Mit ‘Roland Baumgartner’ getaggte Artikel

Samstag, 27. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Weltpremiere der Oper “Luther” von Roland Baumgartner und Rolf Rettberg in Hof

Das Theater in Hof (Oberfranken/Bayern)

Am Freitag, 5. März findet im Theater Hof in Oberfranken bei Bayreuth die Weltpremiere der neuen neoromantischen Oper “Luther” von Roland Baumgartner (Musik) und Rolf Rettberg (Buch) statt. Mit mehr als 20 Solopartien, dazu Chor, Extrachor, Kinderchor und Ballett ist dies auch die grösste Produktion des Theaters Hof der aktuellen Spielzeit. Im April wird die Oper dann zweimal in Bayreuth aufgeführt.

Beginnend mit der Errettung vor einem heftigen Gewitter, die dem jungen Luther zum religiösen Erweckungserlebnis wird, erzählt die Handlung Stationen in Luthers Leben und seine Entwicklung hin zu einem streitbaren Kritiker der katholischen Kirche. Besonders der florierende Handel mit Ablassbriefen motiviert ihn, gegen die Heuchelei und Korruption der Kirche Stellung zu beziehen. Auch die Drohung des Papstes ihn zu exkommunizieren, kann ihn nicht aufhalten. Luther setzt einen Prozess in Gang, der schließlich zur Spaltung der Kirche führt. Die Heilige Anna, Schutzpatronin der Bergleute, nimmt (als frei erfundene Figur) in dieser Oper Martin Luther das Versprechen ab, Augustinermönch zu werden und eine Pilgerreise nach Rom zu unternehmen, nachdem sie den jungen Studenten der Rechtswissenschaften vor einem heftigen Gewitter errettet hatte. Die Heilige, mit den Schwächen der menschlichen Natur vertraut, glaubt nicht so recht an Luthers Schwur und begleitet ihn in der Gestalt der “Hexe” Barbara als Kontrollinstanz durch die Oper. Neben den religiös-politischen Entwicklungen erzählt die Oper auch von Martin Luthers Verhältnis zu Katharina von Bora, die er als junge Nonne im Kloster Nimbschen kennen lernt. Jahre später begegnet er ihr in den Wirren des Bauernkrieges wieder und lernt sie zu lieben.

Musikalisch bietet die Oper groß angelegtes, sinnliches Musiktheater. Den Begriff “neoromantische Oper” sieht Uwe Drechsel, Intendant des Theaters Hof, daher wörtlich: Wuchtige Chöre und Massenszenen wechseln sich ab mit Momenten berührender Tiefe und Innigkeit. Roland Baumgartner habe – anders als andere zeitgenössische Komponisten – “wirklich gesangsfreundliche Linien” geschrieben, weit weg von jeder Atonalität, “und man geht mit Melodien im Ohr nach Hause”. Die Rückkehr zur Melodie, das ist für Drechsel auch “der zukünftige Weg, den die Oper gehen muss, um nicht Leute aus dem Theater zu vertreiben”, so Drechsel.

Team und Besetzung:

Martin Luther-Statue in Wittenberg

Musikalische Leitung: Arn Goerke

Inszenierung: Uwe Drechsel

Bühne: Rudolf Rischer

Kostüme: Barbara Schwarzenberger

Chor: Michel Roberge

Choreographie: Barbara Buser

Opernchor theater hof Ballett theater hof

Hofer Symphoniker

Martin Luther: Thomas Rettensteiner

Heilige Anna / Barbara: Yelda Kodalli

Katharina von Bora: Ingrid Katzengruber

Abt / Johann Tetzel: Peter Dittmann

Äbtissin: Stefanie Rhaue

Maria, eine Jüdin: Marianne Lang

Papst Leo X.: Karsten Jesgarz

Michelangelo: Jürgen Schultz

Ablasshändler / Friedrich III., Kurfürst von Sachsen: Karsten Schröter

Teufel: Thilo Andersson

Karl I. von Spanien, der spätere Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches: Christian Seidel

Albrecht von Brandenburg: Wladimir Polatynski

Jakob Fugger, Bankier: Manuel Günther

Alte Frau: Zene Kruzikaite

Drei Angestellte Tetzels: Peter Leinhos, Daniel Milos, Matthias Kaspar

Bettler/Zeremonienmeister: Florian Bänsch

Die Aufführungen der Oper im Einzelnen: Matinee: 28. Feb., 11 Uhr. Premiere: 5. März, 20 Uhr. Weitere Aufführungen in Hof: 12., 27. und 28. März, 2., 18., 19., 22. und 23. Mai; in Bayreuth: 10. und 11. April. Tickets sind online erhältlich.

