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Montag, 17. Oktober 2011, von Elmar Leimgruber
Professor Holger Hermanns präsentiert die drahtlose Bremse seines Drahtesels
Foto: Saar-Uni/Angelika Klein
Informatiker an der Universität des Saarlandes haben eine drahtlose Fahrradbremse entwickelt und deren Funktionsfähigkeit an einem sogenannten Cruiser Bike demonstriert. Darüber hinaus bewiesen sie die Zuverlässigkeit des Bremssystems mit mathematischen Methoden, die auch bei Steuersystemen von Flugzeugen oder chemischen Fabriken zum Einsatz kommen. Die drahtlose Bremse ist laut den Wissenschaftern zu 99,999999999997 Prozent sicher, „was bedeutet, dass drei aus einer Billiarde Bremsversuchen fehlschlagen“, erklärt Holger Hermanns, der an der Saar-Uni den Lehrstuhl für Verlässliche Systeme und Software leitet.
Das „Cruiser Bike“ ähnelt eher einem Easy-Rider-Motorrad ohne Motorblock als einem herkömmlichen Fahrrad. Doch gerade an der gradlinigen, langgestreckten Fahrradgabel fällt besonders gut auf, was das neu entwickelte Bremssystem so besonders macht: Weder schlängelt sich ein Bremskabel den Lenker hinunter, noch steht ein Bremsgriff für die Vorderbremse vom Lenker ab.
Um zu bremsen, muss der Fahrradfahrer lediglich den rechten Gummigriff am Lenker fest umgreifen. Je stärker er greift, desto stärker bremst, wie von Geisterhand, die Scheibenbremse im Vorderrad. Möglich macht dies ein Zusammenspiel von mehreren Komponenten. Im schwarzen Gummigriff ist ein Drucksensor integriert, der ab einem bestimmten Druck einen kleinen Sender aktiviert. Dieser sitzt in einem blauen Kunststoffkästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel, das ebenfalls an der Lenkstange befestigt ist. Seine Funksignale gehen unter anderem an einen Empfänger am Ende der Radgabel. Dieser wiederum gibt das Signal an einen „Aktuator“ weiter, der es in eine mechanische Bewegung umsetzt, die letztendlich die Scheibenbremse greifen lässt.
Um die Ausfallssicherheit zu erhöhen, befinden sich in den Speichen des Hinterrades und an der Gabel des Vorderrades jeweils ein weiterer Sender. Sie fungieren als sogenannte Replikatoren, indem sie das Senden des Bremssignals wiederholen. Auf diese Weise soll sichergestellt sein, dass die entscheidende Funknachricht auch dann noch rechtzeitig ankommt, wenn die anderen Funkverbindungen zu langsam sind oder gar ganz ausfallen. Die Saar-Informatiker haben unter anderen herausgefunden, dass noch mehr Replikatoren nicht unbedingt noch mehr Sicherheit bieten. „Wenn es schlecht konfiguriert ist, können es auch ganz schnell drei aus fünf Bremsversuchen sein, die schiefgehen“, so Hermanns.
Die drahtlose Fahrradbremse
Saar-Uni/Angelika Klein
Mit der aktuellen Ausstattung schafft es das Cruiser Bike spätestens nach 250 Millisekunden zu bremsen, was bei einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde einem Reaktionsweg von zwei Metern entspricht. Dabei wollen es die Forscher jedoch nicht belassen. „Es ist jetzt nicht mehr schwer, ein Antiblockiersystem und Antischlupfregelung zu integrieren. Das ist schnell gemacht.“ Nach ersten Gesprächen mit namhaften Herstellern sucht Hermanns bereits ein Ingenieursbüro, das die drahtlose Fahrradbremse umsetzt. Die Arbeiten zu der drahtlosen Fahrradbremse wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereiches „Automatic Verification and Analysis of Complex Systems (AVACS) unterstützt. Die Ergebnisse haben die Saar-Informatiker im Fachaufsatz „A Verified Wireless Safety Critical Hard Real-Time Design“ dokumentiert, der von der weltweiten Ingenieursorganisation IEEE publiziert wurde.
Die drahtlose Fahrradbremse stellt für die Forscher jedoch weitaus mehr als nur eine akademische Spielerei dar. „Drahtlose Netze funktionieren nie hundertprozentig, das ist technologisch bedingt“, erklärt Hermanns, der zusammen mit seiner Gruppe die drahtlose Fahrradbremse entwickelte. Dennoch gehe man zunehmend dazu über, Systeme drahtlos zu realisieren, die,wie eine einfache Fahrradbremse, immer funktionieren müssen. „Konkrete Pläne existieren zum Beispiel für den künftigen Europäischen Zugverkehr“, berichtet Hermanns und führt weiter aus, dass Experimente mit Zügen und Flugzeugen viel zu aufwändig seien und bei Fehlfunktion sogar Menschen gefährden könnten. Daher untersuchte seine Forschergruppe den Brems-Prototypen mit Rechenverfahren, die sonst bei Steuersystemen von Flugzeugen oder chemischen Fabriken zum Einsatz kommen. „Die drahtlose Fahrradbremse bietet uns die notwendige Spielwiese, um diese Methoden für den Einsatz in weitaus komplexeren Systemen zu optimieren“, so Hermanns.
