Mit ‘Sprachgruppen’ getaggte Artikel

Donnerstag, 11. April 2013, von Elmar Leimgruber

Dalai Lama erhält Minderheitenpreis 2013

Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, hat am Mittwoch (10. April) aus den Händen von Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder den Minderheitenpreis 2013 erhalten. “Ein gewonnener Kampf an der Minderheitenfront ist einer, der nur Gewinner kennt und keine Verlierer:” Dieses Credo stellte Durnwalder an das Ende seiner Laudatio für den Dalai Lama.

Alle zwei Jahre vergibt die Südtiroler Landesregierung den Minderheitenpreis an Persönlichkeiten oder Organisationen, die sich besonders um den Schutz und die Förderung von Minderheiten verdient gemacht haben. In diesem Jahr ging der Preis an Tenzin Gyatso, den 14. Dalai Lama, das geistliche und bis vor zwei Jahren auch weltliche Oberhaupt der Tibeter. In einer feierlichen Verleihung im Innenhof des Palais Widmann in Südtirols Landeshauptstadt Bozen wurde der mit 20.000 Euro dotierte Preis dem Dalai Lama persönlich überreicht.

 

Der Dalai Lama nannte die Zuerkennung des Preises heute eine große Ehre, auch weil er von einem kleinen Volk komme, mit dem die Tibeter eine enge Freundschaft entwickelt hätten. Er unterstrich, dass der Kampf der Tibeter einer echten Autonomie gelte, in der sie ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität ausspielen könnten.  Ausführlich ging der Dalai Lama auf die drei Leitlinien ein, denen er sein Leben gewidmet habe. Die erste davon sei die Erkenntnis, dass alle Menschen gleich seien. “Schließlich streben alle Menschen gleichermaßen nach einem glücklichen Leben”, so der Dalai Lama, der zudem dafür plädierte, alles daran zu setzen, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen.

Als zweite Leitlinie nannte der Dalai Lama die Harmonie zwischen den Religionen. “Diese Harmonie ist nicht etwa eine Utopie, sondern in vielen Teilen der Welt bereits Realität”, so der Dalai Lama. Möglich sei dies nicht zuletzt deshalb, weil auch alle Religionen letztendlich die gleichen Ziele verfolgten: die Förderung der Liebe, des Mitleids, der Toleranz und des Respekts. Leitlinie Nummer drei sei schließlich der Kampf um die Erhaltung der tibetischen Kultur, die wiederum im Buddhismus gründe und damit auf den Prinzipien der Gewaltlosigkeit und des Friedens basiere.

Südtirols Landeshauptmann Durnwalder hob in seiner Laudatio hervor, dass es zwar große Unterschiede zwischen Tibet und Südtirol gebe, dass beiden aber der Kampf um die eigenen Rechte und den Erhalt der eigenen Identität gemeinsam sei. “Wir hatten dabei das Glück, auf demokratische Kräfte zählen zu können, die uns den Weg zur Autonomie ermöglicht haben”, so der Landeshauptmann. Andernorts würde Minderheiten keine auch nur annähernd ähnliche Aufmerksamkeit zuteil. “Das Anders-Sein wird dort als Provokation aufgefasst, auf die mit Unterdrückung reagiert wird”, so Durnwalder. Damit auf diese Unterdrückung nicht mit Gewalt von Seiten der Minderheit geantwortet werde, brauche es Führungspersönlichkeiten, die Gewaltlosigkeit und Toleranz vorlebten. Der Dalai Lama sei eine solche Persönlichkeit, die stets auf Diplomatie, Sanftheit, Großmut und Herzlichkeit gesetzt habe. “Sie, Eure Heiligkeit, sind der beste Botschafter der Gewaltlosigkeit”, so der Landeshauptmann.

Durnwalder unterstrich zudem, dass Minderheiten einander unterstützen müssten, und zwar auch dadurch, dass man Vorbilder biete. “Unser Autonomie-Modell ist ein solches Vorbild, weil es das Beispiel eines gewonnenen Kampfes um die Rechte der Minderheiten ist”, so der Landeshauptmann. Südtirol sei zudem ein Beispiel – “nicht das Beispiel”, wie Durnwalder betonte – für das friedliche Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen und damit so etwas wie ein Freiluftlabor für die Lösung von Minderheitenfragen.

