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Montag, 12. Oktober 2015, von Elmar Leimgruber

Sieg der Angst – Analyse zur Wien-Wahl 2015

Michael Häupl hat ein “G’spür für Wien”. Ehrlich jetzt: Dass er nach 21 Jahren als Wiener Bürgermeister (der Bundespräsident darf für maximal 12 Jahre im Amt bleiben), mit Firmenpleiten, Bürokratie, Geldverschwendung, Korruption, Massenarbeitslosigkeit (vor allem unter Jugendlichen und Migranten) und Gebührenlawinen für Wiens Bürgerinnen und Bürger immer noch knapp 40 Prozent (nur etwa 5 Prozent weniger als 2010) der Wählenden für sich mobilisieren kann: Der Wiener SPÖ-Chef Michael Häupl ist ein absoluter Polit-Profi: Alle Achtung.

Nur: Wie wurde dieser “Sieg” errungen? Man muss Heinz Christian Strache echt dankbar sein, dass er das Hauptargument geliefert hat, ja es gar selbst war, um die Amtszeit Häupl um weitere Jahre an der Spitze der Stadt Wien zu verlängern. Thematisch konnte Häupl ja nicht punkten: Neue Wohnungen und Jobs zu versprechen, wo er 21 Jahre hindurch selbst die gesamte Macht innehatte und diese Chance offenbar nicht genützt hat, konnte nicht glaubwürdig sein. Und damit wäre auch keine Wahl gewonnen worden.

Was also hatte Häupl den Wählern in Wien tatsächlich zu bieten? Sicherlich hat er durch seine “Haltung”, sich um Flüchtlinge zu kümmern, bei manchen Wählern gepunktet. Aber diese Wähler hätten niemals gereicht.Vielmehr wurde Häupl aus demselben Gefühlsgrund von bisherigen Nichtwählern und klassischen Anhängern anderer Parteien diesmal gewählt wie FPÖ-Chef Heinz Christian Strache: Die Angst.

Angst als Wahlmotiv hat -zumindest hier in Österreich- bislang noch immer funktioniert. Während bislang vor allem rechte Populisten (FPÖ und teols auch BZÖ) die Gunst der Stunde nützten und von den Ängsten der Menschen profitierten, nützte dieses Mal vor allem Häupl dieses Wählerpotential und zwar hochprofessionell:

Strache trat an, um Häupl herauszufordern und um Bürgermeister von Wien zu werden. Was gibt es Idealeres als ein solches inszeniertes Feindbild: Strache darf nicht Bürgermeister werden! Und dies kann nur verhindert werden, wenn Häupl die Nummer 1 bleibt. Alle anderen Parteien egal, diesmal muss Häupl gewählt werden, sonst wird Strache Bürgermeister.

Anfangs war die Idee eines Herausforderers für Häupl ja gedanklich sogar mehrheitsfähig, zumal ein Großteil der Bevölkerung Wiens weder Häupl- noch Strache-Fan ist, aber einfach grundweg unzufrieden ist mit der SPÖ-Stadtpolitik und ihrem Chef Häupl. Und nur einem hätte man das Aufbrechen verkrusteter Strukturen und die Entmachtung der SPÖ (die seit 1945 ausnahmslos immer den Bürgermeister gestellt hat)  mehr zugetraut als eben Strache. Dieses Wiener Wunschdenken nach einer gänzlich anderen Politik in Wien bewiesen anfangs auch einige ernstzunehmende Umfragen. Also wurden seitens der SPÖ zunächst die klassischen indirekten Wahlbotschaften (ja die funktionieren offenbar immer noch bestens) überall positioniert: Brot und Spiele (Festln und Gelage und nochmal Festln, politische Massenkundgebung mit Gratiskonzerten mit Anti-FPÖ-Botschaft) verbunden mit dem Wohlfühlgedanken einer lebenswerten Stadt, was selbstverständlich daran liegt, dass hier die SPÖ regiert. Aber wehe, es käme wer anderer, dann wäre alles anders. Also sei zu hoffen, dass die bisherige Politik wiedergewählt wird und bleibt.

Bei diesen psychologischen Machtspielchen mit den tiefsten Ängsten der Menschen das zu verlieren, was ihnen wichtig ist und ihnen Lebensqualität schenkt, war es der SPÖ noch weniger wichtig als schon bei vorangegangenen Wahlkämpfen, dass entgegen den folgenden falschen und daher manipulierenden Umfragen kein wirkliches Duell um den ersten Platz in Wien (mehr ) stattfand (eine Mehrheit hätte vielleicht Häupl abgewählt, aber sicher nicht durch Strache ersetzen wollen), sondern Häupl in Wirklichkeit immer weit vor Strache lag.

Obwohl man genau wusste, dass man durch diesen verlogenen Ego-Trip (nur mich wählen, sonst kommt Strache) alle anderen Parteien massiv schädigen würde, baute man, weil man deren Erfolg sah, diese Angstkampagnen vor einem riesigen die Lebensqualität in Wien zerstörenden Feind, der de fakto nicht vorhanden war, durch das ständige Anheizen der medialen Debatte von der Nähe Straches am Bürgemeistersessel aus. Dadurch dass man dieser Ängste-Schürung nirgendwo entkam, mobiliserte sie nicht nur die eigenen Wähler, sondern auch Stammwähler anderer Parteien und selbst Menschen, die seit Jahren und Jahrzehnten nicht mehr wählen.

Man wählte wohl großteils weniger aus Begeisterung für Häupl (ein kleiner Stammwähleranteil nur wird ihn als aus persönlicher Überzeugung für seine Arbeit gewählt haben), sondern vor allem, um zu verhindern, dass Strache Bürgermeister von Wien wird. Die Angst hat also über die Vernunft gesiegt in Wien. Ich bin davon überzeugt, dass Häupl dies weiss (mit Angst kann man zwar Wahlen gewinnen, aber nicht regieren) und auch ahnt, wie sein Wahlergebnis ohne diese Angst-Wohlfühlkampagnen ausgefallen wäre und dass viele Wählerstimmen flüchtig und in Wirklichkeit gar nicht seine sind. Auch daher hat er wohl schon am Wahlabend Reformen versprochen, welche aber wohl erfahrungsgemäß nicht kommen werden werden: bis zu den nächsten Wahlen dauerts ja wieder Jahre…

