Mit ‘User’ getaggte Artikel

Sonntag, 8. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Facebook sucht Denuntianten: Pfui!!!

Obwohl sich an der Börse offensichtlich kaum wer tatsächlich ernsthaft, vor allem finanziell interessiert: Das Social Network Facebook wächst und gedeiht wie kein zweites. Eine Besonderheit dieser Online-Community ist -was sie vor allem von zahlreichen Dating-Plattformen unterscheidet- dass es sich hier auschließlich um echte User handelt, die miteinander kommunizieren und ihr Leben virtuell teilen.

Eine Vorausstzung hierfür ist gerade bei einer so großen Community (über 900 Mio. aktive Nutzer weltweit) natürlich vor allem die Möglichkeit der User, selbstbestimmt zu entscheiden, wer gewisse Inhalte, Fotos und Statements einsehen darf, was -wohl auch aufgrund zahlreicher Proteste von Datenschützern weitgehend gegeben sein dürfte: Jeder Facebook-User hat also das Recht, andere nach freiem Ermessen nicht in seine Freundesliste aufzunehmen (oder zu sperren) oder nur gewisse Postings zugänglich zu machen. Dafür verlangt Facebook unter anderem, dass die User “ihre wahren Namen und Daten” angeben und zudem “keine falschen persönlichen Informationen auf Facebook bereitstellen oder ohne Erlaubnis ein Profil für jemand anderen erstellen” (Facebook-AGBs, 4.).

Während es gerade in Dating-Communities zum Schutz der Privatsphäre essentiell sein kann, dass die User über Pseudonyme miteinander kommunizieren können und erst später -nach freiem Ermessen- auch ihre wahre Identität offenbaren, halte ich die Facebook-Vorgabe, sich mit echtem Namen zu registrieren, nicht nur für sinnvoll, sondern für eines der wichtigsten Kriterien der Seriosität einer solch großen Community. Ich kann das Erstellen von Pseudonymen in vielen Fällen absolut nicht nachvollziehen: in der realen Welt kann man sich ja auch nicht hinter einem Pseudonym verstecken. Ich begrüße und unterstütze daher die Facebook-Verpflichtung, auch im virtuellen Raum, im Internet, zu dem zu stehen, was man denkt und schreibt und zwar auch mit seinem echten Namen.

Dass nun aber Facebook bei seiner Jagd nach Pseudonymen die “Hilfe” anderer User beansprucht, ist in dieser Form absolut nicht zu akzeptieren. Wie der Online-Dienst Heise berichtet, werden User gebeten, den Namen eines fb-Freundes gegebenenfalls als unecht zu denunzieren. Um “Facebook zu verbessern”, wird ein Profilbild und ein Name präsentiert, verbunden mit der Bitte: “Bitte hilf uns dabei zu verstehen, wie Nutzer Facebook verwenden. Deine Antwort bleibt anonym und hat keinen Einfluss auf das Konto deines Freundes. Ist dies der echte Name deines Freundes?” Und  als (unfreiwilliger) Facebook-Spitzel kann man dann “Ja”, “Nein”, “Ich kenne diese Person nicht.” und “Ich möchte nicht antworten.”  als Antwort anklicken.

Die Online-Community ist empört über den Facebook-Wunsch nach Bespitzelung und wehrt sich: Vollkommen zu Recht! Es ist zwar nicht ok, in einer Community, die klar vorgibt, dass sie reale User haben will, dennoch jede Menge Pseudonyme vertreten sind. Und ich kann den Wunsch von Facebook daher nachvollziehen, diese in ihrer Authentizität zu stärken. Aber dafür andere User zu benützen, ist moralisch schwerstens abzulehnen und zu verurteilen. Obwohl ich also (mit wenigen Ausnahmen, wo das gerechtfertigt sein könnte) gegen das feige Verwenden von Pseudonymen auf Facebook bin, “helfe” ich hier Facebook garantiert nicht: Bespitzelung und Denunzierung dürfen auch im Internet nicht zur akzeptierten Regel werden. Da muss man von Anfang an ein riesiges unverrückbares Stop-Schild anbringen und durch die Verweigerung Facebook auch zeigen, dass das Gewissen auch hier über der Norm eines Unternehmens steht.

Ich bin natürlich selbstverständlich mit realem Namen auf Facebook vertreten (aber ich genehmige als “Freunde” nur, wen ich kenne) und so auch redakteur.cc.