Der Landeshauptmann betonte zudem, dass sich der diesjährige Minderheiten-Preisträger von den bisherigen (Gottscheer-Vertreter August Gril sowie Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen FUEV) unterscheide. Hätte er in den ersten beiden Fällen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Minderheiten und deren Anliegen gelenkt, sei diese im Falle Tibets schon gegeben. “Es geht vielmehr darum, Ihnen, Eure Heiligkeit, zu zeigen, dass auch andere Minderheiten Ihren Kampf aufmerksam verfolgen und Ihren Weg der konsequenten, der bedingungslosen Gewaltlosigkeit unterstützen”, so Durnwalder. Und es gehe darum, anhand des Südtiroler Beispiels zu zeigen, dass sich Einsatz, Beharrlichkeit, Prinzipientreue und das feste Vertrauen in den gewaltlosen Weg lohne, weil es ein Beispiel eines gewonnenen Kampfes sei. “Wir möchten mit diesem Preis allen Beteiligten, Minderheiten wie Mehrheiten, vor Augen führen, dass ein gewonnener Kampf an der Minderheitenfront einer ist, der nur Gewinner kennt und keine Verlierer”, schloss der Landeshauptmann.

Dienstag, 23. November 2010, von Elmar Leimgruber

Südtirol bewirbt sich als Kulturhauptstadt Europas

Das so genannte Waltherhaus in Südtirols Landeshauptstadt Bozen
Foto: @ Leimgruber

Mit Beschluss der Südtiroler Landesregierung am 22. November 2010 ist für Südtirol der Weg frei, sich an einer Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2019 zu beteiligen. Geplant ist laut Landeshauptmann Durwalder aber nicht beispielsweise eine Bewerbung der beiden Südtiroler Städte Bozen oder Meran, sondern einer grossen “Region”:

Gemeinsam mit den Regionen Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien und dem Trentino will sich Südtirol demnach 2019 als Europäische Kulturhauptstadt bewerben. “Der Trend geht immer stärker weg von einer Kulturhauptstadt im wahrsten Sinne des Wortes und hin zu einem ganzen Gebiet, das sich als ‘Hauptstadt’ bewirbt”, so Durnwalder. In diesem Sinne wolle man sich an einer Kandidatur der Länder im Nordosten Italiens beteiligen.

“Wir wollen aber als gleichwertige Partner über die Ausrichtung der Kandidatur und die entsprechenden Projekte mitentscheiden dürfen und unsere Eigenheiten besonders hervorheben”, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. So wolle man als gleichwertiger Partner dem Netzwerk der Länder angehören, zudem wolle man sicherstellen, dass die Besonderheiten Südtirols als mehrsprachiges (deutsch, ladinisch, italienisch) Grenzgebiet besonders hervorgehoben würden. “Klar ist auch, dass alle drei Sprachgruppen einbezogen werden müssen”, forderte der Landeshauptmann.

“Wir können sicher sein, dass die Kandidatur auch ohne uns zustande kommen würde, nur wären wir dann ein weißer Fleck auf der Landkarte, während tausende Kulturinteressierte auf unsere Nachbarregionen schauen”, so der Landeshauptmann. Im zeitlichen Aufeinandertreffen der Bewerbung mit dem 100-Jährigen der Annexion Südtirols durch Italien sieht der Landeshauptmann indes kein Problem: “Im Gegenteil: Wir wollen auch im Rahmen der Bewerbung zeigen, dass Südtirol ein ganz besonderes Land mit einer entsprechenden Geschichte und Kultur ist”, so Durnwalder.

Sonntag, 23. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Schnell bewerben: Südtiroler Jugendsinfonieorchester sucht Nachwuchs

Stephen Lloyd bleibt auch weiterhin künstlerischer Leiter des Jugendsinfonieorchesters
Das Südtiroler Landesjugendsinfonieorchester mit seinem Dirigenten Stephen Lloyd
Foto: LPA, Pertl

Das Jugendsinfonieorchester Südtirol, das gerade sein neues Arbeitsjahr 2010/2011 plant, braucht Nachwuchs. Junge interessierte Instrumentalisten (alles ausser Tuba, Posaune und Tuba) aller drei Sprachgruppen (deutsch, italienisch, ladinisch) zwischen 14 und 24 Jahren können sich bis zum Mittwoch, 26. Mai 2010, für eine Anhörung anmelden. Die Anmeldung erfolgt beim Institut für Musikerziehung in deutscher und ladinischer Sprache in Bozen.

Das Anmeldeformular und der Vordruck für die nötige Datenschutzerklärung können hier herunter geladen werden. Die Auditionen werden am Samstag, 12. Juni, und Sonntag, 13. Juni 2010, in der Musikschule Bozen, Grieser Platz 16/B, Bozen stattfinden. Nähere Informationen erteilt das Institut für Musikerziehung (Tel.: 0471 972156).