Klar zählte auch bei Strache-Wählern vor allem die Angst als Wahlmotiv. Aber das Wahlmotto aller anderen Parteien schien zu lauten: Alle gegen Strache. Auch diese Ausgrenzung durch die anderen mobilisierte sowohl seine eigenen Anhänger als auch viele Mitglieder anderer Parteien und Nichtwähler, die in ihm eine Art Neustart in Wien sehen. Und natürlich war bei Strache die Angst vor Migranten und Flüchtlingen aus anderen Kulturen mit einer der Hauptmotive ihn zu wählen, obwohl die Stadt Wien auch unter einem Bürgermeister Strache rechtlich nicht in der Lage wäre, die Flüchtlingsproblematik auf eigene Faust und anderes und entgegen den nationalen und internationalen Vorgaben zu lösen. Die Angst war hier jedenfalls prägend. Und dennoch wäre das zu kurz gedacht. Dass vor allem sehr viele ehemalige SPÖ-Stammwähler nun blau gewählt haben, zeigt aber vor allem und eine allgemeine Unzufriedenheit der Menschen mit den verstaubten Langzeitpolitikern in Wien und in der Bundespolitik.

Der ÖVP, im speziellen der Wiener ÖVP, haftet dieses verstaubte Image noch mehr an als der SPÖ. Dies hängt damit zusammen, dass sich vor allem die Wiener Partei einer Reform unterzogen hat, dies aber offensichtlich nicht ausreichend kommunizieren konnte. Dabei hatte ausgerechnet die Wiener ÖVP eine drastische Verjüngungskur vorgenommen und zudem gab es im Zuge einer Demokratisierung parteiintern einen echten Vorzugsstimmenwahlkampf, der Vorbildwirkung auch für andere Parteien haben könnte. Daher kandidierten zahlreiche junge ÖVPler nicht nur auf der Landesliste, sondern auch und vor allem im Bezirk. Sie brachten sich und ihre jungen politischen Ziele ein, gingen auf die Straßen und gingen zu den Menschen, um Wien und ihren Bezirk mit konkreten vernünftigen Ideen noch lebenswerter zu gestalten. Das wurde von vielen Wahlberechtigten offenbar übersehen.

Die ÖVP Wien insgesamt strich bei diesem Wahlkampf auch u.a, auf Plakaten sehr klar ihre Wirtschaftskompetenz für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Wien hervor, aber mit einem sachlich-vernünftigen Wien-spezifischen Programm wurde sie offensichtlich durch das inszenierte Häupl-Strache-Duell im Wahlkampf als echte Alternative im Rathaus ebenfalls schlichtweg übersehen: Dass ein echtes und vernünftiges Programm für Wien nicht gewürdigt und dementsprechend nicht so gewählt wird wie bunte Plakate, flotte Sprüche und Angstkampagnen, ist demokratiepolitisch durchaus beunruhigend.

Dass es ein schwerwiegender Fehler war, Ursula Stenzel (die jetzt als Unabhängige für Strache antrat) im 1. Bezirk nicht mehr als Spitzenkandidatin antreten zu lassen, obwohl sie auch 2010 der ÖVP den Bezirksvorsteher-Sessel rettete, müsste spätestens jetzt nach dem Wahlergebnis klar sein. Aber das war auch schon der einzige Fehlgriff von Wiens ÖVP-Chef Manfred Juracska. Er gilt zudem als ein rationaler Mann mit einem klaren sachlichen Standpunkt und dennoch als sehr kompromissbereit, was in einer Koalitionsregierung wichtig ist. Als kluger und dialogfähiger Vizebürgermeister in einer rotschwarzen Koalition hätte er im Rathaus die Umsetzung seiner vernünftigen Wahlversprechen beweisen können.

Juracskas Rücktritt als ÖVP-Chef in Wien nach dem katastrophalen Wahlergebnis seiner Partei in Wien entspricht seiner verantwortungsbewussten Persönlichkeit, wodurch die Wiener ÖVP und wohl auch das Wiener Rathaus einen bodenständigen und vernünftigen Politiker verliert. Bleibt zu hoffen, dass rasch ein vernünftiger Nachfolger gefunden wird. Ob jetzt eine Regierungsbeteiligung seitens der ÖVP sinnvoll ist, zweifle ich nach diesem Wahlergebnis an. Aber unabhängig davon, ob in der Regierung oder in der Opposition: Die Wiener ÖVP muss schärfer und klarer in ihrem Profil werden und dieses auch zeigen: nicht nur vor Wahlen, sondern ab jetzt und sofort.

Dass die Wiener Grünen mit Maria Vassilakou relativ wenige Stimmen verloren haben, liegt vermutlich an zwei Hauptfaktoren: Zum einen wurden sie von jenen, welche schon bislang die Grünen in den Gemeinderat wählten offenbar bestätigt (aber was konkret?) in ihrer Arbeit und zum anderen wird nun mal (ja auch von Mauranten und Akademikern) großteils aus dem Bauch heraus gewählt. Und die grünen Wahlplakate waren nun mal einfach die schönsten.

Die Neos mit Beate Meinl Reisinger wären heute bereits Geschichte, wären sie auch in Wien nicht gewählt worden. Diesmal hat es jedoch (zwar schlechter als erwartet, aber immerhin) erwartungsgemäß geklappt. Es ist gut, dass sie genauso wie Rote, Grüne, Schwarze und Blaue im Gemeinderat vertreten sind: eine bunte und vielfältige Parteienlandschaft ist in jedem Fall begrüßenswert. Und vielleicht gibts ja sogar eine Dreierkoalition mit den Neos.

Die SPÖ wird nun in den kommenden Wochen Gespräche und Koalitionsverhandlungen führen. Es ist zu wünschen, dass die Wienert Politik in Zukunft besser wird, dass sie nicht nur auf oberflächliche Wohlfühlpakete setzt, sondern echte Reformen (anstatt kostspielige Prestigeprojekte) zugunsten der gesamten Bevölkerung angeht.

Eines aber bleibt beunruhigend beängstigend von dieser Wahl:
Angst lähmt und hindert daran, Politik und Zukunft aktiv zu gestalten.
Und trotzdem ist in Wien Angst offenbar der stärkste Motor so oder anders zu wählen: Angst vor Fremden, Angst vor den Blauen oder ganz einfach nur die Angst, dass sich auch nur das Geringste ändern könnte, wenn man anders wählt als bisher. Das finde ich äußerst bedenklich und problematisch.

Tja: Wien ist und bleibt eben anders: Es wird hier immer sein, wie’s immer war. Und Basta!

