungen oder Erfrierungen auf keinen Fall Alkohol zu trinken geben!” Über die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten sich Wintersportler genau informieren, denn hier passieren aus Unwissenheit leicht Fehler”, erklärt Erika Fink, Präsidentin der ABDA: “Die Betroffenen zuerst in Decken einwickeln und etwas Warmes zu trinken geben.” Beim Verdacht auf eine Erfrierung sollte zudem sofort der Notarzt gerufen werden.

Eine Unterkühlung zeige sich unter anderem durch Müdigkeit oder Steifwerden der Arme und Beine. Bei extremer Kälte sind Erfrierungen möglich. Erfrorene Körperstellen sind weiß-grau, später bilden sich Blasen. Ohren, Nase, Zehen oder Finger sind besonders gefährdet. Erfrorene Körperteile dürfen nicht massiert oder mit Schnee abgerieben werden. Das könnte die Gewebeschäden verstärken. Erfrierungen sollten grundsätzlich so langsam wie möglich aufgetaut werden. Durch eine zu schnelle Erwärmung könne es zu einem Kreislaufkollaps kommen, warnt die Apothekenkammer.

Tja, da heisst sumdenken und umlernen: schadet aber nie.