Mit ‘Tabakrauch’ getaggte Artikel

Montag, 31. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Weltnichtrauchertag 2010: Jede Stunde ein Todesfall durchs Rauchen

Rauchen tötet!
Bild: Andreas Stix, pixelio.de

Heute ist Weltnichtrauchertag: Jede Stunde stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Tabakrauchs. Dies teilt der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger mit. Raucher haben zudem im Durchschnitt eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung als Nichtraucher. Maßnahmen der Raucherentwöhnung und zum Nichtraucherschutz sind deshalb wichtiger Bestandteil einer nationalen Gesundheitspolitik.

Eine österreichweit durchgeführte Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zeigt, dass 1,6 Mio. ÖsterreicherInnen täglich rauchen. Und neben den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums stellt auch der Passivrauch eine massive Bedrohung für die Gesundheit dar. Passivraucher verlieren rund 9 Monate an Lebenserwartung, so eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS). Rauchen stellt heute das bedeutendste Gesundheitsrisiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, sowie Krebserkrankungen dar und ist die wichtigste vermeidbare Ursache von vorzeitigem Tod.

Viele Raucherinnen und Raucher sind mit ihrem Rauchverhalten unzufrieden und möchten etwas verändern, einige möchten ihren Konsum reduzieren, manche ganz mit dem Rauchen aufhören. Die österreichische Sozialversicherung bietet schon seit vielen Jahren unterschiedliche Möglichkeiten zur RaucherInnenentwöhnung an: stationäre und ambulante Programme und das Rauchertelefon, eine gelungene Kooperation zwischen den Krankenversicherungsträgern, den Ländern und dem Bundesministerium für Gesundheit (www.rauchertelefon.at, 0810810013). Darüber hinaus hat das Rauchertelefon Broschüren und Folder, die telefonisch oder per e-Mail unter info@rauchertelefon.at kostenlos bestellt werden können.

Was Südtirol betrifft, geht aus der Mehrzweckerhebung der Haushalte 2009 des ISTAT, durchgeführt vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT), hervor, dass 19,0% der Südtiroler mit 14 Jahren und mehr rauchen, und zwar 21,9% der Männer und 16,3% der Frauen. 26,5% haben mit dem Rauchen aufgehört und 54,5% haben nie damit angefangen. Weiters zeigt die Erhebung, dass der Anteil der Raucher bei den über 60-Jährigen am geringsten ist und dass Männer im Schnitt mehr Zigaretten am Tag rauchen als Frauen (13 Zigaretten gegenüber 9).

Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltnichtrauchertag am 31.5.2010 mitteilt, zählten sich im Jahr 2009 nach den Ergebnissen des Mikrozensus 74% der deutschen Bevölkerung über 15 Jahren zu den Nichtrauchern. Insgesamt sind 70% der Männer und 79% der Frauen Nichtraucher. 45% der Männer und 64% der Frauen haben noch nie geraucht. Der Anteil der ehemaligen Raucher, das heißt die Ausstiegsquote, ist bei Männern mit 25% größer als bei Frauen mit 15%.

Im Jahr 2008 starben in Deutschland 43 830 Personen, davon 30 780 Männer und 13 050 Frauen, an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungen-/Bronchialkrebs, der mit 42 319 Sterbefällen die vierthäufigste Todesursache ist, zählen auch Kehlkopf- (1 484 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (27 Sterbefälle) zu diesen Folgeerkrankungen des Rauchens. Insgesamt waren 5,2% aller Sterbefälle im Jahr 2008 auf eine für Raucher symptomatische Krebserkrankung zurückzuführen. Bei der Betrachtung der Todesursachen im Zusammenhang mit dem Rauchen muss zusätzlich davon ausgegangen werden, dass bei einer Vielzahl von Todesfällen insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie durch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) der Konsum von Tabak mit zum Tode beigetragen haben kann.

Über 50 Inhaltsstoffe in Zigaretten sind krebserregend und erhöhen die Gefahr von tödlichen Herzinfarkten, schreibt der TÜV Rheinland, der eine eigene Raucherentwöhnung anbietet. Doch trotz dieser bekannten Risiken raucht immer noch ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Das traurige Ergebnis: Pro Jahr sterben laut des aktuellen Drogen- und Suchtberichts der deutschen Bundesregierung rund 140.000 Deutsche vorzeitig an den direkten Folgen des Rauchens. Eigentlich ein guter Grund, um mit dem Rauchen aufzuhören. Aber die Nikotinabhängigkeit wird häufig unterschätzt: Nicht nur körperlich verlangt es Raucher nämlich nach einer Zigarette, auch die psychische Abhängigkeit bestimmt stark das Rauchverhalten.

Doch dauerhaft aufhören ist möglich: Rund eine Million Menschen in Deutschland schaffen es jedes Jahr. Ärzte und Apotheker helfen zudem Betroffenen bei den anfänglichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Herzklopfen oder Schlaflosigkeit.