 

Weitere Kommentare und Infos zur Wiener Stadtpolitik:

Raunz net! Wähl! – Vor-Wahl-Kommentar 2015

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Wiener Gemeinderatswahl 2010: Eindrücke in Bildern (Fotos)

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Kommentar zum Wahlergebnis 2010

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Wer rot-grün säht, wird tiefblau ernten: Kommentar zur Wiener Koalition 2010

rot-grün lässt Wiens Einwohner bluten

Donnerstag, 8. Oktober 2015, von Elmar Leimgruber

Raunz net! Wähl! (Vorab-Kommentar zur Wien-Wahl 2015)

Der Countdown zur Wienwahl läuft in vollen Touren: Und: Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien: Jetzt gibts es tatsächlich ein “Duell” um den prestigeträchtigen Wiener Bürgermeister-Sessel, auch wenn es sich hier auf beiden Seiten mehr um eine Angst-Show (davor, dass der jeweils andere Nummer 1 werden könnte) als um einen ernsthaften Politwechsel handelt:

Auch wenn Hans Christian Strache (FPÖ) aufgrund der allgemeinen Unzufriedenheit (und nicht nur wegen der aktuellen Flüchtlingskrise) mit den “Mächtigen” mit einem hohen Protestpotential (jedenfalls über 30%) rechnen kann (wie ich bereits nach den letzten Wiener Wahlergebnis 2010 schrieb: “Wer rotgrün säht, wird tiefblau ernten”):

Selbstverständlich wird wiederum Michael Häupl (SPÖ) die meisten Stimmen in Wien erhalten und eine Dreierkoalition (wohl rot-schwarz-pink) bilden: selbstverständlich ohne FPÖ. Die jeweiligen Appelle, ja den eigenen Kandidaten zu wählen, um den Konkurrenten zu verhindern, entbehren also jeglicher Grundlage, sollen also nur die jeweils eigenen Sympathisanten dazu motivieren, an der  Wahl teilzunehmen und schaden letztlich den anderen in Wien antretenden Parteien. Ich unterstütze dieses künstlich hochgezüchtete Duell daher nicht.

Während Häupl, der seit 21 Jahren (!) Wiener Bürgermeister ist, im Wahlkampf sein “Gspür für Wien” (bereits 2010 waren viele seiner ex-Genossen zur FPÖ übergelaufen), neue Wohnungen und Arbeitsplätze plakatiert (das hätte er übrigens auch bislang schon machen können),  plädiert Strache dafür, im Sinne einer “Oktober-Revolution” so zu wählen, wie man denkt und plakatiert gegen die Ausgrenzung. Wer schließlich von den Menschen als glaubwürdiger empfunden wird – der Amtsinhaber oder der Herausforderer- wird sich am Wahlergebnis zeigen. Deren Duell will ich im Vorfeld der Wahl hier nicht kommentieren, da die beiden sowieso den Wahlkampf und die Öffentlichkeit dominieren.

Dieser inszenierte Angst-Zweikampf zwischen Häupl und Strache in Wien wird aber -so spannend er auch ist- dazu führen, dass die anderen in Wien antretenden Parlamentsparteien vermutlich zunehmend übersehen werden. Die beiden Duellierenden liegen in den Umfragen nämlich jeweils bei weit über 30 Prozent, wodurch für die restlichen Parlamentsparteien (ÖVP, Grüne und NEOS) gesamt nur mehr zwischen 40 oder gar nur mehr 30 Prozent übrigbleiben. Die weiteren bei dieser Wienwahl (ganz Wien) vertretenen Parteien seien an dieser Stelle nur kurz namentlich erwähnt: Andas (KPÖ, Piraten Extrem-Grüne und weitere Linke) WWW (Wir wollen Wahlfreiheit, unterstützt von Stronach-Partei) und GFW (Gemeinsam für Wien: “Türkenpartei” für Migranten). Zudem kandidieren in diversen Bezirken noch einzelnen Gruppierungen, am häufigsten die bei einer Gemeinderatswahl (mangels Umsetzungsmöglichkeit irrelevante) EUAS (EU-Austrittspartei).

Leidtragende des Duells in Wien wird nach meiner Einschätzung bedauerlicherweise vor allem die ÖVP sein. Endlich bringt sie sich unter Manfred Juraczka auch aktiv in die Wiener Politik und in den Wahlkampf ein, will einen bürgerlichen Kurswechsel und bietet nach eigenen Angaben die “Antwort in schwierigen Zeiten”: Sie will 25.000 neue Jobs schaffen (was sie natürlich nur kann, wenn sie mitregiert), das Gymnasium ausbauen, sich für Familien einsetzen und mit Vernunft die Wirtschaft fördern. Dieser Neubeginn mit der ÖVP würde Wien vermutlich gut tun: Und auch die offensichtliche Verjüngung ihrer Kandidaten, allen voran der erst 25-jährige charismatische Spitzenkandidat im Bezirk Favoriten: Nico Marchetti, der mit seiner Facebook-Aktion “Nico gegen Goliath” unter dem Motto “Geht nicht gibts nicht”) für gehöriges Aufsehen sorgt.

Alles was die Wiener ÖVP unter Manfred Juraczka in diesem Wahlkampf anstrebt (sofern man Wahlversprechen grundsätzlich ernstnehmen kann), ist durchaus lobens- und fördernswert, nur würde ich mir ihr entschiedeneres und lautereres Auftreten für ihre Ziele wünschen: wer zu leise ist, wird zu leicht überhört und daher auch nicht gewählt. Dadurch dass die ÖVP aktuell aber nicht in der Wiener Stadtregierung sitzt, wäre gerade diese Wahl die Chance für einen selbstbewussten Neubeginn im Rathaus.

Und am Rande erwähnt: Dass die ÖVP-Chefin des 1. Wiener Bezirks, Ursula Stenzel, nun nach ihrer Demontage zur FPÖ gewechselt wird, darf ihr keiner verübeln: Bei aller Sympathie für eine Verjüngung der oft als vertaubt Volkspartei: Bei den vergangenen Wahlen 2010 kassierte sie immerhin 617 Vorzugsstimmen, während der damalige Zweitgereihte und heutige Spitzenkandidat Markus Figl nur 174 erhielt.