Tags: Aktuator, Antiblockiersystem, Ausfallssicherheit, Automatic Verification and Analysis of Complex Systems (AVACS), Brems-Prototyp, Bremssystem, Cruiser Bike, Deutsche Forschungsgemeinschaft, drahtlose Fahrradbremse, Drahtlose Netze, Europäischer Zugverkehr, Fahrrad, Holger Hermanns, IEEE, Informatik, Mathematik, Saar-Uni, Saarland, Software, Steuersystem, Universität, Wissenschaft
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Donnerstag, 22. September 2011, von Elmar Leimgruber
Auch Stress und Stoffwechselstörungen können zu Leberkrebs führen. Eine Forschungsgruppe des Ludwig Boltzmann Instituts (LBI) für Krebsforschung entdeckte nun einen wichtigen Zusammenhang zwischen chronischem Stress und der Entstehung von Leberkrebs. Leberkrebs ist weltweit der fünfthäufigste Krebs und die dritthäufigste tumorassoziierte Todesursache.
Ziel einer am LBI Krebsforschung durchgeführten mehrjährigen Studie war es, den Wirkmechanismus der hepatischen Signalmoleküle STAT5 und GR in der Entstehung von Fettleber bis hin zum Leberkrebs zu verstehen. Die Untersuchungen zeigen, dass diese Signalwege die Energiespeicher in der Leber regulieren und letztlich den Fett- und Zuckerstoffwechsel regulieren. Eine Beeinträchtigung der Signalwege führt auf Grund von unkontrollierter Neusynthese von Lipiden zu einer Verfettung der Leber sowie zu Diabetes-ähnlichen Krankheitsbildern.
Zudem werden Stresshormone in vermehrter Konzentration ausgeschüttet, was einen Zustand von chronischem Stress bewirkt, der die Freisetzung von Fettsäuren aus dem Fettgewebe zur Folge hat. Diese werden dann zusätzlich in der Leber eingelagert. Die enorme Verfettung der Leber bewirkt eine Verdoppelung des Organvolumens und es kommt durch schädigende Einflüsse von Sauerstoffradikalen und der Ausschüttung von Entzündungsmediatoren zu einer permanenten Schädigung der Leberzellen und der Leberzell-DNA. Hierdurch werden onkogene Signalwege aktiviert, die letztendlich zu der Enstehung von Leberkrebs führen.
Dieses Forschungsprojekt wurde durch den FWF (SFB-F28: Jak/Stat and Disease) gefördert. Die Durchführung verantwortete die Arbeitsgruppe von Richard Moriggl (Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung) in enger Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien, der Veterinärmedizinischen Universität Wien, sowie dem Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie durchgeführt. Aufgrund des besonders hohen Stellenwertes wurde diese Arbeit kürzlich im international renommierten Journal “Hepatology” veröffentlicht.
Bislang galten vor allem Virusinfektionen wie Hepatitis B und C, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum als Hauptauslöser für Leberkrebs. Heute treten allerdings immer häufiger Leberkrebsarten auf, die durch Stoffwechselstörungen gefördert werden. Vor allem ungünstige Ernährungsgewohnheiten können Diabetes oder Fettleibigkeit fördern und schließlich zu Leberkrebs führen.
Das Spektrum der Lebererkrankungen, die durch Stoffwechselstörungen verursacht werden, inkludiert die Fettleber sowie die nichtalkoholische Steatohepatitis mit einem hohen Grad der Entzündung des Lebergewebes. Die charakteristische Leberzellverfettung kann dabei auf den vermehrten Fluss von freien Fettsäuren und auf die gesteigerte Fettsynthese der Leberzellen selbst zurückgeführt werden.
Weitere Risikofaktoren bei der Entstehung von bösartigem Leberkrebs sind Übergewicht und Diabetes, die weltweit steigend sind. Die Regulation des Fett- und Glukosestoffwechsels wird unter anderem durch neuroendokrine Faktoren wie das Wachstumshormon und Glukokortikoide, so genannte Stresshormone kontrolliert. Physischer Stress stellt nun einen Sekretionsstimulus für die Ausschüttung dieser Hormone dar, um so die Energieversorgung des Körpers zu gewährleisten.
Unphysiologische Konzentrationen beider Faktoren und die damit verbundene Fehlfunktion der abhängigen Signalwege tragen allerdings
zur Entstehung von metabolischen Erkrankungen bei. Beide Faktoren spielen außerdem in der genetischen Regulation des sexuellen
Unterschiedes zwischen Frauen und Männern bei, was z.B. unterschiedliche Gerüche, Stoffwechselvorgänge, Hormonschwankungen
als auch ein unterschiedliches Größenwachstum bedingt. Hierzu interagieren die Signalmoloküle STAT5 und der Glukokortikoidrezeptor
über ihre Aktivierung durch Hormone in der Leber miteinander.