Die Proben beginnen im Herbst und für 2011 stehen derzeit bereits die folgenden Konzerttermine des Orchesters bereits fest:

FR 01. April 2011 in Brixen
SA 02. April 2011 in Meran
SO 03. April 2011 in Bozen
MO 04. April 2011 (Teilorchester, Schülerkonzert)

Das Jugendsinfonieorchester Südtirol (JSOS) war 2006 mit Hilfe des Landes Südtirol als Versuchsprojekt ins Leben gerufen worden, um Nachwuchstalente zu fördern. Im Jugendsinfonieorchester, das seinen Sitz in Brixen hat, spielen bis zu 90 junge Instrumentalisten zwischen 14 und 24 Jahren. Für die Finanzierung kommt die deutsche Landeskulturabteilung auf, die organisatorische Leitung liegt beim Institut für Musikerziehung (IME) in deutscher und ladinischer Sprache, das gemeinsam mit dem italienischen Musikerziehungsinstitut, dem Konservatorium, den drei Schulämtern, der Universität Bozen und der Landeskulturabteilung die Gesamtverantwortung für das Orchester trägt.

Stephen Lloyd indes bleibt weiterhin künstlerischer Leiter des Jugendsinfonieorchesters Südtirol. Der aus Australien stammende und in Brixen wohnhafte Dirigent entschied ein entsprechendes Auswahlverfahren zu seinen Gunsten. Um die künstlerische Leitung hatten sich elf Kandidaten beworben. Lloyd wird demnach bis 2013 das rund 80-köpfige Jugendorchester leiten. Neben der Zweisprachigkeit waren Ausbildungen und Erfahrung im künstlerischen und musikpädagogischen Bereich sowie im Orchesterdirigieren gefragt. Elf Bewerbungen gingen im Institut für Musikerziehung ein, drei der Bewerber wurden zu einem Gespräch und einem Probedirigieren eingeladen. Die Entscheidung der Kommission fiel schliesslich zugunsten von Stephen Lloyd, der das Orchester gemeinsam mit Irene Troi von Beginn an geleitet hat.

Montag, 26. April 2010, von Elmar Leimgruber

Italienischer Ministerrat verabschiedet neue Zweisprachigkeits-Regelung für Südtirol

Das historische und aktuelle Südtiroler Landeswappen aus dem Jahr 1370 (Ursprünge 1190), wie es auf Schloss Tirol in Dorf Tirol in Südtirol abgebildet ist

Der italienische Ministerrat in Rom hat am Freitag nach Anhören von Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder die Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut genehmigt, mit der der Nachweis der Zweisprachigkeit in Südtirol neu geregelt wird. Demnach wird es künftig Alternativen zum bisher einzig gültigen Nachweis in Form des Zweisprachigkeitsprüfungs-Diploms geben. Im historisch deutschsprachigen Land (mit ladinischen Minderheiten in Gröden und im Gadertal und einzelnen Italienern vor allem ganz im Süden) leben seit dessen Abtrennung von Österreich 1918 und der folgenden Zwangitalienisierung durch die italienischen Faschisten auch viele Italiener in Südtirol, vor allem in den Ballungsräumen. Seit 1992 gilt das sogenannte Autonomiestatut in Südtirol, das die Zweisprachigkeit (deutsch und italienisch) in Südtirol und auch die Vergabe von öffentlichen Stellen nach Sprachgruppenzugehörigkeit regelt.

Wie das Südtiroler Landespresseamt mitteilt, werden künftig die international anerkannten Sprachnachweise der Zweisprachigkeitsprüfung gleichgestellt. Es handelt sich hier etwa um die Diplome, die auf deutscher Seite das Goethe-Institut oder dessen italienisches Pendant, das Dante-Alighieri-Institut, verleihen. “Es gibt ein Verzeichnis der Institutionen, deren Diplome künftig anerkannt werden”, so Durnwalder. Sollte man mit einem solchen Diplom nur die Sprachkenntnisse in Deutsch oder Italienisch nachweisen können (und nicht in beiden Sprachen), muss man die Zweisprachigkeitsprüfung nur noch in der jeweils anderen Sprache ablegen.

Ebenfalls als Zweisprachigkeitsnachweis, und zwar als jener der Stufe “A”, gilt künftig, wenn jemand die Matura in einer Unterrichtssprache ablegt und danach ein Studium in der jeweils anderen Sprache abschließt. Selbiges gilt für jene, die ein Unistudium in der einen und danach ein darauf aufbauendes Studium, etwa einen Masterlehrgang, in der jeweils anderen Sprache abschließen. “Damit lösen wir das Problem des Sprachnachweises praxisnah, können wir doch davon ausgehen, dass jemand, der es schafft, die Matura in der einen und das Studium in der anderen Sprache zu absolvieren, die beiden Sprachen auch beherrscht”, so der Landeshauptmann, der sich erfreut darüber zeigt, dass mit der neuen Regelung auch die Forderung vom Tisch sei, allein die Matura als Zweisprachigkeitsnachweis anzuerkennen.

Durnwalder macht allerdings darauf aufmerksam, dass nicht der Ort des Studiums zähle, sondern die Sprache, die bei Vorlesungen und Prüfungen verwendet werde. “Studiert jemand in Italien, Vorlesungen und Prüfungen werden aber in Englisch abgehalten, gilt dieses Studium nicht als Sprachnachweis”, so der Landeshauptmann.

