Mit ‘Radio’ getaggte Artikel
Donnerstag, 6. Mai 2010, von Elmar Leimgruber
- Südtirols HD-TV: rechts vorn Rudi Gamper, der dritte dahinter Elmar Oberhauser, links vorn Landeshauptmann Durnwalder, dahinter Kasslatter- Mur
Foto: LPA, Pertl
Südtirol ist das erste Land im deutschsprachigen Raum, in dem es nun hoch auflösendes Fernsehen, also HD-TV, terrestrisch gibt. Dies erklärte RAS-Präsident Rudi Gamper heute in Bozen. Den Startschuss für die Übertragung der Programme ORF1 HD, ORF2 HD und ZDF HD gab Landeshauptmann Luis Durnwalder heute, 6. Mai, am Sitz der Rundfunkanstalt Südtirol. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter-Mur hat per Mausklick die Übertragung drei weiterer neuer Programme, nämlich ARTE, SRG, La 1 und 3Sat, aktiviert. ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser sprach von einem kultur- und medienhistorischen Moment für Südtirol. Oberhauser verwies außerdem darauf, dass der ORF alle 64 Spiele der Fußballweltmeisterschaft live zeigen werde.
In Südtirol können alle Bürger die neuen Programme empfangen, die im entsprechenden Abdeckungsgebiet der RAS wohnen. Das sind rund 80 Prozent der Südtiroler. Um die neuen Programme La1, ARTE und 3sat zu empfangen, genüge es, einen Suchlauf am Fernseher zu starten, erklärte Johann Silbernagl, technischer Direktor der RAS. „Für den Empfang der HD-Programme braucht es eine Zusatzbox oder einen HD-Fernseher“, sagte Silbernagl. Zusatzbox oder Empfänger müssen den „MPEG4-Standard“ unterstützen. Das „HD ready“-Logo reicht nicht aus.
Hoch auflösendes Fernsehen High Definition-TV (HDTV) ermöglicht auf großformatigen Bildschirmen eine qualitätsvolle und detailgetreue Darstellung mit satten Farben. In Südtirol gehe der Trend eindeutig hin zu großen Bildschirmen, sagte Gamper. Laut RAS-Direktor Georg Plattner, wird sich das hoch auflösende Fernsehen schnell durchsetzen, denn die Nachfrage ist bereits groß. Die nächste Herausforderung heiße in einigen Jahren dreidimensionales Fernsehen, so Plattner.
“In jeder Bauernstube könnten die Bürger nun auch ohne Satellit mehr Programme bekommen und so Europa und andere Länder sehen, Sprachen lernen und noch bessere Europäer werden”, sagte Landeshauptmann Durnwalder bei der Freischaltung der neuen Fernsehprogramme. Die deutsche Minderheit in Südtirol brauche eine Nabelschnur zum deutschen Kulturraum, um sich weiter zu entwicklen, betonte Durnwalder. Durch Radio und Fernsehen habe es eine solche Verbindung gegeben, so der Landeshauptmann, der sich bei den Vertretern von ORF und ZDF dafür bedankte, dass sie in den vergangenen Jahren ihre Programme den Südtirolern ins Haus geliefert haben. Großer Dank gebühre auch der Rundfunkanstalt Südtirol (RAS), die daran arbeite die Qualität ständig zu verbessern und für einen zeitgemäßen technisch einwandfreien Fernsehempfang sorge, so Durnwalder.
Tags: 3Sat, Arte, Bozen, deutscher Kulturraum, Digital-Fernsehen, Durnwalder, Elmar Oberhauser, Fernsehen, Fussball-Weltmeisterschaft, Fussball-WM, Georg Plattner, HD-Fernsehen, HD-TV, High Definition-TV, Johann Silbernagl, Kasslatter-Mur, Kultur, LA1, Luis Durnwalder, Medien, MPEG4-Standard, ORF, Radio, Rudi Gamper, Rundfunkanstalt Südtirol (RAS), Südtirol, ZDF
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Donnerstag, 29. April 2010, von Elmar Leimgruber
Nachdenken und Schreiben über Europa: Bereits zum siebenten Mal schreibt die APA – Austria Presse Agentur in Zusammenarbeit mit der Bank Austria – UniCredit Group den renommierten Journalistenpreis “Writing for CEE” aus. Ausgezeichnet werden Beiträge, die in differenzierter und vielfältiger Weise Europa, das Leben und den Alltag in den europäischen Ländern, europäische Kunst, Kultur oder Lifestyle zum Thema haben – und zur Überwindung von Grenzen und Vorurteilen beitragen. Die Veranstalter legen Wert darauf, dass es sich um keinen EU-Preis, sondern um “einen Europa-Preis unter besonderer Berücksichtigung Mittelosteuropas” handelt.