Tags: Alkoholkonsum, Österreich, Übergewicht, Diabetes, Energieversorgung, Erkrankung, Ernährungsgewohnheiten, Fettgewebe, Fettleber, Fettleibigkeit, Fettsäure, Fettstoffwechsel, Forschung, FWF, Gesundheit, Glukokortikoide, GR, Hepatitis, Hepatology, Hormone, Hormonschwankungen, Krankheit, Krankheitsbild, Krebs, Krebsforschung, Leber, Leberkrebs, leberkrebsarten, Leberzell-DNA, Lipide, Ludwig Boltzmannn Institut (LBI), Medizin, Medizinische Universität Wien, Richard Moriggl, Signalmoleküle, STAT5, Stoffwechelstörungen, Stress, Stresshormone, Studie, Todesursache, Traumatologie, Veterinärmedizinische Universität Wien, Virusinfektionen, Wachstumshormon, Wien, Wissenschaft, Zuckerstoffwechsel
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Freitag, 9. September 2011, von Elmar Leimgruber
Donau-Universität Krems Altgebäude
Foto: Suzy Stöckl
Ein Problem nach dem Studium oder im Berufsleben ist auch jener “Alltag”, der daran hindert, sich beruflich auch weiter forzubilden. Die Donau-Universität Krems in Österreich ist als “Europas einzige staatliche Universität für Weiterbildung” vor allem auf diese Zeit nach dem Studium focussiert und bietet daher “Lebenslanges Lernen als Herausforderung” und dies “lebensbegleitend” an. Um auch Journalisten einen Einblick in ihre postuniversitäre Tätigkeit zu gewähren, bietet die Donau-Uni nun Journalisten zu einer Recherchereise nach Krems ein.
Biomedizinisches Labor der Donau-Uni Krems
Foto: Christof Lackner
Im Rahmen ihres Medien-Dialog-Programms lädt die Donau-Universität Krems vom 27. bis 28. September 2011 Redakteure und freie Journalisten aus den Ressorts Bildung und Wissenschaft zu einer Recherchereise nach Krems ein, um mehr über universitäre Weiterbildung im Kontext der “Lebenslanges Lernen-Strategie” zu erfahren und einen Einblick in Lehre und Forschung der Universität zu erhalten. Waren beim Start des universitären Weiterbildungszentrums 1995 93 Studierende eingeschrieben, bilden sich heute mehr als 5.000 aus 70 Ländern weltweit an der Kremser Universität weiter.
Neben Gesprächen mit Professoren und Projektleitern steht auch eine Führung durch die Labore des Zentrums für Biomedizinische Technologie auf dem Programm. Es zählt (nach eigenen Angaben) zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen zum Thema Blutreinigung. Außerdem ist ein Besuch im Lichtlabor des Departments für Bauen und Umwelt vorgesehen. Das optionale Rahmenprogramm umfasst unter anderem eine Exkursion in das Weltkulturerbe Wachau. Reise- und Aufenthaltskosten übernimmt die Universität im Rahmen ihres Medien-Dialog-Programms. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden via Email bis 15. September entgegengenommen.
Tags: Bildung, Biomedizin, BlutreinigungExkursion, Donau-Universität Krems, Forschung, Journalismus, Journalisten, Journalistenreise, Krems, Labor, Lebenslanges Lernen, Lehre, Medien, Medien-Dialog, postuniversitäres Studium, Presse, Recherchereise, Studium, Universität, Wachau, Weiterbildung, Weltkulturerbe, Wissenschaft
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Donnerstag, 8. September 2011, von Elmar Leimgruber
Andreas Keller, Bioinformatiker an der Universität Saarbrücken und Director Biomarker Discovery Center
Foto: uni-sb.de
Hoffnung auf eine neue Form der Früherkennung von Krebs nährt eine neue wissenschaftliche Studie. Gemeinsam mit Kollegen aus ganz Deutschland haben saarländische Wissenschaftler spezielle Moleküle im Blut untersucht, die neue Möglichkeiten für die Diagnose schwerer Krebserkrankungen wie zum Beispiel Lungen- und Prostatakrebs eröffnen. Sie haben dazu bestimmte Signaturen identifiziert, die sich aus einer Kombination von Nukleinsäuren im Blut zusammensetzen. Auf dieser Grundlage könnten Mediziner in einigen Jahren etwa schwer zu entdeckende Tumore mit einfachen Bluttests bereits in frühen Stadien nachweisen. Bei Tumorerkrankungen ist eine frühe Diagnose besonders wichtig, da so die Chancen auf eine Heilung steigen.
In einem kooperativen Forschungsprojekt zwischen dem Heidelberger „Biomarker Discovery Center“ unter Federführung von Andreas Keller (Geburtsjahrgang 1982), der Humangenetik in Homburg, namentlich Petra Leidinger und Eckart Meese , der Heidelberger Firma febit und weiteren Wissenschaftlern wurden so genannte Biomarker untersucht, die Ärzten helfen sollen herauszufinden, ob ein Patient unter einer bestimmten Krankheit leidet. Dafür wurden spezielle Nukleinsäuren, die microRNAs, auf ihre Verwendbarkeit als Biomarker getestet. Die Forscher haben dabei keine einzelnen microRNAs untersucht, wie es bisher üblich war. Ihr neuer Ansatz lautete, gleich ganze Gruppen dieser Nukleinsäuren zu untersuchen, welche dann eine spezifische Signatur ergeben.