Komponist Roland Baumgartner

Komponist Roland Baumgartner: In Salzburg geboren begann er seine Ausbildung als Fünfjähriger, studierte dann am Wiener Konservatorium Komposition, Klavier und Trompete. Nach seiner Graduierung als 18-Jähriger wurde er mit 21 Jahren der jüngste Direktor des Salzburger Musikschulwerks. Zu dieser Zeit schrieb er sein Ballet Bergsegen, das vom Royal Ballet in London uraufgeführt wurde. 1979 ging er nach Amerika, um bei Leonard Bernstein Kompositionslehre zu studieren. Anschließend dirigierte er unter anderem die Tschechoslowakische Philharmonie, das NDR- Symphonieorchester, das Philadelphia Philharmonic und das Bolshoi Symphony Orchestra.

Seine Missa Pacis wurde zum Anlass der 200-Jahr-Feier der amerikanischen Verfassung in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten uraufgeführt, 1994 von der Deutschen Welle via Satellit in 38 Länder übertragen, dann überarbeitet und 1995 bei der Linzer Klagwolke vor 70.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Zum hundertjährigen Hollywood-Jubiläum erschien seine Hollywood Symphonie und im Frühjahr 1994 leitete er eine Movie Classics-Deutschlandtour mit dem Bolshoy Symphony Orchestra und Margot Werner. Bei der Linzer Klangwolke 1996 wurde seine dem Greenpeace-Gründer David McTaggart gewidmete Symphonia Globalis vor 95.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht.

Autor Rolf Rettberg

2001 tourte Baumgartner mit seinem Musical “Sisi -Kaiserliche Schönheit” nach München, Bad Ischl und Wien. Nach der Fertigstellung seiner “Opera Mystica” und seinem Projekt mit George Foreman “Let us live” (mit Ramon Vargas, Domino Blue, Sathya Bartko, den Wiener Sängerknaben und dem Vienna Festival Symphony Orchestra) wurde sein Hundertwasser-Musical als Multimediaproduktion in Wien visavis vom Hundertwasserhaus unzähligen Besuchern gezeigt. Baumgartner schrieb zudem die Musik zu über 80 TV-Filmen und –Serien (z.B. “Mit Leib und Seele”, “Jenseits der Morgenröte”, “Tatort”, “Deadly Game”). Er lebt in Niederösterreich.

Autor Rolf Rettberg: In Bremen geboren. Abgeschlossenes Studium der Geschichte, Philosophie und Soziologie. Im Anschluss Arbeiten in den Bereichen Drogenforschung und – therapie. Tätigkeit als streetworker. 1985 Umzug nach Spanien, wo er mit seiner Frau Ursula in Madrid die Deutsche Buchhandlung AURYN und die Deutsch – Spanische Literatur- und Musikgesellschaft HÄNDEL & COMPANY gründete, die vor Allem der Aufführung und Verbreitung der Werke von Georg Friedrich Händel diente. 1998 Stipendium der Deutschen Bundesregierung für die Villa Aurora in Los Angeles, 2000 Romstipendium der Stadt Wien. Er schrieb zahlreiche Theaterstücke und Libretti (z.B. für die Musicals “Hundertwasser” und “Ludwig2″ von Konstantin Wecker, aber auch Prosa und Lyrik. Er lebt in Baden bei Wien.

Montag, 8. Mai 2006, von Elmar Leimgruber

Rudle meets Hundertwasser: 13.5.,19.30 Uhr

Was verbindet den Kabarettisten Gerold Rudle mit dem Maler und Visionär Friedensreich Hundertwasser? Diese und weitere spannende Gegenwartsfragen werden an diesem Samstag gelöst:
Im ersten Teil des Abends unterhält Gerold Rudle, nach der Pause folgt die Aufführung des Multimedia-Musicals House Of Dreams von Roland Baumgartner-Tausendklang zu Ehren Hundertwassers.
Termin: Gerold Rudle trifft Friedensreich Hundertwasser
Zeit: Samstag, 13. Mai 2006, 19.30 Uhr
Ort: Musicaltheater House Of Dreams, visavis Hundertwasserhaus, Kegelgasse 37-39, 1030 Wien
Infohotline und Kartenreservierung: http://www.house-of-dream.com
Tel. 0664/2380551

Dienstag, 20. Dezember 2005, von Elmar Leimgruber

Musical House Of Dreams würdigt Friedensreich Hundertwasser

Unter Anwesenheit der Grand Damen des österreichischen Fernsehens Chris Lohner und Brigitte Xander sowie weiterer Prominenter aus Kultur und Politik wurde Friedensreich Hundertwasser gefeiert. Der als Friedrich Stowasser geborene österreichische Künstler und Naturschützer wäre am 15. Dezember 77 Jahre alt geworden.

Anlässlich seines Geburtstages wurde visavis vom Hundertwasserhaus in der Wiener Kegelgasse das Theater House of Dreams errichtet und das gleichnamige Multimedia-Musical der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses lohnt sich allemal, anzusehen.


Die Adaptierung der Räumlichkeiten als Theater nahm Hundertwassers langjähriger Mitarbeiter Werner Spiegelwerner vor. House Of Dreams stammt aus der Feder des weltweit bekannten österreichischen Komponisten Roland Baumgartner, den nun der Beiname Tausendklang ziert. Neben Chris Lohner, Johannes Rödhammer und Helmuth Seufert sind Domino Blue, Joachim Moser, Gerald Pichowetz und Jenny Bell in den Hauptrollen zu sehen.