Für die Einreichung erforderlich sind der Beitrag in der Originalsprache, eine Übersetzung ins Englische sowie ein Lebenslauf des Autors/der Autorin. Informationen und das Einreichformular für den Preis können im Internet unter www.apa.at/cee-award abgerufen werden. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung soll die journalistische Auseinandersetzung mit Fragen Europas und der europäischen Integration fördern. Bis 31. Juli 2010 können journalistische Beiträge eingereicht werden, die zwischen 1. August 2009 und 31. Juli 2010 publiziert wurden. Transkripte von Radio-, TV- und Online-Beiträgen sind ebenfalls willkommen. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird Ende 2010 im Rahmen einer Festveranstaltung in Wien bekannt gegeben und ausgezeichnet.
In die Liste der Preisträger haben sich bisher der tschechische Journalist Lubos Palata (2004), die bulgarische Schriftstellerin Diana Ivanova (2005), der bosnische Journalist Sefik Dautbegovic
(2006), der österreichische Schriftsteller Martin Leidenfrost (2007), die in Griechenland geborene und in Deutschland aufgewachsene Radiojournalistin Anna Koktsidou (2008) und Florian Klenk (2009) eingereiht.
Die Bewerbung für den Journalistenpreis des Europäischen Parlaments ist übrigens noch bis 31. Mai möglich.
Tags: APA, Bank Austria, CEE-Award, EU, Europa, Florian Klenk, Integration, Journalismus, Journalistenpreis, Kultur, Kunst, Lifestyle, Mitteleuropa, Mittelosteuoropa, Online, Print, Radio, TV, Unicredit, Writing for CEE
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Sonntag, 11. April 2010, von Elmar Leimgruber
- Die neue Ö1-Homepage: Screenshot vom 10.4.2010
Der ORF Info- und Kultur-Radiosender Ö1 hat seinen Internetauftritt einem umfangreichen Relaunch unterzogen: jetzt ist die neue Ö1-Website online. Zudem wurde auch die Ö1-App für das iphone verbessert. “Die neu gestaltete Ö1-Internetseite bietet laut ORF-Aussendung dem Publikum verstärkt das, was schon seit langem mehrheitlich genutzt wird: Sendungsinformationen und Journalbeiträge – beides in verbesserter Form.” erklärt Ö1-Programmchef Alfred Treiber: Sowohl die Journalbeiträge als auch die unmittelbare Programminformation sind nun in einer optisch aufgefrischten und reichhaltigeren Gestaltung zu finden, die bislang nur den Aufmacherartikeln vorbehalten waren.
Das umfangreiche Themenangebot des Senders ist jetzt übersichtlich nach Ressorts gegliedert, von Politik bis Religion, von Kultur bis Gesellschaft. Die Such-Funktion wurde verbessert und zusätzliche Strukturierungskriterien eingeführt. So hat jede Sendereihe nun ihre eigene Überblicksseite. Dort sind nicht nur alle Beiträge, sondern auch Informationen über das Redaktionsteam, spezifische Kontaktmöglichkeiten und einiges mehr versammelt. Die persönliche Lieblingssendung ist nicht nur leicht über die Sendungsauswahl auf der Startseite bzw. den Ressortseiten zu finden, sie kann auch direkt angesteuert werden, von oe1.ORF.at/ambiente bis oe1.ORF.at/zeitton.
- Das Ö1-App auf dem iPhone bietet Liveradio und Inforadio
Besondere Bedeutung bei der Überarbeitung der Ö1-Seite hatte zudem die Bedienungsfreundlichkeit. Die Seite wurde insgesamt größer und damit besser lesbar. Undeutlichkeiten der Menüführung wurden bereinigt, die Rückmeldung, welche Bereiche gerade aktiviert werden, wurde deutlicher und auch die Standards für die Maschinenlesbarkeit der Seite wurden angehoben. Das kommt sehbehinderten und blinden Menschen zugute.