Werden solche für eine Krankheit spezifischen Signaturen bei einem Patienten festgestellt, könnten sie helfen, eine Diagnose bereits in einem frühen Stadium zu ermöglichen, und zwar mit einem einfachen Bluttest. Die untersuchten Krankheiten, beispielsweise Tumore der Lunge, der Prostata und des Magen-Darm-Traktes, waren alleine aufgrund der microRNA-Signaturen nicht nur im Vergleich zu gesunden Kontrollgruppen, sondern auch von anderen Krankheitsbildern diagnostisch gut voneinander zu unterscheiden. „Dies ist für Tumorerkrankungen besonders relevant, da mit einer frühen Diagnose eine größere Aussicht auf Heilung verbunden wird”, bewertet Petra Leidinger das Ergebnis der Forschungen. Eckart Meese sieht auch Vorteile in der deutlich einfacheren Untersuchung: „Mit diesen Arbeiten wurde ein Grundstein dafür gelegt, mit einem einzigen Bluttest eine Vielzahl von Erkrankungen durch microRNA-Expressionsmessungen mit hoher Zuverlässigkeit zu diagnostizieren“, so der Professor für Humangenetik an der Uni des Saarlandes.
Darüber hinaus bergen microRNA-Signaturen die Möglichkeit, als so genannte prognostische Marker zu dienen, um bei einzelnen Patienten die Wirkung von Medikamenten besser vorhersagen zu können. Damit würden microRNA-Signaturen zur Entwicklung einer „personalisierten Medizin“ beitragen, deren Ziel es unter anderem ist, anhand individueller genetischer Merkmale eine optimale Therapie für den einzelnen Patienten zu erreichen. Dies sind aber sicherlich Perspektiven, deren Realisierung noch viel Zeit und auch finanziellen Aufwand erfordern wird.
Tags: Andreas Keller, Bioinformatik, Biomarker, Biomarker Discovery Center, Bluttest, Diagnose, Eckart Meese, febit, Früherkennung, Gesundheit, Heidelberg, Homburg, Humangenetik, Krebs, Krebs-Früherkennung, Medizin, microRNA, Nukleinsäure, Petra Leidinger, Studie, Tumor, Uni des Sauerlandes, Wissenschaft
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Montag, 5. September 2011, von Elmar Leimgruber
Ist Kaffee gesundheitsschädlich oder nützlich. Ist er eine Droge oder wirkt er überhaupt nicht? Über Kaffee gibt es die verschiedensten Untersuchungen. An dieser Stelle gibts einen kurzen Einblick in einige Forschungsergebnisse zu diesem Thema, die von der “Apotheken Umschau” veröffentlicht werden, welche in den deutschen Apotheken und bei vielen Ärzten im deutschsprachigen Raum kostenlos aufliegt:
So haben jetzt Wissenschaftler der US-Universität Harvard heraus, als sie Daten von 50000 Männern analysierten, die 22 Jahre lang regelmäßig zu ihrem Kaffeekonsum befragt wurden, dass wer mindestens sechs Tassen am Tag zu sich nahm, im Schnitt gegenüber Abstinenzlern ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko für Prostatakrebs hatte. Am Koffein liegt dies aber nicht, da koffeinfreier Kaffee den gleichen Effekt erzielte. Demnach scheinen Männer, die regelmäßig Kaffee trinken, einen gewissen Schutz gegen Prostatakrebs aufzubauen. Je mehr Kaffee sie trinken, umso deutlicher sinkt ihr Risiko, berichtet die aktuelle “Apotheken Umschau”.
Auch ob hoher Kaffeekonsum das Darmkrebsrisiko erhöht, war bisher unklar. Mediziner der Harvard School of Public Health (USA) sahen Studien mit insgesamt 731000 Teilnehmern durch. Ergebnis: Für Kaffee geben die Ärzte Entwarnung. Selbst bei knapp 1,5 Litern Konsum täglich fanden sie keinen Zusammenhang mit erhöhtem Darmkrebsrisiko. „Die Meinung, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, beruht auf falsch interpretierten Daten früherer Studien“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin und Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Antje Gahl im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Bislang waren sich die Fachleute einig, dass zu jeder Tasse Kaffee mindestens die gleiche Menge Wasser getrunken werden sollte, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, der angeblich durch Kaffee bewirkt werde.
Gesunde Menschen erhöhen laut der “Apotheken Umschau” auch durch Kaffeetrinken nicht ihr Risiko für Herzrhythmusstörungen. Das Blatt berichtet über US-Studien mit mehr als 130000 Personen, die zu diesem Ergebnis kamen. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, hat demnach sogar ein niedrigeres Risiko, wegen einer Herz-Rhythmusstörung in ein Krankenhaus zu müssen, als jene, die auf das koffeinhaltige Getränk verzichten. Die Forscher betonen jedoch, dass sich aus diesen Beobachtungen auch nicht schließen lasse, dass Kaffee das Herz schützt.