Die Wiener Grünen unter Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, welche bislang mit Michael Häupls SPÖ mitregierten, waren in diesen Jahren (wie von mir schon 2010 prognostiziert) großteils gezwungen, Häupls Politik mitzutragen und umzusetzen. Die Einführung des 365 Euro-Jahrestickets für die Wiener Öffis war zweifelsohne eine gute Idee, aber genau diese realistische Vision hatte ich auch schriftlich schon im Februar 2010. Und halbherzige grüne Umsetzung einer autofreien Mariahilferstraße ist auch immer noch sehr umstritten. Will man also tatsächlich diese sonderbare Allianz zwischen rot und grün fortsetzen? Nur die schönsten Wahlplakate allein reichen nicht. Oder doch?

Die Neos unter Beate Meinl-Reisinger sind genauso wie die Bundespartei ein Sammelsurium unterschiedlichster Standpunkte, welche im Prinzip das gesamte Spektrum an Meinungen vom wirtschaftsliberalen Rand der SPÖ über den linksliberalen Bereich der ÖVP über Wirtschaftsgrüne bis hin zu Autonomen alles irgendwie alles abdeckt:

Einerseits möchte man mit undefinierter Bildung punkten, andererseits aber gibts letztlich nur ein Ziel für die Wiener Neos: in eine Koalition mit Häupls SPÖ einzutreten, ist dieser gegenüber also handzahm, während man Hans Christian Strache und seine FPÖ zum Feind erklärt. Mitregieren zu wollen an sich ist legitim, aber sich als Neuling am glatten Wiener Polit-Parkett mit Anti-Strache-Wahlkampfgetöse und wenig Programm der SPÖ an den Hals zu schmeissen, ist einem peinlichen Eigentor gleichzusetzen. Dadurch werden die Neos vermutlich weniger gewählt, als ihrem eigentlichen Potential in Wien entsprechen würde.

An dieser Stelle wage ich eine vorsichtige Prognose für die Wiener Gemeinderatswahlen 2015:
SPÖ: 35,4% (2010: 44,2%)
FPÖ: 34,0% (27%)
ÖVP: 10,1%
Grüne: 11,9%
Neos: 5,6%
GFW: 1,9%
Andas: 0,9%
WWW: 0,2%

Abschließend noch mein Appell:
Jede Wahl ist besser als keine Wahl. Daher:
Raunz net! Wähl!

Seien Sie ein überzeugter Demokrat und nützen Sie Ihre Chance: Gehen Sie zur Wahl und bestimmen Sie mit, wer Wien in den kommenden Jahren regieren soll.
Zur Orientierungshilfe, welche Standpunkte von Ihnen sich mit welchen Parteien antretenden Parteien denken, gibts übrigens wahlkabine.at

Nur wer wählt, entscheidet mit. In diesem Sinne: Treffen Sie eine Gute Wahl!

 

Weitere Infos und Kommentare zur Wienwahl:

Es muss anders werden:  Vorwahlkommentar 2010

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Die Hoffnung stirbt zuletzt: Kommentar zum Wahlergebnis 2010

Wiener Wahl-Endergebnis 2010

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rot-grün lässt Wiens Einwohner bluten

Donnerstag, 2. April 2015, von Elmar Leimgruber

Ein SHREKlich schönes Musical in Wien

Im Jahr 2008 hatte das Musical “Shrek” von Jeanine Tesori (Musik) und David Lindsay-Abaire (Buch) seine Premiere am Broadway. Im Jahr 2011 erlebte ich das Musical “Shrek” nach dem gleichnamigen Dreamworks-Film dann erstmals live in London. Nun einige Jahre später wurde Shrek in Deutschland neu produziert und gelangte über diesen Weg auch in die Wiener Stadthalle:

Es ist dies die Geschichte des eigenbrötlerischen Oger Shrek und “seines” aufdringlichen Freundes Esel, die sich mehr aus Zwang denn aus Freiheit dazu entscheiden, gemeinsam die schöne Prinzessin Fiona zu retten. Mit dabei bei diesem Abenteuer ist nicht nur der extrakleine aber mächtige Lord  Farquaad der Möchtegern-Gemahl von Fiona, sondern auch jede Menge Märchen- und Fabelwesen, darunter natürlich auch ein geheimnisvoller Drache, der Fiona beschützen soll…

Die Aufführung in Wien unter der am amerikanischen Original angelehnten Regie von Andreas Gergen (inzwischen übrigens auch auf DVD und Blu Ray erhältlich) ist ein Leckerbesser für die gesamte Familie: sehr lustig und unterhaltsam und dennoch nicht ohne Tiefgang, wie es sich für eine Dreamworks-Produktion gehört: Die Rollen sind durchwegs gut besetzt, allen voran Jessica Kessler, als Rotkäppchen und Lebkuchenmann: eine Wahnssinnsstimme, die ihresgleichen sucht. Leider in dieser Rolle mit zu wenig Soul Ausdruck begnadet ist Deborah Woodson als Drachenlady. Dafür ganz hervorragend: Stephan Luethy als Pinocchio (wow!) sowie Fiona Innitzer als kleine Fiona und Celine Vogt als Teen Fiona.

Andreas Lichtenberger ist ein vorbildlicher Shrek und sein ihn begleitendes Plappermaul Esel könnte kaum besser besetzt sein als mit Andreas Wolfram. Bettina Mönch als Fiona ist nicht nur optisch eine Augenweise, sondern auch schauspielerisch und gesanglich. Und Paul Kribbe ist der Rolle des Zwerglords Lord Farquaad auch bestens gewachsen, wobei seine Stärke vor allem im Schaupiel liegt.

Leider war dieses Musical in Wien nur für kurze Zeit live zu erleben, wer es aber gesehen hat, für den hat es sich sehr gelohnt: Ich bin sehr begeistert.

Hier reinhören in: Shrek The Musical (Original Cast Recording).