Und wer auf Ö1 auch unterwegs nicht verzichten möchten: Die kostenlose iPhone-Applikation wird mit der Neugestaltung von oe1.ORF.at ihrem ersten Update unterzogen und trotz ausgesprochen positiver Rückmeldungen der User, -so der ORF- nochmals verbessert.
Im Jahr 2009 durfte Ö1 laut ORF-Aussendung nicht nur in seinem Kernmedium, dem Radio, bei seinem Publikum den größten Zuspruch seit Bestehen genießen, sondern auch in seinem Online-Medium oe1.ORF.at. Die 15 verschiedenen Ö1-Podcast-Angebote wurden demnach mehr als fünf Millionen mal genutzt, außerdem an die 900.000 Downloads von Ö1-Wortsendungen. Mittlerweile werden die Ö1-Seiten im Netz an Wochentagen durchschnittlich etwa 100.000 Mal aufgerufen.
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Donnerstag, 18. März 2010, von Elmar Leimgruber
Der Verein Privatsenderpraxis, die Aus- und Weiterbildungsinitiative für private Radio- und Fernsehmacher, hat seinen Vorstand bei der Generalversammlung am 11. März 2010 neu gewählt. Als Vorsitzender des Vereins wiedergewählt wurde laut Aussendung Wolfgang Struber (Radio Arabella Wien) – Martin Gastinger (ATV) übernimmt in der neuen Funktionsperiode als 1.Stellvertreter und Georg Burtscher (Antenne Vorarlberg) als 2. Stellvertreter Verantwortung in der Weiterbildungsinitiative der österreichischen Privatsender. Die Aufgabe des Schriftführers übernimmt ab sofort Bernhard Albrecht (Puls 4). Weiterhin im Vorstand und wiedergewählt wurden Eva Maria Kubin (Radio Content Austria) als Kassierin und Christian Stögmüller (Life Radio) als Vorstandsmitglied.
Der Verein Privatsenderpraxis zählt österreichweit 26 private Rundfunksender zu seinen Mitgliedern. Dazu zählen 20 Radiostationen, 4 Fernsehsender, die RMS sowie die Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH (RTR). Er bietet nach eigenen Angaben seinen Mitgliedern einerseits bereits über mehrere Jahre sehr erfolgreich ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm in den Bereichen Programmgestaltung, redaktionelles Arbeiten, Moderations- und Sprechtraining, Sales-Trainings, betriebswirtschaftliche und juristische Weiterbildung und vieles Mehr, abgestimmt auf die Bedürfnisse der privaten Radio- und Fernsehanbieter, an. Weiters ist der Verein die Service- und Dienstleistungseinrichtung für die Mitgliedssender im Bereich der individuellen Inhouse- und Spezial-Schulungen sowie Ansprechpartner zum Thema Ausbildungsförderung im Zusammenhang mit dem von der RTR GmbH etablierten Privatrundfunkfonds.
Um sich in einer dynamischen und sich ändernden Medienlandschaft in Österreich gut entwickeln zu können, ist Aus- und Weiterbildung für die Erhöhung der Qualität der Programme sowie Weiterentwicklung der Inhalte und Kommunikationstechnologien der Medienangebote sehrwichtig, und so eines der wesentlichsten Themen der Privatsender. Der Verein Privatsenderpraxis ist auf diesem Gebiet ein wichtiger Partner für die österreichischen Privatrundfunkveranstalter.
“Die Förderung des privaten Rundfunks im nationalen, regionalen und lokalen Bereich und der facheinschlägigen Aus- und Weiterbildung der programmgestaltenden, kaufmännischen und rundfunktechnischen Mitarbeiter durch die RTR GmbH ist ein wichtiger und begrüßenswerter Schritt der österreichischen Medienpolitik zur Stärkung und Weiterentwicklung des dualen Rundfunksystems in Österreich”, sagte Wolfgang Struber.