Wer aber ein Antibiotikum einnehmen muss, sollte in dieser Zeit koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola meiden, und keinesfalls das Medikament damit herunter spülen, rät die Zeitschrift: Manche Antibiotika verstärken nämlich die Koffeinwirkung so sehr, dass es zu Herzflattern, Kopfschmerzen und Schwindel kommen kann.
Und “Entzugserscheinungen” gibts es bei gewohnheitsmäßigen Kaffeetrinkern tatsächlich auch: Wie die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf US-Forscher schreibt, falle bei plötzlichem Entzug des Koffeins dessen gefäßverengende Wirkung weg, und das Gehirn werde stärker durchblutet. Auch die Hirnstromkurven im EEG veränderten sich. Diese nachweisbaren physiologischen Reaktionen könnten zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und verminderter Aufmerksamkeit führen.
Tags: Antibiotika, Antje Gahl, Apotheke, Apotheken Umschau, Cola, Darmkrebs, Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), Droge, EEG, Entzugserscheinung, Forschung, Gesundheit, Harvard, Herz, Herz-Rhythmusstörung, Herzrhythmusstörungen, Kaffee, Koffein, Krebs, Medizin, Prostata-Krebs, Prostatakrebs, Risiko, Studie, Untersuchung, Wissenschaft
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Mittwoch, 3. August 2011, von Elmar Leimgruber
Ein Preisgeld in Höhe von 60.000 Euro verspricht der diesjährige Deutsche Journalistenpreis (djp), der erstmals nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz und anderen deutschsprachigen Ländern, darunter Südtirol, ausgeschrieben wird. Zum ersten Mal werden in diesem Jahr zudem der “Deutsche Journalistenpreis Innovation & Nachhaltigkeit” und der “Deutsche Journalistenpreis Mobilität & Logistik” vergeben. 2011 gibt es damit Preise zu den ingesamt sechs Themen Bank & Versicherung, Bildung & Arbeit, Innovation & Nachhaltigkeit, Mobilität & Logistik, Private Equity und M&A und Vermögensverwaltung.
Der Einsendeschluss für Einreichungen und Empfehlungen endet am 15. August 2011. Die diesjährige Preisverleihung findet am Donnerstag, den 29. September 2011, im “Westhafen Pier 1″ in Frankfurt am Main statt. Veranstalter des Deutschen Journalistenpreises ist “The Early Editors Club” (TEEC), ein Netzwerk für Journalisten und Wirtschaftsvertreter zur Förderung des Qualitätsjournalismus und zum gegenseitigen Informationsaustausch.
Prämiert werden Artikel, die durch vorbildliche Analyse und Darstellung komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge überzeugen, Trends aufspüren und durch das sachkundige Urteil des Autors meinungsbildend wirken. Teilnahmeberechtigt sind fest angestellte Redakteure und
hauptberufliche freie Journalisten. Jeder Journalist kann je djp-Themengebiet einen Beitrag einreichen, der zwischen dem 1. Juli 2010 und dem 30. Juni 2011 erschienen sein muss. Über die Preisträger entscheidet jeweils eine hochrangige Jury, die nach den Regeln des djp zur Hälfte aus führenden Journalisten und zur anderen Hälfte aus namhaften Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft bestehen wird.
In den bereits bestehenden vier djp-Jurys für die Themengebiete Bildung & Arbeit, Bank & Versicherung, Vermögensverwaltung sowie
Private Equity und M&A engagieren sich aus dem Medienbereich unter anderem FAZ-Herausgeber Holger Steltzner, die Chefredakteure Claus Döring (Börsen-Zeitung), Steffen Klusmann (G+J Wirtschaftsmedien) und Frank-Bernhard Werner (Euro und Euro am Sonntag) sowie die Ressortleiter Marc Beise (Süddeutsche Zeitung), Michael Best (ARD Börse im Ersten), Jörg Eigendorf (Mitglied der Chefredaktion der Welt-Gruppe) und Oliver Stock (Handelsblatt).
Der Journalistenpreis ist mit 10.000 Euro je Themengebiet, also insgesamt 60.000 Euro dotiert. Beiträge aus tagesaktuellen Medien (Tageszeitungen, Nachrichtenagenturen, Online) und aus periodisch erscheinenden Medien (Wochenzeitungen, Monatsmagazine, Fachzeitschriften) werden getrennt bewertet. In jeder der beiden Kategorien werden je Themengebiet drei Artikel nominiert und einer ausgezeichnet. Alle Wettbewerbsbeiträge werden vor Weiterleitung an die Jury anonymisiert. Welche Beiträge der djp-Jury zur Bewertung vorgelegt werden, können alle Leser deutschsprachiger Print- und Onlinemedien mitbestimmen. Im Internet gibt es die Möglichkeit, herausragende Artikel für den djp zu empfehlen. Einsendeschluss für Leserempfehlungen ist ebenfalls der 15. August.