Dienstag, 8. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

8. Februar: Safer Internet Day: Computerviren nehmen zu

Internet-Sicherheit in der EU
Grafik: Eurostat

Der 8. Februar ist “Internet Safer Day”, der Tag des sicheren Internet. Wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union dazu mitteilt, verwenden zwar 84% der Internetnutzer IT Sicherheitssoftware, jedoch knapp ein Drittel der Internetnutzer in der EU27 war bislang bereits von einem Computervirus betroffen und erlitten 3% der Internetnutzer gar finanzielle Verluste.

In der EU27 berichteten demnach im Jahr 2010 fast ein Drittel der Personen (31%), die in den letzen 12 Monaten vor der Erhebung das Internet nutzten, dass ihr Computer in diesem Zeitraum von einem Virus oder einer anderen  Computerinfektion befallen war, welches zu Daten- oder Zeitverlust führte. Die höchsten Anteile von Usern, deren Computer von einem Virus oder einer anderen Computerinfektion befallen war, gab es in Bulgarien (58%), Malta (50%), der Slowakei (47%), Ungarn (46%) und Italien (45%) und die niedrigsten in  Österreich (14%), Irland (15%), Finnland (20%) und Deutschland (22%).

Von den Personen in der EU27, die in den letzten 12 Monaten das Internet nutzten, berichteten zudem 4%, dass sie in  diesem Zeitraum von einem Missbrauch persönlicher Daten, die über das Internet versendet wurden, und/oder von anderen Verletzungen der Privatsphäre betroffen waren. Die höchsten Anteile gab es hier in Bulgarien und Spanien (je 7%), Italien und den Niederlanden (je 6%). Im selben Zeitraum erlitten 3% der Internetnutzer in der EU27  finanzielle Verluste durch betrügerische E-Mails („Phishing”), Umleitung auf eine gefälschte Webseite („Pharming”)  oder durch Missbrauch der Bank- oder Kreditkarte. Die höchsten Anteile fanden sich in Lettland (8%), dem Vereinigten Königreich (7%), Malta und Österreich (je 5%).

Im Jahr 2010 berichtete laut Eurostat eine große Mehrheit der Personen (84%) in der EU27, die in den letzten 12 Monaten das Internet nutzten, dass sie eine Sicherheitssoftware oder Sicherheitsinstrumente zum Schutz ihres privaten Computer und Dateien verwendeten. In den Mitgliedstaaten verwendeten mehr als 90% der Internetnutzer in den Niederlanden (96%), Luxemburg, Malta und Finnland (je 91%) eine IT Sicherheitssoftware, während sich dieser Anteil in Lettland (62%), Rumänien (64%) und Estland (65%) auf weniger als zwei Drittel belief.
Verwendung von Kindersicherungssoftware bleibt eingeschränkt.

Von den Personen in der EU27, die in den letzten 12 Monaten das Internet nutzten und in einem Haushalt mit Kindern leben, berichteten 5%, dass sie festgestellt haben, dass Kinder von einem Computer im Haushalt aus auf ungeeignete Webseiten zugegriffen haben oder Internetkontakte zu potentiell gefährlichen Personen hatten. Die höchsten Anteile wurden in Italien (11%) und Lettland (9%) verzeichnet. Anzumerken ist laut Eurostat, dass dieser Indikator lediglich den Anteil der Personen zeigt, die auf dieses Problem aufmerksam wurden und daher die tatsächliche Zahl unterschätzt werden kann. Im Jahr 2010 hatten zudem 14% der Personen in der EU27, die in den letzten 12 Monaten das Internet nutzten und in einem Haushalt mit Kindern leben, eine Kindersicherungs- oder Webfiltersoftware installiert. Dieser Anteil war in Luxemburg und Slowenien (je 25%) am höchsten, gefolgt von Frankreich (24%), Dänemark, Österreich, dem Vereinigten Königreich (je 21%) und Finnland (20%).

Der Tag des sicheren Internets ist Teil einer weltweiten Bemühung zur Förderung eines sichereren  Internets für alle Nutzer, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und wird von INSAFE, einem europäischen Netzwerk für Internetsicherheit, organisiert, das von der Europäischen Kommission finanziell gefördert wird. Die Erhebung zu dieser Statistik bezieht sich auf Einzelpersonen im Alter von 16-74 Jahren. Referenzzeitraum war meist das zweite Quartal 2010. Das Programm “Sicheres Internet” der Europäischen Kommission ist online abrufbar.