Von heute abend (DIE PRESSE lädt zum Heurigen) bis Dienstag tauschen etwa 600 Chefredakteure, Verlagsmanager, Medienmacher, Ressortleiter und Nachwuchskräfte aus ganz Europa ihre Konzepte und Ideen in Wien aus: Beim “11. European Newspaper Congress” im Festsaal des Wiener Rathauses steht die Zukunft der Zeitung im Mittelpunkt. Schwerpunkt des Kongresses ist in diesem Jahr das Thema Lokalinformation. Das “European Publishers Forum 2010″ beschäftigt sich mit der Frage, wie Journalismus finanzierbar bleibt, was Zentralredaktionen bedeuten, ob das Auslagern von Recherche wirklich sinnvoll ist und welche Folgen bei Bezahlschranken im Internet zu erwarten sind.
Am Montag eröffnet der Zeitungskongress im Festsaal des Wiener Rathauses mit dem “European Publishers Forum”, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Im Mittelpunkt steht die Frage “Wie bleibt Journalismus finanzierbar?” Montag abends werden bei einem Galadiner Europas Zeitungsmacher des Jahres geehrt. Führende Chefredakteure und Experten erörtern dann am Dienstag über die “Unabhängigkeit” des Journalismus: Am Podium diskutieren Thomas Leif, SWR-Chefreporter und Vorsitzender von Netzwerk Recherche, Buchautor Tom Schimmeck, Charles E. Ritterband, NZZ-Korrespondent in Wien, Mathilde Schwabeneder, ORF-Korrespondentin in Rom, JTI-Österreich-Sprecher Helmut Dumfahrt und Rechtsanwalt Peter Zöchbauer.
Unter den Referenten des European Newspaper Congress in Wien sind weltweit anerkannte Medienprofis wie Chiqui Esteban aus Spanien. Er erklärt multimediales Storytelling und zeigt, was Zeitungen davon übernehmen können. Das Internet spielt als Motor journalistischer Innovationen im Bereich des Storytelling eine immer stärkere Rolle. Auch wenn sich in Zeitungen keine Videos oder Animationen darstellen lassen, hat Print dennoch spannende Möglichkeiten, die nur genutzt werden müssen. Chiqui Esteban leitet den Bereich Multimedia von lainformacion.com in Madrid und ist einer der führenden Reporter im Bereich Multimedia-Infografik.
Ein besonderer Höhepunkt des ausführlichen lokalen Programmes ist dabei laut dem veranstaltenden Oberauer Verlag (in Zusammenarbeit mit dem the newspaper designer Norbert Küpper) die Präsentation von “Smålandsposten”, Europas bester Lokalzeitung Europas 2010. “Smålandsposten” ist ein Lokalblatt, das sich nicht in weltpolitische Fragen vertieft, sondern die Geschehnisse in der Umgebung aufstöbert: Konzerte, Eishockeymatches, Unfälle, die Wirtschaft in der Region. Chefredakteur Magnus Karlsson macht auch den technischen Wandel für den Erfolg seiner Zeitung mitverantwortlich. “Heute ist eine Seite in nur 45 Minuten layoutet”, sagt er. Die restliche Zeit verwenden seine Mitarbeiter dann für journalistische Details. Die meisten Berichte haben Faktenboxen, Listen, Infografiken und selbstverständlich auch Namen, Email und Telefondurchwahl der Autoren. Die in Südschweden erscheinende Zeitung hat eine Auflage von 38.600 Exemplaren, wird im Tabloid-Format publiziert und beschäftigt 35 Redakteure, 6 Fotografen und 18 Layouter.
Mehr zum Kongress unter: www.newspaper-congress.eu
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[...] sagte da beispielsweise Charles E. Ritterband, NZZ-Korrespondent in Wien beim heutigen 11. Europäischen Zeitungskongress im Wiener Rathaus : seine Zeitung habe schwerwiegende finanzielle Probleme; vielleicht könnte man [...]