Jeder Gewinner erhält neben einem persönlichen Preisgeld das Recht, eine gemeinnützige Organisation zu benennen, die die Sponsoren
daraufhin mit einer Spende unterstützen. So sind durch den djp seit 2007 insgesamt fast 50.000 Euro an über 50 gemeinnützige Einrichtungen im kulturellen, sozialen und Bildungsbereich geflossen. Der Preis wird seit 2007 verliehen. Nähere Informationen zu den Ausschreibungsbedingungen und das elektronische Einreichungsformular sind online abrufbar.
Tags: Ausschreibung, Österreich, Bank & Versicherung, Bildung & Arbeit, Deutscher Journalistenpreis (djp), Deutschland, Holger Steltzner, Informationsaustausch, Innovation & Nachhaltigkeit, Jourlanismus, Journalisten, Journalistenpreis, M&A und Vermögensverwaltung, Medien, Mobilität & Logistik, Presse, Private Equity, Qualitätsjournalismus, Südtirol, Schweiz, The Early Editors Club (TEEC), Wirtschaft, Wissenschaft
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Montag, 11. April 2011, von Elmar Leimgruber
Südtirols Landeshauptmann und Innsbrucks Universitätsrektor Töchterle besiegeln Forschungszusammenarbeit
Foto: LPA Pertl
Das Südtiroler Forschungszentrum Laimburg und die Universität Innsbruck wollen in den Bereichen Forschung und Ausbildung enger zusammenarbeiten. Den entsprechenden Rahmenvertrag haben Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder und Uni-Rektor Karlheinz Töchterle unlängst unterzeichnet. Das Herzstück der Vereinbarung: An der Laimburg sollen in Zukunft auch Forschungsdoktorate durchgeführt werden können.
“Schon seit Jahren arbeiten wir daran, junge Forscher in unser Land zu holen und die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Südtirol auch als Forschungsstandort attraktiv wird”, so Landeshauptmann Durnwalder. Der Rahmenvertrag mit der Uni Innsbruck passe in dieses Bild und sei ein weiterer Schritt hin zum Ausbau der Forschungsmöglichkeiten in Südtirol, schaffe er doch die Grundlage einer Zusammenarbeit in den Bereichen der Forschung, des Technologietransfers und der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Gerade in letzterem Punkt ist der Vertrag von besonderer Bedeutung: “Mit dem Abkommen schaffen wir die Basis dafür, dass Forschungsdoktoranden künftig auch an unserem Versuchszentrum Laimburg tätig sein können”, so Durnwalder gestern nach der Unterzeichnung des Abkommens. Dies sei nicht zuletzt deshalb notwendig, weil damit die Ausbildung von Jungforschern auch in Themenbereichen gewährleistet werde, die für Südtirol besonders wichtig seien. “Diplom- und Masterarbeiten konnten schon bisher an der Laimburg erarbeitet werden, nun gehen wir mit den wissenschaftlich bedeutsameren Forschungsdoktoraten noch einen Schritt weiter”, so der Landeshauptmann.
Mit dem Rahmenvertrag soll zudem das Erstellen gemeinsamer Projektanträg zur Forschungsfinanzierung erleichtert werden. “Damit bauen wir die schon intensive Zusammenarbeit mit der Uni Innsbruck aus, die schon zu vielen gemeinsamen Interreg-Projekten geführt haben, ich denke etwa an die Entwicklung eines DNA-Chips für das Bergheu oder die Erforschung des Erbguts unserer Forellenpopulationen”, so Durnwalder. Zudem fördert das Abkommen auch den Austausch von Studenten und Mitarbeitern, die Nutzung der an beiden Forschungsstandorten vorhandenen Infrastruktur und den damit verbundenen Technologie- und Wissenstransfer.
Tags: Abkommen, Austausch von Studenten, DNA-Chips, Forscher, Forschung, Forschungsdoktorat, Forschungsfinanzierung, Forschungszentrum Laimburg, Interreg-Projekte, Jungforscher, Karlheinz Töchterle, Laimburg, Luis Durnwalder, Nachwuchs, Südtirol, Technologietransfer, Tirol, Universität Innsbruck, Versuchszentrum Laimburg, Wissenschaft, wissenschaftlicher Nachwuchs, Wissenstransfer
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Donnerstag, 20. Januar 2011, von Elmar Leimgruber
- Haupt-Uni Wien
Während sich in Österreich nach wie vor viele eine Vollfinanzierung der Universitäten durch die öffentliche Hand erwarten, investieren in Deutschland bereits jetzt rund 60 Prozent der Unternehmen in Hochschulbildung. Dies teilt der deutsche Stifterverbund mit. Es ist also durchaus wünschenswert, wenn auch in Österreich viele Unternehmen in die Universitäten investierten. Sorgen um die Unabhängigkeit der Forschung wären meines Erachtens nur berechtigt, wenn einige wenige einflussreiche Unternehmen viel Geld in die Unis steckten.
Österreich aber ist anders: Jede Instituation mit viel Geld will ihr eigenes Süppchen kochen, weswegen es ja auch Unmengen an Fachhochschulen gibt, deren Sinnhaftigkeit (nicht grundsätzlich, aber dennoch konkret) angezweifelt werden kann und muss. Und natürlich kann man sich von Unternehmen, die bereits FHs finanzieren, nicht erwarten, dass sie auch noch Universitäten zusätzlich unterstützen. Aber letztlich geht es um die Universitäten in Österreich, die die eigentlichen Akademikerschmieden des Landes sind.