 

Und hier sind noch weitere Eindrücke in Bildern (Fotos) der Shrek-Aufführung in Wien:

 

Mittwoch, 25. Februar 2015, von Elmar Leimgruber

AK-Preismonitor: Lebensmittel in Wien immer noch teurer als in Berlin

Nach wie vor heisst es, für Lebensmittel in Wien tiefer in die Geldtasche zu greifen als in Berlin. Dies geht aus dem aktuellen AK Preismonitor hervor:  Demnach schlagen sich die günstigsten Lebensmittel hierzulande um ein Fünftel höher zu Buche als in Deutschland. Der Lebensmittel-Warenkorb (40 Produkte) war im Februar 2015 in Wien um 21 Prozent (netto 17,4 Prozent) bzw. 15,97 Euro (netto 12,30 Euro) teurer als in Berlin (D):

Der Warenkorb kostete im Februar 2015 in Wien 91,95 Euro (netto 83,17 Euro), in Berlin 75,97 Euro (netto 70,88 Euro). Preisentwicklung des Lebensmittel-Warenkorbes im Zeitraum Februar 2014 bis Februar 2015: In Wien wurde der Warenkorb um 3 Prozent (2,80 Euro) billiger, in Berlin im gleichen Zeitraum um 0,1 Prozent (8 Cent) billi- ger. Im Februar 2014 kostete der Warenkorb in Wien brutto 94,75 Euro, in Ber- lin 76,05 Euro. Der aktuelle AK Preismonitor vom Februar vergleicht die 40 preiswertesten Lebensmitteln aus jeweils acht Supermärkten und Diskontern in Wien und Berlin. “Der Preisaufschlag lässt sich nicht schönreden”, kritisiert AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Was in Wien deutlich teurer ist als in Berlin – sechs Preisbeispiele:

Produkt                               Wien         Berlin         Differenz*)
Mineralwasser (1 L)       0,18 Euro    0,13 Euro      36,0 %
Kartoffeln (1 kg)         0,41 Euro    0,30 Euro      37,0 %
Salatgurke (1 Stück)      0,94 Euro    0,66 Euro      42,0 %
Feinkristallzucker (1 kg) 0,99 Euro    0,68 Euro      47,0 %
Mehl (1 kg)               0,55 Euro    0,33 Euro      66,0 %
Frischmilch (1 L)         0,96 Euro    0,55 Euro      74,0 %
*) gerundet

“Durch die verhängten Geldbußen des Kartellgerichts wegen Preisabsprachen, etwa im Lebensmitteleinzelhandel, bei Molkereien und Brauereiprodukten, sehen wir uns grundsätzlich in unserer Kritik bestätigt” sagt Zgubic. “Nun ist die Regierung am Zug. Sie muss umsetzen, dass die gegenüber dem Handel bzw. dem Handel vorgelagerten Produzenten verhängten Geldbußen auch dem Konsumentenschutz zu Gute kommen.”

Zum AK Preismonitor: Die AK (Arbeiterkammer) hat 40 preiswerteste Lebensmittel in jeweils acht Supermärkten und bei Diskontern Anfang Februar in Wien und Berlin erhoben, also das mit dem günstigsten Grundpreis (etwa ein Liter, ein Kilo). Die Geschäfte in Wien: Hofer, Zielpunkt, Spar, Billa, Penny, Lidl, Merkur und Interspar. Die Geschäfte in Berlin:  Aldi, Netto, Edeka Center, Rewe, Kaiser’s, Lidl, Penny und Real. Alle Preise wurden inklusive Mehrwertsteuer erhoben (Österreich 10 bzw. 20 Prozent; Deutschland 7 bzw. 19 Prozent). Aktionen wurden berücksichtigt, nicht aber Kundenkarten- oder Mengen-Vorteilspreise.

Der vollständige Preisvergleich ist hier abrufbar.

 

Montag, 16. Februar 2015, von Elmar Leimgruber

We Will Rock You Wien (Musical-Kritik)

In einer komplett globalisierten Zukunft ohne reale Musikinstrumente herrscht Globalsoft auf dem Planeten iPad. Die Killerqueen schaltet alle Jugendlichen (Gaga-Kids) online über das Internet und über Gehirnwäsche gleich und unterdrückt mit ihrem Polizeichef Kashogghi jegliche eigene Meinung. Nur die „Bohemians“, eine Handvoll Rockrebellen, proben den Aufstand gegen den alles beherrschenden Konzern für Freiheit, Individualität und die Wiedergeburt des Zeitalters des Rock. Auch Scaramouche, eine Aussteigerin und Galileo, ein Träumer mit Visionen, zwei junge Außenseiter, wollen sich mit der glattgebürsteten, gleichgeschalteten Realität nicht abfinden. Sie schließen sich den Bohemians an, begeben sich auf die Suche – und finden zusammen mit Hilfe der Erinnerungen des alten Doc die unbegrenzte Kraft der Freiheit, der Liebe und des Rock: Eine zeitkritische Story mit der genialen Musik von Queen und dem Buch von Ben Elton.

Ich habe das Musical “We Will Rock You” bereits 2008 im Wiener Raimund-Theater genossen und fand es damals recht unterhaltsam, wenn mir auch manche Anspielungen an die österreichische Musikszene eher plump erschienen. Im Oktober 2010 erlebte ich es endlich auch live in London, wo es bis zum vergangenen Jahr seit 2002 zu sehen war. Es lag wohl daran, dass es sich um eine Nachmittagsvorstellung handelte, aber fast alle Songs wurden sehr verkürzt dargeboten, eigentlich unverzeihlich bei einem Musical, in dem es immerhin und eigentlich um die Musik und nicht um  langatmige Dialoge geht.

Da mich diese Londoner Aufführung, von der ich mir wohl auch zu viel erwartet hatte, maßlos enttäuschte, wollte ich auf die neue Produktion, die kürzlich in Deutschland gastierte und derzeit in der Wiener Stadthalle gastiert, verzichten. Die Neugier jedoch war stärker. Und es hat sich gelohnt:

Obwohl eine Tourneeproduktion, ist die Regie, verbunden mit der hochwertigen technischen Ausstattung von Mark Fisher und Willie Williams großartig. Und genauso und das muss ich absolut hervorstreichen: Die Liveband (und die Musiker erwähne ich hiermit erstmals lobend in einer Kritik: Steve White, Holger Kappus, Jamie Humphries, Phil Hilborne, Oliver Poschmann, Alex Nies) unter der Leitung des Niederösterreichers Jeff Frohner hat internationales Top-Niveau, mit dem wohl die wenigsten Pop- und Rockgruppen mithalten können: da kommt nicht nur der Musik von Queen wegen echte Partystimmung auf, sondern die Jungs spielen einfach einsame Klasse.

Als Träumer Galileo erleben wir Christopher Brose: er hat eine großartige Stimme und er lebt und singt seine Rolle aus tiefstem Herzen. Dass die “Bohemian Rhapsody” am Ende der Vorstellung dennoch nicht mehr so kraftvoll gelingt, liegt daran, dass er sich vorher schon sehr verausgabt hat und dass alle Queen-Songs einfach jede Menge Energie erfordern. Als seine Partnerin Scaramouche brilliert vor allem schauspielerisch Marjolein Teepen.