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Donnerstag, 4. Februar 2010, von Elmar Leimgruber
- Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Rundfunk der RTR
Foto: © Leimgruber
Wer in Österreich ein privates kommerzielles Radio betreibt und auch redaktionellen Content produziert und ausstrahlt, erhält Förderungen. Dasselbe gilt auch für kommerzielle TV-Stationen. Dies kündigte Alfred Grinschgl, der Geschäftsführer des Bereichs Rundfunk in der Radio- und Telekommunikations-Regulierungsbehörde (RTR) beim gestrigen Radiotreffpunkt an. Je kleiner die Reichweite eines Senders ist, desto mehr erhält er künftighin demnach prozentuell, denn: Regional- und Lokalradios sind identitätsstiftend.
Kommerzielle Sender erhalten bis zu 80 Prozent ihrer Content-Ausgaben erstattet, Freie Radios werden bis zu 90 Prozent der Gesamtausgaben zurückerstattet. Dies alles gilt allerdings nur für terrestrische Radios, nicht aber für Webradios, antwortete Grinschgl auf meine entsprechende Anfrage.
- Cornelia Breuß, Mitglied des Rundfunkbeirats und AK-Pressesprecherin
Foto: © Leimgruber
Ihr sei es besonders wichtig, dass vor allem Qualität gefördert wird und dass Mitarbeiter von privaten Radios zu fairen Bedingungen engagiert würden, sagte Cornelia Breuß Mitglied des zuständigen Fachbeirats und Pressesprecherin der Arbeiterkammer (AK). ÖJC-Präsident Fred Turnheim forderte hierzu, nicht “Musikabspielmaschinen” zu fördern, sondern Journalismus. Dies sei in den Förderkriterien schon so vorgesehen und natürlich seien korrekte Kollektivverträge für Radiomitarbeiter wichtig, betonte Grinschgl.
Auf das Thema möglicher Werbebeschränkungen des ORF angesprochen, sagte Grinschl, dass man nicht davon ausgehen könne, dass freie Werbe-Minuten eins zu eins an private Stationen gingen, es daher dem einen schade und den anderen nichts bringe. Der RTR-Radio-Chef regte zudem an, künftig nicht nur den terrestrischen Bereich sondern auch Webradios und Podcasts zu fördern.
Insgesamt stehen heuer für Freie Stationen 1,7 Mio. Euro bereit, für kommerzielle Privatradios 10 Mio. Dabei entfallen 60% der Fördergelder auf TV-Stationen und 40% auf Radios. Die Formulare für die Ansuchen gibt es zwar noch nicht, Die Antrge müssten aber bis zu einem noch zu nennenden Tag Ende März eingereicht werden, erläuterte Grinschgl.
Am 8. Jänner hatte ich übrigens schon mal über dieses Thema hier berichtet.
Tags: Alfred Grinschgl, Arbeiterkammer (AK), ÖJC, Österreich, Cornelia Breuß, Fred Turnheim, Freie Radios, Internetradio, Journalismus, Journalisten, Kollektivvertrag für Radiomitarbeiter, Mitarbeiter, ORF, podcast, Privatradio, Privatrundfunk, Qualität, Radio, RTR, Rundfunk, Webradios
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Mittwoch, 27. Januar 2010, von Elmar Leimgruber
Heuer wird zum dritten Mal der Journalistenpreis des Europäischen Parlaments (EPPJ) verliehen. Mit diesem Preis werden Journalisten ausgezeichnet, die wichtige europäische Themen aufgegriffen oder mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, das Verständnis für die EU-Institutionen und/oder die EU-Politik insgesamt zu verbessern. Der in den vier Kategorien Printmedien, Radio, Fernsehen und Internet verliehene Journalistenpreis ist mit 5.000 Euro je Kategorie dotiert.
- Journalistenpreis des Europaparlaments
Die Bewerbungsfrist beginnt am 15. Januar 2010 und endet am 31. März 2010. Einzelpersonen oder Autorenteams von bis zu fünf Personen können mit ihren Beiträgen und Reportagen teilnehmen. Die Beiträge in einer der offiziellen EU-Sprachen müssen zwischen dem 1. Mai 2009 und dem 31. März 2010 veröffentlicht worden sein. Alle Bewerber müssen Staatsangehörige oder Einwohner eines EU-Mitgliedlandes und registrierte Journalisten sein. Der Preis wird im Oktober 2010 verliehen.