Und wenn diese -wie es heisst- nicht so ausbilden, dass nach dem Studienabschluss die Voraussetzungen für die Beschäftigung in den Unternehmen gegeben sind, dann sind die Lehrpläne falsch. Und dann müssen Unis inhaltlich reformiert werden. Sinnlose Eigenbrötlerei, auch in Form der Gründung ständig neuer FHs ist jedenfalls abzulehnen. Es muss im Sinne der Politik, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft sein, dass die Universitäten ein hohes und effizientes Ausbildungsniveau bieten, das den Akademikern Türen und Tore zu ihrer beruflichen Zukunft öffnet.
Ich will damit keine Privatiniativen verbieten -natürlich soll die Gründung von FHs in einer Demokratie möglich sein- ob sie (in vielen Fällen) sinnvoll sind, ist eine andere Frage. Viel sinnvoller wäre es, wenn ähnlich wie in die Deutschland all jene Unternehmen, denen die Berufsausbildung ihrer künftigen Mitarbeiter wichtig ist (was hoffentlich so ist), in Ausbildungs-Stiftungen einzahlen, die damit direkt die Universitäten -neben der öffentlichen Hand- mitfinanzieren. Natürlich muss das Spektrum der Unternehmen möglichst breit sein, um zu verhindern, dass ein paar grosse Unternehmen über die Universitäten regierten. Das Geld zur Mitfinanzierung der universitären Ausbildung ist auch in Österreich vorhanden, nur wird es hierzulande (als Privatvergnügen?) in Privat-Unis und in FHs investiert anstatt an die Unis.
Doch zurück zur soeben veröffentlichten deutschen Studie im Detail: Jedes fünfte deutsche Unternehmen hat in einer aktuellen repräsentativen Umfrage angegeben, dass es 2010 seine Ausgaben für akademische Bildung im Vergleich zum Vorjahr erhöht hat. Weniger als jedes zehnte Unternehmen habe dagegen seine Investitionen gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, die erstmals den Beitrag der Wirtschaft zu Studium und Hochschullehre ermittelt hat. Gefragt wurde unter anderem nach der Finanzierung von Stipendien, Stiftungsprofessuren, studentischen Praktika, dualen Studiengängen, Sach- und Finanzspenden an Hochschulen. Die Studie ist soeben zur Vorstandsitzung des Stifterverbandes mit den Spitzen der deutschen Wirtschaft erschienen und online abrufbar unter www.stifterverband.info .
Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland investieren in Hochschulbildung. Bei Unternehmen zwischen 50 und 250 Mitarbeitern ist es jedes zweite, bei Großunternehmen sind es sogar 75 Prozent. Insgesamt fördert die Wirtschaft Studierende und Hochschulen mit 2,2 Mrd. Euro.
Am stärksten unterstützen die Unternehmen die Studenten und ihre Ausbildung im Unternehmen: Dafür gaben Unternehmen 2009 insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro aus, darunter 41 Millionen Euro für Stipendien. Für die Ausstattung der Universitäten und Fachhochschulen wurden 2009 fast 642 Millionen Euro – also ein gutes Viertel der gesamten Förderung – aufgewendet, wobei allein 485 Millionen Euro für Stiftungsprofessuren, den Bau neuer Gebäude oder als allgemeine Spende vorgesehen waren. Sachspenden machten immerhin 157 Millionen Euro aus.
Tags: Österreich, Deutschland, Fachhochschule, Forschung, Hochschulbildung, Spenden, Stiftung, Studie, Unabhängigkeit der Forschung, Universität, Unternehmen, Wirtschaft, Wissenschaft
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Donnerstag, 13. Januar 2011, von Elmar Leimgruber
Die Kettenreaktion von vier Eiweißmolekülen, die sich gegenseitig anschalten, ist für das Knochenwachstum verantwortlich. Diese Erkenntnis von US-Wissenschaftlern der Universität San Diego in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Bonn ebnen den Weg zu neuen Therapiemöglichkeiten gegen die Knochenschwund-Krankheit Osteoporose. Die Publikation ist in der Zeitschrift Science Signaling erschienen (doi: 10.1126/scisignal.2001423).
Das internationale Forscherteam unter Bonner Beteiligung hat laut der Universität Bonn einen biochemischen Signalweg in Knochenzellen identifiziert, der äußere Kräfte registriert und die Information in den Zellkern weiterleitet. Dort wird das Knochenwachstum angeregt. “Knochen sind nicht statisch, sondern unterliegen einem ständigen Umbau”, sagt Alexander Pfeifer vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie, der an der Studie mitgewirkt hat.