Was mich besonders freut: Der Österreicher Markus Neugebauer findet als Brit seine ihm eigene Rolle als geladener und begnadeter Rocksänger, von dem man gern noch mehr hören möchte.

Und wenn Goele De Raedt als boshafte Killer Queen die Bühne betritt, spürt man ihren Hass gegenüber allem Fremden und ihre unendliche Machtbesessenheit auch als Zuschauer. Ihr zur Seite steht Martin Berger als Kashogghi als gestrenger etwas devot wirkender Polizeichef, dessen schauspielerische Qualitäten seine gesanglichen übersteigen. Stefan Müller-Rupert als Doc verblasst zwar zu Beginn des Musicals, findet jedoch am Ende seine Rolle als Wegweiser für die Suchenden. Alles in allem: Für mich ein großartiges Musical, wenn es so zur Aufführung gelangt wie aktuell in Wien.

Wer auf volle Action im Musical steht und nochdazu die Rockmusik von Queen liebt, sollte sich “We Will Rock You” in der Wiener Stadthalle (noch bis 1. März) nicht entgehen lassen.

Donnerstag, 5. Februar 2015, von Elmar Leimgruber

Sensations-Musicals “Shrek” und “We will Rock You” in Wien

SHREK, der im Grunde ganz und gar nicht schreckliche kommt im März live nach Wien. Und wers lieber rockiger hat, darf sich bereits jetzt über “We will Rock You” in Wien freuen.

Der tollkühne Held Shrek und seine geliebte Prinzessin Fiona begeisterten auf der Leinwand weltweit ein Millionenpublikum und wurden mit einem Oscar als bester animierter Spielfilm belohnt. Die Theaterproduktion von DreamWorks Theatricals steht dieser Auszeichnung in nichts nach: Sie wurde gleich mit acht Nominierungen für den TONY Award, den renommiertesten Preis für Broadway-Theaterproduktionen, bedacht.

Shrek feierte im Dezember 2008 Premiere am Broadway und beendete die Spielzeit nach über 12 Monaten im Januar 2010. Es folgte eine zweijährige Tournee durch über 60 Städte der USA. 2011 zog Shrek ins britische Königreich und feierte im Juni Premiere am Londoner West End. Die Lizenzrechte wurden weltweit verkauft. So eroberte der tollkühne Held bis heute u.a. Israel, Polen, Spanien, Frankreich, Brasilien, Italien und die Niederlande. Am 19. Oktober 2014 fand die deutschsprachige Erstaufführung unter der Regie von Andreas Gergen in Düsseldorf statt und diese Produktion kommt nun auch in die Wiener Stadthalle.

Andreas Lichtenberger, den das Wiener Publikum bereits durch seine Hauptrolle in “Ich war noch niemals in New York” bestens in Erinnerung hat, spielt den grünen Helden. Seine Prinzessin Fiona ist Bettina Mönch,, als gesprächiger Esel ist Andreas Wolfram, in der Rolle seines Widersachers Lord Farquaad Carsten Lepper zu erleben. Ganz persönlich freue ich mich auf Deborah Woodson, hat Komponistin Jeanine Tesori (Buch: David Lindsay-Abaire) ihr als Drachen doch die musikalisch interessanteste Rolle mit viel Soul zugedacht.

WE WILL ROCK YOU, war bereits vor 7 Jahren in Wien und hatte bereits damals weit über 250.000 Zuschauer. Bis 1. März gastiert es erneut in der Wiener Stadthalle. We Will Rock You, produziert unter Mitwirkung von Brian May und Roger Taylor und unter der Regie von Ben Elton, ist eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Über 16 Millionen Zuschauer weltweit hat es bereits bis in die Grundfesten gerockt, davon mehr als 6,5 Millionen allein im Dominion Theater, einer der größten Bühnen im Londoner West End.

In der Stadthalle F wird die überarbeitete Originalversion des QUEEN-Musicals zu erleben sein, unter anderem mit aktualisierten Videoanimationen, kreiert vom verstorbenen Production Designer Mark Fisher in Zusammenarbeit mit dem renommierten Lighting Designer Willie Williams. Fisher und Williams zeichneten für die Inszenierung vieler spektakulärer Rock-Shows verantwortlich. Besonders herausragend ist ihre gemeinsame Arbeit für die Band U2. Die Dialoge sind in deutsch, die Songs sind großteils im englischen Original zu hören. Die Hauptrollen singen Stefan Müller-Ruppert, Leon Van Leeuwenberg, Martin Berger, Christopher Brose, Jeannine Wacker, Brigitte Oelke, Markus Neugebauer (der Österreicher war u.a. bereits in der Titelrolle des Musicals “Joseph” in der Wiener Stadthalle zu sehen) und Linda Holmgren.

Dienstag, 9. Dezember 2014, von Elmar Leimgruber

Mittelalter-Adventmarkt in Wien: Eindrücke in Bildern (Fotos)

So viele gibts wohl nirgendwo auf der Welt: Wien ist vermutlich die Hauptstadt der Christkindlmärkte insgesamt. Und sie bieten großteils von Ende November bis zu Weihnachten Waren und Kularisches für jeden Geschmack vom wertvollen Kunsthandwerk bis hin zum kitschigen Ramsch: für jeden, was und wie er es eben mag.

Alljährlich -leider nur für wenige Tage- öffnet auch der Mittelalterliche Adventmarkt am Gelände des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) in Wien seine Tore. Neben dem freien Eintritt ins Museum werden auch zahlreiche Theaterstücke und mittelalterliche Musik aufgeführt, es gibt Bastelspaß für Kinder, Tanz und Feuershows. Und natürlich wirken auch die Marktstände mittelalterlich genauso wie alle Beteiligten am Markt in mittelalterlicher Kleidung auftreten. Der Mittelalterliche Adventmarkt zieht mit Handwerkern, und Händlern, auf offenem Feuer gekochten Essen, Marktschreiern, Gauklern, fechtvorführungen und Punsch seit Jahren groß und klein in seinen Bann.

Und hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) vom diesjährigen Mittelalterlichen Adventmarkt in Wien:

Freitag, 31. Oktober 2014, von Elmar Leimgruber

Erhebend: Das Musical “Les Miserables” in Linz

Ich sage das zwar ungern, aber in Wien gabs in den letzten Jahren kaum wirklich große Musical-Aufführungen, Produktionen, welche (mit Ausnahme von Sweeney Todd in der Volksoper) die Bezeichnung Größe wahrlich verdienen würden. Dabei war Wien mal DIE Musicalhauptstadt des europäischen Festlands, jedenfalls im deutschsprachigen Raum.