Freitag, 30. April 2010, von Elmar Leimgruber

Heuschnupfen kann zu allergischem Asthma führen

Der Pollenflug über EuropaGrafik: tk-online.de

Der 4. Mai 2010 ist der Welt Asthma-Tag. In Österreich leiden bis zu 12 Prozent der Bevölkerung an Asthma, bei Kindern stellt Asthma mittlerweile die häufigste chronische Erkrankung dar. Rund 30 bis 40 Prozent aller Patienten mit Heuschnupfen entwickeln im Lauf ihres Lebens allergisches Asthma. Ein großer Teil der Allergiker geht zu nachlässig mit der Erkrankung um und riskiert damit gesundheitliche Folgen wie chronisches Asthma. Diesem Etagenwechsel Nase – Lunge kann vorgebeugt werden! Auch Patienten, bei denen Asthma bereits diagnostiziert ist, sollten vor und während der Pollensaison mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten. Mit entsprechender Therapie und Compliance ist mittlerweile ein nahezu beschwerdefreies Leben möglich.

Rund 20 Prozent der Österreicher ab 15 Jahren leiden laut Gesundheitsbefragung der Statistik Austria an Allergien. Frauen trifft es mit 24 Prozent demnach häufiger als Männer (18 Prozent). Auch für Kinder stieg das Allergie-Risiko signifikant an. So wurden von 1995 bis 2003 bei Kindern zwischen sechs und sieben Jahren hohe Steigerungsraten an diagnostiziertem Asthma (plus 16 Prozent), Heuschnupfen (plus 22 Prozent) oder Ekzem (plus 37 Prozent) festgestellt. Bei Kindern zwischen 12 und 14 Jahren steigt die Prävalenz während ihres Lebens an Asthma zu erkranken um 32 Prozent, bei Heuschnupfen um 19 Prozent und bei Ekzmen um 28 Prozent.

Die Nase läuft, die Augen jucken und man fühlt sich abgeschlagen und müde. Hasel-, Erlen- und Birkenpollen machen gerade Allergikern mit Heuschnupfen wieder das Leben schwer. Knapp jede zweite Allergie ist eine Überempfindlichkeit gegenüber Blütenpollen. Allergien sind nach Ansicht von Experten die Epidemie des 21. Jahrhunderts. Fast jeder Dritte in Deutschland leidet mittlerweile unter einer allergischen Reaktion – Tendenz steigend: Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) geht davon aus, dass 2015 schon jeder zweite Mensch in den Industrienationen eine Allergie haben wird. “Gelingt es uns nicht, das Allergieproblem einzudämmen, werden die Deutschen schon bald ein Volk der Allergiker sein”, sagt Beate Thier, Ärztin bei der Techniker Krankenkasse (TK).

Wie stark sich Allergien hierzulande ausbreiten, zeigen die Krankheitszahlen bei Kindern und Jugendlichen. In der Altersgruppe der bis zu 17-Jährigen sind Allergien eines der häufigsten Gesundheitsprobleme überhaupt: Bei rund einem Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben Ärzte schon einmal Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis festgestellt. Damit nicht genug: Laut der so genannten KIGGS-Studie des Robert Koch-Instituts tragen mehr als vier von zehn Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren schon Antikörper gegen 20 getestete Allergene in sich. Das bedeutet, dass sie zwar noch keine Allergie haben, aber ihr Immunsystem bereits sensibilisiert ist. Damit ist fast jeder zweite Jugendliche in Deutschland allergiegefährdet.

“Die sozialen und wirtschaftlichen Kosten durch Allergien sind schon jetzt enorm”, so Beate Thier. “Viele Menschen können beispielsweise ihren Beruf nicht mehr wie gewohnt ausüben oder müssen ihn wegen einer Allergie ganz aufgeben.” Schulkinder können sich laut ECARF bei Heuschnupfen bis zu 30 Prozent schlechter im Unterricht konzentrieren. Den volkswirtschaftlichen Schaden durch Allergien schätzt die ECARF in der Europäischen Union mittlerweile auf 100 Milliarden Euro jährlich.

Die Weltgesundheitsorganisation erwartet, dass sich Allergien in Europa zukünftig noch weiter ausbreiten werden. Daher empfiehlt die TK, vor allem Kleinkinder vor starken Allergenen zu schützen, um so ihr Allergierisiko zu senken. Substanzen, die besonders leicht Allergien auslösen können, sind zum Beispiel Schimmel und Tabakrauch.

Zum Thema Pollenflug habe ich erst kürzlich schon informiert: hier gibts mehr dazu. Die Info-Broschüre zum Thema “Allergie” ist hier und jene zum Thema “Asthma Bronchiale” ist hier kostenlos downloadbar.