Die Nutzung des Internet am Handy kann (auch im Inland) empfindlich teuer werden: Durchschnittlich knapp 750 Euro – so viel machten die Handy-Rechnungen der bei der Arbeiterkammer (AK) ratsuchenden Konsumenten aufgrund mobilen Surfens aus. Die höchsten Rechnungen waren gigantische 3.000 und knappe 3.800 Euro. Das zeigt eine aktuelle AK Auswertung von 64 Beschwerden in nur fünf Tagen in den AK Beratungen. Die AK fordert daher eine gesetzlich verpflichtende Handy-Kostensperre.
“Die Kostenfalle bei einem internettauglichen Handy kann schnell zuschnappen”, warnt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. “Wer etwa über seine Pauschale hinaus surft, hat mit extremen Kosten zu rechnen, weiß das aber oft nicht. Damit muss Schluss sein”, verlangt Zimmer einen raschen Beschluss der Novelle zum Telekom-Gesetz.
Derzeit wird in vielen Verträgen nur auf das inkludierte Datenvolumen hingewiesen, wie es mit den Kosten über der Pauschale aussieht, findet sich oft nur im Kleingedruckten. Was etwa beim Herunterladen eines Apps an Datenvolumen anfällt, weiß der Konsument oft nicht. Mitunter ist es auch unerklärlich, wie die Datenmengen zu Stande kommen, oder es wird unabsichtlich eine Anwendung aktiviert. “Einzelne Konsumenten klagten in der Beratung, dass sie keine Warn-SMS erhalten hatten bei Überschreiten der Pauschale, obwohl das mit dem Anbieter ausgemacht war”, so Zimmer.
Laut Entwurf zum Telekom-Gesetz kann der Telekomregulator die Betreiber zu einem automatischen und kostenlosen Sperr-Service bei Erreichen eines Höchstbetrages verpflichten. Die AK begrüßt das Vorhaben. Es müsse aber gesichert sein, dass der Regulator die Betreiber tatsächlich dazu anhalten muss und der Konsument einen Sperr-Höchstbetrag möglichst individuell festlegen kann. Die Arbeiterkammer bietet persönliche Beratung bei hohen Handyrechnungen und verweist zudem auf ihren Online-Handytarifrechner.