Umso erfreulicher ist es dann, wenn das neue Musiktheater Linz* (übrigens ein Theater mit einer exzellenten Akustik) eines der großartigsten Musicals aller Zeiten, “Les Miserables” (von Claude Michel Schoenberg und Alain Boubill) auf die Bühne bringt, und zwar nicht einer  sinnlosen pseudo-konzertanten Aufführung oder mit eigentlich überflüssigen 5 Alibi-Musikern im Orchestergraben, sondern mit vollem Orchester, und mit welchem Orchester: Das Bruckner Orchester Linz, das für seine Kraft und Energie weit über die Grenzen Österreichs bekannt ist, war in Les Miserables unter der grandiosen Leitung von Kai Tietje ein absoluter Hochgenuss, wo wohl selbst die Wiener Philharmoniker vor Bewunderung und Respekt erstaunt wären.

Aber damit nicht genug: Christian Alexander Müller in der Titelrolle als Jean Valejan ist zwar sicherlich nicht John Owen-Jones oder gar Colm Wilkinson: Dies ist aber nicht nötig. Dennoch ist Müller neben Reinhard Brussmann, dessen Meilenstein-Interpretation des Jean Valejan in Wien mir wohl ewig in Erinnerung bleiben wird, für mich der einzige Musical-Sänger im deutschsprachigen Raum, der technisch und stimmlich in der Lage ist, diesen außergewöhnlichen Charakter authentisch zu verkörpern. Auch seine hohen Töne klingen natürlich und klar. Dieses hohe Level an musikalischem Können macht ihm so schnell keiner nach.

Konstantin Zander interpretiert den Javert zwar von anderen bedeutenden Javerts “kopiert”, aber dies gelingt ihm mit Bravur und seine Stimme ist beinahe ideal für den gestrengen  Gesetzeshüter. Und es kann nun mal auch nur einen Norm Lewis geben.

Ebenfalls gut besetzt in Linz sind die weiblichen Hauptrollen: Kristin Hölck als Fantine, Barbara Obermeier als Cosette, Ariana Schirasi-Fard als Eponine sowie Rob Pelzer und Daniela Dett als die Thenardiers. Alen Hodzovic konnte ich hingegen trotz perfekter Sangeskunst keinesfalls glauben, dass er um seine toten Freunde trauert: Schade eigentlich: “Dunkles Schweigen an den Tischen” muss durch Mark und Bein fahren ob der schweren Schicksalsschläge.

Inszenierung (Matthias Davids) und Bühnenbild (Mathias Fischer-Dieskau) im Landestheater Linz könnten kaum besser sein. Und insgesamt betrachtet kann man wohl schwer glücklicher und zufriedener eine Vorstellung verlassen, wie ich sie jetzt in Linz erlebt habe: Genau so muss großes Musical erklingen: ein vorbildliches Orchester und ein rumum harmonisches und stimmiges Ensemble. Und ich kann daher nur jedem empfehlen, “Les Miserables” in Linz live zu erleben. Und an die Verantwortlichen in Linz sowie an Cameron Mackintosh appelliere ich, diese Produktion in jedem Fall als deutschsprachige Gesamtaufnahme auf CD zu verewigen. Und: bitte mehr davon.

 

* Meine Kritik bezieht sich auf die “Les Miserables”-Aufführung am 24. Oktober 2014

Mittwoch, 8. Oktober 2014, von Elmar Leimgruber

TOP 40: 2009-2014 Trance & Ambient Greatest Hits von elmadon und magnam gloriam


Am 6. Oktober 2009 veröffentlichte das junge Wiener Musiklabel elmadonmusic seine allererste EP “Europe Awakening” von elmadon.

Am 6. Oktober 2014 wurde elmadonmusic 5 Jahre alt: ein Grund zum Feiern für die gesamte, vor allem die österreichische Musikbranche und auch für elmadonmusic mit einem neuen Album. elmadonmusic bereichert elmadonmusic als eines der wenigen österreichischen Labels die Szene mit innovativer Trance & Progressive-Musik und zudem auch noch mit Ambient und Lounge-Musik für chillige Abende.

Während magnam gloriam vor allem klassische und mystische Werke zur Entspannung bietet, gibt es von von elmadon Werke von Trance über Folk bis hin zu Progressive und House , ja hin bis zu R&B: alles, was sich gut tanzen lässt.

Seither erschienen bei elmadonmusic weltweit in allen großen Downloadportalen wie iTunes oder amazon insgesamt nicht weniger als 32 große Produktionen mit weit über 200 Tracks, vor allem auf Maxis und EPs, aber auch die Alben “Europe Awakening” von elmadon sowie “Mystica”, “O Holy Night” und “Spring” von magnam gloriam, zudem die Compilations “DJ-Xmas” und “Mystic Christmas” von elmadon und magnam gloriam.

Der Erfolg gibt elmadonmusic Recht: Für allein 68 Songs des Labels wurden Lizensierungen für insgesamt 40 Compilations von Fremdlabels wurden bislang beantragt. Somit sind viele Hits von elmadon und magnam gloriam zudem auch auf Fitness- und Sport- sowie Trance-, Chillout- und Klassik-Alben von Fremdlabels vertreten und erreichen damit eine noch größere Zielgruppe.


Pünktlich zum 5. Geburtstag erschien nun das Greatest Hits-Album “Top 40: elmadonmusic-Highlights 2009-2014” mit knapp 3 Stunden (!) Musik und den besten 38 bislang veröffentlichten Songs von elmadon und magnam gloriam zuzüglich den zwei völlig neuen Produktionen “Geordie” und “All Hallows Eve” by elmadon. Das Album ist ab sofort weltweit verfügbar, unter anderem bei iTunes, Spotify und bei amazon.


Doch schon jetzt kurz nach dem fünfjährigen Jubiläum stehen bereits die nächsten weltweiten Veröffentlichungen an:

Pünktlich am 31. Oktober 2014 erscheint die Maxi “All Hallows Eve” von elmadon in sechs grandiosen Versionen (von geheimnisvoll mystisch bis zu Dancefloor) und dem Song “The Trumpet Shall Sound” als Bonus-Track.

Und schon wenige Tage später (2. November 2014) folgt “Das Weihnachtsalbum” von magnam gloriam mit 12 traumhaft neu arrangierten Weihnachtsmelodien, die als Karaoke-Versionen auch jedes Weihnachtsfest noch schöner erklingen lassen.