Knochen passen sich der jeweiligen Belastung an: Wo man Kraft auf sie ausübt, wachsen sie; wo Beanspruchung fehlt, bauen sie sich ab. Das weiß jeder, der schon mal längere Zeit einen Gips getragen hat. Bisher war jedoch unklar, wie die Zellen mechanische Belastungen interpretieren und in den Zellkern weiterleiten. Diese Lücke haben die Forscher jetzt geschlossen. Mäuse, bei denen die Forscher den Signalweg künstlich ausgeschaltet haben, sind kleinwüchsig: Ihre Knochenbildung ist gestört.
Entscheidend bei dem natürlichen Verlauf aus Knochenaufbau und -abbau ist stets, dass nicht mehr Knochengewebe abgebaut als gebildet wird. Bei Osteoporose-Patienten ist das Gleichgewicht hingegen gestört: Sie bilden nicht ausreichend Knochenmasse, um den Abbau zu kompensieren; die Knochen der Patienten brechen daher leicht. Für die Krankheit existiert bisher keine Therapie: “Knochenaufbauende Medikamente gibt es noch nicht”, Professor Pfeifer: Die neuen Erkenntnisse sind ein viel versprechender Schritt in diese Richtung, denn “der neue Signalweg hat einen anabolen Effekt, das heißt, er fördert den Aufbau von körpereigenem Knochengewebe.” Seine Eiweißmoleküle sind daher aussichtsreiche Ziele für neue Medikamente gegen Osteoporose.
Tags: Alexander Pfeifer, Biochemie, Forschung, Knochen, Knochenaufbau, Knochenbildung, Knochenschwund, Knochenwachstum, Medizin, Osteoporose, Pharmakologogie, Science Signaling, Therapie, Toxikologie, Universität Bonn, Universität San Diego, Wissenschaft
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Freitag, 22. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber
- Südtirols Bildungslandesrätin Kasslatter Mur (rechts im Bild) auf Besuch bei Österreichs Wissenschaftsministerin Karl
Foto: LPA
Die für 1. November 2010 angekündigte Anerkennung beziehungsweise Gleichstellung verschiedener akademischer Grade und Titel zwischen Italien und Österreich ist nun fix, nachdem im österreichischen Bundesgesetzesblatt der entsprechende Notenwechsel veröffentlicht worden ist. Dies teilt das Südtiroler Landespresseamt (LPA) mit.
Rund ein Drittel aller Südtiroler Studenten besucht -wie berichtet- eine österreichische Universität. Dies führte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen in der Arbeitswelt, vor allem im Bereich der Öffentlichen Hand, weil hier gewisse Studienabschlüsse zwar erforderlich waren und aus Österreich auch vorlagen, jedoch von Italien nicht anerkannt wurden.
Dies soll sich nun ändern: “Das bedeutet für viele Südtiroler Studierende und Uni-Absolventen Sicherheit und Klarheit, insbesondere für jene, die in die Arbeitswelt eintreten,” erklärte Südtirols Bildungs-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die sich heute, Donnerstag, in diesem Anliegen mit der österreichischen Wissenschaftsministerin Beatrix Karl in Wien getroffen hat
Landesrätin Kasslatter Mur sprach laut LPA im Namen der Südtiroler Landesregierung einen Dank für die gute Zusammenarbeit aus und bat Bundesministerin Karl gleichzeitig, bei den verantwortlichen Stellen im italienischen Wissenschafts- und Außenministerium einzuwirken, dass sich die Expertenkommission noch im Jahr 2010 trifft, um weitere Studien auf ihre Anerkennung zu überprüfen. Sabina Kasslatter Mur informierte die Bundesministerin über die Besonderheiten der Freie Universität Bozen mit ihrer dreisprachigen Ausbildung und internationalen Ausrichtung. Zudem wurden die Reformen der Lehrerausbildungen in Italien und Österreich bei der Aussprache erörtert.
Bei den akademischen Graden und Titeln geht es um die zwischen 2007 und 2010 verhandelten Vergleichstabellen der Bakkalaureats/Bachelor- und Magister/Masterstudien. Die ersten Tabellen des Notenwechsels, die am 1. Januar 2009 in Kraft getreten sind, enthalten 28 österreichische Bakkalaureatsstudien. Die Vergleichstabellen von weiteren 31 Bakkalaureats/Bachelorstudien und von 62 Magister/Masterstudien werden ab 1. November mit den entsprechenden italienischen “Classi di laurea” und “Classi di laurea specialistica/magistrale” gleichgestellt.
Der im Bundesgesetzesblatt veröffentliche Notenwechsel ist unter www.ris.bka.gv.at/ einzusehen. Informationen zum Notenwechsel erteilt die Studieninformation Südtirol in der Landesabteilung für Bildungsförderung, Universität und Forschung.
Tags: akademische Grade, Anerkennung von Studientiteln, Österreich, Bachelor, Bakkalaureat, Beatrix Karl, Bildung, Bundesgesetzblatt, Classi di Laurea, Freie Universität Bozen, Gleichstellung, Italien, Kasslatter-Mur, Kultur, Lehrerausbildung, LPA, Magister, Magisterstudium, Masterstudium, RIS, Südtirol, Südtiroler Landesregierung, Studenten, Studienabschluss, Studientitel, Studientitel-Anerkennung, Studium, Universität, Vergleichstabellen, Wissenschaft
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