Das 45 Minuten währende Multimedia-Musical wird ab sofort täglich jederzeit zwischen 10.00 und 18.00 Uhr vorgeführt, bei Bedarf sind Abendgalavorstellungen um 19.00 Uhr vorgesehen.

Mittwoch, 2. Mai 2001, von Elmar Leimgruber

Wenig Neues in Sisi-Musical von Roland Baumgartner, dafür aber gute Besetzung

Domino Blue als Sisi und Mathias Reinthaller als Kaiser Franz Josef

Im Wiener Etablissement Ronacher wird in diesen Tagen das Musical “Sisi – Kaiserliche Schönheit” aus der Feder des Niederösterreichers Roland Baumgartner aufgeführt. Der Komponist ließ zwar vielfach Melodien seines Musicals “Sissy und Romy” aus den Neunzigern in sein aktuelles Werk einfließen, diese hören sich aber großteils immer noch gut an. Allerdings schien sich Baumgartner an manchen Stellen nicht sicher gewesen zu sein, wen er eher ansprechen möchte: Die Freunde des Wiener Walzers, die Musikantenstadl-Fans oder die Anhänger von Musicals. Was zu Beginn eher schnulzenhaft beginnt, steigert sich im Laufe der Handlung auch musikalisch, so dass das Publikum zu Recht am Ende des Musicals kaum genug applaudieren konnte.

Es brillierten Domino Blue als Sisi, Mathias Reinthaller als Kaiser Franz Josef, Jason Fleck als Graf Andrasy und Stefan Trdy als König Ludwig II. Besonders gut kam beim Publikum auch der Kabarettist und Schauspieler Michael A. Mohapp in seiner Sprechrolle als Wiener Zeitungsverkäufer an. Soundmäßig gesehen erstaunt die Tasache, dass im Graben tatsächlich ein Orchester musiziert, aber der Klang irgendwie voll-elektronisch auf die Zuschauer wirkt. Vielleicht wäre es hier sinnvoll, die in Musical-Produktionen übliche Verstärkung authentischer und dezenter einzusetzen, damit der natürliche Klang der akustischen Instrumente besser zur Geltung kommt. Baumgartner, der nicht nur die Musik, sondern auch den Text verfasste, stellte an den Beginn seines Musicals den Tod der Kaiserin und lässt dann im Todeskampf ihr Leben rückblendend wiedergeben. Dabei wird sie von ihrer kommentierenden Seele Titania begleitet.

“Sisi” gelangt noch bis einschließlich 6. Mai zur Aufführung. Das Musical wurde vorher bereits in Bad Ischl und in München zur Aufführung gebracht, bevor dessen Rechte von der Orbi Entertainment AG aufgekauft wurden, erklärte Produzent Tom Blue. Sisi soll nun weltweit vermarktet werden; weitere Orbi-Projekte in Österreich sind aber demnächst nicht geplant, sagte Blue. Baumgartner selbst schreibt derzeit ein “überdimensionales Werk”, die “Opera Mystica”, eine Art “Weltraumoper”, die “Zukunft und Vergangenheit mit Musikstilen verschiedener Epochen miteinander verbindet”, wie er sagte.

Der 45-jährige Roland Baumgartner begann seine Ausbildung als Fünfjähriger, studierte dann am Wiener Konservatorium Komposition, Klavier und Trompete. Nach seiner Graduierung als 18-Jähriger wurde er mit 21 Jahren der jüngste Direktor des Salzburger Musikschulwerks. Zu dieser Zeit schrieb er sein Ballet Bergsegen, das vom Royal Ballet in London uraufgeführt wurde. 1979 ging er nach Amerika, um bei Leonard Bernstein Kompositionslehre zu studieren. Anschließend dirigierte er unter anderem die Tschechoslowakische Philharmonie, das NDR-Symphonieorchester, das Philadelphia Philharmonic und das Bolshoi Symphony Orchestra.

Seine Missa Pacis wurde zum Anlass der 200-Jahr-Feier der amerikanischen Verfassung in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten uraufgeführt, 1994 von der Deutschen Welle via Satellit in 38 Länder übertragen, dann überarbeitet und 1995 bei der Linzer Klagwolke vor 70.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Zum hundertjährigen Hollywood-Jubiläum erschien seine Hollywood Symphonie und im Frühjahr 1994 leitete er eine Movie Classics-Deutschlandtour mit dem Bolshoy Symphony Orchestra und Margot Werner. Bei der Linzer Klangwolke 1996 wurde seine dem Greenpeace-Gründer David McTaggart gewidmete Symphonia Globalis vor 95.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Baumgartner schrieb die Musik zu über 80 TV-Filmen und –Serien, sein Kompositionsreichtum (über 3000 Werke) ist auf über 120 CDs in 40 Ländern der Welt abgespeichert.