 

Das Fest kann kommen: Lasset uns feiern:-)

 

elmadonmusic, The Heaven Of Trance Music

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- magnam gloriam auf soundcloud

Mittwoch, 9. Oktober 2013, von Elmar Leimgruber

Wiener Sicherheitsfest 2013 – Soundtrack für die Helfer Wiens von elmadon

Auch in diesem Jahr findet am 25. und 26. Oktober 2013, jeweils von 9 bis 18 Uhr, das Wiener Sicherheitsfest vor dem Wiener Rathaus statt. Auf dem Programm stehen spektakuläre Vorführungen der Helfer Wiens, der Wiener Einsatzorganisationen, Sicherheits-Infos durch Experten, kulinarische Köstlichkeiten sowie ein Konzert der Polizeimusik Wien und der Stars der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) mit Ausschnitten aus den Musicals “Natürlich Blond” und “Elisabeth”.

Das junge Wiener Musiklabel elmadonmusic (seit Herbst 2009) hat für das Wiener Sicherheitsfest kostenlos einen außergewöhnlich dramatischen und bewegenden Soundtrack produziert, welche allen Helfern, den Helping Hands, gewidmet ist und der niemanden gleichgültig lässt: Die Maxi “Helping Hands” von elmadon wurde nun veröffentlicht und ist bei den bekannten Downloadstores wie beispielsweise iTunes und amazon erhältlich. elmadonmusic stellt diese Musik den Helfern Wien für ihre Leistungsschau zur Verfügung.


Blaulicht & Co bieten ihr Können: Rettungsteams zeigen live, worauf es bei Lebensrettung und Erste-Hilfe wirklich ankommt und geben durch spektakuläre Einsatzvorführungen Einblicke in ihre großartige Zusammenarbeit bei oft gefährlichen Einsätzen. Vor Ort können die Besucher zudem einen Notarzthubschrauber des ÖAMTC besichtigen. Die WEGA, Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung und die Diensthunde der Polizei demonstrierten ihren hohen Ausbildungsstand in spannenden Vorführungen. Rettungshunde, die etwa in Erdbebengebieten eingesetzt werden, zeigen, was sie unter schwierigsten Bedingungen leisten und wie sie ausgebildet wurden. Die Feuerwehr zeigte mit modernsten Einsatzfahrzeugen und ihrer neuestens Ausrüstung, dass sie für Notfälle bestens vorbereitet ist!

Getragen wird das “Wiener Sicherheitsfest” von den 37 Organisationen des Wiener K-Kreises, einem weltweit einzigartigen Zusammenschluss von beruflichen und freiwilligen Einsatzorgansiationen, Magistratsabteilungen und Dienstleistungsunternehmen. Ob Hochwasserschutz, Trinkwassernetz, Kanalsystem, Strom- und Gasversorgung, Abfallbewirtschaftung, Straßenräumung, Veterinärdienste oder Wiener Linien – um nur einige Beispiele zu nennen: Im K-Kreis finden sich für jede Herausforderung die jeweils richtigen Experten.

Das Programm des Wiener Sicherheitsfestes 2013  im Detail:

Freitag, 25. Oktober 2013:

09:30 Uhr: WEGA – Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung
10:00 Uhr: Polizeidiensthundeeinheit
11:00 Uhr: Erste Hilfe – Was tun im Notfall?
11:30 Uhr: Richtiges Verhalten im Brandfall
14:30 Uhr: “Fair und Sensibel – musicproject”
15:30 Uhr: Rettungshunde, die Leben retten
16:30 Uhr: Große Einsatzvorführung der Blaulichter
Samstag, 26. Oktober 2013:

11:00 Uhr: Konzert der Polizeimusik Wien
12:00 Uhr: Richtiges Verhalten im Brandfall
12:30 Uhr: Erste Hilfe – Was tun im Notfall?
13:00 Uhr: Rettungshunde, die Leben retten
13:45 Uhr: Konzert der Polizeimusik Wien
14:00 Uhr: WEGA – Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung
14:20 Uhr: Polizeidiensthundeeinheit
15:00 Uhr: SOLOzuVIERT
16:00 Uhr: Die Stars der Vereinigte Bühnen Wien mit Ausschnitten aus den Musicals “Natürlich Blond” und “Elisabeth”
17:00 Uhr: Große Einsatzvorführung der Blaulichter

 

Folgende Organisationen aus dem K-Kreis sowie befreundete Organisationen präsentieren sich am diesjährigen Wiener Sicherheitsfest:
Arbeiter Samariter Bund
Caritas
Die Helfer Wiens
Die Johanniter
Feuerwehrjugend und Katastrophenhilfsdienst Wien
Fonds Soziales Wien
Magistratsdirektion – Krisenmanagement und Sicherheit
Magistratsdirektion – Sofortmaßnahmen
Magistratsabteilung 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien
Magistratsabteilung 31 – Wiener Wasserwerke
Magistratsabteilung 33 – Wien leuchtet
Magistratsabteilung 40 – Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht
Magistratsabteilung 45 – Wiener Gewässer
Magistratsabteilung 46 – Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten
Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark
Magistratsabteilung 53 – Presse und Informationsdienst
Magistratsabteilung 55 – Bürgerdienst
Magistratsabteilung 59 – Marktamt
Magistratsabteilung 60 – Veterinäramt
Magistratsabteilung 68 – Feuerwehr und Katastrophenschutz
Magistratsabteilung 70 – Rettungs- und Krankenbeförderungsdienst der Stadt Wien
Malteser Hospitaldienst
Naturfreunde
ÖAMTC Flugrettung
österr. Bergrettung – Landesgruppe Wien
österr. Bundesheer – Militärkommando Wien
österr. Rettungshundebrigade – Landesgruppe Wien
österr. Rotes Kreuz – Blutspendebus
österr. Versuchsendeverband – Landesgruppe Wien
österr. Wasserrettung – Landesgruppe Wien
Polizei (Kinderpolizei, Kriminalprävention, Landeskriminalamt, Landesverkehrsabteilung und WEGA)
Seniorkom.at
Radio Arabella
Rotes Kreuz
Verein “Puls”
Volkshilfe Wien
Wiener Gesundheitsförderung
Wiener Krankenanstaltenverbund
Wien Energie
Wiener Netze
wienXtra
Wien Kanal
Wiener Linien
Wiener Rauchfangkehrer
W24