Filme in Originalsprache im Kino: Das gibts nicht allzuhäufig, zumindest nicht kostenlos und vor allem nicht, wenn die Originalsprache nicht englisch ist. In Südtirol wird aber ein solches -im letzten Jahr erfolgreich begonnenes- Projekt heuer fortgesetzt:
Ab Donnerstag, dem 14. Jänner, stehen in Bozen, Meran und Leifers wieder wöchentlich Filme in Originalsprache auf dem Spielplan. Dazu lädt, bei freiem Eintritt, das Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen.
Im Mehrsprachenzentrum in der Kapuzinergasse 28 in Bozen steht in dieser Woche zum ersten Mal ein Film in russischer Sprache auf dem Programm: Prikljutscheniya Scherloka Cholmsa i doktora Watsona zeigt die Abenteuer von Sherlock Holmes und Doktor Watson, die in den Jahren 1979 bis 1984 unter der Regie von Igor Maslennikov in Russland für das russische Fernsehen gedreht wurden, mit Wassilij Liwanow (Holmes) und Vitalij Solomin (Watson).
Die Sprachenmediathek am Sandplatz 10 in Meran bringt Le huitième jour (Frankreich/Belgien 1996, Regie Jaco Van Dormael, Dauer 115 Minuten): “Am achten Tag” ist ein heiter, originell und fantasievoll inszeniertes Großstadtmärchen über die Freundschaft eines Bankmanagers mit einem Mann mit Down-Syndrom, die dazu führt, dass der “Normale” sein egozentrisches Verhalten überdenkt. In französischer Sprache mit französischen Untertiteln.
Im Don-Bosco-Zentrum in der Kennedy-Straße 94 in Leifers wird der Film Camino (Spanien 2008, Regie Javier Fesser, Dauer 143 Minuten) ausgestrahlt. Der Film erhielt bei der Verleihung des “spanischen Oscars” im vergangenen Jahr mehrere Auszeichnungen: Die Produktion, die sich kritisch mit der religiösen Gemeinschaft Opus Dei auseinandersetzt, gewann sechs Goya-Preise, darunter jene für den besten Film und den besten Regisseur, die beste Schauspielerin und den besten Nebendarsteller. Der Film wird in spanischer Originalsprache mit spanischen Untertiteln gezeigt. Der Sprachkinoabend mit Einführung und Diskussion beginnt am Donnerstag, dem 14. Jänner, um 18.30 Uhr.
Ich finde solche Initiativen wie diese in Südtirol, die natürlich auch über Steuergeld finanziert werden müssen, durchaus für sinnvoll und vorbildlich: dies fördert das Verständnis für fremde Kulturen und ihre Buntheit und Vielfalt.
In Wien gibts übrigens auch einige Kinos mit Filmangeboten auch in Originalsprache (abseits von Hollywood und vom englischen Spachraum), diese sind allerdings meist nicht kostenlos zugänglich.