Die Teilnehmer durchlaufen im Wettbewerb zwei Phasen. In einem ersten Vorentscheid prämiert eine nationale Jury Journalisten einen Beitrag pro Kategorie in jedem Mitgliedsland. In einer zweiten Phase werden die Preisträger je Kategorie auf EU-Ebene gewählt. Die Jury besteht aus drei Europaabgeordneten, sechs Vertretern von Presse und Medien und dem für Kommunikation und Information zuständigen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments. Die Gewinner des Journalistenpreises 2009 kamen aus Deutschland, Ungarn und Polen.
Nähere Informationen, die Teilnahmebedingungen und Web-Formular für die Teilnahme am Wettbewerb ist online: http://www.eppj.eu/
Neben diesem Ausschreibung können sich Journalisten heuer unter anderem auch für den Europäischen Journalistenpreis im Bereich Medizin bewerben, der in Deutschland verliehen wird und für den in Österreich vergebenen und von der APA getragenen Preis “Writing for CEE”.
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Mittwoch, 20. Januar 2010, von Elmar Leimgruber
- Ö1-Chef Alfred Treiber
Foto: Elmar Leimgruber
Für mich als bekennenden (fast nur) Ö1-Hörer überraschend spannend fiel die gestrige Podiumsdiskussion “Privatradio contra öffentlich/rechtliches Radio: Hat Qualitätsradio im Internetzeitalter noch eine Zukunft?” des Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) aus: Die Fronten zwischen Ö1-Chef Alfred Treiber und dem Vorsitzenden des Verbandes Österreichischer Privatsender Christian Stögmüller blieben bis zum Schluss -ausser im Bereich Internet, das beide vor allem als Ergänzung zum UKW-Programm als Mittel der Kundenbindung für äusserst nützlich halten- verhärtet:
Dem ORF gehe es überhaupt nicht darum, “Kohle zu machen”, während die Privatsender nur aus Profitgründen bestünden, was er gänzlich ablehne, provozierte Treiber: “Das alles interessiert mich einfach nicht, das ist alles Lu Lu” und Ö3 sichere halt als kommerziell erfolgreichster Sender die Finanzierung von Ö1. Und der ORF verschwende schon lange kein Geld mehr, sondern im Gegenteil: Er finde es sogar “unsittlich”, wenn manche junge ORF-Mitarbeiter nur 700-800 Euro pro Monat verdienten, erklärte der Ö1-Chef.
- Christian Stögmüller, Vorsitzender der Privatradios
Foto: Elmar Leimgruber
Niemand von den Eigentümern der Privatsender verdiene grosses Geld und deren Gründung hatte auch in erster Linie demokratiepolitische Gründe, entgegnete Stögmüller. Und laut Rechnungshof betrage das Durchschnittsgehalt eines ORF-Mitarbeiters 100.000 Euro.
Und die Redakteure im Privatradiobereich verdienten auch ein gutes Gehalt, weil “die schlechten nimmt niemand und die guten würden sonst abgeworben”, sagte Stögmüller. Er befürworte zudem die Vollfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Radios durch Gebühren. Aber beispielsweise das Programm von Ö3 entspreche abgesehen von den Nachrichtenjournalen keineswegs dem öffentlich-rechtlichen Auftrag und daher müsste dieses Programm denselben finanziellen Voraussetzungen unterliegen wie private Programme, erklärte der Vertreter der Privatradios.
Kommerzielle Radios hätten nirgendwo Überlebensprobleme, Kulturradios hingegen schon und auch Ö1 müsse derzeit schon Kosten einsparen, was er bedauere, weil ein hochwertiges Programm nur mit einem gewissen Budget machbar sei, betonte Treiber. “Aber das duale System ist ein Blödsinn. Denn gute Information ist auch Unterhaltung.” Natürlich sei es aber notwendig, die Strukturen zu überdenken und publikumswirksamer zu agieren, erklärte der Ö1-Chef. “Trimedial ist sinnvoll”, entgegnete Stögmüller. In jedem Fall seien Unterhaltung und Information notwendig: “Wir leben von Lokalinformation,die wir bieten”.