Bislang galt das Diplom der vom Land selbst organisierten Zweisprachigkeitsprüfungen in Südtirol als einziger offizieller Nachweis, der EU-Gerichtshof hatte allerdings Alternativen dazu eingefordert. Diese sind heute mit dem vom Ministerrat genehmigten, aus einem einzigen Artikel bestehenden Gesetzesvertretenden Dekret geschaffen worden. Mit dem Dekret werden fünf neue Absätze in die bestehende Regelung zum Nachweis der Zweisprachigkeit eingefügt, drei dieser Absätze stehen für jeweils eine neue Alternative zum bisherigen Nachweis. Bereits im Jahr 2000 hatte der Europäische Gerichtshof die bisherige Regelung des Nachweises der Zweisprachigkeit in Südtirol für unzulässig erklärt.

Weitere Meldungen über Südtirol (Auswahl):

- Merkel überraschend in Südtirol

- Südtirol jagt den inneren Schweinehund

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- Hans Karl Peterlini die Südtiroler Helden-Psyche

- Das Märchen von der Überetscher Bahn

- Südtirol: Welschnofen ist am teuersten, Pfalzen am billigsten

- Tiroler Gedenkjahr offiziell beendet

- Dem Vater der Südtirolautonomie, Silvius Magnago, zum Geburtstag

- Österreich verweigert die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

- Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

- Italienischer Botschafter in Wien zu Südtiroler Ortsnamenfrage

- Südtirol: Wo bleibt die Schutzmacht Österreich?

Donnerstag, 14. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler: Willkommen?

Seit die italienische Regierung gegen Ende letzten Jahres die längst fällige Aufhebung faschistischer Gesetze in Bezug auf die Südtirolfrage im letzten Moment verweigert hat und das offizielle Österreich die Sorgen der Südtiroler Bevölkerung ignoriert, gehen die politischen Wogen südlich des Brenners hoch:

Die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) fordert einmal mehr eine Verankerung der Schutzmachtfunktion für Südtirol in der österreichischen Verfassung und hat hierbei auch die Rückendeckung durch die deutschsprachige Opposition und selbst durch einige politische Vertreter Österreichs. Italien lehnt dies allerdings strikt ab.

Andererseits -und so sehe ich das- solange es das offizielle Österreich -aus diplomatischer Freundschaft zu Italien- nicht einmal in der Ortsnamenfrage (mir geht es hier nicht darum, die im 20. Jh. im Faschismus in Südtirol eingeführten italienischen Ortsnamen abzuschaffen, sondern den seit über 1200 Jahren bestehenden deutschen Ortsnamen nicht die rechtliche Grundlage zu entziehen; siehe dazu auch die Stellungnahme von Massimo Spinetti, des italienischen Botschafters in Wien) wagt, sich für die Anliegen der Südtiroler einzusetzen würde auch eine Verankerung der Schutzmachtfunktion in der österreichischen Verfassung Südtirol nicht wirklich viel bringen.

Und dieselbe SVP will nun auch eine Volksabstimmung in Südtirol darüber abhalten lassen, ob -wie von ihr vorgeschlagen- die Doppelstaatsbürgerschaft (italienische und österreichische) kommen soll. Dieser Idee können selbst die Grünen -die politisch sowohl die deutsche als auch die italienische Sprachgruppe in Südtirol vertreten und für deren friedliches Zusammenleben stehen- was Positives abgewinnen: “Die doppelte Staatsbürgerschaft in Grenzregionen ist ein guter Ansatz und eine durchaus europäische Lösung, um Grenzen durchlässiger zu machen und mit erweiterten Staatsbürgerrechten auch plurale Identitäten zu fördern”.

Und auch wenn sich das offizielle Österreich diesbezüglich derzeit kaum und wenn doch, eher skeptisch dazu äussert: Wie auch immer diese Abstimmung in Südtirol ausfällt: sie könnte der “Schutzmacht Österreich” eine wertvolle “Orientierungshilfe” in der Südtirol-Frage sein. Auch von daher ist eine solche Volksabstimmung sehr zu begrüssen.

Es geht ja auch nicht darum, dass jeder Südtiroler nach einer Volksabstimmung zugunsten der Doppelstaatsbürgerschaft auch automatisch auch österreichischer Staatsbürger werden müsste, aber die Wahlmöglichkeit, die Freiheit dazu sollte gegeben sein. Und eigentlich würde in einem vereinten Europa die Vergabe der Doppelstaatsbürgerschaft an Südtiroler weder Österreich noch Italien schaden: es spricht also im Grunde nichts dagegen.

Der Nachrichtendienst “Südtirolnews” hat heute übrigens eine Onlineabstimmung zu diesem Thema gestartet.