Alfred Treiber kritisierte bei der gestrigen Podiumsdiskussion auch die sogenannte “Entpolitisierung” des ORF als reine Kosmetik: Die aktiven Politiker hätten den ORF zwar offiziell verlassen, doch an deren Stelle sässen nun Marionetten, die bei allen Entscheidungen bei den aktiven Politikern nachfragen müssten: dies mache schnelle Entscheidungen unmöglich. Er wünsche sich daher die Rückkehr der aktiven Politiker in den Stiftungsrat des ORF, erklärte der Ö1-Chef.
Die über zwei Stunden andauernde Podiumsdiskussion unter der Leitung von ÖJC-Präsident Fred Turnheim ist übrigens auch als Videopodcast online.
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Freitag, 8. Januar 2010, von Elmar Leimgruber
13 sogenannte Freie Radios und Okto TV erhalten Förderungen in Höhe von 375.000 Euro. Dies teilt die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) mit. Künftig könnten diese Förderungen dank EU auf bis zu 1,6 Mio. Euro jährlich aufgestockt werden, und auch die privaten kommerziellen Sender könnten in den Genuss von Förderungen kommen, so die RTR.
Derzeit werden mit den insgesamt 375.000 Euro zur Abdeckung der Gesamtkosten des Sendebetriebs von nichtkommerziellen Radios bis zu einer Höhe von maximal 90 Prozent der Ausgaben (beispielsweise Personalkosten, Sachkosten für zugekauftes Nachrichtenmaterial, Original-Töne oder Interviews für das Jahr 2009) der nichtkommerziellen Sender ersetzt. Durch die Förderungen sollen die Betreiber dazu motiviert werden, “ein qualitativ hochwertiges, vielfältiges Programm” anzubieten, erklärte RTR-Chef Alfred Grinschgl.
Gefördert werden laut Aussendung derzeit die Stationen Orange 94.0 – Verein Freies Radio Wien, AGORA-Verein Arbeitsgemeinschaft offenes Radio, Freies Radio Innsbruck FREIRAD – Verein zur Förderung der Medienvielfalt und der Freiheit der Meinungsäußerung, Radio Helsinki 92,6 fm – Verein Freies Radio Steiermark, der Dachverband für Kultur- und Medieninitiativen und Jugend – Proton – das freie Radio, der Kunst- und Medienverein Freequenns, der Verein Freier Rundfunk Salzburg – Radiofabrik, Radio FRO 105.0 MHz – Freier Rundfunk OÖ GmbH, Freier Rundfunk Freistadt GmbH, der Verein Freies Radio B138, Freies Radio Salzkammergut – Verein zur Förderung freier, nichtkommerzieller Radioprojekte im Salzkammergut, der Verein Medien- und Kommunikationszentrum nördl. NÖ, der Verein Campus Radio St. Pölten sowie die Community TV-GmbH (Okto TV).
Für die Zukunft der Fördervergabe ist derzeit laut RTR ein Notifizierungsverfahren der Vergaberichtlinien bei der Europäischen Kommission anhängig. Dieses Verfahren werde voraussichtlich in den nächsten Wochen entschieden. Danach stünden für das Jahr 2010 mehr als 1,6 Mio. Euro für die nichtkommerziellen Rundfunkveranstalter und 10 Mio. Euro für die privaten kommerziellen Rundfunkveranstalter zur Verfügung. Ab dem Jahr 2011 werden es dann pro Jahr 1 Mio. Euro für nichtkommerzielle sowie 5 Mio. Euro für kommerzielle Rundfunkveranstalter sein.
Der Österreichische Rundfunk (ORF), das öffentlich rechtliche Medium mit seinen Radio- und TV-Stationen wird in Österreich -wie in den meisten europäischen Staaten- sowohl durch Werbung als auch durch TV- und Rundfunkgebühren finanziert. Der ORF betreibt unter anderem die landesweiten Rundfunksender Ö1, Ö3, FM4, für jedes Bundesland ein eigenes Radioprogramm, und zusätzlich das auch im Internet abrufbare Radio Österreich 1 International sowie einen 24-Stunden-Nachrichtenkanal im Web. Weiters gibt es zwei offizielle landesweite TV-Programme: ORF 1 und ORF 2 (mit jeweiligen Landesstudios) und das über Kabel und Satellit empfangbare TW1, das eine 100%ige Tochter des ORF ist und vor allem Sportsendungen und Tourismus-Infos zeigt.
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